Etwas kurz, weil schreiben mit gebrochenem Handgelenk is pain as fuck:
Heute Erstberatung gehabt bei der psychotherapeutischen Stelle: Muss morgen paar Termine klarmachen. Bis man die nötigen Termine bekommt, vergeht offenbar genug Zeit für die begleitende Psychotherapie - die auch wirklich angenehm ist, weil man sich da mal den Frustvon 25 Jahren von der Leber reden kann. Und offen über Dinge reden darf, die man lange vermied. Ja, man braucht Geduld (was ich nicht unbedingt habe), aber sich andererseits Gedanken zu machen, dass frau bald mal einen Termin für nötige OPs in gut ein bis zwei Jahre ausmacht …
Brauche jedenfalls mehr Gewand, das mir gefällt, dass mein erstes, richtiges Gewand, das mir gefällt ich heute nicht tragen konnte, war schon ein Bummer. Dazu noch die ganzen Behördegängen als “Mann”, weil - nein ich will der Polizei nicht auch noch erklären, dass ich gerade am Beginn meiner Transistion bin und eigentlich und sowieso …
Jedenfalls ein großer Schritt nach vorne. Inzwischen sprechen mich die meisten Freunde auch mit meinem richtigen Namen/Geschlecht an (oder versuchen es), was auch eine Umgewöhnung war, aber es fühlt sich einfach … richtig an.
Wobei das ganz „angenehm“ bzw. in Ordnung war, muss ich sagen. Vllt lag es bei mir auch an der Stadt, dass man da offen war, hätte auch scheiße laufen können. Aber da haben sich alle bemüht und, wenn ich es richtig in Erinnerung habe, hat mich da auch nie jemand falsch gegendert.
Falls du dir Gedanken machst, wie es auch in Zukunft mit Ausweisen ist (war bei mir auf jeden Fall der Fall und ich hatte auch einige „Probleme“, wenn ich mich mal ausweisen oder bezahlen musste und „zu gut“ gepassed habe), wäre vllt der Ergänzungsausweis eine Möglichkeit? https://www.dgti.org/ergaenzungsausweis, allerdings weiß ich nicht, ob ihr in Österreich auch so eine Variante habt?
Braucht natürlich ergänzend den „richtigen“ Ausweis, hat mir aber ermöglicht Bahntickets etc. auf meinem gewünschten Namen zu buchen und mir so das Leben zu erleichtern.
Und das mit den Freunden und Umfeld klingt doch schon super Mit der Zeit wird es besser, wenn es noch nicht überall klappt. Das wird doch!
Meine Therapeutin hat mir schon angeboten mir einen solchen auszustellen. Vielleicht von Vorteil, dass ich auf den Ausweisen immer lange Haare und rasierten Bart hatte …
Wobei mir dank geschwollenem Knie und Hand in Gipschiene gerade nur meine alten Kleider problemlos passen Konnte mich zwei Tage nicht rasieren oder duschen … und langsam geht das halbwegs mit der linken Hand.
Shopping Spree! Kollegin bot an, mal all out zu gehen und da durch die Attacke mein Outfit für die Hochzeit meines Bruders morgen etwas in Mitleidenschaft gezogen wurde…
Ja, shoppen macht Spaß! (zumindest wenn man das shoppt, was man auch anziehen will).
Das befreienste waren aber die Kinder: War es am Anfang noch, warum der Onkel Frauenkleider trägt, die Sachen stehen ihr aber chon gut, am Ende war ich dann Tante Dora.
Abends dann erster Abend auswärts mit Rock etc. Und es war…
Mach dir doch nicht so eine Platte. Ich weiß, das klingt wieder so einfach daher geplappert. Aber sieh dir Ian an. Der trägt jetzt schon wie lange einen Rock in der Öffentlichkeit? Er bekommt dafür fast jedes mal im Chad einen dummen Spruch ab. Who cares? Liebe dich selbst so wie du bist oder wie du dich fühlst, dann klappt es sicher auch besser mit dem Selbstbewusstsein und der Entscheidung öffentlich einen Rock zu tragen. Zu was auch immer du dich entscheidest zu werden oder zu sein, die Zwischenstadien sind es sicher auch wert geliebt zu werden.
Wie läuft das eigentlich mit den Schuhen? Zu den verschärften Strumpfhosen gehören doch auch sicherlich ein paar Schicke Treter. Aber bekommt man die in “Männergrößen” so einfach? Und wie schaut das eigentlich mit Make-up aus? Ist das was für dich oder ist dir das im wahrsten Sinne des Wortes zu dick aufgetragen?
Du hast meinen Post nur missverstanden. Ich habe ja nicht abgestritten, dass sie es nicht toll finden würde. Viel mehr habe ich gemeint, dass wenn sie es toll findet, sie sich nicht verstecken sollte. Aber dazu gehört eben viel Selbstbewusstsein, was auch aus Selbstliebe resultiert. Und diese bekommst du nur, wenn du dich selber kennst. Und dazu musst du wissen wer du bist. Und da wird es eben wieder spannend. Aber das führt uns nur zu weit vom eigentlichen Thema weg. Hier soll es ja um Addearheart und ihre Transformation bzw. ihr Outing gehen.
Tut sie doch gar nicht? Sie ist schließlich auf eine Familien Hochzeit gegangen, bei der es schließlich sehr leicht zu unangenehmen Situationen kommen könnte.
Soll das eine Frage sein? Oder war das der bewusst provokante Zicken-Ton a la „Halloohoo?“ Geht gleich wieder in eine super Richtung… Können wir nicht wenigstens mal so tun, als wären wir nicht erst Zwölf?
Habe ich etwas anderes behauptet? Wenn ja, sei doch bitte so dufte und zeig mal her wo das ganze stattgefunden haben soll.
Wie ich bereits schon geschrieben habe, ging es darum, dass sie erst jetzt den Schritt zum ersten mal gewagt hat. Und das obwohl sie sicher nicht erst seit kurzem einen Rock tragen wollte.
Ja natürlich aber hier im Thread erzählt Dora von ihrem Weg den sie aktiv erst seit einem Monat geht und du fragst im Prinzip warum sie nicht früher einen Rock getragen hat wenn sie doch lust drauf hatte.
Und ich frag mich halt welchen Moment du mit früher oder „nicht erst seit kurzem meinst“? Ihr Leben vor dem Outing? Der Monat seit dem Outing? Egal welche Zeitspanne du meinst, ich finde solche Aussagen einfach unangebracht.
Außerdem vergleichst du einen Sarong mit einem westlichen Rock. Ist ja genau das gleiche
Boah streitet euch doch nicht wegen so etwas. Er wollte sie nur ermutigen, dass es völlig ok ist, Röcke zu tragen auch wenn sie gerade positive Erfahrungen gemacht hat. Aber es ist natürlich nicht so einfach, aber es war sicher nicht böse gemeint. Solche dummen Diskussionen stiften ne negative Atmosphäre, die hier keinen Platz haben.
Ich glaube nicht, dass man als „freier“ Mensch ein Outing benötigt, um sich zu kleiden, wie man möchte. Manchen gibt das sicherlich nochmal einen Aufschwung in Sachen Selbstwertgefühl, wenn sie wissen, dass andere wissen, wie man etwas meint oder warum man etwas macht. Aber ich denke, wenn man etwas mag und niemandem damit schadet, dann sollte man das einfach machen. Egal ob die anderen das verstehen oder nicht.
Hör doch bitte auf, mir Dinge in den Mund zu legen, die ich nie behauptet habe. Es geht einfach um ein Beinkleid, dass bei uns nicht „typisch“ für Männer ist. Und ich kann mir vorstellen, dass Ian da eventuell genau so schräge Blicke erntet wie eventuell Addearheart. Ian macht sich aber nichts draus und das ist der springende Punkt, den ich meinte. Ich wünsche Addearheart, dass sie sich ebenfalls keine Gedanken um andere macht, wenn es um sie geht und sie niemandem damit weh tut.
Er hat damit nicht nur vielleicht recht. Finde ich aber dufte von dir, dass du da einlenkst. Ich möchte hier tatsächlich keinen Streit. Wenn ich etwas möchte, dann eine nette Diskussion. Aber auch die wäre hier wohl fehl am Platz. Von daher Schwamm drüber.
