@Dutiful_Toaster Ich kann inzwischen auch vieles nicht mehr ertragen, ich bin es wirklich satt. Das hat sich bei mir noch vor knapp vier, fünf Monaten anders angehört. Ich merke einfach wie mich das im Home Office arbeiten, als auch fehlende wirkliche Auszeiten (Urlaub) aufs Gemüt schlagen. Ich kann gar nicht mehr aus meinen gewohnten Alltag herausbrechen.
Das ändert aber nichts daran, dass ich noch etwas wie Verständnis für Fehlverhalten zeige. Das wird nicht gemacht, um den Politikern zu gefallen. Im Zweifel geht es immer noch um die eigene, die Gesundheit anderer und Menschenleben.
Die Situation aufgrund so etwas zu ignorieren, ja das passt zu unserer Gesellschaft. Es gibt genügend, die sich nicht einschränken lassen (wollen), und das nicht erst seit kurzem. Ich habe wen in meinem familiären Umfeld, der jetzt zum dritten Mal während der Pandemie in den Urlaub fliegen wird.
Wenn alle so denken, dann wird es wieder unausweichlich den nächsten Lockdown geben. Die Maßnahmen werden ergriffen weil wir uns so verhalten. Das dann auf die Politik zu schieben und sich aus der Verantwortung stehlen zu wollen, das erlebt man schon während der gesamten Pandemie.
Jeder soll das machen was er mit seinem Gewissen vereinbaren kann, aber diejenigen, die sich nicht an Regeln halten, die sollen sich am Ende nicht darüber beklagen wenn das alles noch länger dauert und schwieriger für alle wird.
Ja, ich bin auch müde - aber was ist denn die Alternative? Darauf zu scheißen?
Bei mir ja genauso. Treffe mich seit März mit den selben 3-4 Leuten bei einem in der Wohnung. Wenigstens haben wir alle Homeoffice und sonst eigl. kaum weitere Kontakte. Ein halbes Jahr wirklich mit keinem oder mit max. einer Person treffen hält eben kaum einer aus.
@anon13321949
Ja, mittlerweile ist mein Egoismus diesbezüglich stärker als mein Gewissen. Hab auch keine schlechtes Gefühl dabei. Irgendwann wurd’s mir egal. Evtl. traurig, aber ist so. Aber Respekt, an diejenigen die’s komplett durchhalten, auch wenn sich dafür nie jemand bedanken wird.
Ja, mir war schon klar, dass es nicht lange dauert bis der erste Moralapostel mit dem Finger zeigt, wenn man ehrlich wird. Ich hab trotzdem ein reines Gewissen, meine Kontakte kann ich an einer Hand abzählen und ich hab keinen Bock noch depressiver zu werden.
Das hat nichts mit Moral zu tun, das hat damit zu tun die Realität zu erkennen. Jedes Handeln trägt Konsequenzen, und die muss man aufgezeigt bekommen, egal ob es schmerzt.
Ich fand ja diese „Social Bubble“-Idee von Drosten (war nicht seine Idee, aber er hat davon mal im Podcast gesprochen) viel besser als dieses Haushaltsding. Solange man sich immer nur mit den gleichen 3-4 Leuten untereinander trifft, unabhängig vom Haushalt, und sich natürlich auch alle daran halten (ist ja immer vorausgesetzt), wirkt das für mich deutlich sinnvoller.
Hätte bei uns im engsten Freundeskreis (6 Personen, 3 Haushalte) einfach so gut geklappt. Und vielleicht wäre das auch für Menschen ohne Partner angenehmer gewesen.
Wenn du meine Beiträge gelesen hättest, dann wüsstest du auch, dass mich keine rationalen Gründe da bewegen. Ich denke, dass sollte man jedem selbst überlassen, ob er sich mit Astra impfen lassen möchte oder nicht.
Ja das ist mehr oder weniger die Definition von Moralpredigten.
