Corona-Virus COVID-19 - IV

Ich find das grad fast erschreckender als der Mord selbst. Dass irgendjemand mal überreagieren würde war leider erwartbar, auch wenn ich Mord bei uns eher nicht erwartet hätte.
Aber aus der Distanz gutzuheißen, dass jemand sein Leben verloren hat, weil jemand anderes keine Maske tragen wollte und sich zu freuen, weil er wahrscheinlich links gewesen ist, da hab ich keine Worte für. Dass man Menschenleben so wenig achtet, solange es für die eigene Sache ist und darüber sogar euphorisch ist. Einfach erschreckend.

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Die Morde die in den letzten Jahren von Rechts kamen, haben mich nicht mehr aufschrecken lassen bei solchen Taten. Erschreckend das ich das feststellen muss.

Ja, hier hat auch jemand ein paar Screenshots aus den Chatgruppen solcher „Freiheitskämpfer“ gepostet

Da läuft’s einem echt eiskalt den Rücken runter bei so offen zur Schau gestellter Menschenfeindlichkeit.

Mich macht das auch so sprachlos. Ich könnte die ein oder andere Argumentation ja noch halbwegs nachvollziehen, wenn das Opfer ein Politiker gewesen wäre, der für die aktuellen Gesetze zuständig gewesen wäre.

Aber dieser Student wird vermutlich in seinem Job nicht das Sagen gehabt haben. Er hat einfach Anweisungen befolgt, halt seinen popligen Job gemacht. Vllt fand er Masken ja selbst doof. Weiß man doch alles nicht.
Ihn dann so kaltblütig zu erschießen und zu argumentieren, von wegen, man wollte ein Zeichen setzen, ist auf so vielen Ebenen falsch.

Wie sehr kann man sich radikalisieren, dass man einen in jeglicher Hinsicht unschuldigen Menschen wegen sowas erschießt bzw den Mord auch noch gutheißt? Das ist so weit weg von der Realität.

Mir macht das Angst.

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Was Dänemark und deren Erfolg mit der Corona-Pandemie angeht, habe ich vor ein paar Tagen dieses Video gesehen, welches die Gründe auch recht schlüssig erklärt:

Das Vertrauen der Dänen in deren staatliche Systeme und Gesundheitssystem, Stichwort: Digital Health wie im Video erwähnt, ist recht hoch.
Hier in Deutschland ist das nahezu unmöglich. Man denke da nur an unsere „glorreichen“ Ministerpräsidenten-Konferenzen oder das ganze Hin und Her mit der Corona-Warn-App.
Föderalismus und Datenschutz wurden da eben auch zum großen Hindernis, wenn keine einheitliche Linie gefunden wird aufgrund verschiedener Landesinteressen, gleich die Paranoia bei Datenschützern und Bürgern ausbricht und man sich „gläsern“ fühlt und hinter jeder Ecke die wiederauflammende Stasi in einem Polizeistaat sieht.

Zudem noch:
Dänemark ist ein kleines Land mit ca. 6 Mio. Einwohnern. Wir haben ca. 83 Mio. Einwohner. Je kleiner das Land, desto einfacher (muss nicht, aber) kann es sein, Überzeugungsarbeit zu leisten - da spielt das Vertrauen der dänischen Bevölkerung in deren Politik auch eine ganz große Rolle - und je kleiner das Land, desto einfacher ist auch die Impfstoffbeschaffung.
Dänemark hatte lediglich rund 200k Impfdosen von AZ, nach kurzer Google-Suche. Auf diese 200k Impfdosen zu verzichten, fällt wesentlich leichter als bei uns auf ungefähr 14 Mio. Impfdosen zu verzichten bei einer Einwohnerzahl die 14 Mal höher liegt.

