Wenn ich es richtig verstanden habe ist die einzige Möglichkeit jetzt die Infektion so stark zu reduzieren dass es nur noch wenige Fälle gibt (was wohl so 2-3 Monate dauern wird bei dem aktuellen Level am Einschränkungen) um dann soziale Kontakte wieder so möglich zu machen dass man alle neu infizierten plus Kontaktpersonen direkt isolieren kann und somit eine zu starke Verbreitung vermeidet. Clubs und Veranstaltungen wären dann noch Verboten aber man kann sich zumindest wieder mit ner Gruppe Freunden treffen.
Was ich mich übrigens so frage: was passiert jetzt eigentlich mit den laufenden Kosten, was z.B. Vereinsbeiträge, öffentliche Verkehrsmittel-Abos und sonstige Mitgliedsbeiträge angeht? Ist ja alles zu bzw. soll nicht genutzt werden, aber die Beiträge werden trotzdem monatlich abgebucht. Ein Bekannter wollte jetzt in seinem Sportverein pausieren bzw. austreten, da er knapp bei der Kasse ist und dem hat man sowas wie “Ehm, nee, bitte nicht machen, sonst gehen wir ja pleite, wenn das jeder tut. Sorry!” geschrieben. Trifft vor allem jene richtig übel, die sich gerade sowieso in einer Bewerbungsphase befinden, keine Arbeit kriegen und dann auch noch monatlich für Dienste blechen müssen, die sie nicht wahrnehmen können/sollen.
Nein, natürlich nicht. Aber du hast von normalem Fahrwasser oder normalen Umständen gesprochen. Und das ist im Moment schlicht und ergreifend nicht drin, so oder so. Und ich glaube, das müssen wir jetzt vorübergehen akzeptieren. Unser Alltag ist im Moment und vermutlich für eine unbestimmte Zeit, halt jetzt massiv geändert. Ob wir an den Momentanen Massnamen festhalten oder nicht.
Die Schweiz scheint übrigens im Moment eine Art Balance gefunden zu haben. Die Anzahl aktiver Fälle scheint sich für ein Paar Tage stabilisiert zu haben.
Und unsere Krankenhäuser sind im Moment noch nicht völlig überlastet. Das heisst, wenn wir die momentane Situation halten können, dann sind wir auf einem Level, welches für das Gesundheitssystem tragbar ist.
Jetzt muss man noch ein Paar Tage schauen, ob dieser Trend anhält.
Sollte er anhalten kann man dann anfangen zu diskutieren, wie es jetzt weitergehen soll.
Man könnte fast meinen Kapitalismus ist nicht die richtige Wirtschaftsform für eine Pandemie
Hier in Hamburg kann man HVV-Ticket-Abos einfach pausieren und je nach Bedarf wieder aktivieren.
“Ihre Pause wird taggenau abgerechnet. Bereits abgebuchte Abo-Beiträge werden anteilig im Folgemonat erstattet.”
https://www.hvv.de/de/ueber-uns/neuigkeiten/neuigkeiten-detail/hinweise-zum-coronavirus-42478
Stimmt! Finde ich auch gut. Macht nur leider bei weitem nicht jeder Service.
geil
Viel interessanter ist doch, dass Kapitalismus selbst ein wenig wie ein Virus ist. Er infiziert die Menschen, lässt sie nach immer mehr streben, so dass irgendwann die Gesellschaft dran zerbricht.
Ironischerweise wird aktuell der Kapitalismus oder eben eine kapitalistisch geprägte Weltgesellschaft durch einen Virus dahingerafft.
Ein Schelm wer Böses dabei denkt.
Möchte nur mal kurz wissen, von denen die hier jetzt ein Problem mit dem Kapitalismus sehen:
Welches andere System würde denn jetzt besser funktionieren?
