So kennen und lieben wir die beiden Parteien
Aber die ARBEITSPLÄTZE!!!
Die Menschen sollen gefälligst froh sein, am Sonntag arbeiten zu dürfen!
Was fällt den kleinen Kindern auch ein, einen gemeinsamen tag mit ihren beiden Elternteilen haben zu dürfen!
Die wissen schon, dass viele Restaurants dafür Montag geschlossen haben? Verstehe auch nicht das Argument, dass dann mehr Leute auf einmal Zeug einkaufen wollen. Das verteilt sich dann doch nur mehr.
Zumal der stationäre Handel vor ganz anderen Herausforderungen steht. Der verkaufsoffene Sonntag wird nichts daran ändern, dass der Onlinehandel immer dominanter wird.
Ich hätte noch ein Geheimtipp. Ist allerdings etwas unusual. Online shopping
Es gibt ja durchaus auch paar Zwischenstufen zwischen „yolo alles aufmachen“ und „Lockdown bis man schimmelt“. Man könnte durchaus Öffnungen mit Bedacht machen. Es gibt Aktivitäten, die sind weniger riskant als andere. Aber eine balancierte, durchdachte Politik wird man in dieser Pandemie wohl nicht mehr erwarten können. Und dann ist es auch kein Wunder, wenn die Leute dann steil gehen und wieder so tun, als würde Corona gar nicht existieren.
Du schreibst das so, als wäre schon jeder geimpft. Davon sind wir aber noch einige Monate entfernt. Und ja, die Delta-Variante steigert die Inzidenzen ungemein. Die Engländer sind schon wieder im exponentiellen Wachstum. Deren Zahlen sind seit einem Monat am Steigen. Da das Thema in Deutschland komplett ignoriert wird und die Impfungen eben noch ein bisschen dauern, sind die Chancen, dass wir in ~2 Monaten wieder die Welle reiten, nicht gerade gering.
Das ist halt genauso wie verkaufsoffener Sonntag, Öffnungszeiten bis Mitternacht oder Black Friday. Bringt alles nichts, aber wenn es einer macht, müssen alle anderen es auch machen.
Man muss hierbei aber auch bedenken, dass eine Inzidenz bei einer X % geimpften Bevölkerung anders zu deuten ist, als z.B. letztes Jahr bei eine ungeimpften Bevölkerung.
Mittlerweile sind ca. 30 % vollständig geimpft, bis Herbst werden es über 50 % sein.
Die Absoluten Werte lassen sich dann also nicht mehr vergleichen, da die „schweren Fälle“ durch die Impfung enorm reduziert werden.
Das ist bei exponentiellem Wachstum nicht so relevant, wie es vielleicht erst scheint. Wenn man eine Verdopplungszeit von einer Woche hat, ist der Unterschied durch 50% Impfungen innerhalb von einer Woche obsolet. (Also auf die schweren Fälle bezogen.) Daher ist es schon wichtig, das weiter ernst zu nehmen und auch rechtzeitig zu reagieren, falls Delta durchschlagen sollte.
Allerdings sollte das exponentielle Wachstum durch die Impfungen etwas abgeflacht sein. Zudem sollte die Zahl der schweren Verläufe, selbst bei hohen Inzidenzen deutlich geringer sein, sodass das Gesundheitssystem nicht mehr so leicht überlastbar ist. Demnach müsste man was die Maßnahmen angeht, die Grenze für die Inzidenzwerte nach oben schrauben. Ein Inzidenzwert von 50 wäre dann bei ner halb durchgeimpften Bevölkerung nicht mehr so bedenklich wie bei ungeimpften.
Die Sache ist aber die, dass du innerhalb von 1-2 Wochen von 50 auf 100 bist. Und 50% ungeimpft bei 100 ist dann wieder genauso schlimm wie 0% bei 50. Solange also nicht wirklich richtig durchgeimpft wurde, sondern nur Teile, gewinnt man höchstens ein paar Wochen Puffer im Vergleich zu vorher. Ignoriert man das aber und verspielt diesen Puffer leichtfertig, steht man wieder vor der selben Situation wie letzten Herbst.
Ka wieso aber ich bin guter Zuversicht. Das wird schon klappen
Nur das die besonders riskanten gruppen sowohl vom Alter als auch von den Berufen ja bereits voll geimpft sind.
Sprich die 50% die noch ungeimpft sind, sind eben nicht unbedingt in Altersheimen, Krankenhäusern und co, die ja sonst oft die Orte waren wo es die großen Ausbrüche gab.
Die wurden schon Anfang des Jahres geimpft und trotzdem war das Gesundheitssystem im Frühling in vielen Regionen am Limit. Außerdem gibt es jetzt eine neue, stärkere Mutation.
Es ist letztlich einfach eine Frage des Leichtsinns. Nimmt man Corona weiter ernst, kann man mit einer guten Impfquote erhebliche Teile des öffentlichen Lebens wieder zurück bekommen, ohne, dass was passiert. Wird man stattdessen leichtsinnig und tut so, als sei Corona vorbei, wird man im Herbst dann die Quittung bekommen. Siehe England.
Also die meisten Priogruppen wurden gefühlt erst im April/Mai geimpft. Am Anfang des Jahres zwar auch einige, aber da war das deutlich schleppender.
Die Hochrisikopatienten, wurden davor geimpft. Die mit mittlerem Risiko werden immer noch geimpft.
Aber das alleine ist auch keine Rettung. In Großbritannien sind die Impfzahlen fast doppelt so gut wie in Deutschland und trotzdem ist die Inzidenz wieder kurz vor 100. Und wieso?
Weil gerade die jungen, ungeimpften Menschen leichtsinnig sind und Corona ignorieren. Die belegen zwar dann nicht die Intensivstation, fallen aber Monate lang durch Long-Covid aus.
Die Konsequenz ist jetzt, dass die britische Regierung den Öffnungsplan um einen Monat verschoben hat. Heißt: Alle dürfen noch mal einen Monat länger warten, weil ein Teil der Bevölkerung einen auf „yolo“ macht.
Christian Drosten hatte zuletzt in Interviews, als auch im Corona Update ausführlich über die derzeitige von ihn genannte Übergangsphase gesprochen.
Ich fasse das zusammen was ich mitgenommen habe, es muss nicht korrekt sein.
Das Ziel muss es sein, dass wir eine Impfquote von 80% erreichen. Bei älteren Menschen wird die Wirkung des Impfstoffs vermutlich innerhalb von Monaten nachlassen, bei anderen über Jahre, während Kinder eine Grundimmunität erlangen könnten. Er stellte klar: entweder du wirst geimpft, oder du erkrankst.
Mutationen seien aus seiner Sicht keine Gefahr, da der Virus relativ simpel gestrickt sei. Der Influenzavirus sei in dieser Hinsicht viel gefährlicher bzw. anpassungsfähiger.
Christian Drosten stört sich extrem daran, dass derzeit nichts von der Politik unternommen wird um Menschen dazu zu ermutigen sich impfen zu lassen. Stattdessen werden immer mehr Lockerungen präsentiert.
Meiner Meinung nach wird drei Monate vor der Bundestagswahl alles unternommen, um die Bürger im Land milde zu stimmen. Es werden keine konkreten Ziele geäußert, es wird beinahe so getan als wäre diese eine Impfung die Lösung für alle Probleme. Das was Christian Drosten immer als endemische Lage bezeichnet, das scheinen viele Bürger gar nicht auf dem Schirm zu haben.
Ich sehe es wie Christian Drosten. In dieser Übergangsphase haben wir jetzt eine ganz große Chance, anstatt dass wir nach den Wahlen wieder dieselben steigenden Zahlen erleben, weil sich bestimmte Altersgruppen nicht an die Regeln halten oder sich nicht impfen lassen/es bislang nicht konnten.
Im Herbst/Winter müssten die Risikogruppen sehr wahrscheinlich eine Impf-Auffrischung bekommen. Hinzukommt dann der Teil der Bevölkerung, der sich noch nicht hat impfen lassen. Darüber wird aber gefühlt gar nicht gesprochen. Der Tenor: wir haben es ja praktisch hinter uns.
Das wäre wie wenn wir beim Marathonlauf auf den letzten Metern gemütlich joggen, weil wir annehmen, dass der Kontrahent nicht mehr hinterherkommt. Ich hoffe, dass uns das nicht zum Verhängnis wird.
Wobei das in der jetzigen Lage doch auch extrem lächerlich wäre.
Jetzt Werbespots und co zu schalten in denen Leute ermutigt werden sich impfen zu lassen, während in großen Teilen Deutschlands man quasi keine Chance auf einen Impftermin hat und momentan nur noch so 2-400 000 Erstimpfungen am Tag vorgenommen werden, weil alles für die Zweitimpfungen benötigt wird, das wäre schon extremer Hohn den meisten Gegenüber.
Ich bekomme jeden Tag mehrmals meinen Spot auf Spotify, dass ich mich doch mal Impfen lassen sollte.
Es geht nicht darum irgendwelche Werbespots zu schalten, sondern skeptische Menschen bestimmte Sorgen zu nehmen. Wie willst du denn die 80 Prozent erreichen wenn sich laut diverser Umfragen um die 60 bis 70 Prozent dazu bereiterklären sich impfen zu lassen? Das wird nicht reichen.
Der Sinn und Zweck ist es einfach Sorgen zu nehmen.