OK, dass der Zeitstrahl jetzt hier für sich steht und wahrscheinlich kaum einer den Artikel lesen (können) wird, ist unglücklich…
FInde schon, dass das sinnvoll ist.
Die gleichen Experten haben weiterhin großen Einfluss darauf, was die Länderchefs in den kommenden Tagen und Wochen entscheiden und ermöglichen es Ihnen mit Ihren Aussagen diese Entscheidungen zu rechtfertigen.
Da lohnt es sich doch zu schauen, welche Aussagen in der Vergangenheit getroffen wurden, welche Auswirkungen sie möglicherweise hatten, warum manche Aussagen mehr mediale und politische Aufmerksamkeit bekommen haben als andere usw. usw.
Natürlich ist keiner davon ein echter Prophet, aber Vorhersagen zu machen trauen sich alle alle der genannten zu. Warum also nicht aktuelle Vorhersagen mithilfe von vergangen Vorhersagen einordnen?
Tendenziös ist der Artikel, keine Frage, aber ein stumpfes Draufhauen sehe ich dabei nicht.
Hat nicht Drosten zum Beispiel im Dezember noch gesagt das die Mutationen hier nicht so schlimm sein werden oder so?
Mal schnell rausgesucht.
Ich will damit nicht sagen das man Drosten nicht vertauen sollte, ganz im Gegenteil, ich will damit sagen jeder dieser Leute lag auch mal falsch.
Jede der Aussagen der Leute war an Bedingungen geknüpft und auch ihrer Zeit geschuldet, zum Beispiel das gedacht wurde kleine Kinder sind nicht so ansteckend, was ja wiederlegt wurde.
Das Spiel wer jetzt falsch lag und wer nicht führt mich dazu was mich eher stört:
Die Politik wälzt ihre Verantwortung an Einzelpersonen/Virologen ab. Drosten selbst hat im letzten Jahr gesagt das man als Virologe, nur was zum Virus und zum Ausbreitungsgeschen sagen könnte, die Entscheidungen wie mit den Erkenntnissen umzugehen sei, ist immer noch letztendlich eine politische, weil es auch gesellschaftliche Fragen gibt die ein Virologe nicht beantworten kann. Politiker und auch die Gesellschaft instrumentalisiert mitlerweile diese Wissenschaftler für ihre eigene Politik und verstecken sich hinter ihnen wenn schwere Entscheidungen zu treffen sind.
Ja, zu dem Zeitpunkt gab es ja keine verlässlichen Daten zur Mutation und im Podcast hat er erklärt, dass es absolut untypisch für Virusmutationen ist, dass sie eine so viel höhere Übertragbarkeit haben. Seine Überraschung ist im Podcast dann auch immer wieder zur Sprache gekommen, als es dann die ersten belastbaren Auswertungen aus GB gab. Dass er seine wissenschaftliche Erfahrung nutzt, um Vorhersagen zu treffen, die nicht vorhandene Daten noch nicht hergeben, ist vollkommen in Ordnung. Sich damit zu irren und das später einzugestehen erst Recht. Wenn die Datengrundlage ausreichend war, hat er aber immer gute Voraussagen getroffen.
Auf Twitter gibt es ja gerade diese Diskussion hier:
Wohlgemerkt ist die Aussage von Streeck aus dem Januar und von Drosten von gestern, so dass die Gegenüberstellung schon zu kritisieren ist.
Ich fühl mich irgendwie dreckig wenn ich mir das alles durchlese.
Ich weiß warum ich mein Twitterkonsum reduzieret habe und lieber hier das Gespräch verfolge.
ich möchte jetzt nicht virologen oder andere wissenschaftler bewerten oder so.
aber mMn ist das v.a. auch ein kommunikationsproblem, an dem die mediale berichterstattung mitverantwortlich ist.
aufmerksamkeit, polarisierende zuspitzung (z.b. in tv-talkformaten, schlagzeilen"journalismus" oder twitter 280 zeichenbegrenzung) und instrumentalisierende meinungs-wortführer verkürzen und spitzen derart zu, damit sie im informationsbombardement überhaupt herausstechen, dass kaum mehr platz für relativierung und kontext bleibt.
so hat z.b. Wolfgang M. Schmitt (nur als beispiel, ohne ihn in die pfanne hauen zu wollen) in seinem neuesten „die neuen 20er“-podcast einen schnipsel aus Kekulés podcast vorgespielt. in dem beitrag ging es um eine diskussion um astrazeneca als 2. klasse-impfstoff.
ich möchte die diskussion jetzt nicht führen. aber in dem schnipsel sagt Kekulé, dass bei einem bestimmten R-wert und einer gewissen angenommenen effizienz (von ~60%) bei AZ eine herdenimmunität durch impfung mit AZ nicht zu erreichen ist (das wird auch im schnipsel nicht weiter erklärt).
diese aussage ist für sich genommen zwar nicht falsch. sie lässt aber ausser acht, dass mit AZ geimpfte eine sehr viel geringere wahrscheinlichkeit haben, schwer an covid zu erkranken oder gar intensiv-pflichtig zu werden. diese information wird uns als konsumenten des „die neuen 20er“-podcasts in dem moment vorenthalten.
über eine mögliche sterile immunität weiß man ohnehin afaik bei allen impfstoffen noch zu wenig.
d.h. AZ hat durchaus eine gute wirkung, sowohl was den eigenen individuellen schutz als auch den gesellschaftlichen schutz (nämlich vor dem zusammenbruch des gesundheitssystems) betrifft.
aber durch das weglassen dieser information, bekommt die botschaft / der schnipsel eine gewisse tendenz, einen subtext.
ich weiss nicht, ob Kekulé in seinem podcast seine aussage in einen kontext setzt, ich wollte das nur als beispiel zur veranschaulichung bringen.
d.h. also dass man mMn in der pandemie auch gut erkennen kann, wie solche informationskommunikation für eine meinungsbildung in der bevölkerung führen kann, die möglicherweise gesellschaftlich und politisch zu einigen schwierigkeiten führen kann, weil die medienlandschaft (und politiklandschaft) eben so ist, wie sie ist.
das wäre imo eine gute gelegenheit, den ganzen shit mal kritisch zu hinterfragen.
Ich hab es auch gehört und ja, Stefan und Wolfgang bringen natürlich auch nur Ausschnitte.
Es wird aber noch der Kekule Satz reingebracht:
AZ ist ein guter Impfstoff aber Biontec ist ein sehr guter Impfstoff.
Off Topic: hört die neuen zwanziger
Im Département Moselle war es in den vergangenen Wochen zum verstärkten Auftreten der Coronavirus-Varianten gekommen. Nach Angaben von Premierminister Jean Castex handelt es sich bei 60 Prozent der positiven Fälle in Moselle um die südafrikanische Variante.
Irgendwie fühlt sich das doch alles nach verzögert, verspätet an.
So als würde die Feuerwehr zu nem Hausbrand kommen, es erstmal noch 2 Stunden weiterbrennen lassen, dann 80% der Flammen löschen und danach langsam zuschauen wie sie wieder das Haus in Brand stecken
Wer sich hinsetzt, um sein Eis zu essen, wer einfach mal stehen bleibt, um den Ausblick auf die Skyline zu genießen, riskiert ein Knöllchen in Höhe von 50 Euro.
Ich bin sonst immer dabei, wenn es um stärkere Maßnahmen geht. Aber das ist wirklich absoluter Bullshit. Als würde man die Kooperationsbereitschaft der Bevölkerung bewusst brechen wollen…
Wenn man sich die Bilder der vergangen Tage anguckt: Definitiv ja.
Die einzigen Alternativen wären, entsprechende Plätze komplett zu sperren oder eine Ausgangssperre zu verhängen. Da ist es doch ein sinnvoller Kompromiss, wenn die Leute noch spazieren dürfen.
Wenn ich mir überlege, ich würd da wohnen und müsste im normslen Alltag da langlaufen und dürfte mich nicht mal hinsetzen, weil mein Knie grad weh tut oder ich nen trockenen Hals hab und nen Schluck trinken muss… Würde man das bei uns in der Innenstadt einführen, hätte ich jedenfalls ein großes Problem.
exakt,
mit begin von corona hab ich hier gemerkt, wie das internet schlechter wurde,
das merkt man in der stadt nicht weil 80% einer 100 000er Leitung immer noch völlig ausreichend sind, wenn nicht gerade 3 leute im haushalt 4k streamen wollen, aber wenn man nur eine 15 000 Leitung hat wo merkt man es schon,.
Gibt’s bei uns zumindest keine Probleme. Ich hab hier ne 50mbit und hab meistens sogar mehr Anliegen. Wenn ich da Streamer zu gucke die aus Städten streamen, scheint es diesen schlechter zu gehen.