https://www.derstandard.at/story/2000116946756/tauchmediziner-warnt-vor-gefaehrlichen-folgen-einer-covid-19-infektion
Frank Hartig ist international renommierter Tauchmediziner. Doch in diesen Zeiten tut auch der gelernte Intensiv- und Notfallmediziner Dienst an der “Corona-Front” in der Innsbrucker Universitätsklinik. Dabei machte er in den vergangenen Wochen zusammen mit Kollegen eine Beobachtung hinsichtlich möglicher Lungenschädigungen nach einer Covid-19-Infektion, die er nun im Taucher-Fachmagazin Wetnotes bereits als Leserbrief veröffentlicht hat.
Hartig betont daher mehrfach, dass es sich um keine allgemeingültigen Aussagen handelt, sondern eben um “beunruhigende Beobachtungen” bei mehreren Patienten, die weiterer Studien und Forschungen bedürfen. Doch weil diese Zeit in Anspruch nehmen, die der Tauchmediziner angesichts der anstehenden Sommersaison nicht verstreichen lassen will, wandte er sich mit einer Warnung vorab an die Tauch-Community.
Hartig beobachtete bei mindestens sechs Covid-19-Patienten in Innsbruck, die auch Taucher sind, dass diese fünf bis sechs Wochen nach ihrer Genesung, als sie sich längst beschwerdefrei fühlten, noch immer schwerwiegende Schädigungen der Lunge aufwiesen. Er beschreibt die Situationen wie folgt: “Da ist ein junger Mensch, um die 40 Jahre alt, der sich wegen der Infektion etwa eine Woche krank gefühlt hat. Er kommt über einen Monat später, vermeintlich gesund, zur Kontrolle. Dann kommt der Befund vom Röntgen, und ich traue meinen Augen nicht. Denn der Patient, der da vor mir sitzt, müsste eigentlich beatmet werden.”
Anfangs, erzählt Hartig, dachte er an einen Fehler, eine Verwechslung der Befunde. Er rief extra bei den Kollegen im Röntgen an, um sie darauf aufmerksam zu machen, dass hier Befunde vertauscht worden seien, erzählt der Tauchmediziner. Doch die Bilder waren die richtigen. “Die Leute fühlen sich besser, als es ihre Befunde zeigen. Das ist schon sehr spooky”, sagt Hartig. Offenbar sei das Überstehen der Infektion bei Covid-19 noch nicht alles. Die Beobachtungen des Innsbrucker Mediziners deuten darauf hin, dass bleibende Schäden der Lungen bei einem unklaren Prozentsatz eine Langzeitfolge sein könnten. Das würde Covid-19 sehr deutlich von einer Influenza unterscheiden, sagt Hartig.
Es gab vor wenigen Wochen bereits Anmerkungen von potent. “Lungenschäden nach Genesung”, die chinesische Wissenschaftler bei einigen beobachten konnten. Es ist nach wie vor nichts klar und sicher, aber es ist wichtig, dass man sich vor Augen führen muss, dass man aktuell gar keine Ahnung bzgl. Langzeit- und Dauerschäden hat.
Edit: Falls irgendwer von euch Taucher ist, lasst euch ggf. nochmal durchchecken.
Edit2: Hier nochmal konkret der Leserbrief von Hartig, wo auf vieles im Einzelnen eingegangen wird: