Die derzeitigen Zahlen sagen nichts darüber aus wie sich die Menschen an diesem Wochenende verhalten haben. Es bleibt mindestens eine Woche abzuwarten, ich würde eher eineinhalb sagen.
Über ein Wochenende, und in diesem Fall, einem langen Wochenende, sinkt die Anzahl der zurzeit Infizierten nahezu immer. Die Labore bekommen dann erst nach dem Wochenende neue Proben, die sie dann unter der Woche prüfen. Daher ist die Zahl in meiner Heimatstadt auf einem Rekordtief.
Auch sollte nicht vergessen werden: wärmere Temperaturen, mehr Bewegung im Freien reduziert das Risiko einer Infektion. Wenn dann noch Abstände eingehalten und Masken getragen werden, dann hat das ebenfalls Einfluss auf den derzeitigen Trend. Diese Super Spreading Events lassen sich auch gar nicht unterbinden, sollten nur nicht ausarten.
Also, ich warte bis etwa zum 10./11. Juni. Also jeder der meint, dass die Zahlen doch gerade gut ausschauen und dadurch sein Verhalten legitimiert, der handelt einfach naiv. Das sind wahrscheinlich dieselben die zum Monatsanfang ihr Gehalt verprassen, und sich dann Mitte des Monats darüber wundern, dass sie nichts mehr für einen unvorhersehbaren Vorfall übrig haben.
Es gibt schon immer die Empfehlung [während der aktuellen Pandemie] bei Erkältungssymptomen das Haus nicht zu verlassen. Daran hat sich mit der Mund-Nasen-Schutz nichts geändert. Daher ist die Aussage:
auch vollkommen korrekt und keine Kehrtwende im jetzigen Kontext. Wer krank ist soll zu Hause bleiben und eine Maske hilft den Gesunden im Alltag nicht. Erst bei dem asymptomatischen Verlauf ist das Tragen einer Maske im Alltag sinnvoll, weil man nicht weiß, ob man erkrankt ist oder nicht.
Zu den anderen drei Zitaten: Es wurde eine Empfehlung für medizinisches Personal seitens des RKI dafür gegeben, wenn keine FFP2 Maske vorhanden ist. Dann sollen sie zumindest einen chirurgischen MNS tragen. Dies wurde dann geändert zu, dass sie mindestens einen FFP2 Schutz tragen sollen. Aber was wenn keine FFP2 Maske da ist? Und wenn aufgrund des Staatssekretärs der Passus geändert wurde, ist das keine Kehrtwende des RKI, sondern aufgrund von politischem Druck passiert.
Den Artikel des Spiegel kann ich wegen der Paywall nicht lesen. Aber was man lesen kann, deutet eher darauf hin, dass die Journaille nicht versteht:
Und wenn du das als Angestellter 3 mal machst in 3 Monaten in nicht corona zeiten und dich am telefon ganz normal anhörst, aber eben die ersten Erkältungssymptome hast, dann bist du nicht lange bei der Firma.
Ja, aber das ist das persönliche Problem deiner fiktiven Person bei einem fiktiven Arbeitgeber außerhalb der aktuellen globalen Pandemie. Es geht hier darum, dass vermeintlich das RKI widersprüchliche Aussagen bezüglich des MNS getätigt hat.
Nur ist Covid 19 keine Erkältung sondern eine Pandemie wo es nur darum ging die Krankenhäuser zu entlasten. Man hätte sich auch bei internationalen Experten rat holen können wie zum Beispiel Professor Kim Woo-Joo aus Korea der bereits in Interviews Ende März zur Maskenpflicht riet und später sind alle Länder gefolgt und haben das umgesetzt.
Man sah das mit der falschen Kommunikation des RKIs auch gut hier im Thread, wenn man das Thema vor ca. 2-3 Monaten erwähnte. Da reichte ein Kommentar das man selbst eine trage und schon gab es 2-3 Antworten die einem erklärten, dass das doch keinen Nutzen bringt. Hat sich hier dann auch mittlerweile klar geändert.
So geht es weiter, ich glaube die verstehen das schon ganz gut, wenn der Fehler vom RKI selbst eingeräumt wird.