Ist es nicht auch so, dass Dänemark keine rechte Bewegungen hat, die es sich ja in den anderen Ländern ansonsten auf die Fahne geschrieben haben, möglichst viel Mist über das impfen zu verbreiten und es in gewisser Weise auch zu politisieren?

kann ich mir nicht vorstellen

Wenn ich Videos von Demos sehe und die hasserfüllten Fratzen einiger Impfgegner, dann war das für mich leider keine Überraschung mit der Tat.

Was da für Crazy Leute rumlaufen. Teilweise sabbernd und tollwutartig auf Kameraleute oder Reporter losgehen…

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In Dänemarkt gibt es schon rechte Parteien, dort gibt es nur nicht den Automatismus, dass man rechte Politiker gleich als NAzis bezeichnet sondern REchts und Links als 2 echte politische Strömungen akzeptiert.

Wohingegen in Deutschland ja jeder der nicht AFD, 3 Weg, NPD ist, ja immer links oder mitte sein will, aber bei Gott nicht „rechts“-.

Die Dänische Volkspartei hat zumindest nachdem was man liest, viele Forderungen, die man hier als rechts bezeichnen würde.

Und die Sozialdemokraten haben viel davon übernommen und damit die Wahlen gewonnen.

Wahl in Dänemark: Wenn Linke rechts werden - Politik - SZ.de (sueddeutsche.de)

Dänemarks restriktive Ausländerpolitik - Ghettos und dänische Werte (Archiv) (deutschlandfunk.de)

setzen die dänischen Sozialdemokraten auf eine radikale und restriktive Einwanderungspolitik. Mit einem Strategiepapier »Fair und realistisch: Eine Einwanderungspolitik, die Dänemark zusammenbringt« wird nun klar, was im Einzelnen gefordert wird:

  • Auffangzentren für Migranten sollen außerhalb Europas aufgebaut werden. Ebenso soll das Recht auf »spontanes Asyl« abgeschafft werden – also die Möglichkeit, im Land selbst oder an der Grenze einen Asylantrag zu stellen. Im Gegenzug würde Dänemark Flüchtlinge entsprechend einer Quote der Vereinten Nationen (UN) aufnehmen.
  • Strengere Voraussetzungen betreffen auch den Familiennachzug, insbesondere die Ehepartner_innen. Demnach fordert die Partei eine Rückführungsreform und die Aufrechterhaltung von Grenzkontrollen.
  • Reformen der dänischen Entwicklungshilfe für afrikanische Länder sollen nach Vorbild des Marshall- Plans an einwanderungspolitische Ziele gekoppelt werden.
  • Für in Dänemark ansässige Migrant_innen sind diverse Integrationsmaßnahmen vorgesehen, etwa eine Kindergartenpflicht und eine explizite Arbeitsmarktteilnahme. Dadurch sollen sie einen Beitrag zur dänischen Gemeinschaft leisten, bevor sie Integrations- oder Bar-Sozialleistungen empfangen.

Die dänische Sozialdemokratie plant völkerrechtswidrige Maßnahmen – und erntet in Dänemark kaum Kritik

In einem Gastbeitrag für die FES stellt Peter Nedergaard, Professor für Politikwissenschaft an der Universität Kopenhagen, die weiteren Ziele der Sozialdemokraten in Dänemark detailliert vor. Sein Beitrag zeigt, dass es nicht immer leichtfällt, die Maßnahmen kritisch einzuordnen: Von einem dänischen Experten werden sie anders bewertet als im europäischen sozialdemokratischen Kontext üblich.

