Chemnitz, Köthen und die Folgen

Aber genau dazu habe ich eben noch keine wirklichen Belege/Quellen gefunden. Geht ja nicht darum das sich zwei Typen mal auf einem Dorffest paar aufs Maul hauen, das gibt es überall. Es geht um Mord/Totschlag und diese niedrige Hemmschwelle einen anderen Menschen einfach so zu töten. Ich kann nicht einschätzen wie hoch da das Potential bei „jedermann“ ist, da das Medienbild aktuell verzerrt ist.

Ich finde schon, dass das Thema des Threads verfehlt wird.

Eigentlich sollte es um die Radikalisierung eines größer werden Teils der Bevölkerung hin zu einer verfassungsfeinlichen Gesinnung gehen, aber es geht nur darum, dass Menschen aus bestimmten Ländern kriminell sind und dass deutsche Behörden nicht richtig arbeiten und man die „besorgten Bürger“ ja doch irgendwie verstehen kann.

Thread kann daher in „Immergleiches kontraproduktives Gelaber“ umbenannt werden ODER man befasst sich doch mit Chemnitz, Köthen und den Folgen.

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Soweit würde ich nicht gehen. Aber wenn es um die Radikalisierung der Leute geht ist es ja durchaus interessant deren Beweggründe zu analysieren. Nur wenn man die Leute - und seien sie noch so hohl - anfängt zu verstehen kann es gelingen, dass man irgendwann Dinge ändert um der weiteren Verblödung vorzubeugen.

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Dann beginne du doch mal damit, etwas dazu beizutragen. Was sind denn die Folgen? Und mit was, was noch nicht durchgekaut wurde zu den beiden Städten, soll man sich denn noch befassen?

Bisher hast du hier was zum Klimawandel geschrieben und dass du nicht die SPD wählst. Wo da der Bezug zu Chemnitz oder Köthen ist weiß ich nicht und dass der Klimawandel eine direkte Folge davon ist, bezweifle ich ebenfalls stark. :wink:

Zum Thema “Wahlen” und erstärken der Rechten stimme ich dir zu. Ich bin nun kein Lindner-Fan, aber das hat er vorhin auch wieder ganz gut angesprochen. Außer Migration und kriminelle Ausländer hat die AfD einfach kein Thema oder weiß nicht was sie überhaupt ändern will. Auch wenn die Weidel dann wieder über den Euro und Rettungspakete philosophiert… Daher kann man damit gut Stimmung machen, auch wenn AfD nicht mal dort auch vernüftigen Lösungen anbietet - außer die vom Stammtisch.

Fernab von diesem Thema “kriminelle Migranten” ist die Abneigung/Ablehnung von Fremden auch in einigen Köpfen so vorhanden. Ich kann es mir einfach nicht vorstellen, dass Leute dann auf einmal sagen: “Ja, der hat einen guten Job, der verdient gutes Geld und trägt hier was zur Gesellschaft bei. Toller Kerl, toller Ausländer”.

Am Ende ist es er so: Wie kann der Ausländer mehr Geld verdienen als ich und ein dickeres Auto fahren…

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Asylantrag stellen heißt nicht registriert sein. Wie aus dem Artikel hervorgeht war der Antrag noch nicht bearbeitet. D.h. niemand hat ihn bis dahin überprüft. Damit kannst du keiner Behörde vorwerfen man hätte ihn geduldet oder ähnliches.

Klar waren die wahrscheinlich überlastet und hätten die Anträge viel schneller bearbeitet haben müssen aber damals gabs halt leider großes Chaos weil man sich nicht früh genug um die Orga gekümmert hat.

Und genau das ist doch das Ding. Jemand ist illegal hier und meldet sich. Er will also vermeintlich nicht illegal sein. Wie kann man dann sagen “Joah, melden sie sich halt mal wenn sie ne Bleibe haben, dann schicken wir ihnen in 10 Monaten nen Brief ob sie bleiben dürfen”. Das ist doch vollkommen Banane wenn man sieht dass einige “legal” kommen und viel mehr Aufwand betreiben müssen und teils unter haarsträubenden Bedingungen hier leben. Kein Wunder, dass auf den offiziellen Weg dann irgendwann keiner mehr Bock hat.

