Wen meinst du mit „wir“? Wir beide? Natürlich. Für uns ist das ganz logisch und ich kann verstehen, wenn du es müde bist darüber noch reden zu müssen. Aber „wir“ im Sinne von „wir Deutschen“ oder „wir Teilnehmer an einer öffentlichen Debatte im Internet“ sind uns noch lange nicht dieser Erkenntnis bewusst. „Unser“ Innenminister und die AfD, die einen beachtlichen Teil von „uns“ repräsentiert, sind da ganz anderer Meinung. Und deshalb müssen „wir“ (also wir beide) auch weiterhin noch diese eigentlich selbstverständlichen Dinge öffentlich aussprechen.
Mein Problem bei dieser sache sind nicht die Rechtsextremen, sondern die Medien und Nachrichten Dienste.
Diese haben nämlich, voreilig wie sie immer sind, direkt veröffentlicht, dass ein Deutscher bei einer Schlägerei mit einem Araber sein leben verlor.
Es wurde direkt so dargestellt, dass der Araber für denn Tod verantwortlich ist, worauf hin die Rechtsextremen einen/e Trauermarsch/Demo veranstaltet haben.
Also ich hoffe doch mal dass ich damit alle hier im Thread anspreche Zumindest habe ich von allen hier den Eindruck. Dass das leider nicht alle in der Bevölkerung so sehen ist traurige Tatsache. Ich glaube aber dass man mit warmen Worten denen das auch nicht austreiben kann.
Hier diskutieren aber gerade keine rechtsextremen miteinander. Und nur weil den Idioten Fakten egal sind heißt das nicht dass man jetzt aufhören muss seine Argumente nach Faktenlage auszusuchen.
Wenn es kein Mord war war es kein Mord. Und auch wenn zb ein Maaßen (der das als Jurist besser wissen sollte) bei einem Totschlag von Mord redet müssen wir nicht mit der gleichen Scheiße anfangen.
Nein. Die Todesursache war ein Herzinfarkt. Was für dich oder mich oder sonst wen die Todesursache ist ist in einem Rechtsstaat vollkommen egal.
Nein. Denn es geht auch um die Intention. Wenn ich jemandem mit der Faust ins Gesicht schlage ist das zwar inakzeptabel, ich gehe aber nicht davon aus dass er deshalb stirbt. Es gibt ja zurecht einen Unterschied im Strafmaß zwischen Mord, Totschlag und Körperverletzung mit Todesfolge.
Du behauptest also einfach sie hätten ihn so oder so totgeschlagen und willst sie jetzt für eine Tat verurteilen von der du ausgehst sie hätten sie getan wenn er nicht schon vorher gestorben wäre? Auch hier wieder: Mit einem Rechtsstaat ist das nicht vereinbar.
Klar sollen sie das. Aber eben für die Tat die sie auch begangen haben. Nicht für eine Tat die sie vielleicht hätten begehen können.
Und was genau ist daran nicht richtig?
Im Prinzip nichts. Aber es ist voreilig. Auch ein Problem der heutigen Zeit. Alles muss immer sofort als Eilmeldung rausgehauen werden.
Das versteh ich jetzt nicht. Du stimmst zu, dass die Meldung keine Falschmeldung war, sagst aber sie sei zu voreilig gekommen.
Wie kann man Medien denn vorwerfen richtige Meldungen zu schnell zu verbreiten? Hätten sie das nicht getan, wäre das gezieltes Vorenthalten von Tatsachen und damit tolles Futter für die, die „Lügenpresse“ rufen.
Ich gebe da Kincaid schon recht. Heue ist alles ne Breaking News oder einen Brennpunkt wert, selbst wenn die Faktenlage noch nicht klar ist. Hier hatten die Medien mal “recht”, aber sie hätten auch falsch liegen können. Tun sie ja auch oft genug. Und zwar nicht nur die Boulevard-Presse.
und hier:
gebe ich dir Recht. Das ist die andere Seite der Medaille und zeigt, wie schwer das alles ist. Denn das ist ja immer so. Es gibt nicht nur Schwarz und Weiß und man muss anfangen auch zu versuchen, die Leute wieder zum Grau-Sehen zu bewegen, sonst geht irgendwann alles vor die Hunde.
Die Ursprüngliche Meldung war „Ausländer tötete Deutschen“ (irgendwo stand auch „mit Messer“). Wenn ich jemanden schlage und er an einer Krankheit stirbt, die ich nicht sehen kann, sehe bei mir zwar eine Schuld, aber eine doch eher abgeschwächtere, als die eigentliche Meldung suggerierte.