Vielleicht sollten wir uns alle mal einen Rock, bzw. Sarong anziehen. Scheint ja ganz bequem und luftig zu sein.
Ja Schmuck fehlt mir sehr, aber nachdem ich im letzten Monat mehr Geld für Kleidung ausgab wie gefühlt in den letzten 10 Jahren - kommt noch. Für die Hochzeitsfeier am nächsten Tag konnte ich von einer Kollegin eine nette Kette mit einem Fisch ausleihen - als alte Efferdpriesterin natürlich einfach passend. Ohrringe müssen wir gucken, waren vor der Feier bei einer Friseuse, die war offensichtlich überfordert - sprach nie mit mir, sondern nur mit Kollegin, die dann mich fragte … passiert, aber davon lass ich mir meine Laune nicht verderben.
Feier war sehr schön - Bruder hat extra alles wo mein Name steht nochmal umgeändert, das wirklich mein Name da steht (Fragte mich letzte Woche, welchen Namen ich bevorzuge) . Führte zwar bei einigen zu Irritationen (Dora ist bei uns ein weiblicher Name … Ja, bei uns auch ), aber eigentlich hat es jeder verstanden und im Gegenteil begrüßt. Vor allem da ich (lt. meiner Schwestern und dem Bräutigam) noch nie so ich selbst war, wie an dem Abend.
Und dann ging die ganze Familie & Friends am Samstag Joker und abermals war es kein Problem, dass ich mit dem Rock auftauchte. Und nein, es geht nicht um den Rock an sich. Es geht darum, sich offen als Frau zu kleiden (Kimonos für Männer, etc. habe ich seit Jahren daheim, aber zieht man das eher für entsprechende Anlässe an, wo sie weniger auffallen).
Bei Beamten ja, kenne den Fall einer relativ hochrangigen Hamburger Polizistin (bzw damals Polizist) die die Umwandlung/Angleichung gemacht hat und bei dem Prozess zwar teils Anfeindungen auch innerhalb der Polizei hatte, aber da sie alles mit Amtsarzt, vorgesetzten etc abgesprochen hatte (ist in dem Beruf ja unerlässlich schon alleine weil man durch die Angleichung auch öfters währenddessen ausfällt etc) ist sie da halbwegs gut durchgekommen.
In einer „normalen“ Firma, gerade wenn es eventuell viele Leute gibt die dann gegen einen sind, werden aber wohl viele Firmen einen versuchen loszuwerden, als XX Leuten abzumahnen.
qaber @adderherat scheint ja glück mit seinen kollegen zu haben.
Wobei es ja oft nicht dir direkten kollegen sind, die bei sowas probleme machen, sondern die leute 3 abteilungen weiter oder aus ganz anderen bereichen der firmen, die sowas dann nur durch den flurfunk erfahren und dabei dann die wildesten Gerüchte entstehen.
Ich möchte das vielleicht gar nicht näher ausbreiten - vor allem da gerade im Beruf mir inzwischen alle Wege geebnet wurden und ich vollstes Verständnis entgegen bekam (ja ich habe verdammt viel Glück, dass war aber irgendwann weniger ein Problem), da ich - wie ich später erfuhr - nicht die/der erste/r war. Und bekomme ich von deren Seite, was ich nie für möglich fand, Hilfe, wo und wohin ich mich melden muss.
Mein Problem war eher, dass es von der Konkurrenz ausgebreitet wird, um uns in einem schlechten Licht erscheinen zu lassen (politischer Beruf), und ohne eben diese allgemeinen Akzeptanz innerhalb meinem Beruf hätte ich es mich nie getraut.
Was ich einerseits gut finde, andererseits zu spät, als dass ich es für mich eine Entscheidung war - in dem Moment, wo ich es in der Arbeit sagte, durften sie mich nicht mehr feuern. Bin ich in Österreich geschützt, ab dem Moment, wo du es offiziell machst, ist man/frau in einer “geschützten Stellung”. Blödsinn sollte ich trotzdem nicht machen (soviel hab ich aus meinem Jus-Studium mitgenommen).