Die Känguru-Chroniken it is.
Der Knausgard kommt dann danach dran.
Das kann.nicht.angehen!
Ja nun, ich sag dir besser nicht, wie lange das schon ungelesen hier rumliegt.
Ich lese gerade „Paradox“ von Phillip P. Peterson und muss sagen, dass ich sehr angeatan bin.
Ein wirkliches sehr gutes buch! der zweite teil kommt zwar nicht ganz ran, aber ist auch zu empfehlen.
Mein erster Comic überhaupt.
Außerdem nochmal ne andere Frage: Durch den Buchklub mit Simon habe ich Lust bekommen, mal was von Chuck Palahniuk zu lesen. Könnte da jemand Empfehlungen aussprechen? Ich habe jetzt sowas wie „Pygmy“ oder - durch Simon - „Survivor“ auf dem Radar, weil das ganz interessant klang.
Ich lese gerade mal wieder „A Life In A Year: The American Infantryman in Vietnam“ von James R. Ebert.
Auch beim zweiten Lesen eine Offenbarung. Zwar besaß ich bereits die Kindle-Fassung, aber ich habe Bücher eben auch gern physisch verfügbar, besonders so gute wie dieses. Vor kurzem trudelte es dann per Post ein…
Wer waren die 18 bis 22 Jahre alten jungen Männer, die mehr oder weniger freiwillig in den Militärdienst und nach Vietnam gingen? Wo kamen sie her, was hat sie beschäftigt, wie haben sie sich damals wahrgenommen und wie bewerten sie ihre Erfahrungen heute?
Zusammenfassung
Ebert hat für das Buch über 60 Personen interviewt, bzw. deren Briefe und Aufzeichnungen ausgewertet. Darunter sind nicht nur Veteranen der US Army und des US Marine Corps, sondern vereinzelt auch Angehörige und Zivilisten, die mit den Infanteristen zu tun hatten. Daraus entsteht ein Mosaik, das den gesamten Zeitraum, alle Einsatzgebiete und Großverbände der USA in Vietnam abdeckt.
Aufbau und Stil
Die Kapitelstruktur finde ich sehr eingängig und gut gemacht: Jedes Kapitel beschreibt einen Abschnitt im Titel gebenden 365-tägigen „Leben“ eines amerikanischen Infanteristen während seiner „Tour of Duty“ in Vietnam, beginnend mit der Einziehung zum Kriegsdienst, über die Grundausbildung, Überfahrt und so weiter, bis zur Rückkehr mit dem „Freedom Bird“ am Ende der Tour.
In jedem Abschnitt folgt Ebert den gleichen Soldaten. Einige werden zu „Hauptfiguren“, deren Pfade detaillierter beschrieben werden und die man Schritt für Schritt begleitet und kennen lernt. Dadurch werden verschiedene Einheiten (Marines, Luftkavallerie, leichte Infanterie usw.) und logischerweise auch unterschiedliche Dienstjahre (von 1965 bis 1972) abgebildet. Über die unterschiedlichen Zeiten und ihre jeweiligen Protagonisten werden auch die Umwälzungen innerhalb der amerikanischen Gesellschaft transportiert.
Der Schreibstil ist im besten Sinne amerikanisch-militärisch, das heißt locker und eingängig, aber auch präzise und pointiert. Die Erklärungen Eberts und die Berichte der Soldaten werden durch sozialwissenschaftliche und statistische Daten kontrastiert bzw. untermauert. So werden auch einige landläufig gängige Verzerrungen zur Wahrnehmung des Krieges ausdifferenziert und Bezüge zu den gesellschaftlichen Zuständen in den USA hergestellt. Dabei sind bei weitem nicht alle Informationen großartige neue Erkenntnisse (schon gar nicht wenn man sich mit der Epoche befasst hat), aber werden durch die persönlichen Schicksale sehr eindrücklich und greifbar.
Warum ich das Buch für lesenswert halte
Schicksale sind das Stichwort: Ich finde es einfach faszinierend auf welch unterschiedliche und verworrene Arten die Männer erst in die Infanterie und nach Vietnam gelangten; einige meldeten sich freiwillig, einfach weil sie die Army irgendwie immer schon „toll“ fanden, oder es für ihre Pflicht hielten, andere meldeten sich freiwillig, um bessere Karten zu haben nicht bei der Infanterie zu landen (und dort dann doch aus verschiedensten Gründen landeten). Einige haderten mit ihrem Schicksal und überlegten zu desertieren und wieder andere wurden einfach vom Wehrdienst „erwischt“ und ergaben sich widerwillig in ihr Schicksal. Jeder Einzelne ging anders damit um, je nachdem zu welcher Zeit und aus welcher Umgebung er in die Militär-Maschinerie geriet.
Aus Eberts Auswahl kehren jedoch nicht alle zurück in „die Welt“. Mit angemessener Härte beschreibt Ebert kurz und deutlich, dass ein gerade zitierter Brief der letzte eines jungen Soldaten war, oder dass sich einer der Männer sorgen machte, was eine angeforderte Auskunft bei der Army seine Mutter kosten würde, das Telegramm mit der Nachricht seines Todes jedoch kostenlos zugestellt wurde. Da man die Männer als Zivilisten im ersten Kapitel vorgestellt bekommt, immer besser kennen lernt und über eine ganze Weile begleitet entfalteten diese Beschreibungen bei mir eine beachtliche Wirkung; ganz besonders wenn ich mir wieder vor Augen führte, dass hier nicht nur „Figuren“ aus irgendeiner Erzählung gerissen wurden.
Fazit
Mir gefällt (wie häufig, aber nicht immer bei Non-Fiction) die klare, direkte, ehrliche Ausdrucksweise aller Beteiligten (selbst dann wenn sie um Worte ringen, um einige ihrer Erlebnisse zu beschreiben), die ironische Bitterkeit des echten Lebens und die Balance aller Dinge (denn es ist nie alles nur furchtbar). Es wird dankbarerweise nicht mit militärischem Fachjargon und Kürzeln um sich geworfen, und wo sie auftauchen werden sie erklärt. Ebert gelingt es meiner Meinung nach sehr einfühlsam und wirkungsvoll Einzelschicksale in den größeren Zusammenhang einzubetten und hat mir in bester Weise Fragen beantwortet, an die zu stellen ich gar nicht gedacht hätte.
Pygmy ist geil, aber das muss in der Originalfassung, da quasi nicht vernünftig übersetzbar
Danke. Habe es bei der Ebook-Seite meines Vertrauens gesucht und da gibt es das auch auf Englisch.
Band 1 hat mich hart angefixt & freu mich schon auf den Rest der Reise.
Findest du? Finde den 2ten Teil deutlich besser.
Ja ich empfand den ganzen plot mit dem neuen hauptcharackter einfach zu absurd, dazu wirkte es sehr gehetzt und mit hard Sci fi hatte es auch nur noch am Rande zu tun.
Bin dann inzwischen mit Master and Apprentice fertig und fange jetzt hier mit an:
Der erste Teil hatte mir recht gut gefallen und ich bin mal gespannt, ob der 2. Teil da mit halten kann.
Empfand ich ähnlich. Kam mir so vor, als würde der Autor schnell noch auf der Erfolgswelle seines Buches mitreiten, um noch etwas mehr Geld zu erwirtschaften. War nicht komplett schlecht aber der 1. Band hat deutlich besser abgeliefert.
Endlich mal dazu gekommen den 2. Teil anzufangen.
Schöner Text über die Mundartgedichte von Christine Nöstlinger.
Bis Sonntag noch gratis erhältlich!
Hermann Hesse - Steppenwolf
Den ersten Teil habe ich schon vor längerer Zeit gelesen und komme jetzt endlich mal dazu den zweiten Teil zu lesen.