History repeating. Vielleicht lernt man ja nun draus und bereitet sich darauf vor, falls es wieder einmal erforderlich sein sollte, Schutzsuchende aufzunehmen. Und davon kann man heutzutage leider ausgehen, wenn man sich die Welt so anguckt.

Und auch dann nicht. Das ist doch auch nicht okay. Hätte man ihn bei Zeiten überprüft wäre evtl. ein Mensch noch am Leben. Da dann die Hände heben und sagen “wir waren überlastet” ist zu einfach. Siehe auch im Artikel die Datenbank mit den Fingerabdrücken. Bis heute ist nicht mal aufgeklärt, ob da die deutschen oder die griechischen Behörden gepennt haben.

Und natürlich sind das Einzelfälle, aber sie sind halt Wasser auf die Mühlen der Rechten. Und zwar Wasser der Sorte, dass man gar nicht hätte auskippen müssen.

Und wie willst du die im vorhinein voneinander unterscheiden?

Und die Leute sollen dann 10 Monate in ihrem zerbombten Haus sitzen und darauf warten wie hier entschieden wird?

Ist doch ganz klar: Durch die immer mehr erhitzten Gemüter steigt auch die Temperatur was zum Klimawandel beiträgt. :kappa:

Sie sind es aber nunmal gewesen. Da kann man doch jetzt den Mitarbeitern der Behörde keinen Strick drehen. Da muss einfach Personal aufgestockt werden. Und diese dämliche Debatte um die angeblich tausenden falsch entschiedenen Anträge beim Bamf und dass die dann Ressourcen aufwenden mussten nur damit am Ende rauskommt dass da quasi keine Unregelmäßigkeiten zu finden waren hilft dann auch nicht dabei dass die ihren Job machen können.

Zu dem Fall von Köthen: Warum wird hier eigentlich konsequent ignoriert dass der Mann an seiner Krankheit gestorben ist?

Im meinem vorherigen Beitrag habe ich die Ursachen für die Radikalisierung der Bevölkerung darin vermutet, dass das Thema Flüchtlinge und Migration von Politikern und Medien unnötigerweise zum größten Problem ernannt wird und den Leuten bewusst Angst gemacht wird, wahrscheinlich um zu verheimlichen, dass man keine Lösungen für die eigentlichen Probleme hat.

Um aus Chemnitz und Köthen zu lernen habe ich daher dazu aufgerufen darüber aufzuklären, dass Migration nicht die Mutter aller Probleme ist.

Keine Reaktion.

In meinem Beitrag davor hatte ich die Bewegung #aufstehen als möglicher Grund zur Hoffnung genannt, weil sie andere Themen wieder in den Vordergrund der politischen Debatte stellen will.

Einzige Reaktion (sinngemäß): „Das hat sich doch eh schon erledigt.“

Aber man müsste es halt lesen und irgendwie darauf reagieren, damit eine konstruktive Unterhaltug entstehen kann. Vielleicht kannst du mir ja einen Tipp geben, wie ich auch User wie dich, die diese Ansätze als „durchgekaut“ abtun, in Zukunft erreichen kann.

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Inwiefern ist das wichtig? Sind die Täter deshalb von jeder Schuld freigesprochen?

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Gut. Das lag vielleicht daran, dass du innerhalb deines Beitrages etwas abgeschweift bist. Im Grund hast du da gute Punkte, aber es ist mühselig sie rauszupicken. Und so richtig neue Erkenntnisse waren das halt auch nicht und deine Aussagen waren teils richtig aber nicht so formuliert, als dass sie einer Diskussion bedurften. Genau das meine ich ja: Wenn man einfach nur Fakten die unbestritten sind ablässt entsteht keine Diskussion. Wir sind uns doch alle einig über die Punkte, dass Migration nicht das Ur-Problem ist (und generell auch überhaupt kein Problem wäre) und dass (rechte) Gewalt abartig und falsch ist.

Nicht von jeder Schuld. Aber es macht ja wohl einen Unterschied ob das Opfer an den direkten Folgen einer Schlägerei stirbt oder an einem Herzinfarkt aufgrund seines kranken Herzes.

