Nach den heutigen Zahlen vom RKI hab ich das Gefühl, dass wir lachend und mit den Armen rudernd in Kreissägen laufen. Die Intensivmediziner, Virologen und sämtliche Leute, die gewarnt haben, werden uns in einer Zeit, in der wir stramm auf die 30000 Infizierten am Tag zugehen definitiv nicht dankbar sein. Warum spricht man in dieser Phase von Modellversuchen und Öffnungskonzepten? Die Pläne sollte man erstmal beiseite legen.
Kommt mit eurem Impfen und Testen endlich verdammt nochmal aus dem Quark.
Verlasst euch nicht auf die Ferien und macht etwas! Gesteht euch Schuld ein, dass es ein Fehler war, mit einer gefährlicheren Mutation im Rücken in die dritte Welle zu öffnen!
Agiert, bevor ihr erst auf noch höhere Infektionszahlen, steigende Bettenbelegungen in den Krankenhäusern, Ärzte an ihren Belastungsgrenzen, steigende Todeszahlen & alles, was ich sonst noch irgendwie vergessen hab, reagiert - mit dem surprised-Pikachu-Face, Betroffenheit, Versprechungen, dass es besser laufen wird.
Aber sie haben doch schon darum geben, dass man nicht verreisen und sich an alle Maßnahmen halten soll. Was sollen sie denn noch tun ohne die Wirtschaftslobby zu verärgern?
Finde, mein Chef ist da auch so ein Paradebeispiel. Er hat immer zu mir gesagt, wenn alle unzufrieden sind, bedeute das doch nur, dass man einen fairen Kompromiss gefunden hätte. Als es dann hieß, dass Gründonnerstag Ruhetag sein soll, fand er das plötzlich aber „gemein“ und das könne man doch nicht einfach machen.
Hey ho, ich bin am Ende, meine Batterien sind komplett leer - nicht schon beim Aufstehen aber spätestens nach dem Zähneputzen. Ich kann mich keinen Meter konzentrieren, Schwindelgefühle, Kopf- und Gliederschmerzen nach den lächerlichsten Tätigkeiten - soetwas wie Muskelkater nach 2 Minuten Zähneputzen z.B. - wie ich mich nach dem Tragen einer Einkaufstasche fühle, möchte ich an dieser Stelle gar nicht erst beschreiben. Mein Hausarzt sagt (bzw. würde sagen, wenn er ehrlich wäre und seine ausdrücklich nicht medizinische Meinung kundtun würde), es geht uns allen schlecht und ich soll mich nicht so anstellen.
Antikörpertest (nicht, ob ich aktuell Corona habe, sondern ob ich in der Vergangenheit eine Infektion hatte, die auf Long-Covid und ähnliche Nachwirkungen hindeuten könnten) muss ich laut ihm selbst bezahlen. Habe bei meiner Krankenkasse angerufen und die sagt mir nun, doch, sie bezahlen das schon, es muss nur vom Arzt angeordnet/empfohlen werden.
Jetzt hat er mich zum Glück mehrere Neurolog’innen empfohlen, ein paar davon sind auch gleichzeitig Psychiater’innen, vielleicht halten die das ja für notwendig.
’ = *. weil er das sonst kursiv schreibt.
stimmt, oder das Binnen-I… aber in meiner aktuellen Lage, freue ich mich eher darüber, dass ich es überhaupt geschafft habe, halbwegs verständliche Sätze rauszubringen.
Ja, das denke ich mir auch. Die Neurolog:innen werden da hoffentlich einsichtiger oder wenigstens aufgeschlossener sein.
Ohje, gute Besserung!
Wahrscheinlich bist du beim Neurologen richtig, aber ein Blutbild (und aufgrund der aktuellen Lage einen Antikörper Test vs Corona) würde ich von meinem Hausarzt erwarten. Der wäre bei mir wahrscheinlich durch…
Wer sollen eigentlich diese Wirtschaftsvertreter sein, die für Lockerungen sind? Für jeden rational denkenden BWLer kann die Antwort doch nur ein radikaler, aber dafür kurzer Lockdown sein?
Gerade für Einzelhandel oder Gastronomie ist dieses Hin und Her doch viel schlimmer. Die haben keine Chance, mit irgendwas zu planen, sei es Produktion, Logistik oder das Lager des Ladens. Daran, dass die Kundschaft ggf. wegstirbt, können die auch kein Interesse haben.
Anderes Thema: Wann werden die Politiker eigentlich mal über die brasilianische Mutation informiert?
Wenn die nach Europa kommt, können wir 2021 komplett vergessen.
Das weiß man schon seit letzten Jahr (Artikel vom April 2020):
Na, kommt euch das bekannt vor?
„Am Ende zählt die Gesamtdauer der Betriebsunterbrechungen. Wenn jetzt für zwei Wochen alles wiedereröffnet wird, um dann wieder für zwei Monate schließen zu müssen, ist nichts gewonnen.“
„Schädlicher als eine länger anhaltende Kontaktbeschränkung wäre eine kurze Lockerung gefolgt von einer neuen, noch einmal längeren Phase von Kontaktbeschränkungen mit geschlossenen Betrieben in Einzelhandel und Gastronomie“, heißt es in der Studie. In einem solchen Szenario würde die Gesamtdauer der Umsatzausfälle und Betriebsschließungen in der Summe länger ausfallen.
Das kann ja dann in 3 Wochen 11h lang aus diskutiert werden. Vielleicht fällt einem dann nachts um 2 die „Top“-Lösung ein, die dann 2 Tage später wiederrufen wird.
Weiß ich nicht genau. So, wie ich das verstanden habe, ist die Mutation nur in Brasilien in relevanter Häufigkeit aufgetreten. Deswegen müsste man das Land jetzt eigentlich auch global isolieren. Wenn die Mutation sich verbreitet, wird es noch viel schlimmer als jetzt.
Kommt halt drauf an, denn es soll gerade zu Ostern gelten auch im Zusammenhang mit einem Versammlungsverbot. Gerade in den größeren Städten ist das Mittel nicht verkehrt.