Den Mitarbeitern wird es in der Regel egal sein - ja. Die Meisten kümmert es nicht, ob das Ganze A oder B heißt, solange das Netto stimmt.
Der DRV Prüfer freut sich dann allerdings beim nächsten Mal. Ich bin gespannt, wie konsequent sowas geprüft wird. Könnte mir auch vorstellen, dass die DRV da ganz viele Augen zukneifen wird, aber dem Risiko sollten sich die Arbeitgeber bewusst sein.
Hinzu kommt noch, dass Pharmaunternehmen im Grunde nie Zwischenergebnisse unter einander teilen, da das für die anderen ein Wettbewerbsvorteil wäre, und daher jede echte Neuentwicklung Milliarden durch die Querfinanzierung von gescheiterten Entwicklungen kostet. Daher wird auch vornehmlich an Volkskrankheiten der wirtschaftlichen starken Nationen (bei denen die Entwicklungskosten auch bedenkenlos wieder eingefahren werden können) oder Prestigeträchtigen Projekten geforscht.
Drosten geht auch im Podcast auf einige Punkte ein, die den mRNA-Wirkstoff begünstigt haben. Unter anderem, dass man schon durch SARS wusste, welches Protein des Virus vom Immunsystem erkannt wird. Bei anderen Virusarten muss man das erst aufwendig herausfinden. Ergänzend zu den Punkten, die @kettlerne genannt hat und die auch alle im Podcast erwähnt wurden.
Man sieht es ja auch an den Weltkriegen.
Wenn Geld keine Rolle spielt,
Zeitdruck herrscht
Menschenleben in großer Zahl auf dem Spiel sind,
dann ist auf einmal sehr viel möglich.
Schon alleine weil dann eben teure Dinge abgesegnet werden, die vieleicht vorher nicht drin waren, oder man eben die brilliantesten Köpfe an das Projekt setzt, die vorher in Pharmaunternehmen X eher dort eingesetzt wurden, wo am meisten Geld zu machen war.
Oder das man eben mal in alle Richtungen forscht und nicht nur in der naheliegendsten, auch da kann man dann eben mal was finden, das funktioniert.
Was vermutest du denn als Grund ?
Mein Labor ist zwar nicht darauf spezialisiert, aber ich habe selbst schon mit mRNA gearbeitet und das Zeug ist einfach scheisse instabil. Einmal schief angeguckt und weg ist sie. DNA ist z.B. viel viel robuster und easier zu handlen. Nur um noch einen weiteren Schwierigkeits-Faktor zu nennen.
Es muss bei der Herstellung auch sichergestellt sein, dass die mRNA die korrekte Sequenzabfolge enthält, da ansonsten dein Protein nachher Murks und „nutzlos“ ist. Die qualitativen Anforderungen im experimentellen Bereich sind grundsätzlich einfach etwas niedriger als bei Marktprodukten. Da steckt auch nochmal ein Zeit und Ressourcenfaktor drin.
Es gibt auch immer wieder wissenschaftliche Entwicklungen, wie z.B. die CRISPR/CAS-Genschere vor wenigen Jahren, die das Schnibbeln an DNA quasi revolutioniert hat.
Und zum Thema Zufall: Stell dir mal vor, die Pandemie hätte uns vor 10 Jahren getroffen, da gab es noch keine Homeofficeinfrastruktur, das hätte eventuell unsere Wirtschaft komplett gekilled oder die Infektionszahlen wären viel höher, weil viele Leute garkeine Homeofficemöglichkeit gehabt hätten (Stichwort Kinderbetreuung). Von der Seite aus war es vom Virus ein sehr „dankbares“ Timing.