Corona Virus COVID-19 - II

Nein, das sehe ich etwas anders.
Also, nicht dass das “Lernen zu Lernen” wichtig ist. Das ist durchaus etwas, was wichtig ist und so früh wie möglich anfangen sollte.
Aber die Grundschule ist auch für Dinge wichtig, welche einfach nur stur auswendig lernen sind.

Du kannst nicht einfach “lernen zu lernen zu lesen” oder “lernen zu lernen zu rechnen” oder “lernen zu lernen zu schreiben”. Ganz zu Beginn der Schulzeit verbringst du eine Menge Zeit dir Dinge anzueignen, wo du einfach stur Grundlagen lernen musst.
(Also, nicht exklusiv, es gibt durchaus Kinder, die sich selber das Lesen beibringen können, aber auch da ist Übung, Übung, Übung, und Auswendiglernen zentral)

Aber auch auf der Ebene des “höheren Lernens”, wo es wichtiger ist, ein Verständniss näher zu bringen, WIE man denken muss, anstatt WAS man denken muss, kann man den Eltern zuhause per Online für solche Phasen der Heim-Schulung Hilfe geben.

Ich stimme dir hier zu:

Genau.
Und genau deswegen brauchen die Eltern jetzt Unterstützung. Und wenn man sich da Mühe gibt, und mit professionellen Lehrern zusammen setzt und einen Lehrplan “für Zuhause” ausarbeitet, wo die Eltern darauf zurückgreifen können, dann kann man da ein bisschen eine Stütze kreieren, wo sich die Eltern (zumindest ein bisschen) zu helfen wissen, wie sie den Heimunterricht jetzt gestalten sollen.

Wie ich weiter oben schon gesagt habe: Nein, ein völlig adäquater Ersatz für die Schule ist es nicht. Aber immerhin wäre es eine Stütze.

Genau. Ausserdem kann man von einem 9. Klässer auch erwarten, dass er sich ein bisschen selber Weiterbildet, wenn man ihm Online das Material zur Verfügung stellt. Aber gerade für Grundschüler bräuchte es jetzt Hilfe für die Eltern, wie sie den Heimunterricht für solche Phasen am besten gestalten können. Denn Grundschülern kannst du nicht einfach sagen: “Bilde dich jetzt mal selber weiter, basierend auf diesem Lehrplan”. Da braucht es Hilfe von den Eltern. Und weil die meisten Eltern keine Lehrer sind braucht es jetzt auch Hilfe FÜR die Eltern.

2 „Gefällt mir“

Und du glaubst, dass die Eltern, die jetzt schon nie die Hausaufgaben mit Ihren Kindern machen, oder kaum Deutsch sprechen oder Schreiben können, jetzt auf einmal zu motivierten Freizeitlehrer werden?

Vor allem bei mehreren Kindern, neben der normalen Arbeit?

Das ganze wird einfach wieder mal dazu führen, dass genau die die beim Lehrer es nciht kapieren und nachfragen würden, oder wo der Lehrer kapieren würde dass sie es nicht verstehen und es ihnen nochmal erklären würde, komplett untergehen werden.
Sprich in der vorstadt, wo ein Elternteil daheim ist, im frei stehenden Haus mit 2 Kindern, kriegen die Kinder dann von 9-12 und 1-4 Unterricht von einem Elternteil und woanders ist das Kind den Tag über alleine oder bei der Oma und Abends wenn die Eltern um 6 oder 7 heimkommen, wird höchstens noch gefragt “aufgaben gemacht” und das Kind traut sich nicht irgendwas zu sagen, dass es gar nichts kapiert hat.

Ganz zu schweigen von der technischen Ausstattung.
Nicht nur der Rechner, auch Drucker, etc muss erstmal vorhanden sein.

Und wenn es über reine “hier 10 Lernblätter rausgeht” eben auch passendes Internet.

Gibt einfach immer noch viele Leute in Deutschland bei denen technisch bedingt kaum oder gar kein Internet vorhanden ist, von Higspeed gar nicht zu reden.

2 „Gefällt mir“

:man_shrugging:
Manche Eltern geben sich keine Mühe mit den Kindern zu lernen… also stellen wir in Krisensituationen den Eltern keinen Hilfestellung…?
Ok. Nicht die Philosophie die ich verfolgen würde.

