Klar kann man. Dann arbeiten die eben noch einen Monat, und dann steht man vor exakt dem selben Problem wie jetzt. Oder man lässt es, dann sind die verbliebenen Pflegekräfte einen Monat mehr noch ein kleines bisschen mehr überlastet.
An der Infektionslage wird das alles wenig bis nichts ändern. Mit den jetzigen Gegebenheiten ist es Symbolpolitik zu horrenden politischen Kosten.
Bei uns wird auch viel kontrolliert und häufig auch mit Perso.
Kann aber verstehen wenn man in Städten mit geringer Impfquote einfach aufgibt, die Ladenbesitzer und ihre Mitarbeiter haben irgend wann auch kein Bock mehr auf Diskussionen oder gar Beleidigungen.
Es ist auch extra Arbeit, um weniger Kunden am Ende zu haben. Außerdem sind ja auch unter den Ladenbesitzern ja impfkritische Leute dabei. In meiner Autowerkstatt lagen am Kundentisch erstmal anti-impf Flyer aus.
während meine Brille im Hinterzimmer repariert wurde, wurde laut über mich gemeckert, (tür zum hinteren bereich stand offen )wieso ich eine Brille zur reperatur bringe statt einfach eine neue zu kaufen
Sorry, dem muss ich mal wiedersprechen.
Auch auf Normalstationen werden jeden Tag leben gerettet.
Menschen werden bevor sie auf ITS verlegt werden, erst einmal auf Normalstation akut schlechter und dort findet dann die erste Notfallversorgung bei Komplikationen im Krankenhaus statt.
Du betreust frisch operierte Patien oder Menschen die Chemotherapien bekommen oder mit anderen Medikamenten eingestellt werden usw usw.
Häufig genug steht nicht sofort ein Arzt zur Verfügung und du musst einen Patienten durch multiple Krisen führen (akute Atemnot, Blutungen, Medikamentennebenwirkungen,…).
Ein Überlaufen der Normalstation hat zwangsweise (deutlich) mehr Todesfälle zur Konsequenz auch wenn zu wenig Personal auf Station ist oder dieses nicht ausreichend qualifiziert ist oder häufig wechselt (nurse-to-patient-ratio).
Auch werden durch verschieben von notwendigen Operationen oder Behandlungen, weil die Normalstationen überlaufen sind, mehr Menschen an eigentlich vermeidbaren Dingen sterben, das passiert ja schon.
Nicht zu vergessen Spätfolgen von zu spät behandelten oder erkannten Erkrankungen.
Normalstationen sind in der wichtigkeit der Versorgung gleichzusetzten mit Intensivstationen , genauso Rettungsdienste, Rehaeinrichtungen, …
Es ist eine Kette der Versorgung und wenn irgendwo ein Teil fehlt haben wir als Gesellschaft mit deutlichen Konsequenzen zu rechnen, immer.
Kein Problem, ich muss zu meiner Verteidigung sagen, dass ich extra das Wort akut verwendet habe, weil ich schon dachte, das so ein Einwurf kommt. Ich bin mir im klaren, dass auf normalen Stationen leben gerettet werden. Auf normalen Stationen kann man aber auch einige Fälle ambulant behandeln, was bei den Patienten von Intensivbetten eher schwer ist.
Ich weiß nicht wie es generell ist, aber ich musste bei meiner OP noch einen Tag auf der Intensiv bleiben, bevor ich auf die Normale Station gekommen bin. Kommt wahrscheinlich auch auf die Komplexität der OP an und wie die Heilungsprognose ist.
Ich wäre ja auch wie geschrieben dafür, das das Personal auf den normalen Stationen besser bezahlt wird und man die Betten ausbaut.
Macht zumindest mehr Sinn für mich als die Impfpflicht.
Eher, wie komplikationsanfällig was ist. Aus dem Grund warst du vermutl. erstmal einen Tag auf der Intensiv zur Beobachtung und bist dann verlegt worden.
Bei den ganzen Lockerungen frag ich mich echt, ob das durchdacht ist. Hier im Krankenhaus war z.B. Aufnahmestopp, nicht weil so viele wegen Corona eingeliefert werden, sondern weil die Hälfte der Belegschaft coronabedingt fehlt.
Und das ist ja nicht die einzige Branche, die das betrifft. Die gesamte Versorgungsinfrastruktur kann da kippen.
Zumal es durch die Lockerungen auch weniger Anreiz gibt sich zu impfen, zumindest wenn man die Denke hat