Im Endeffekt bringts aber nichts, wenn’s einem egal ist. Ich kann mir die Corona-Todes oder Indexzahlen anschauen und sie mit nem Schulterzucken zur Kenntnis nehmen. Ist einfach Alltag geworden.
Und wenn ich dann sehe, wie viel die ganzen Semi-Lockdowns und so bringen, hab ich einfach keine Motivation mehr irgendwas für das „Allgemeinwohl“ zu tun. Da tu ich lieber was für mein Wohl.
Wenn seitens der Regierung nur so halbherzige Sachen kommen, dann halte ich mich eben auch nur „halbherzig“ an die Maßnahmen und schätze für mich selber ein, ob ich das Risiko eingehen will, oder nicht. Und bei Treffen mit den selben 3-4 Leuten, die auch kaum Kontakte haben, hab ich da einfach Null schlechtes Gewissen.
Hat natürlich nichts mit Vernunft zu tun, aber man ist halt keine Maschine. Ich bin da wenigstens ehrlich. Wenn der Geduldsfaden reißt, dann reißt er eben.
Manchmal darf man auch einfach mal empathisch sein…
Im Zweifel sind unerlaubte, aber halt stark eingeschränkte, private Kontakte immer noch tausendmal vernünftiger und besser, als das, was erlaubt ist, auszureizen.
Jo, diese Haushaltsregel ist für Single Haushalte ziemlich mies und kann mir auch keiner erklären, dass 2 4-Personenhaushalte weniger schlimm sind, als 3 Single Haushalte.
Dann bin ich ja ein richtiges Vorbild, der beide Modelle verbunden hat. Glaub ich hab mich in den letzten 10 Monaten vielleicht mit 10 verschiedenen Leuten getroffen. Aber jetzt wechsle ich eben auch auf die dunkle Seite…
Über den Spruch lässt sich streiten, ja. Der mag durchaus zu weit gegangen zu sein. Aber ich sehe es nicht ein jemanden nicht mit der Wahrheit zu konfrontieren, und ihm die Konsequenzen seines handelns vorzuhalten.
Ich denke mal die über die möglichen Konsequenzen des Handelns ist sich da fast jeder bewusst. Zumindest hier im „Corona-Thread“. Man geht das Risiko einfach nur bewusst ein. Von daher hat es wenig Sinn da jedes Mal zu versuchen die möglichen Konsequenzen vorzuhalten.
Es ist sich auch jeder Raucher bewusst, dass es schädlich ist, das braucht man auch nicht jedem Einzelnen Raucher mitteilen. Es reicht wenn’s von „öffentlicher“ Seite aus geschieht.
Aber bitte beschwer dich dann nicht, wenn du ein schlechtes Gefühl hast, weil du eventuell monatelang an den Langzeitfolgen der Krankheit laborierst. Oder wenn du auf der Intensivstation nicht mehr richtig behandelt wirst, weil das Personal überlastet ist.
Ich werde mich bei mir selbst bedanken, wenn ich ohne Infektion durchkomme. Weil ich weder Bock drauf habe, noch mir nahe stehende Menschen in Lebensgefahr bringen möchte.
Das ist ja schon durch, sobald einer davon arbeiten oder in die Schule geht.
Ja, auch mit Rauchen gefährde ich andere in ihrer Gesundheit und Leben, aber trotzdem ist der Vergleich eher unangebracht.
Aber ich bin froh das du nicht die Krippe als Vergleich genommen hast.
Mal davon abgesehen, dass ich bezweifle, dass meine Einstellung und mein Denken hier so problematisch sind. Ich denke ne ganze Menge. Einmal im Monat besuche ich meine Mutter (Risikopatientin, nicht geimpft bisher) - glaubt mal nicht dass ich 10 Tage vorher oder kürzer noch jemanden treffe. Und das geht seit Monaten so. Übrigens ist eine Person, von den 4 die wir sein werden am Wochenende bereits geimpft. Aber ok, ist Internet hier und ich hab Angriffsfläche geboten.
Und vielleicht wäre das auch für Menschen ohne Partner angenehmer gewesen.