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Man sollte ja schon versuchen die Argumente der „Gegenseite“ zu kennen und bestenfalls zu überprüfen und zu entkräften.
Das meist genannte Argument der rechten Bewegung sind „kriminelle Ausländer“ und die beiden Taten wurden von Ausländern (geduldeten Flüchtlingen) begannen. Das kann man ja nun nicht leugnen. Da hilft es auch nicht wenn man sagt, vor 10 Jahren hat mal ein Deutscher jemanden umgebracht. Das alles schürt ja die Ängste einiger die sich dann den rechten Bewegungen anschließen.
Da ich mich mit meiner Anti-Rechts, Anti-Faschismus Haltung, in Gesprächen im Bekanntenkreis, selbst nicht mit Falschaussagen um mich werfen will, gilt es eben Gegenargumente zu finden und auch die Ängste zu verstehen. Wenn mir dann jemand sagt, „die Kriminalität bei Ausländern ist höher“, gilt es ja Nachweise zu finden die das entkräften. Da spielt die Art der Tat auch eine Rolle für mich. Der „Gegenseite“ entgegen zu bringen, „Nee ihr habt nicht recht, weil ist so.“ ist da wenig zielführend. Ich finde in dem Thread wurden daher schon ein paar gute verschiedene Standpunkte diskutiert.
Man kann ja auch sagen, wenn man die „Ausländerkriminalität“ schon von politischer Seite eindämmt, nimmt man den Rechten, den Nährboden für ihre Populistische Kackscheiße und ihren Hass, und braucht auch keine Radikalisierung fürchten.

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Für mich als Opfer macht es keinen Unterschied, ob ich zusammengeschlagen werde und daran sterbe oder ob ich zusammengeschlagen werde und an einem Herzleiden sterbe. In beiden Szenarien werde ich zusammengeschlagen und das geht nunmal überhaupt nicht!

Dass das Zusammenschlagen überhaupt nicht geht wird doch auch gar nicht diskutiert. Niemand hier sieht das anders.

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Das ist wichtig, weil damit noch nicht bewiesen ist dass die Täter schuld an seinem Tod sind.
Das heißt, solange nicht nachgewiesen ist das die Körperverletzung der grund für das Herzversagen ist, haben wir hier keinen Deutschen der von Ausländern getötet wurde.

Somit ist die Thematik in Köthen anders zu bewerten als in Chemnitz und die Medien haben die Leute zu ihrer Rechten Demo erst aufgestachelt.

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Schon witzig wie es bei euch Debatten gibt, ob Menschen aufgrund ihrer Herkunft gejagt werden oder nicht, die UNO aber Beobachter nach Österreich und Italien schickt…

Diese Thema zieht sich seit 2015 wie ein Kaugummi durch jeden Wahlkampf jedes Landes und es ist kein Ende in Sicht. Je länger es andauert desto polarisierter wird die politische Landschaft und die so oft zitierte “Mitte” wird politisches Sperrgebiet weil beide Lager nur “für oder gegen uns” kennen.

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Aus rechtlicher Sicht ist das natürlich relevant. Aber ein Rechtsextremer wird sein Urteil über die Täter nicht von der Obduktion abhängig machen, sondern ihm reicht völlig die Tatsache, dass Ausländer einen Deuschen schwer verletzt haben. Mit der Todesursache zu argumentieren wird daher bei Menschen mit rechtsextremer Gesinnung keinen Effet haben.

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Schwieriges Thema, da dies ja auch juristisch relevant scheint.
Ich würde aber mal behaupten, er wäre an dem Tag nicht verstorben, wenn er nicht zusammengeschlagen wurde.
Wenn dein Körper Wunden hat, außen wie innen, läuft er auf Hochtouren. Adrenalin und andere Stoffe werden ausgeschüttet usw. das Herz läuft an der Belastungsgrenze. Ein starkes Herz kann das vielleicht schaffen, ein geschwächtes nicht. Dabei bleibt für mich die Totesursache das Zusammenschlagen und somit auch Totschlag.

Finde es moralisch stark verwerflich wenn man einen Herzkranken zusammenschlägt, eher vom Totschlag freigesprochen wird, als wenn man jemanden mit gesundem Herz tot prügelt. Das sowas überhaupt zur Debatte steht, lässt mich nur Kopf schütteln.
Als hätten die Täter nur so lange zugeschlagen, dass es ein gesunder Mensch überlebt hätte. Das er Herzkrank war konnten sie ja nicht wissen, daher ist die Tat weniger schlimm. Wer Gewalt gegen einen anderen Menschen ausübt weiß genau was er macht und sollte für die Folgen voll bestraft werden, ohne Ausflüchte.

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