Die Begründung, dass „Goldstatus“ bedeutet, dass das Spiel fertig ist, alle Quests usw. drin sind und spielbar ist, ist halt auch Quatsch. Diese Meldungen brachten sie schon vor nem dreiviertel Jahr, dass es eben schon fertig und spielbar ist.
Goldstatus hab ich bis jetzt IMMER so aufgefasst, dass das Spiel nun „im Presswerk“ ist. Kleinigkeiten kommen eh nochmal per Day One Patch. Aber da ist offenbar ein schwerwiegendes Problem aufgefallen und das darf in meinen Augen eigentlich nicht passieren.
Ich liebe CD Projekt, aber das ist tatsächlich ein grober Schnitzer. Spielen werd ichs natürlich trotzdem und freue mich auch drauf, aber so gut wie jeden Scheiß hab ich auf Dezember verlegt, damit ich ab 19. November meine Ruhe habe. Hab erst letzte Woche meinen Urlaubsschein zum Chef getragen, weil ich den Goldstatus abwarten wollte
Einer der bekanntesten Gaming Journalisten, den es aktuell so gibt (arbeitete unter anderem 9 Jahre lang für Kotaku) und zudem sehr gut in der Gaming Industrie vernetzt ist.
Wurde seit dieser extrem traurigen und undifferenzierten Game Talk Folge in der Valle, Micha und Simon die Crunch-Berichte mit Sprüchen wie "aber CD sind doch die Guten in der Industrie " und „die wollen doch alle crunshen“ abgetan haben nochmal über das Thema geredet? Gerade jetzt wo wieder Sachen rauskamen wie 100 Stunden Wochen (!!!) und dass die Mitarbeiter heute von der Verschiebung erfahren haben durch eine Mail die gleichzeitig mit dem Tweet an die Öffentlichkeit rausging um den Börsenschluss abzuwarten (WTF), sollte man das vielleicht nochmal aufgreifen und bitte besser machen.
21 Tage Zeit, was kann man da noch bewirken? Ich hoffe mal, sie streben einfach Perfektion an und müssen nicht versuchen das Teil irgendwie einigermaßen spielbar zu machen am Release.
Das klingt aber nicht nach Börsenschluss abwarten, sondern eben nach dem üblichen Vorgehen bei börsennotierten Unternehmen. Die Öffentlichkeit bzw. die Aktionäre müssen halt umgehend per Adhoc-Meldung über Neuigkeiten informiert werden, die erheblichen Einfluss auf den Aktienkurs haben können.
Die Entwickler profitieren meines Wissens nach eh nur recht wenig von irgendwelchen Verkäufen. Und mit dem Geld könnte ich genauso auch ein anderes Spiel und damit andere Menschen unterstützen.
Den zweiten Punkt kann ich aber nachvollziehen. Ich bin ja selbst nicht extrem konsequent was das angeht, sonst könnte ich einige Spiele die ich mag nicht spielen.
Aber sowohl bei CDPR als auch bei Ubisoft hat es für mich nen Punkt erreicht, wo mir diese Dinge wirklich die Lust auf diese Spiele verdorben haben. Das muss natürlich aber nicht für jeden gelten.
Glaube bei CD bekommen die Entwickler sogar einen recht beachtlichen Teil des Profits als Bonus ausbezahlt.
Ansonsten wird mir das thema auch zu hoch gekocht. Da wurde zu anfang ein fass aufgemacht, weil die Entwickler 4(!) Samstage Arbeiten müssen. Da muss ich schon fragen in welchen alternativwelten so manche unterwegs sind die sowas ernsthaft kritisieren.
Es ist in diversen Berufen völlig normal das es hochphasen gibt in denen man eben überstunden machen muss, oder eben auch mal Samstags arbeiten muss.
Und die meisten die in solchen Bereichen arbeiten haben den Arbeitsvertrag ja mit Verstand unterschrieben und wissen was auf sie zukommen kann.
Das kann von „großzügigem Bonus“ bis hin zu „damit kommen sie immerhin auf den Mindestlohn“ reichen.
Den Löwenanteil stecken sich im Normalfall die Führungskräfte ein.
Aber ja, für die Entwickler ist es natürlich blöd, wenn ein Spiel floppt. Aber das ist ein Henne-Ei Problem. Denn mit der selben Logik müsste man Klamotten aus Sweat-Shops gutheißen, da die Mitarbeiter dort, wenn niemand mehr die Klamotten kauft selbst diesen Kackjob noch verlieren und am Ende hungern etc.
Das mit den Samstagen war vor allem deshalb ein Problem, weil CDPR vorher schöne PR Lorbeeren einheimsen wollte und sowas ausgeschlossen hat, weil sie ja „die guten“ sind.
Das größere Problem war, das herausgekommen ist, das die Entwickler schon längst länger im Crunch-Modus waren, als dieses Statement vermarktet wurde.
Ganz davon ab ist die sog. „Crunch-Culture“ in der Spieleentwickung deutlich zu unterscheiden von „ab und an mal Überstunden machen“