Bundestagswahl 2021 - Das Review

Häää wo wird dir das denn bitte verboren,

Es wird nicht zugehört und hingeschaut, aber verboten sich zu beschweren ist es nicht,

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gefühlt ist es ein Tabuthema.

bzw beschleicht einem das Gefühl das man nicht drüber „reden“ darf, weil man ja kein Geringverdiener ist.

Das ist wohl der entscheidende Begriff. Denn de facto wird doch ständig von der „Mittelschicht“ gesprochen, in Wahlkämpfen, an Stammtischen, etc. und zwar unabhängig des Coleur. Der Begriff ist so schwammig und wird als Kampfbegriff von allen Seiten ständig verwendet.

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Glaube die Frage ist, ab wann ist man ein „Normalverdiener“.

Wenn ich hier nämlich lese dass die Geringverdiener Arbeitslos oder Hart4 sind, muss ich doch hart widersprechen. Selbst habe ich jahrelang für einen sehr niedrigen Lohn arbeiten müssen und mir ging es scheiße trotz 40h Woche. Das sind ja auch keine Normalverdiener für mich oder doch?

So oder so finde ich nicht dass es ein Tabuthema ist. Gern wird in der Presse oder so nicht darüber gesprochen und im Wahlkampf sprach man hier in meiner Stadt auch gern von guten Jobs an Land gezogen wurden. Es waren Callcenterjobs, das sind keine guten Jobs (das ist nämlich das, wofür ich mal arbeitete…^^), das sind miese Jobs. Woran das liegt? Damit man nämlich schön sagen kann, dass es uns gut geht solange man arbeitet. Leute denen es wohl so geht wie dir (einfach mal aus der Weite eingeschätzt bezüglich des Herdes) glauben den Mist auch noch und denken, sie können gut damit leben.

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Ich habe auch nicht das Gefühl, dass das jetzt ein Tabuthema ist.
Das Gerechtigkeitsthema ist schon auch present aber es hakt letztlich an der Umsetzung in konkrete Politik.
Wenn immer nur geredet wird aber die Dinge bleiben wie sie sind fühlt man sich einfach verarscht und nicht gehört.
Das ist denke ich auch kein exklusives Problem der Mittelschicht oder Normalverdienern sondern es fühlt sich ein großteil der Leute nicht richtig gehört.
In dem Fall hilft wirklich dann nur die Stimme erheben, sei es bei wahlen oder auf der Straße.

Gegen die Mieten will man ja viel (teilw. staatl. gefördert) Bauen, die Inflation ist gerade nur so hoch, da sie letztes Jahr sogar bei -0,1% war und die Energiepreise (insb. Öl) durch die anziehende Wirtschaft hochgetrieben wird, die EEG Umlage beim Strom fällt nächstes Jahr zur Hälfte weg (wahrscheinlich aufgrund der Ampelkoalition kurz später komplett) und die macht momentan ca. 20% des Strompreises aus, Co2 Kosten werden natürlich jetzt langsam mehr, mal sehen ob es da bei den Erleichterungen beim Strom bleibt oder noch Dinge dazukommen.

Unter welchen Tarifvertrag bist du denn angestellt in Berlin? TV-L?
Im Schnitt bekommt man im öffentlichen Dienst doch in den letzten Jahren immer so ca. +2,5% (die geringen Einkommensgruppen sogar ein bisschen mehr weil es dort meist +min 50 oder 100€ sind.)

Normalverdiener ist aber nicht die Mittelschicht!

Tv-N

Die letzte war 2019, auch wenn die Lohnerhöhung dort viel aussah, war sie nur eine Anpassung und weiterhin unterhalb TVöD usw

2021 soll wahrscheinlich eine Lohnerhöhung von 1,6 und dann 22 1,2 kommen

Wo liegt der Unterschied?

Einkommenshöhe? Und zwar nicht wenig.

image

OK nach diesem Bild wäre fast jeder in der Mittelschicht…

Normalverdiener gibt es da gar nicht mehr…

Dabei gibt es deutliche Unterschiede bei den Gehältern von Männern und Frauen; während vollzeitbeschäftigte Männer im Jahr 2020 ein durchschnittliches Einkommen von 4.146 Euro monatlich verdienten, lag das mittlere Gehalt von vollzeitbeschäftigten Frauen bei ca. 3.578 Euro.05.10.2021
https://de.statista.com › themen › du…
Statistiken zum Durchschnittseinkommen | Statista

Also man findet viele verschiedene antworten

Nach dem Rechner sind 45% der Gesamtbevölkerung reicher.

