Aber deswegen verstehe ich auch nicht, wie das RKI eine solche Impfquote ansetzen kann, denn die wird dann wohl zum Scheitern verurteilt sein. Um eine solche Impfquote zu erreichen, müssen die Vorteile einer Impfung dermaßen überwiegen, damit noch genug Leute den Arsch hochkriegen.
Sonst darf man sich beim RKI und der Politik bitte jetzt schon mit Alternativen beschäftigen und sich nicht erst im Herbst wundern, wenn man von den 85 % weit entfernt ist.
Diese Impfquote kommt aus der wissenschaftlichen Einschätzung der Lage. Unter dieser Impfquote funktioniert die Pandemieeindämmung nur mit Schutzmaßnahmen.
Beispiel: Jeder Infizierte steckt drei weitere an -> Pandemie durch exponentielles Wachstum
Jeder Infizierte steckt drei weitere an, zwei davon sind geimpft -> lineares Wachstum
mehr als zwei geimpft -> sinkende Fallzahlen
zwei geimpft, dritter wird durch Maske nicht infiziert -> sinkende Fallzahlen
Da spielen noch mehr Faktoren rein, wie Altersstruktur und soziale Durchmischung, Schwelleneffekte und so weiter, weshalb diese Zahl eher eine Orientierung darstellt.
bei der ersten Impfung Druck von anderen gehabt es zu machen, die es dann nicht mehr nachverfolgen weil sie davon ausgehen dass die Person die 2te Impfung dann schon von selbst macht
Menschen die sich nur impfen lassen weil sie dachten dass man nur damit zb Testpflicht in Biergarten etc loswird und nun merken dass es inzwischen auch wieder ohne geht und es deshalb sein lassen.
Nur sind das ja Termine im Impfzentrum für die Zweitimpfung, den Zweitimpftermin kriegt man ja bei der Erstimpfung, man kann sich ja nciht überall zur Zweitimpfung anmelden.
Das ist mir schon klar, dass die Impfquote nicht einfach aus der Luft gegriffen wurde. Aber ich brauche mich nicht mit theoretischen mathematischen Modellen beschäftigen, wenn diese nicht praktisch umsetzbar sind, weil die Bevölkerung nicht mitmacht.
Zudem ist die Frage, ob eine vierte Welle das Gesundheitssystem wirklich zum Einbrechen bringen würde. Die Impfungen steigen aktuell zumindest noch an und den Wellen davor hat man auch standgehalten.
Ich auch nicht. Wobei ich zumindest ein wenig die Hoffnung habe, dass das zwar teils heftige Zahlen sind die genannt werden, die Leute aber dennoch irgendwie eingefangen werden.
Wenn ich mir die aktuellen Zahlen vom Impfdashboard anschauen und die Erstimpfungen von vor 6 Wochen (Standard-Abstand bei mRNA-Impfstoff zwischen erster und zweiter Impfung) mit denen die bis heute komplett geimpft sind vergleiche komme ich auf 96,5%. Das würde heißen nur 3,5% der Leute die vor 6 Wochen ihre erste Impfung hatten haben bis dato noch keinen zweiten Termin wahrgenommen.
Sicher sind da ein paar darunter die die Zweite, warum auch immer, verweigern. Aber es betrifft auch die mit Astra Geimpften bei denen der Abstand größer sein sollte, Leute die in der Zwischenzeit erkrankt sind, die die tatsächlich den Termin nur verschoben haben und andere erklärbare Dinge. Finde diese Quote bisher doch recht gut, man muss natürlich sehen wie sich das weiter entwickelt, aber Grund zur Panik sehe ich da derzeit noch nicht.
denk ich auch, zusätzlich zu dem was du geschrieben hast, könnte ich mir noch vorstellen:
Angst vor Nebenwirkungen, v.a. wenn man bei der ersten Impfung schon stark reagiert hat. Gibt ja schon einige, die nach der Impfung erstmal 3 Tage flach liegen, angenehm ist das nicht. Wenn man schon beim ersten mal nicht wirklich überzeugt war, kann ich schon vorstellen, dass man das nicht nochmal möchte
Unwissenheit: ja, theoretisch sollte jeder Bescheid wissen, theoretisch wird jeder aufgeklärt, theoretisch bekommt jeder direkt den Zweittermin mitgeteilt. Praktisch sind viele Aufklärungsblätter ne mittlere Katastrophe, komplett übersichtlich und schwer verständlich, v.a. wenn auch noch sprachliche Barrieren dazu kommen
Es ist erschreckend, finde ich.
Ich glaube, die Leute wiegen sich durch Lockerungen und das schöne Wetter in Sicherheit. Die Bedrohung erscheint surreal und total weit weg. Vor 4 bis 8 Wochen hat man quasi mit den Terminen gedealt und war froh, wenn man irgendwie irgendwo dran kam. Heute ist es eher „puh impfen, ich weiß nicht, passt auch irgendwie nicht in meinen Kalender und bla“
Ich glaube jetzt deinen Zahlen mal, und möchte dann noch einwerfen, dass bei den 3,5% ja dann auch noch Leute dabei sind die momentan wegen Unfall/Krankheit nicht geimpft werden können oder die einfach gestorben sind
Es würde jetzt dann langsam sicher mal helfen, wenn man die Betriebsärzte auch versorgen würde.
Denke viele sind einfach faul, wollen nicht mit der Firma verhandeln ob sie nun für die Impfung einen halben Tag Urlaub nehmen müssen, etc.
Ist die Impfung aber quasi vor der Mittagspause zu machen und danach im Warteraum mit den Kollegen ratschen, werden es auch noch viele machen lassen, vor allem wenn dann Kollegen es eben auch machen.
So würde ich die Lage auch einschätzen. Viele wollten schnell ne Impfe für den Urlaub oder andere Freiheiten und da das jetzt auch ohne geht wird drauf gepfiffen.
Hier wird auch wöchentlich gefragt ob noch jemand jemanden kennt der ne Impfe will soviel Impfstoff hat der Arzt inzwischen
Doch, das ist deren Aufgabe. Das Robert Koch Institut ist eine wissenschaftliche Einrichtung, die unter anderem die Bundesregierung berät. Natürlich müssen die sich damit auseinandersetzen und diese Informationen auch öffentlich zugänglich machen. Es ist dann erforderlich, das andere Institutionen diese Maßgaben realisieren (durch Aufklärung, Anreize, Strafen, was auch immer).
Das RKI hat die Berechnung für eine Impfquote von 85 % allerdings als realisierbares Ziel hingestellt, weil die Impfbereitschaft in der Bevölkerung angeblich hoch genug ist.
Das hört sich gemäß der aktuellen Medienberichte mit Stimmen aus den Impfzentren und der Hausärzte aber mal ganz anders an.
Was ist mit den Kindern unter 12 oder Personen, die sich aus anderen Gründen faktisch nicht impfen lasse man können? Da brauchst du nicht so viele Impfverweigerer, die 15 % kriegst du auch anders zusammen.