Ich meine, ich bin auch nicht jemand, der den Kapitalismus als dieses unkritisierbare Wunderkind sieht, welches das perfekte System schlechthin ist. Absolut nicht! Aber in diesem Fall sehe ich nicht, wo das Problem mit dem Kapitalismus ist. Denn jedes andere System würde genau gleich leiden.
ich halte es da mit Churchill
“Kapitalismus ist die schlechteste aller Wirtschaftsordnungen, außer allen anderen”
Wenn man eine zentrale Preisvergleiche hätte, würde es zumindestens kein Wucher geben, Knapp wären die Güter aber trotzdem.
Aber ja im Grunde würde es in keinem Wirtschaftssystem besser laufen.
Ich bin für absolute Gleichheit. Niemand hat mehr verdient als ein anderer Mensch.
Gibt da für mich auch keine Diskussion.
Es gibt ja nicht “den” Kapitalismus. In Form einer sozialen Marktwirtschaft und einem gut ausgebauten Sozialstaat wäre alles nicht so schlimm. Der Sozialstaat wurde aber mehr und mehr abgebaut, soziale Gegensätze nehmen zu und der Staat greift nicht mehr ein, wenn die Balance abhanden kommt.
Ich sag mal so: Man sieht ja nun ganz deutlich, wo es am schlechtesten funktioniert - USA, dem Land mit den freiesten Märkten und dem ausgeprägtesten kapitalistischen System. Man sollte sich vielleicht neue Vorbilder suchen.
Danke Schröder und Fischer.
Privatisierung von Bahn, Strom & Co ging schon in den 90ern los. Alle wollten coole Yuppies sein, auch die Politiker.
Singapur, Japan oder Südkorea haben auch kapitalistische Systeme - und die kommen verhältnismäßig gut durch die Krise.
Dass die USA so große Probleme haben liegt vorrangig an der Unfähigkeit der Regierung.
Und so ein autokratisch regiertes Land wie Singapur ist für Fans der Demokratie üblicherweise auch kein Vorbild.
und am nicht vorhandenen gesundheitssystem
Ok, aber man muss auch sagen:
Viele Länder schwenken jetzt, für diese Situation, wieder mehr um und bieten Staatliche Hilfe an.
Ich meine, man kann das Argument machen, dass “Kapitalismus auf Steroiden” (wie es Teil der USA immer versuchen) in einer solchen Situation wie wir es jetzt haben, definitiv nicht funktioniert. Wenn du jetzt einfach den “freien Markt” entscheiden lassen würdest, dann würden Millionen einfach verhungern, weil ihr Job stillgestellt worden ist.
Ich denke einfach, man muss sich solche Dinge im Kontext der Situation anschauen. Im Moment wäre purer Kapitalismus das wohl schlechteste System aller Systeme… aber darum sind die meisten Länder flexibel für Situationen wie diese, und können sich für Notsituationen anpassen.
Mit Singapur und Südkorea kenn ich mich nicht aus, aber Japan greift politisch massiv in die Wirtschaft ein, wenn es sein muss. Das ist ja das Gespenst, das gelehrt wird: Nur keine staatlichen Eingriffe, wir wollen freie Märkte. Und anderes Denken wird auch nicht mehr gefördert an den Unis: Die BWL und VWL sind voll mit Neoklassik nach amerikanischen Lehren, ein bisschen Keynesianimus kommt noch dazu, fertig ist dad BWL Studium. Ich musste mich ins Philosophie Seminar setzen um das erste Mal was von Marx zu hören. Ich sage nicht, dass alles falsch läuft und man den Kapitalismus beenden sollte, nur dass man es schon lange übertrieben hat fast nur in die eine Richtung zu denken: Liberalisierung, weniger Staat, weniger Sozialstaat.
es gibt keine sog. “freien” märkte.
die märkte werden immer reguliert, gesteuert und gelenkt. die frage ist nur von wem, mit welchen mitteln und zu wessen gunsten.
im übrigen ist der kapitalismus (wobei man auch sagen muss, dass es “den einen” kapitalismus nicht gibt) ein wirtschaftssystem und kein regierungssystem wie die demokratie.