Tatsächlich sind die Forderungen der Partei in vielerlei Hinsicht höchst problematisch und könnten gegen internationales Recht und gemeinsame Abkommen verstoßen. Dies betrifft vor allem die geplanten Asyleinschränkungen und Auffanglager in Nordafrika. Unter völkerrechtlichen Vereinbarungen müssen Aufnahmezentren für Geflüchtete außerhalb Dänemarks zwingend internationale Normen einhalten. Zu diesen gehört der menschenrechtliche Mindeststandard, zum Beispiel das Non-Refoulement-Prinzip der Genfer Flüchtlingskonvention, das Prinzip der Nichtzurückweisung. Es besagt, dass keine geflüchtete Person in ein Land zurückgeschickt werden darf, wo „ihr Leben oder ihre Freiheit wegen ihrer Rasse, Religion, Staatszugehörigkeit oder politischen Anschauung gefährdet ist“. In afrikanischen Ländern, die bisweilen weder als sichere Drittstaaten deklariert wurden, noch rechtsstaatliche Garantien im Asylverfahren bieten, ist es allerdings sehr unwahrscheinlich, dass dieser Grundsatz in der Praxis eingehalten werden kann.

Bemerkenswerte Abkehr von sozialdemokratischen Werten

Insofern ist der Vorschlag der dänischen Sozialdemokrat_innen bemerkenswert. Die Einwanderungspolitik der Partei lässt sich als eine neue Gegenbewegung zum vorherrschenden liberalen, einwanderungsfreundlichen Diskurs vieler sozialdemokratischer Parteien in Europa einordnen. Ob diese Richtung wirklich alte Wählerschichten zurückgewinnen kann oder eher die Werte der Partei aufgibt, bleibt ein dänisches Experiment.

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Ich muss mich nochmal korrigieren, was die AZ-Impfdosen anging. Anscheinend waren von den 200k AZ-Impfdosen schon bereits ca. 150k verimpft worden. Man musste sogar nur auf 50k verzichten und hat die anscheinend an Schleswig-Holstein „ausgeliehen“, als man sich dazu entschloss, nicht mehr mit AZ weiter zu impfen.

Hier noch ein Bereicht von Anfang August, da ich auf die Schnelle nichts Aktuelles dazu gefunden habe, es mich aber interessiert, wie Dänemark es mit den Schulen hält:

Fröhliche, erwartungsfrohe Gesichter, volle Klassen, nirgends Masken: In Dänemark hat die Schule begonnen, als gäbe es Corona nicht. Dieser Umstand werde natürlich in der kommenden Zeit zu mehr Ansteckungen führen, erklärte der Direktor der dänischen Gesundheitsbehörde, Søren Brostrøm am Montag. «Die Leute kommen aus den Ferien heim, haben mehr Kontakte und wir haben Schulanfang. Aber wir akzeptieren die höheren Infektionszahlen.»

Laut einer Studie sind in Dänemark nur fünf Prozent der über 12-Jährigen gegen eine Corona-Impfung. Als Grund wird vor allem das traditionell hohe Vertrauen der Bevölkerung in den Staat angesehen.

Über 90 Prozent der besonders Gefährdeten seien nun doppelt geimpft, zudem 45 Prozent der 12- bis 15-Jährigen einmal, sagt der Virologe Søren Paludan: «Wir können gut gewisse Ansteckungen in den Klassen zulassen, ohne dass man ganze Schulen schliessen muss.»

Gesundheitsbehörde-Direktor Brostrøm räumt ein, dass bei den nicht geimpften kleineren Kindern Ausbrüche drohen. Er beruhigte am Montag aber besorgte Eltern und verwies auf neuere Studien, die bestätigten, dass Kinder in der Regel, wenn überhaupt, nur milde Corona-Symptome aufweisen. Es gehe jetzt darum, so der Mediziner, die Balance zwischen Wohlbefinden sowie Lernen gegenüber der Pandemie zu finden.

Werden einzelne Kinder positiv getestet, wird neu nicht mehr die Klasse heimgeschickt, sondern nur die Nahkontakte getestet. Härter eingegriffen wird erst bei Superspreader-Ereignissen, wenn sich 30 bis 40 Personen, Kinder und Erwachsene, an einem Ort infizieren.