Ich merke eine knifflige Frage. Aber ich fühle mich nicht wie die Mittelschicht wenn ich jeden Euro umlegen muss und überlegen muss ob ich mir den Döner heute leisten kann.

Für mich fängt ne Mittelschicht ab 2800 Euro netto an vllt 2500 Euro.

Durchschnittszahlen sagen genau gar nichts aus, wenn es um Einkommensverteilung geht.

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Ich würde auch mal in den Raum werfen, dass nicht nur das Einkommen sondern auch vorhandenes Vermögen/vorhandene Schulden eine Rolle spielen, oder?

Nicht zu vergessen das man Heutzutage empfohlen wird eine Gewisse Menge an geld für Private Rentenversicherung zur Seite zur legen, bei mir sind es 230 Euro pro Monat für ne Rente die ich eventuell gar nicht Erlebe + 150 Euro Kredit abzahlen

Die Wohnungssituation wird ja auch nicht beachtet. In Berlin zahlt man halt dann das dreifache an Miete als in irgendeinem Dorf auf dem Land. Dementsprechend liegt die Mittelschicht in Berlin natürlich ein gutes Stück höher.

Aber 2500 netto ist auch in Berlin oder Hamburg ein über dem Median liegender Verdienst. Man unterschätzt echt, wie viele schlecht bezahlte Jobs es gibt.

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So ist das mit der gefühlten Wahrheit. Mit €2800 netto gehörst du als Single zu den einkommensstärksten 20% in Deutschland (bezogen auf die Gesamtbevölkerung, 15% bezogen auf alle Singlehaushalte). Das entspricht wenn dem gehobenen Mittelstand, wie man dem Histogramm unten entnehmen kann, aber weder dem Mittelstand im engeren Sinn, noch dem „Normalverdiener“.

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Der Durchschnittsverdenst in Berlin ist 1500 Euro Netto, dabei frage ich mich, wie man DORT noch Miete zahlen kann, wenn die Wohnungen (vorallem Neubau aber immer mehr Bestandswohungen) bei 1000+ liegen.

Ist absolut richtig. Aber es ging ja speziell um den Begriff Normal- bzw. Gerinverdiener. Da ist mMn. schon das Einkommen ausschlaggebend.

Also man kann trotz eines kleinen Einkommens vermögend sein und umgekehrt. Am Ende ist es wirklich nicht sehr aussagekräftig.

Aber dann pro Kopf oder? Wäre für ein Durchschnittseinkommen (die statistisch meist höher als die Medianeinkommen liegen) schon sehr wenig.

Von 1500 € Netto/Kopf lässt es sich aber in einer WG oder als Paar noch in Ordnung leben. Man kann halt absolut 0 sparen.

Edit: ich finde für Berlin weit höhere Durchschnittseinkommen bei Google. Eher so in die Richtung 4500 brutto. Aber wie gesagt ist der Durchschnitt durch extrem hohe Einkommen meist ein gutes Stück höher als der Median (50% verdienen mehr 50% weniger)

Vor zwei Jahren gab es mal ne Auswertung und da war der Durchschnittseinkommen pro Kopf bei 1500 Euro, Das passt auch weil viele Berufe in der Gegend angesiedelt sind.

netto bleiben: 1481.04 €

Das hat vor 2019 ein Busfahrer rein Netto ohne Zuschläge (nachtschicht, wochenend etc) bekommen als Einstiegsgehalt, mittlerweile liegt er bei 1700 pi mal daumen.

Weil das nicht wirklich ein gefestigter Begriff ist, ähnlich wie Mittelschicht. Frag 10 Leute, du wirst (mind.) 10 verschiedene Antworten bekommen, was die Begriffe meinen und das ist für einige im politischen Kontext durchaus vom Vorteil, weil so kann man politisch unliebsame Maßnahmen gut verkaufen, weil es ja der „Mittelschicht“ oder den „Normalverdienern“ helfen würde, tatsächlich ist die Maßnahme oft nur von Vorteil für eine ganz kleine Gruppe (meist im oberen Segment zu finden).

Versteh ich absolut.

Aber weil du meintest, niemand würde darüber reden, habe ich mal das DWDS angeschaut.


Noch nie zuvor wird der Begriff so häufig verwendet wie jetzt.