„Offensichtlich ist es mir in den vergangenen Tagen nicht gut genug gelungen zu erklären, wie man den R-Wert berechnet“, sagte Wieler. Wenige Tage zuvor hatte sich das Institut korrigieren müssen. Damals ging es um eine weitreichendere Frage, ob das RKI den Verlauf der Epidemie im März verzerrt, nämlich verzögert geschildert hat. Im März und April hatte das RKI auch seine R-Zahlen anhand der Meldedaten der Gesundheitsämter berechnet. Intern benutzte das Institut bereits seit Langem die Berechnungsmethode Nowcast, die den Zeitverzug zwischen Erkrankungsbeginn und behördlicher Erfassung herauszurechnen versucht.
Erster Teil, ja. Zweiter Halbsatz, äh?! Zeig mir die Quelle mal. Es ging und geht um den allgemeinen Schutz der Bevölkerung. Die Krankenhäuser nicht zu überlasten ist aber ein wichtiger Teil davon, denn ansonsten musst du Patienten im Rahmen einer Triage vorsortieren, die du nicht behandelst, weil du keine Kapazitäten hast.
Ich nehme dein ursprüngliches Zitat und deine jetzige Aussage und hebe nur kurz zwei Stellen fett hervor:
Ich glaube, das Bedarf keiner weiteren Erklärung…
Da wird kein Fehler eingeräumt! Diese Aussage ist nicht gleichbedeutend damit, dass sie das falsch beschrieben hätten (also einen Fehler begangen hätten). Sondern eher, dass sie einen komplexen Sachverhalt nicht laienhaft ausreichend genau erklärt haben, damit es auch die Journaille versteht.
Ich kriegs ja in der firma mit, wie über Leute gesprochen wird, die immer wieder krank sind und wie man es sie teils auch spüren lässt, dass “jetzt auch mal gut ist”.
Gerade während der Ausbildung, wo man in vielen Abteilungen Mäusschen gespielt hat, hat man da viel mitgekriegt.
Das war jetzt überspitzt meine Aussage und ich bezog mich da auf die etlichen Medien Artikel und Aussagen der Regierung über flatten the curve. Darum geht es doch die ganze Zeit, dass Corona richtig schlimm wird, wenn die Krankenhäuser überlastet sind.
Klar, wenn der Professor Ende März Zeit für ein Interview hat mit einem Youtube Kanal, hätte unser RKI sich doch mal etwas früher bei dem informieren können. Es war ja schon vorher bekannt, dass Korea sehr viel Erfahrung und Expertise hat. Des Weiteren kam die Masken Empfehlung und Umsetzung erst im April.
Es geht darum, dass das RKI zu langsam und schlecht kommuniziert. Drosten hat das in seinem Podcast deutlich besser hinbekommen. Der ebenfalls in dem Podcast einräumte, dass Masken (wenn es alle machen) sinnvoll wäre, er es sich nur nicht vorstellen könnte, dass es umsetzbar ist.
Mag sein das hier einfach sehr viele Leute im Forum in fancy tech companies, startups, handwerksbetrieben und co arbeiten,
aber im klassischen Büroumfeld, auch von Bekannten etc, höre ich genauso ähnliches.
Wenn eh schon 2 Leute wirklich krank sind und sich dann einer wegen einem Anflug von Erkältung krank schreiben lässt,
und dann die verbliebenen Kollegen echt 10-12 Stunden Tage haben (von denen nur 10 bezahlt werden) dann
fällt da eben irgendwann auf die Person zurück-
Ich will nicht abstreiten, dass es möglicherweise immer Kolleg*innen geben wird, die lästern/sich beschweren, wenn jmd. öfters krank ist. Dass ist aber trotzdem nochmal was anderes als “dann ist man nicht mehr lange bei der Firma”.
Verantwortliche sollten in eigentlich klug genug sein um so ein Verhalten eher zu wertschätzen und zu unterstützen. Lieber jmd. die/der alle paar Wochen mal nen Tag provisorisch zu Hause bleibt, als jmd. die/der irgendwann voll erwischt 1-2 Wochen am Stück zu Hause bleibt, aber vorher noch etliche Leute mitangesteckt hat, weil sich so lange zur Arbeit geschleppt wurde, wie es ging.
