Corona-Virus COVID-19 - III

Ja, in der Vergangenheit war das so. Aus dieser Praxis will man sich aber eigentlich bewusst verabschieden.

Dazu passend bin ich grad über diesen Artikel gestolpert, der sich ebenfalls mit der gestiegenen Gewalt gegenüber asiatisch aussehenden Menschen seit Corona befasst:

Man sollte nicht vergessen, dass die Beziehungen zwischen den USA und China politisch und kulturell auch vorher schon angespannt waren. Außerdem hat die USA - allen voran Trump - immer wieder betont, dass die Chinesen Schuld für den Ausbruch des Virus seien (Fehler im Labor). Mit der Bezeichnung des Virus hat das alles wohl eher weniger zu tun.

Nur mal so, ich bin nicht gegen die Regelung, ich finde es nur komisch, dass man sie zum großen Teil bei den Mutanten nicht anwendet oder erst dann wenn es genug rassistische Vorfälle gab.

um mich mal selbst zu zitieren:

Die Bezeichnung ist nicht Urauslöser aller Probleme, aber wurde bewusst und sehr effizient genutzt um sie zu verstärken.

(Weswegen ich die regionale Zuordnung der Mutanten eben auch nicht als „das selbe“ bezeichnen würde, sondern etwas differenzierter, denn sie werden nicht in der selben Form als Kampfbegriff genutzt)

Kettle hat ja schon die Empfehlung verlinkt, dass man es sollte. Und ich sehe es eben wie erwähnt nicht als die selbe Verwendung. Der chinesische Virus wurde vielfach (und wird auch immer noch) auf eine Art und Weise verwendet, die China (und in der Konsequenz auch allen asiatisch aussehenden Einzelpersonen) die Schuld an der Pandemie gab, es wurde verwendet um rassistische Stereotype (die essen ekliges Zeug) zu verfestigen und als Entschuldigung genutzt Menschen zu verletzen und sie zu töten.

Die anderen Bezeichnungen sehe ich derzeit ausschließlich in einem beschreibenden „hier ist die Mutation zu erst aufgefallen“-Kontext, den ich subjektiv als weniger dramatisch sehe. Was sicher auch damit zu tun hat, dass man eine willkürliche Mutation schlechter instrumentalisieren kann, als einen Ausbruch und auch daran dass die USA keinen beef mit den Mutationsregionen haben

Als politische Kampfbegriffe verwenden gewiefte Politiker, wenn es um Vermögensumverteilung von Oben nach Unten geht, auch eher „Sozialismus!“ oder „Enteignung!“. Die linke Seite bräuchte da eigentlich auch mal etwas skandalisierendere Begriffe als soetwas schnarchiges wie „Gerechtigkeit“ :smiley:

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ist schwierig.
weil angst wirkt offenbar stärker als hoffnung oder perspektive.

Diebstahl, Sklaverei, Unterdrückung, Armut

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Das klingt ja mal ganz gut mit Curavac + evtl Bayer. Vielleicht können wir dann bei der nächsten Pandemie etwas mehr Richtung Germany first gehen :smiley:

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Schön das sich in Richtung Lagerung die Dinge zum positiven entwickeln.
Wenn er einfach gekühlt werden muss, könnte Curevac schnell zur Nr.1 werden.

Nur 60 Prozent wirksam? Viele halten den AstraZeneca-Impfstoff für minderwertig. Diese Annahme ist falsch. Warum unterschätzt wird, wie gut auch diese Impfung schützt.

Zeit-online: Kein Impfstoff zweiter Klasse

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Jap, auch Drosten klang heute deutlich optimistischer was die Impfstoffe angeht, als es teilweise in den Medien klingt.

Grad weil ich in Prag lebe und Tschechien die ganze Sache ja grad so überhaupt nicht auf die Reihe kriegt (und auf nem guten Weg ist das ganze komplett zu verkacken -> mit die schlimmsten Zahlen in Europa und im März werden die Schulen wieder geöffnet…), freue ich mich umso mehr über jede positivere Nachricht.

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es ist ja aber auch nicht nur die Wirksamkeit.
Sowas hier habe ich zum Beispiel zu den anderen Impfstoffen noch nirgendwo gelesen:

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Einer meiner besten Freunde ist Arzt am örtlichen Uniklinikum und da war es genauso. Es gab bei vielen relativ starke Impfreaktionen mit dem AstraZeneca Impfstoff. Nichts Außergewöhnliches, aber schon 2 Tage Grippesymptome mit Fieber und Schüttelfrost.

Dementsprechend muss man als Krankenhaus davon ausgehen, dass viele Geimpfte erstmal 2 Tage ausfallen werden.