Edit:
Und hier muss ich dir widersprechen. Ich bin mittlerweile zu der Einsicht gelangt, dass dieses Grausehen einen zu einfachen Übergang von weiß zu schwarz ebnet, den viele Leute dankbar annehmen. Auch dieses Mitgefühl mit den „besorgten Bürgern“ führt dazu. Wenn man ihnen nicht in aller Deutlichkeit klar macht, was es bedeutet, so zu denken, werden sich da immer mehr sammeln, weil es akzeptiert wird. Genauso wie einige Pyromanen bei den Asylheimanzünden meinten: Das macht man jetzt eben so (inhalt. zitiert).
In welchem Blatt war denn dieser Wortlaut bitte gestanden? Den habe ich nicht mal in der BILD so gesehen…
Was meinst du jetzt genau?
Das die Medien immer vorschnell sachen raushauen und das meist nicht Neutral?
Das ist nicht richtig, weil es die gemüter erhitzt und Wasser auf die Mühlen der Rechtsen ist.
Oder meinst du die Rechten und Besorgten Bürger die deswegen auf die Straße gehen?
Das wiederum ist nicht richtig, weil der Tod eines Menschen nicht für Politische Zwecke
instrumentalisiert werden sollte.
Oder meinst du, dass der Araber schuld an dem Tod des Mannes ist?
Das ist insofern nicht richtig, weil der Deutsche auch beim Sport diesen Herzinfarkt hätte haben könne und der Araber nichts von dem Herzrproblem des Deutschen wusste.
Wer sagt uns, dass dieser bis zum Tod des Deutschen weiter auf ihn eingeschlagen hätte?
Ich stimme dir insoweit zu, dass wir ja nix über die genauen Umstände wissen und es bringt jetzt auch nichts über eine Tat zu diskutieren, über die wir außer der Totesfolge nix wissen. „Bin von zusammenschlagen“ ausgegangen, was mehr für mich ist als nur ein Schlag ins Gesicht, denn der Unterschied liegt ja darin, gab es nur einen Schlag ins Gesicht, wurde auf ein am Boden liegendes Opfer weiter eingetreten, oder war es gar Notwehr usw. Dann hoffen wir mal dass der Rechtstaat, dies alles korrekt ermitteln kann.
Sollte es mehr als ein einfacher Schlag, oder Notwehr gewesen sein, bleibt der Herzinfarkt ein zu einfaches Schlupfloch. Wenn das zu einer geringen Strafe führt sind die Gesetze zu lasch.
Die Faktenlage zu prüfen bevor man berichtet ist nicht gezieltes Vorenthalten von Tatsachen sondern Grundlage journalistischer Arbeit.
Und gerade wenn eine Woche vorher ein ähnlicher Fall war der dazu führte das eine Woche lang Nazis durch die Stadt marschieren sollte man erst recht etwas mehr Feingefühl beweisen.
Ich hab dich lediglich darauf hingewiesen, dass du den Medien vorwirfst eine richtige Meldung verbreitet zu haben, nämlich dass ein Deutscher in einer Schlägerei mit Ausländern zu Tode kam. Mehr nicht.
@anon98563270 die Faktenlage war in dem Moment, dass ein Mensch in einer Schlägerei mit zwei Ausländern zu Tode kam und die Obduktion des Leichnams aber noch aussteht. Deshalb ist es völlig legitim als zB Tageszeitung zu schreiben „Mann kam in einer Schlägerei mit zwei Ausländern zu Tode und die Obduktion steht noch aus.“
Wenn jemand etwas anderes geschrieben hat, dann kannst du das hier gerne teilen und dann können wir feststellen, dass das nicht der Faktenlage zum Zeitpunkt der Veröffentlichung entspricht.
Die Todesfolge reicht aus um zu beurteilen dass es kein Mord war. Also sollte auch nicht von Mord gesprochen werden.
All das ist weder Mord noch Totschlag.
Du findest ernsthaft Gesetze zu lasch wenn sie verhindern dass man für eine Tat verurteilt wird die man nicht begangen hat?
Den zweiten Teil des Posts haste aber schon auch gelesen, oder?
Da hast du natürlich nicht ganz Unrecht.
Das Problem ist nur wie sie davon berichtet haben. Es wir nämlich dann nicht so neutral formuliert wie ich es versucht habe. Sonder möglichst so, dass es viele klicks generiert.
Was meinst du?
Man kann das auch kaum neutral formulieren. Wenn man ganz nüchtern schreibt „Mann kam nach Schlägerei ums leben“ impliziert das immer noch dass der Mann totgeprügelt wurde.
Was man in der Richtung noch vorwerfen könnte wäre die Nennung der Nationalität des Täters. Eigentlich stand nämlich auch mal im Pressekodex dass die Nationalität nur in besonderen Fällen genannt werden soll um das Schüren von Vorurteilen zu vermeiden.
Den Absatz konnte ich auch alleine finden. Ich wollte wissen, was du meinst, wenn du meiner Argumentation mit diesem Absatz begegnetst. Ich sehe da nämlich die Verbindung nicht.