Nur das für viele Eltern im Moment nichts ist mit „normalem Arbeiten“.

Muss er nicht. EIN Computer mit Internetzugang würde schon reichen. Was die meisten Leute heutzutage haben. Man könnte durchaus ein Lernprogramm zusammenstellen, wo man nicht 100 PCs mit was weiss ich für einer Rechengeschwindigkeit brauchen. Drucker erst recht nicht.

Man kann Internetseiten mit Lernhilfen auch so designen, dass sie kein „Highspeed“-Internet brauchen.
Ja, für die Leute welche GAR KEIN Internet haben wird es schwieriger die mit dem nötigen Material versorgen… aber bei denen wird es auch schwieriger sie mit den nötigen Informationen über das Verhalten während dieser Krise zu versorgen… und trotzdem sehe ich dich nicht gegen Online-Informationen zur Pandemie argumentieren.

Was du hier zu machen scheinst ist zu sagen: Es ist nicht einfach den Eltern zuhause die nötige Hilfe für die Schulbildung ihrer Kinder zukommen zu lassen… also lassen wir es gleich völlig bleiben und akzeptieren jetzt einfach, dass viele Familien im Moment ohne strukturierten Schulunterricht klarkommen müssen.

2 „Gefällt mir“

dann würde zumindest der Druck auf die Politik erhöht, etwas zu machen dass allen hilft.

Wenn man zulässt, dass da jetzt ein wischi Waschi System etabliert wird, dass nur wieder den helfen wird, wo im Zweifel die Eltern sich einfach bei Amazon die Schulbücher und Lernunterlagen selbst gekauft hätten, spaltet man die Gesellschaft eben noch weiter.

By the way, weißt du zufällig, wie viele Leute in Deutschland momentan de facto daheim sitzen, weil der Laden geschlossen wurde?

Glaube so groß sind die Zahlen gar nicht, finde aber auch nichts dazu.

Die Fabriken, Firmen und co sind ja weiterhin auf.

Ich verstehe gar nicht wo das Problem wäre wenn die Schule sich für alle Schule jetzt einfach um ein Jahr verzögert. Ich seh schon kommen dass, wenn die Schulen wieder geöffnet werden, der ganze Stoff der in der Zeit im Plan gewesen wäre schnellstmöglich durchgeballert wird einfach nur damit man das dann abgehakt hat und so schnell wie wie möglich wieder ganz normal weiter machen kann. Ich würde stattdessen die Zeit dann dafür nutzen das bereits gelernte zu wiederholen und dann im neuen Schuljahr so weiter zu machen als hätte es das letzte Jahr nicht gegeben. Quasi so dass alle Schüler ihre aktuelle Klasse wiederholen.

Du nimmst den Kindern ein Jahr ihrer Ausbildung…
Das sehe ich schon nicht als ein „Nur halb so wild“-Fall, muss ich sagen. Einer ganzen Generation im Bezug auf die Bildung quasi ein Jahr zu nehmen, oder anders rum, ein Jahr einfach anzuhängen ist schon nicht ganz fair. Wenn sich das vermeiden lässt, dann sollte man es auch zu vermeiden versuchen.

Wie zum Beispiel?
Denn im Moment ist die Alternative einfach: Nix machen, und allen Familien die Bildung jetzt selber überlassen.
Und wenn du befürchtest, dass öffentliche Hilfsmaterialen für alle Eltern zu mehr Spaltung in der Gesellschaft führt, dann stell dir die Konsequenz vor, dass gewisse Kinder in diesen Wochen bis Monaten gar keinen Unterricht haben, während andere Kinder welche aus Haushalten kommen, wo die Eltern glücklicherweise genug Ahnung vom Unterrichten haben, selber den Unterricht in die Hand nehmen.
Wieso du denkst, dass öffentliche Hilfestellung für Heimunterricht MEHR zu einer Spaltung in der Gesellschaft führt als „Jeder ist auf sich selber gestellt“ verstehe ich hier nicht ganz.

Nein, keine Ahnung.