Zur Vollständigkeit: Das heißt nicht, dass man das nicht durchziehen sollte. Mit Astra Zeneca geimpft zu sein ist immer noch bei weitem besser als eine Corona Infektion (evtl. mit stärkerem Verlauf und Langzeitfolgen) durchzumachen.

Mein Chef auf der Arbeit hatte einen schwachen-mittleren Verlauf und kämpft jetzt seit Monaten mit Bluthochdruck und diesem Fatigue (Müdigkeits-) Syndrom und kann, wenn überhaupt, nur ein paar Stunden am Tag arbeiten.

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Ja absolut.
Aber gerade die Überschrift im Artikel „Kein Impfstoff zweiter Klasse“…

Nach den Informationen, die ich kenne, kann ich jeden verstehen, der lieber mit Biontech geimpft werden möchte und „Impfstoff zweiter Klasse“ passt da meiner Meinung nach schon - auch wenn es plakativ ist.

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Der Artikel macht mir tendenziell auch mehr Sorgen als das er sie mir nimmt.
Es wird kaum auf die Wirksamkeit auf die Mutationen eingegangen, die Stand jetzt, die alte Variante ersetzen wird.
Ich meine wir haben aufgrund der Mutationen gerade die Grenzwerte auf 35 gesenkt aber der Impfstoff der in Südafrika gar nicht genommen wird und bei alten Leuten auch nicht weil die Wirksamkeit nicht ausreicht soll kein Impfstoff zweiter Klasse sein?
Wenn Leute nach Dubai fliegen um sich Biontec spritzen zu lassen für 40 000 Euro aber das Pflegepersonal Astra Zeneca bekommt, dann ist Astra Zenica zweite Wahl.
Natürlich ist es besser als nichts und man muss nehmen was man kriegen kann, aber das erinnert mich an die erste Welle, wo alle (inklusive Fachabteilungen in Krankenhäusern), Altagsmasken nähen sollten, weil der gute Kram war ja nicht verfügbar. Da wurde auch überall gesagt: „hey das passt schon, besser als nichts“ , und heute wirst du mit selbst genähten Masken noch nicht mal in den Laden gelassen weil alle wissen, es war ganz einfach, weil wir halt nicht genug zur Verfügung hatten und Altagsmasken eigentlich Schrott sind und wenn genug bessere Impfstoffe zur Verfügung stehen werden wir genauso in einem Jahr über Astra Zeneca denken.

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bevor ich hier romane schreibe, die ohnehin wieder nur vereinfachen und ungenau sein werden und die höchstwahrscheinlich weder deine besorgnis noch deine meinung nehmen, möchte ich dich auf den gestern erschienenen podcast von prof. drosten verweisen, der genau auf die von dir geäußerten bedenken (insbesondere auch auf die wirksamkeit gegen mutations-varianten) eingeht und wissenschaftlich einordnet:

hier wird in wenigen tagen die abschrift als skript erscheinen:

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ich verstehe deine besorgnis und deine bedenken.
ich wusste auch nicht, wie ich die informationen für mich einordnen sollte.

durch den neuesten podcast, das weiter oben verlinkte video von mailab, den verlinkten artikel in der zeit bin ich aber wieder sehr viel zuversichtlicher und sehe das framing „2.klasse“ kritisch.

ich muss hier v.a. wieder das kommunikationsverhalten der verantwortlichen politischen entscheidungsträger aber auch der aufmerksamkeitsheischenden medien kritisieren.
das trägt nicht zu solidarität und gemeinschaftlich verantwortungsvollen verhalten der bevölkerung bei, im gegenteil.

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Ich höre ihn mir heute Abend nach dem Dienst an.
Perspektiven sind wichtig und Drosten ist ein schlauer Kerl.
Ich komme vielleicht manchmal anti rüber, bin seid 15 Jahren Krankenpfleger, da wurde schon viel versprochen aber das was ich seit einem Jahr erlebe toppt halt alles.
Ich schreibe morgen was ich vom Podcast halte.

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Finde das Maskenthema schwer vergleichbar. Ja, medizinische Masken sind besser als die handgenähten, aber Impfstoffe funktionieren alle zu einem gewissen Grad. Bei Masken durftest du mit der alten Regelung auch grobmaschige Schals oder dünne Tücher verwenden, die gar nichts bringen, solange du irgendetwas vor Mund und Nase hattest. Das wurde ja auch explizit von Solidaritätsverweigerern ausgenutzt, die sich Masken designt haben, mit denen man normal atmen kann. Mit dem Zwang zur medizinischen Maske ist sichergestellt, dass jeder eine wirksame Maske benutzt.

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