Tatsächlich hat die “Wer wird getestet?” Frage einen nicht zu vernachlässigbaren Anteil an der Statistik. HotSpot Tests für symptomatische Personen werden einen deutlich höhere Positivität aufweisen, als Tests von zufälligen Personen.
Die “Wir haben mehr Fälle, weil wir mehr testen”-Rhetorik basiert darauf, dass bei doppelt so vielen Tests, auch doppelt so viele Infizierte gefunden werden können. Das sagt nichts über das Infektions-Geschehen aus. Hier ist der Positivitäts-Anteil wichtig. Bei einer “zufälligen” Auswahl von zu testenden Personen gibt dieser quasi den Grad von “Durchseuchung” an, die stattgefunden hat.
Was interessant wäre, wäre eine Aufschlüsselung nach Kategorien.
Reise-Rückkehrer, Schulpersonal, Altenpfleger, Routine-Tests für Fußballer und Co wären da ein paar Kategorien, die mich interessieren würden. Auch Dinge wie “Tests wegen Kontaktverfolgung”, “Symptomatische Personen” oder “Einfach nur so”-Tests… Das sollte aber schwer bis unmöglich zu erhalten sein.
Während die Empörung unter Eltern und Lehrern groß ist, spricht NRW-Kultusministerin Yvonne Gebauer (FDP) von einem „gelungenen Schulstart“, 99 Prozent der Schulen könnten weiter Präsenzunterricht anbieten. Sie fordert alle Schulakteure auf, „ebenso konsequent wie unaufgeregt und professionell“ mit dem Coronavirus umzugehen. Wichtig sei, „dass künftig nicht jegliche Infektion im Umfeld von Schulen automatisch zu einer kompletten Schulschließung führt“. Das, allerdings, liegt letztlich wenig in der Hand der Schulen.
Schulstart gelungen! Wir haben Regelbetrieb!
ARD-Ticker: Lehrergewerkschaft: Eher Betreuung als wirkliches Lernen 15:44 Uhr
„Wir haben keinen Regelbetrieb an Schulen“ - dies sagte der Berliner Landesvorsitzende der GEW, Tom Erdmann, auf dem Landesparteitag der Linkspartei. „Unterricht findet fast nur frontal statt. Gruppenarbeit geht ja nicht“, sagte er. „An vielen Schulen gibt es keine Förderkurse, keinen Musikunterricht, und oft nicht mal Sportunterricht.“ Es handele sich eher um Betreuung als um wirkliches Lernen.
Jedem sei klar, dass die Situation hochdynamisch sei. „Und wir verstehen auch, dass es nicht den einen großen Plan gibt, der alles richten wird“, sagte Erdmann. „Wir wünschen uns aber, dass nicht nach außen hin der Schein gepflegt wird, hier läuft alles super, aber innen brodelt es, und die Kollegen stehen mit dem Rücken an der Wand.“
Die Infektionszahlen rechtfertigten nicht, dass Schulen vollständig geschlossen seien, auch die GEW wolle gerechte Bildung für alle. „Unsere Kolleginnen und Kollegen sind aber pappesatt, wenn sie hören, wir haben Regelbetrieb.“
Für Politiker bedeuten Hausaufgabentage und Vertretungsstunden auch = 100% erteilter Unterricht bzw keinerlei Unterrichtsausfall. Die regierende Politik kennt in Bezug auf Schule immer nur Schönwetterpropaganda, und ist damit eine sehr unseriöse Informationsquelle. Das ist leider so, da muss man sich seine Infos woanders holen als Journalist.
das schlüsselt das RKI leider alles nicht auf. Wir wissen nur dass derzeit insgesamt immer mehr getestet wird, wie sich das verteilt ist meine ich nirgends vermerkt
Ich bin ehrlich: Ich kann nicht nachvollziehen warum ein offenbar wichtiges Screening eingestellt werden soll. Ohne die Überprüfung der Reiserückkehrer würden wir vermutlich noch heute denken die Zahlen sind stabil niedrig.
Die rechtliche Grundlage ist ja §30 IfSG, wonach Krankheitsverdächtige per Anordnung in Quarantäne geschickt werden können. DA ist es egal, ob es um Urlauber geht oder nicht. Die einzige Frage ist halt, ob die bloße Tatsache, dass man aus einem Risikogebiet einreist, ausreicht, um als Krankheitsverdächtig eingestuft zu werden.
Ich würde das schon so sehen, aber kann mir vorstellen, dass das durchaus anfechtbar ist.
Abgesehen davon beansprucht die Überprüfung der Quarantäne ebenfalls mehr Personal als vorhanden ist.
da auch jetzt nicht nur urlaubsrückkehrer, sondern alle auslandsreisenden (logischer weise) getestet werden sollte, würde eine entsprechende regeln auch für alle gelten, schon aufgrund dessen, die verfassungsrechtlich festgeschriebene gleichbehandlung beizubehalten.