Aber es gab doch (spätestens seit) Ende März vom RKI die Aussage, dass ein MNS helfen könne. Irgendwann seit Mitte März wurde in jeder Pressekonferenz über die Behelfs- oder Community-Masken, deren möglichen Nutzen zum Selbstschutz und deren korrekte Verwendung gesprochen. Ich suche jetzt aber nicht zum dritten Mal die Videos beziehungsweise Texte raus.
Also einerseits, wenn du Kritik an der Geschwindigkeit des RKI bezüglich eines Sachverhalts (hier Masken) übst, musst du in so einem Fall wenigstens das Datum des Podcasts heraussuchen, in dem Prof. Drosten das gesagt hat, um einen zeitlichen Vergleich anstellen zu können. Vermutlich ist dieser zeitliche Horizont recht ähnlich.
Andererseits ist schlecht kommuniziert sehr subjektiv. Es wird doch auch gar nicht geleugnet, dass das Prof. Wieler die Thematik mit dem R der Presse besser hätte erklären können und hat dies (einen Tag?) später verständlicher erklärt. Wenn die Aussagen inhaltlich richtig sind, aber von Pressevertretern nicht verstanden werden, ist das ein anderes Problem, als wenn sie falsche Aussagen getätigt haben.
Ich habe deine Beiträge seit unserer Diskussion noch einmal gelesen und hierzu keine Textstelle gefunden:
Eventuell kannst du ja noch mal ein kurzes Zitat setzen.
23.03.
Mir geht es darum, dass durch das RKI lange der Nutzen von Masken als nicht hilfreich hingestellt wurde. Das hatte unter anderem die Auswirkungen das viele diese als überflüssig ansahen, zeigen unter anderem viele Diskussionen in diesem Thread. Es wird sich immer damit heraus geredet, dass wir nicht genügend hätten, aber die Möglichkeiten einen Schaal zu benutzen oder selbst zu nähen wurde damit auch indirekt behindert.
Bin gerade im Zug unterwegs (daher nur eingeschränkt am Handy) und weiß, dass zumindest spätestens am 31.03.2020 etwas zu dem Nutzen von Masken für die Allgemeinbevölkerung bei der PK gesagt wurde (beim Kopieren geht der Timecode verloren, aber ab etwa 18:30)
Das sie einen Nutzen bei Krankheit haben, hat aber Prof. Schaade schon am 28. Februar gesagt.
Und Prof. Wieler am 20.03. bei der Pressekonferenz, allerdings nicht für die Allgemeinbevölkerung (ab etwa 17:00):
Wieder Prof. Wieler am 23.03. bei der Pressekonferenz:
Da war das mit dem asymmetrischen Verlauf aber noch nicht bekannt (zumindest wüsste ich das gerade nicht, leichte Verläufe ja, vollkommen frei von Symptomen, aber infektiös, nicht). Weswegen nicht allgemein zum Tragen eines MNS aufgerufen werden konnte, da das RKI immer nur evidenzbasiert Aussagen und Empfehlungen gegeben hat. Die Empfehlung war allerdings, dass wenn man irgendwelche (leichten) Erkältungssymptome hat, solle man zu Hause bleiben. An dieser Stelle zu sagen „oder tragen sie einen MNS“ wäre nicht zielführend gewesen.
Und natürlich hat das RKI nicht nur im eigenen stillen Kämmerlein gearbeitet, sondern natürlich auch mit anderen entsprechenden Instituten weltweit (ab etwa 10:30):
Das ist richtig, ändert aber nichts daran, dass die Maskenpflicht unbegründet ist und mehr einem Wunschtraum gleicht als einer funktionierenden Methode.
Wie Masken helfen wurde ja nun nicht erst sei Corona untersucht, und wenn über einen langen Forschungszeitraum nie ein Beweis für eine Annahme gefunden werden konnte (bzw recht schwache) dann muss man diese Theorie irgendwann auch verwerfen. Denn dass etwas nicht passiert klappt ist deutlich schwieriger zu beweisen als anders rum.