Aber mein Punkt geht auch nicht darum, dass sich alle Eltern diese Zeit nehmen können. Oder dass es für alle Eltern gleich gut funktionieren würde. Auf die gleiche Art, wie du auch im öffentlichen Schulsystem Variationen im Bezug auf Qualität hast. Oder manche Kinder bessere Eltern haben, welche ihre Kindern auch von zuhause aus fördern.

Ich sehe diese Variationen in der Gesellschaft einfach nicht als Argument, nichts zu tun um den Familien (den Kindern wie auch den Eltern) jetzt Unterstützung für den Heimunterricht geben.

Wie gesagt: Es wäre kein Ersatz für den echten Schulunterricht. Es würden nicht alle Kinder gleich davon profitieren. Es würde aber das Problem des Schulausfalles im Moment EIN BISSCHEN mindern.

Und wie gesagt, und das völlig unironisch und ohne Sarkasmus:

Was genau wäre dieses „etwas“?

1 „Gefällt mir“

das problem wäre, dass in der zeit ja noch kinder geboren werden bzw älter werden.

sprich wenn du jetzt sagst, dass alle 2t oder 3tklässler einfach nochmal ein jahr wiederholen sollen, hast du auf einmal die doppelte Menge an Schülern in der ersten Klasse und ab dem Jahr dann für die nächsten 12 Jahre ist der Jahrgang immer doppelt so stark,
quasi unmöglich.
Und egal an welchem Punkt du diesen Rückhaltepunkt setzt, es kommen ja immer kinder nach, sprich mit der Wiederholungsoption erzeugst du irgendwo einen doppelten Jahrgang.

Ganz davon zu schweigen von den Schülern in den letzten Klassen Ihrer respektiven Schulform die jetzt eigentlich schon Ausbildungsverträge unterschrieben haben etc etc.

Da hängt eben an allem ein riesiger Rattenschwanz dran, und egal aus welcher Richtung man es angeht, führt es zu Problemen.

2 „Gefällt mir“

das weiß ich auch nicht, aber ich arbeite auch nicht im Bund, bin kein Beamter und habe kein Besoldungsklasse B.
Sollen die Leute dort, die sehr viel Geld im Monat einstreichen anstrengen und eine Lösung finden.
Fernsehen ist doch zb weit verbreitet, wieso man nicht zb deutschlandweit (für die grundschule dürfte das ja nciht so wichtig sein mit den ganzen bundesländerunterschieden im schulsystem) schon einen der eh viel zu vielen regionalsender umgestellt hat auf “Schulfernsehen” zb.

Sorry, Lösung kann ich dir nicht bieten, aber hier wird versucht ein Pflaster auf ein abgerissenes Bein zu kleben und dann hofft man dass die Kameras sich auf ein anderes Problem richten

Ok.
Dann würde ich aber doch lieber das “Pflaster” sehen, als gar nichts.
Ja, wenn es eine bessere Lösung gibt als das was ich vorgeschlagen habe (was ja mehr ein sehr, sehr, sehr breiter Ansatz wäre, denn man auf eine Millionen verschiedene Wege angehen könnte), dann wäre ich auch dafür. Aber solange niemand eine bessere Lösung findet bin ich der Meinung: Lieber dieses “Pflaster” als rein gar Nichts. Denn rein gar Nichts ist… nun, rein gar Nichts.
Denn ich denke nicht, dass die Tatsache, dass jemand einen riesigen Lohn gibt ihm plötzlich die Fähigkeit gibt, für Probleme Lösungen zu finden, welche sich uns Normalsterblichen mit Normallohn entziehen. Ich glaube eher, es gibt im Moment keine ideale Lösung, auch nicht aus den Köpfen von Hochbezahlten. Darum denke ich, lieber eine Hilfestellung, welche immerhin gewissen Leuten welche die Hilfe wollen ein BISSCHEN helfen würde.

Denn ich glaube nach wie vor, dass Heimunterricht mit Hilfestellung für die Eltern besser ist als nichts machen und einfach hoffen, dass alle Familien sich selber zu helfen wissen.

1 „Gefällt mir“

Du nimmst ihnen nicht ein Jahr, du gibst ihnen eins.

@Angrist Guter Punkt mit der doppelten Anzahl an einem Jahrgang.

