Bye-bye UK. Der Brexit ist da

So schnell wird das nicht passieren, denn die Schottennmüssen erstmal ein zweites Referendum durchsetzen und anschließend gibt es die üblichen Beitrittsverhandlungen, sofern die EU überhaupt zustimmt.

11,5% der Stimmen und 1,7% der Sitze.
Wenn das keine großartige Demokratie ist, dann weiß ich auch nicht…

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4,9% der Stimmen und 0% der Sitze ist natürlich das in demokratischer Hinsicht krass überlegenere System. :joy:

Finde ich auch nicht ideal, aber ja schon

Ist halt einfach ein anderes System, was die Bindung zum Wahlkreis stärkt. Ich persönlich finde beide System in Ordnung, aber das ist nicht der Punkt.

Dem UK-System das Demokratischsein abzusprechen oder anzuzweifeln ist einfach nur frech, finde ich. Aber so ist das halt in letzter Zeit, wenn man Kommentare zu Wahlausgängen in anderen Ländern liest - oft kann man diese mit “am deutschen Wesen soll die Welt genesen” zusammenfassen.

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nö, das deutsche system ist auch müll, ändert jedoch nichts daran, dass einer DER grundsätze der demokratie, nämlich jede stimme ist gleichwertig, in GB nicht annähernd erfüllt wird.

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Das SNP fast alle Wahlkreise in Schottland gewonnen hat sind sie in einer guten Position für ein zweites Referendum. Das es nicht von heute auf morgen geht ist schon klar.

Ich habe jetzt mal Grundsätze der Demokratie gegoogelt - nirgends finde ich deinen Punkt aufgeführt. Mal abgesehen davon, dass das ab einer gewissen Menschenmenge gar nicht möglich ist. Oder hast du ein Wahlsystem eines Staates parat, wo dein “Grundsatz der Demokratie” erfüllt ist?

Am besten folgt darauf gleich eine Wiedervereinigung in Irland. Die Unionisten in Irland und Schottland können gerne alle nach England (“zurück”)ziehen und da zugucken wir ihr heiliges “Empire”, dass es eh nicht mehr gibt, endgültig untergeht.

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Hä? Irland ist doch fest in der EU. Nur Nordirland wird austreten.

in sämtlichen staaten, die ein relatives wahlsystem benutzen, ist dieser punkt zumindest deutlich besser erfüllt. für deine bildungslücke:

Eine politische Wahl muss dazu folgenden Anforderungen genügen:

  • Berechtigung: Nur die Personen, die zur Wahl zugelassen sind, dürfen Stimmen abgeben.
  • Gleichheit: Jeder Wähler darf nur einmalig und mit gleichem Stimmengewicht abstimmen. (Gegensatz: Klassenwahlrecht)
  • Privatheit: Niemand kann ermitteln, welche Stimme ein Wähler abgegeben hat.
  • Fälschungssicherheit:
    • Gültige Stimmen dürfen nicht verändert (gefälscht) werden.
    • Gültige Stimmen dürfen nicht vernichtet werden.
    • Es dürfen keine Stimmen hinzugefügt werden, insbesondere dürfen aus ungültigen Stimmen keine gültigen gemacht werden.
  • Überprüfbarkeit: Jeder Wähler hat die Möglichkeit, unabhängig von jeder anderen Person die Korrektheit der Wahl einschließlich aller vorher genannten Punkte zu prüfen.
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Ich sage ja Wiedervereinigung. Nordirland soll wieder zu Irland gehören und es sollte ein Irland geben.

Also dass Johnson das kleinere Übel sein soll, muss mir mal jemand erklären. Bin kein Fan von Corbyn, aber immer noch besser als sich nach Strich und Faden belügen zu lassen. Über dem ganzen Schlamassel haben dazu einige sehr kompetente Abgeordnete ihren Sitz verloren, teilweise extrem knapp, was mich am traurigsten stimmt.

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Vielen Dank für deinen Einsatz meine Bildungslücke zu schließen, aber sorry, mein Freund, da musst wohl eher du noch mal deine Hausaufgaben machen.

Abstimmen mit gleichem Stimmengewicht heißt mitnichten, dass am Ende jede Stimme gleich zählt. Gleiches Stimmengewicht hat nämlich in Deutschland und auch im Vereinigten Königreich auch jeder.

Und wie ich mir dachte, kannst du kein System liefern, die “eine DER Grundsätze der Demokratie” auch wirklich umsetzt.

nope. in deutschland ist es sogar höchstrichterlich verboten das stimmgewicht vom wahlergebnis zu trennen :wink:

richtig, denn das perfekte system gibt es auch nicht, deswegen habe ich von anfang an nur von „besser“ gesprochen.

aber wenn du wirklich glaubst, dass ein wahlsystem, welches die stimmanteile in der bevölkerung nur bedingt bzw gar nicht wieder gibt, keiner verbesserungen bedarf, dann ist jede diskussion eh sinnlos :wink:

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Sooo, jetzt kommen wir doch mal näher, meine Bildungslücke zu schließen. Kannst du das bitte weiter erläutern bzw. hast du einen Link dazu?
Ich habe nämlich deinen Wikipedia-Eintrag eher so verstanden, dass jeder ein Stimmgewicht von 1 hat und die Wahl von einigen Personen nicht etwa doppelt zählt oder mehr. Und das ist ja in Deutschland und auch im Vereinigten Königreich bei der Stimmabgabe erst mal gegeben.

Das würde also bedeuten, dass es gar keine demokratischen Staaten gibt? Ich meine, man kann doch keinen Staat als demokratisch bezeichnen, der „eines DER demokratischen Grundsätze“ nicht einhält, oder?

aber gerne doch, hier:

es gibt zumindest keinen, der die kriterien perfekt erfüllt, ob man es trotzdem demokratie nennen kann ist dann eher eine frage der abwägung, wie weit die abweichungen vom idealzustand weg gehen.

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Bei der Fünfprozenthürde gehen „nur“ 5% der Stimmen verloren (was auch nicht geil ist), beim Mehrheitswahlrecht werden hingegen weit über die Hälfte der Stimmen nicht berücksichtigt.

Und ja, jedes Wahlrecht hat seine Probleme, das macht die Kritik am britischen Wahlrecht nicht weniger valide. Jeder Punkt, der gegen die 5%-Hürde spricht, ist im Mehrheitswahlrecht noch viel gravierender.

So ziemlich jede europäische Demokratie hat ein Verhältniswahlrecht. Das ist keine deutsche Eigenheit.

Es gibt einen großen Unterschied zwischen „nicht ansatzweise“ und „nicht ganz“.

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Auch im Mehrheitswahlsystem ist der Grundsatz, dass jede Stimme das gleiche Gewicht hat (annähernd, es gibt marginale Unterschiede in der Größe der Wahlkreise) erfüllt. Der Unterschied ist, dass die Logik zur Aggregation der Stimmen in Parlamentssitze eine andere ist.

Ein negatives Stimmgewicht ist im Mehrheitswahlrecht ausgeschlossen und entstand in Deutschland nur durch die Verknüpfung einer Mehrheitswahlrechts mit einem Verhältniswahlrecht mit der Besonderheit der Überhangmandate. +

Ob man jetzt das Mehrheitswahlrecht, bei dem die Parteien eine deutlich größere integrative Funktion haben dem Verhältniswahlrecht, bei dem die Koalitionsbildung im Parlament wichtiger ist vorzieht oder nicht ist dann eine andere Frage, aber grundsätzlich sind beide Systeme demokratisch.

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Siehste mal, so etwas undemokratisches wie negatives Stimmgewicht gab es im Vereinigten Königreich nicht.

Ich glaube, unser Disput rührt daher, dass ich deinen ersten Wikipedia-Link anders interpretiert habe (vielleicht falsch?).
Ich würde sagen, dass damit gemeint ist, dass jeder Wähler bei der Stimmabgabe erst mal das gleiche Stimmgewicht hat und es ausgeschlossen sein muss, dass die Wahl von manchen Personen einfach doppelt oder noch mehr zählt. Diese ganzen gleichgewichtigen Stimmen werden alle in die große Maschine namens Wahlsystem geschmissen, welche aus diesen dann ein Parlament macht. Bei der Verarbeitung bleiben aber einige Stimmen kleben, sowohl in Deutschland, als auch im UK. Dennoch werden beide Staaten eigentlich im Allgemeinen als demokratisch bezeichnet (jaja, ich weiß, von der offiziellen Staatsform her nicht).

Im UK darf man halt nicht alle Stimmen des ganzen Landes zusammenzählen, daraus ein Balkendiagramm machen und sich dann aufregen, dass die Prozentzahlen die Sitze im Parlament nicht wiedergeben. Da musste halt das Wahlergebnis aus der Sicht der Wahlkreise angucken und daraus dein Bild machen. Ist ein bisschen so wie im Bundesrat - ein meiner Meinung nach schon auch demokratisch zusammengesetztes Organ.