Das hat nichts mit dualem oder Multi-Parteiensystem zu tun, sondern mit demokratischen Prozessen im allgemeinen. Denn die beiden Parteien müssen sich ja erst inter einigen, was sie wollen, das kann genauso lange dauern wie Parteien untereinander brauchen.
Bin nicht ganz sicher, was du hier meinst.
Man würde eigentlich denken, dass ein „Winner takes it all“ System schlussendlich schneller und effizienter wäre, da der Gewinner nach den Wahlen freie Hand hat, und im Prinzip machen kann, was er will.
Bin nicht ganz sicher ob ich deine Aussage hier falsch verstehe.
In der Schweiz geht es ganz gut ohne
Unser System hier ist alles andere als perfekt, aber die Tatsache, dass wir kein Individuum haben, welches alleine an der Spitze steht sehe ich gar nicht als Nachteil, sondern eher als Vorteil. Ich glaube, die Idee, dass es unbedingt EIN Vertreter für ein Land braucht, der an der Spitze steht ist mehr Gewohnheitssache, weil es halt fast alle Länder so machen. Aber praktisch gesehen sehe ich keinen Grund, warum es so sein MUSS, und ich würde behaupten, die Schweiz funktioniert nicht schlechter, weil wir das nicht haben.
Das unser Äquivalent zum Kanzler/Präsident/Prämieminister ein Bundesrat ist, der aus mehreren Personen besteht, welche alle gleiche Stimmkraft haben sehe ich als absolutes Positiv.
Ja das meine ich.
Im gegensatz italien die drölfzehn parteien mit unterschiedlichen interessen haben.
Ich glaube ich verstehe dich immer noch nicht ganz.
Du schreibst oben, dass “Winner takes it all” System immer alles Ewig dauert. Aber das Italienische System ist ja genau NICHT ein “Winner takes it all” System, sondern eines wo die Macht im Parlament ja dann verteilt wird… und darum alles ewigs geht, bis man sich auf etwas einigen kann.
Nein… genau umgekehrt. Viele parteien: alles dauert lange.
Diktatur: alles geht instant!
Der satz sollte wohl besser wie folgt lauten: „der nachteil im vergleich zum „the winner takes is all“-system ist, dass alles sehr lange dauert.“
Das zum sollte schon eine gegenüberstellung verdeutlichen, sonst hätte ich ja „beim“ geschrieben. Aber klar hätte ich es auch deutlicher machen können.
Ahhhhhh, ok!
Sorry, völlig falsch verstanden! Ich dachte, es sei gemeint im Sinne von: „Der Nachteil VON „The Winner Takes it All“ Systemen…“
Ok, ja. Hier stimme ich dir zu. Systeme mit mehr Parteien dauern lange, weil man Kompromisse finden muss.
Was ich aber auch nicht schlimm finde. Wenn ich in den letzten Jahren gesehen habe, wie in manchen polarisierten Ländern gewisse Gesetzesvorlage durchs Parlament gedrückt wurden, bevor die Tinte auf dem Papier überhaupt trocken war, und bevor man überhaupt Zeit hatte es durchzulesen, nur damit die Partei einen „Sieg“ verzeichnen konnte und die Opposition kein Mittel hatte, es zu stoppen… nun, da bevorzuge ich einen langwierigen, sorgfältigen Prozess.
Nicht, dass das keine Gefahren mit sich bringt, wie richtig gesagt wurde, die Gefahr eines Deadlocks besteht durchaus… aber ich behaupte wenn du kein zwei-Parteien-System hast, dann entsteht (meistens) weniger extreme Polarisation in der Bevölkerung, und dann gibt es auch immer wieder die Chancen zur Zusammenarbeit mit anderen Parteien, wenn man einen neuen Gesetzesvorschlag hat.
Kein System ist perfekt.
Aber in meinen Augen überwiegen die Vorteile in einem Multi-Parteien System.
Ich persönlich finde 3-5 parteien als „perfekt“ … kombiniert vor und nachteile beider systeme meiner meinung nach.
Hab aber auch nicht mehr als 10 minuten darüber nachgedacht und lasse mich gerne von jemanden fundiert eines besseren belehren
Ja, sehe ich ähnlich.
Also, in meiner persönlichen Utopie gäbe es gar keine Parteien, man würde effektiv einfach für Leute stimmen, die dich im Parlament vertreten, und im Parlament wird nach Qualität der Vorschläge abgestimmt, und nicht nach Partei-Linien (welche dann gar nicht mehr existieren würden).
Aber wie gesagt: Das wäre meine Utopie, welche also gerade 0 praktische Anwendung in der Realität hat
das klappt aber auch nur , wegen der besonderen lage und stellung der Schweiz.
Bin nicht ganz sicher, was du hier meinst.
Dein Argument war, dass man jemanden an der Spitze braucht, der dem Land im Prinzip EINE Stimme gibt, wenn sie/er (um dein Beispiel mit Russland zu verallgemeinern) ins Ausland geht, oder mit politikern anderer Länder diskutiert oder verhandelt. Die Schweiz ist da in keinem Fall anders als z.B. Frankreich oder Deutschland oder Russland. Unsere Lage oder Situation macht es da nicht weniger wichtig, dass wir im Ausland gezielt mit EINER Stimme auftreten. Ich würde fast sagen, unsere Lage (kleines Land, an der Grenze vieler grösserer Länder, in der Mitte einer Staaten-Union welcher wir aber nicht angehören…) verlangt es, dass wir nach aussen erst Recht einen klaren, einstimmigen Draht zu unseren Nachbaren und Handelspartner haben.
An was spezifisch hast du hier gedacht, dass der Schweiz als Ausnahme erlaubt sowas wie einen mehrköpfigen Bundesrat zu haben? Denn ich könnte mir so etwas ähnliches in Deutschland auch vorstellen und sehe nicht, wieso es da nicht klappen würde.
Aber mag sein, dass ich da was übersehe.
Well
naja, dass Labour einen so beschissenen Wahlkampf führt war aber auch nicht absehbar
Hoffentlich verschwindet Corbyn so schnell wie möglich und Labour bekommt eine wählbare Spitze.
Jetzt ist der Titel des Threads wahr geworden . Bleibt nur noch die Hoffnung, dass Schottland bald beitritt.
Joa, jetzt ist es wenigstens endlich eindeutig. Da braucht man auch nicht mehr diskutieren, was denn der eigentliche Wille der Wähler war und ob das Referendum nur so ausging, weil keiner wirklich wusste, was das sein soll.
Wenn es nach 4 Jahren Brexit-Shitshow immer noch so ein Ergebnis gibt, muss man wohl damit leben, dass die Briten raus wollen.
Offensichtlich hat jetzt auch GB kein Problem mehr damit, sich nen rassistischen Clown an die Spitze zu wählen…
Ich finde es gut, dass die Briten nicht den antisemitischen Clown an die Spitze gewählt haben. Der eine mag ein Clown sein und unangebrachte, rassistische Sprüche bringen - ein Freund der Hamas ist aber noch mal eine ganz andere Qualität.
War also mal wieder eine Wahl zwischen weißem Hautkrebs und Schilddrüsenkrebs - dann wählt man halt den Hautkrebs. (Ist nur auf die Spitzenkandidaten bezogen, unabhängig von Parteiprogrammen und Brexit.)
Die Mehrheit hat in Johnson das kleinere Übel gesehen. Ich kann es ihnen nicht verdenken.
Corbyn war einfach unwählbar. Und die Opposition hat außerdem so ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen konnte.