Werden sich die Eltern auch freuen.
„Hey, das Ausbildungsende deiner Kinder verzögert sich um ein ganzes Jahr, also ein ganzes Jahr, wo du sie länger durchfüttern darfst. Und wenn du mehr als ein Kind hast, dann kannst du das gleich noch multiplizieren!“
Das gleiche gilt für den Staat, schön ein Jahr länger für die Ausbildung einer ganzen Generation bezahlen, und ein Loch eines Jahres kreieren, wo weniger Leute arbeitsfähig werden, als sie unter normalen Umständen würden…
Nicht zu vergessen, dass du in dem Fall im nächsten Jahr die erste Klasse gleich doppelt belegen musst, was bedeutet zweimal so viele Erstklass-Lehrer benötigt werden.
Und bei den Kindern werden es sicher auch alle zu schätzen wissen, dass sie ein Jahr länger zur Schule gehen müssen, bevor sie sich selbständig machen können.
Dafür dann aber ein Jahr kreieren, wo gleich ZWEI Jahrgänge aufs Mal aus der Schule kommen und sich dann um die Arbeitsplätze streiten dürfen…

Allen Schulkindern einfach „ein Jahr zu geben“ ist mit einem massiven, massiven Schneeball-Effekt verbunden. Mach dir keine Illusionen, das ist nicht einfach ein Fall von: „Stört doch keiner, merkt doch keiner“.

1 „Gefällt mir“

das einzige was mir da gerade einfiele, wäre zb den kindergarten zu verlängern.

dann würden die kinder die jetzt in die schule kämen, noch ein jahr im Kindergarten bleiben.

Das schafft aber auch wieder 2 große Probleme-

  • zusätzlich zum vorhanden Kindergartenbetrieb noch einen weiteren ganzen Jahrgang der irgendwie in den Kindergärten platz finden muss oder irgendwo sonst.

  • dieses extra kindergartenjahr ist wiederrum nicht mehr rücknehmbar, denn wenn man das dann abschaffen wollte hat man ja auch da wieder auf einmal einen doppeljahrgang.

Ganz zu schweigen, dass kinder die jetzt eigentlcih in die Schule gehören, einfach noch ein weiters Jahr im Kindergarten zu parken, wo sie eben oft kaum gefordert werden (gefördert will ich jetzt nicht sagen, da bin ich zu lange raus aus dem thema) und man eben extrem viel potenzial verschwendet.

2 „Gefällt mir“

Russland schließe ich aus, da lange Zeit die Aussage galt, dass Lungenentzündung kein Corona ist. So wurde es jedenfalls kommuniziert.

Wenn du so willst, lässt sich gar keiner Zahl trauen, da die Dunkelziffer immer noch nicht valide geschätzt werden kann. Dafür reichen die beiden Studien noch nicht aus, auch wenn man es in der Politik gerne hätte.

In meiner Aufzählung stehen Staaten, denen ich Ehrlichkeit abspreche, sei es aufgrund rein wirtschaftlicher oder sonstiger Macht-Interessen. Brasilien lässt sich da hervorragend ergänzen.

Die Aussagen von Söder und Laschet widersprechen sich ja übrigens nicht zwingend.

  • So schnell wie möglich
  • So langsam wie nötig

Sollte das Motto bei den Lockerungen der Regelungen lauten.

Das über alles nachgedacht werden muss ist ja klar.

Alle sollten sich bei all dem allerdings auf einen Dauerlauf einstellen.

Denn das wird es!

1 „Gefällt mir“

Ein wenig lustig

Sommerferien für Lehrer und Schüler streichen und den Stoff nachholen. Bis jetzt würden die 6 Wochen ausreichen. Ist scheiße, aber besser als alle ein Jahr wiederholen zu lassen.

Hab ich auch gelesen und dachte das die „News“ auch dem Postillon ganz gut gestanden hätte! :slight_smile:

1 „Gefällt mir“

Es gibt auch in Deutschland sehr viele fälle von Leuten die teils sehr starke und eindeutige Corona Symptome haben aber nicht positiv getestet wurden. Das liegt oft daran, dass das Virus nicht mehr im Rachen, sondern nurnoch in der Lunge nachweisbar ist.

1 „Gefällt mir“