Und jetzt schaut man mal hier in Deutschland, wie viele mit so einem Schulkonzept den Kopf schütteln würden und welchen Aufschrei es geben würde, wenn man sagt, dass man Infektionen von Kindern in Kauf nimmt.
Impfungen für unter 12-Jährige gibt es meines Wissens auch in Dänemark noch nicht.

Gesundheitsbehörde-Direktor Brostrøm räumt ein, dass bei den nicht geimpften kleineren Kindern Ausbrüche drohen. Er beruhigte am Montag aber besorgte Eltern und verwies auf neuere Studien, die bestätigten, dass Kinder in der Regel, wenn überhaupt, nur milde Corona-Symptome aufweisen. Es gehe jetzt darum, so der Mediziner, die Balance zwischen Wohlbefinden sowie Lernen gegenüber der Pandemie zu finden.

Werden einzelne Kinder positiv getestet, wird neu nicht mehr die Klasse heimgeschickt, sondern nur die Nahkontakte getestet. Härter eingegriffen wird erst bei Superspreader-Ereignissen, wenn sich 30 bis 40 Personen, Kinder und Erwachsene, an einem Ort infizieren.

Wobei ich das nicht ganz ohne finde tbh Es braucht keine starke Reaktion, damit es ggf. zu Long-Covid kommt.

Normalerweise bin ich auch nicht diejenige, die schreibt „Denkt mal einer an die Kinder!!!“, aber in dem Fall bin ich mir wirklich sehr sehr uneinig, weil ich das nicht sehr verantwortungsvoll finde.

Verrückt, es gibt eine Welt in denen es keine 30+ Klassen gibt?

Na, da steht Infizieren; heißt nicht, dass in einer Klasse, mit 30 Kids, sich auch jedes infiziert. :kappa:

(klar, hat man sogar in vielen Ländern mit wenig Einwohnern)

Ich würde sogar sagen, die gibt es auch in Ländern mit größerem Kinderanteil. Aber das wäre ein anderes Thema.
Fand das nur lustig, und ein kleiner Seitenhieb an unser komplett kaputtes Schulsystem. :smiley:

Freiwillig wird sich damit wohl niemand derjenigen mehr testen lassen, verständlicherweise.

Aber um in Quarantäne zu müssen, musst du ja nicht selber positiv getestet sein, sondern nur Kontakt mit einem positiv getesteten gehabt haben

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Achja stimmt! Könnte also ein großer Impfmotivator werden, besonders bei ungeimpften Eltern mit Schulkind/ern…

Hm, die Bild ist vielleicht nicht das akurateste Blatt (Hab eine Überschrift gelesen: Deutschland leide an einer Politik-„Pandemie“ :facepalm: )
Aber wenn es um Eilmeldungen geht, siehe Afghanistan-Evakuierung, und auch noch speziell das Wort „Krankengeld“ fällt, dann könnte da schon was dran sein. Auch wenn der Begriff Quarantäne falsch gewählt ist.

Krankengeld wird ja erst fällig, wenn man länger als 6 Wochen erkrankt ist und dann die Krankenkasse einspringen muss. Bis dahin gibt’s ja Lohnfortzahlung durch den Arbeitgeber…
Betrifft wohl dann auch eher einen kleineren Teil der Ungeimpften, wenn sich das bewahrheiten würde. Aber definitiv schon ziemlich drastisch, sollte es dazu kommen. :beanthinking:

Konkret geht es um Ausgleich für Verdienstausfälle durch den Staat bei Quarantäne, etwa wenn man Kontaktperson von Infizierten war. Unabhängig davon haben Beschäftigte Anspruch auf Lohnfortzahlung durch den Arbeitgeber im Krankheitsfall, also wenn man sich mit Corona infiziert hat.

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Achso, ja, ok^^
Hab da nicht auf den Link geklickt und es dementsprechend nicht gelesen. Muss wohl meine Abneigung gegen die Bild sein, dass ich sowas nicht mal anklicke, wenn sie sogar nur erwähnt wird. :smiley: