Corona Virus COVID-19

das ist halt ein systemimmanentes problem:
du wirst niemals genau wissen können, wieviele tote (und schwerwiegend erkrankte) es ohne die getroffenen maßnahmen gegeben hätte, wieviele mit schärferen und wieviele mit schwächeren maßnahmen.

hinterher werden viele sagen: das wäre doch nicht nötig gewesen oder die maßnahmen waren nicht ausreichend, je nachdem wie der ausgang ist.

ich finde es gut und wichtig, dass es eine gesellschaftliche (nicht nur wissenschaftliche und parlamentarische) debatte darüber gibt, welche maßnahmen vertretbar und angemessen sind und welche nicht.
aber man sollte imo schon mit der argumentation aufpassen, wieviele tote hinzunehmen sind und wieviele zuviel sind, welches menschenleben lebenswert ist und welches nicht und welches preisschild man auf menschenleben klebt.
(nicht dass ich dir das vorwerfe, aber die diskussion kann leicht dahin abgleiten)

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Wieviele Tote es am Ende gibt, ist schwer zu sagen (was meinst du überhaupt mit „am Ende“?).

Aber deine Untergrenze von 1.000 Toten ist absolut unrealistisch.

In Deutschland gab es bis gestern bereits insgesamt 455 Tote. In den letzten zwei Tagen sind die Zahlen um 87 sowie 80 angestiegen (risklayer).

1.000 Tote werden folglich aller Wahrscheinlichkeit nach schon nächste Woche erreicht. Und auch die 2.000er Marke sehe beim derzeitigen Verlauf der Kurve ziemlich schnell erreicht.

Wie es danach weiter geht und wie sich die Kurve in einem oder zwei Monaten entwickelt, wie deutlich sich die getroffenen Maßnahmen auswirken, kann niemand sagen.

Was es aber nicht weniger problematisch macht. Ja, in jedem Szenario ist die Forschung hinten dran, das liegt in der Natur der Sache. Ja, wir brauchen Annahmen, Hochrechnungen und Hypothesen. Was wir nicht brauchen sind Leute, die diese Annahmen als Fakt darstellen, was leider auch häufig passiert. Beispiel mal Drosten: Ich habe von ihm bisher nichts gelesen, was einen Handlungszwang darstellt. Er selbst ist da sehr offen und sagt, das seine Sicht 1. sehr eingeschränkt ist auf sein Berufsfeld und 2. Er sich den Unsicherheiten seiner Werte völlig bewusst ist. (Jetzt alles aus schriftlichen Interviews entnommen, da ich keine Podcasts höre. Nur in der Weiterleitung/Subtext steht dann irgendwo: Jahrelanger Ausnahmezustand gefordert.

Ferner

Auch nochmal zur Klarstellungen: Es geht mir mit nichten um irgendeine Form der wirtschaftlichen Betrachtung der Krise. Es soll getan werden, was nötig ist, wirtschaftlich. Bei meinen Betrachtungen geht es mir ausschließlich um die gesellschaftlichen Probleme die auftreten. Und komischer Weise haben die Medien diese Probleme auch entdeckt, gleich nachdem sie ihren Anteil an den aktuellen Maßnahmen beigetragen haben…

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Man kann eben nur hoffen, das China auch wirklich mitspielt und jetzt nicht Daten zurückhält, jetzt schon wieder Dinge vertuscht.
Ist jetzt natürlich wieder Aluhuttheritorium, aber China sieht gerade wie die USA baden geht und für china wäre es gerade von Vorteil, die USA noch weiter zusammenbrechen zu lassen, selbst wenn man bereits wirksame Medikamente oder Behandlungen hätte, die man aber noch im Giftschrank verwahrt.

Dann einfach lassen, danke.

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den podcast gibt’s auch als niederschrift, falls dir diese form lieber ist und dich der inhalt interessiert.

und natürlich gibt es verschiedene blickwinkel auf diese außergewöhnliche aufgabe: wissenschaftlich, medizinisch, ökonomisch, ökologisch, psychologisch, gesellschaftlich/sozial, undwasweißichnichtalles.
und es ist ja eben genau die aufgabe von politikern, sich da ausgiebig von verschiedenen seiten zu informieren, die informationen gegeneinander abzuwägen und dann zu einer entscheidung zu kommen und nicht zuletzt diese entscheidung (am besten inkl. des prozeß’ dorthin) zu kommunizieren (edit: und natürlich auch die regelmäßige evaluation, ob die maßnahmen noch immer angemessen sind und waren).

ich habe überhaupt kein interesse daran, hier möglicherweise tagelang mit dir darüber zu diskutieren, was angemessen ist und was nicht. vermutlich gibt es einige übereinstimmungen und in manchem werden wir nicht einer meinung sein.
ich kann nur für mich sprechen, dass mir ganz viele informationen fehlen, um für mich da ein abschließendes urteil zu fällen, zumal wir noch ganz am anfang der dynamik stehen.
aber ich verfolge die debatte mit interesse und finde es gut, dass sie stattfindet.

Genau. Die hatten ja durch Corona gerade keine Wirtschaftskrise, da wollen sie natürlich, dass ihr wichtigster Exportpartner pleite geht und auch die Kredite nicht mehr zahlen kann.

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Die sollen mal lieber für den wirtschaftlich entstandenen Schaden blechen. Im Krieg gibt es schließlich auch Reparationszahlungen, warum nicht auch bei dem Verursachen von Pandemien oder ähnlichem?

Weil das absolut absurd wäre! Das Virus oder ein ähnliches Virus hätte überall entstehen können, ausserden steckte da keine absicht dahinter.

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Ja, kann ich verstehen. Seine These bezüglich der Gefahr einer Hyperinflation ist aber logisch argumentiert. Ich kann den auch nicht leiden, ich habe kein Vermögen und mir ist es egal, wenn die Börse den Bach runtergeht. Es ist trotzdem interessant, wenn man - ich hab aus Versehen Wirtschaft studiert - im Thema ist.

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Ändert aber ja nichts an der Tatsache, dass es passiert ist und dadurch ein massiver wirtschaftlicher Schaden entstanden ist. Wenn ich auf Hygienevorschriften scheiße und Wildtiermärkte dulde und mir sonst welche Tiere zu essen reinpfeife, dann nehme ich sowas zumindest in Kauf und handele fahrlässig.

Allerdings hat die chinesische Regierung auch lang die Kenntnis über das Virus vertuscht und Ärzte mundtot gemacht. Wären die gleich damit nach den ersten Funden im November rum entsprechend umgegangen, wäre das wohl keine Pandemie geworden.

Einen solchen Bonus kündigten unter anderem Aldi, Real und Lidl bereits an. Aus steuerlichen Gründen sollte das in Form von Warengutscheinen geschehen.

da kann man sich nur für die Verkäufer(in) freuen,
wenn Sie es wirklich bekommen.

Das ist sehr wichtige das sie das von der Steuer absetzen können. :kappa:

Das ist doch ekelhaft, das die Leute dann genötigt werden ihren BONUS wieder zu dem zu geben, von dem sie ihn bekommen haben.

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Lebensmittel brauchen sie doch so oder so. Man muss jetzt nicht an allem rummeckern

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Meine Freundin kann sich als Altenpflegerin jeden Tag beim örtlichen Bäcker nen Kaffee, Krapfen und Butterbreze kostenlos abholen. Ich bekomme den Krapfen :heart_eyes:

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wie ironisch wäre es, wenn diese warengutscheine nur für 1 monat oder so gelten und die verkäuferInnen dann selbst durch hamsterkäufe für leere regale sorgten?
:crazy_face:

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Und andere? die auch “arbeiten” müssen? Zb im Öffentlichen Verkehr vorallem in Großballungsräumen wie Berlin, wo der Pflegerin oder Verkäuferin meist mit dem Öffentlichen Nahverkehr fährt.

Die Leute in Leitstellen, möge es bei der Notruf Leitstelle sein oder Technische Leitstellen für Verkehr oder Stromversorgung. Die Wasserbetriebe, Müllbetriebe etc.
Vorallem bei öffentlichen Betrieben entscheidet der Betrieb eher weniger um eine Bonuszahlung sondern die Politik… die das wegen dem Haushalt absegnet.

Trotzdem können sie damit dann nicht dahin gehen wo sie wollen, sondern müssen in diese Läden einkaufen und nicht alles macht das eben.

Und doch, man muss darauf hinweisen wenn Dinge eben nicht so super toll sind wie sie zuerst klingen.

Hat eigentlich jemand die aktuelle Zeit gelesen?

Dort ist ein aktuelles längeres Interview mit Spahn (Online bisher nur Paywall)

https://www.zeit.de/2020/14/jens-spahn-coronavirus-einschraenkungen-normalitaet

Er sagt dort:

ZEIT: Wie erleben Sie die deutsche Gesellschaft in den letzten Wochen?

Spahn: Ich bin seit über zwanzig Jahren politisch aktiv. So viel Ermunterung und Rückmeldung habe ich selten bekommen. Jeder tut, was er kann, um diese Herausforderung zu meistern. Das ist gut. … Wir kämpfen als Gesellschaft gemeinsam entschlossen und geschlossen gegen Corona. Mich irritiert allerdings der dezidierte Ruf mancher nach immer härteren Maßnahmen.

ZEIT: Eine Sehnsucht nach autoritären Lösungen?

Schon irgendwie ironisch dass sogar einem CDU Minister irgendwann zu viele Rufe nach härteren Maßnahmen erscheinen. :grinning:

Wobei ich seinen Eindruck nicht verneinen kann.

Aber 10 Zeilen weiter spricht er dann wieder vor Handy Ortung. Zum Glück durfte/konnte er das nicht in das Gesetz mitreinnehmen.
Wäre aber interessant wie viele auch das befürwortet hätten.

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