Die Rechnung funktioniert nicht, weil ein Großteil davon in grundlegende Infrastruktur fließt, die benötigt wird um die Flüchtlinge zu versorgen. Das skaliert aber nicht mit. Schließlich sinken die Ausgaben dieses Jahr wahrscheinlich von 21,7 auf 21,3 Milliarden obwohl deutlich weniger Flüchtlinge erwartet werden.
Leute wir haben ein Problem, was größer ist als alles was hier jemals angesprochen wurde. Jetzt sind wir echt am Abgrund es ist 2 vor 12. Vanille Eis könnte teurer werden.
Wollte es gerade selber posten. So ein Unsinn, den die FAZ da wieder schreibt. Ein Kommentar darunter fand ich ziemlich gut:
Der Referentenentwurf wurde bereits von 25 auf 15 % zurückgenommen. Und Bibliotheken dürfen zwar 10 % eines Werkes / Einzelbeitrags / Zeitung etc. zu nicht-kommerziellen Zwecken versenden, aber dieses Recht kann in Verlagsverträgen ausgeschlossen werden. Das ist nicht der Tod des Verlagswesens, sondern der Tod der Fernleihe! Der Einwand, getätigte Investitionen in digitale Angebote amortisierten sich nicht mehr, greift ebenfalls nicht. Es ist zweifelhaft, daß Verlage statt einer Gesetzesregelung ihre Ansprüche vertraglich geltend machen könnten. Es ist wahrscheinlicher, daß Nutzung unterbleiben oder „alternative Nutzung“ erfolgen würde - unter Umgehung von Quellenangaben. Der Gesetzentwurf holt etablierte Praktiken aus der Illegalität und sorgt trotz der bereits eingebrachten Verwässerungen durch Lobbyisten für einen zeitgemäßen, legalen Umgang. Hätten die Verlage früher und intelligenter auf die Digitalisierung reagiert, wäre das Gesetz so vielleicht gar nicht notwendig geworden.
Zeitungen gehören hoffentlich bald der Vergangenheit an und Journalisten können sich dann endlich durch Crowdfunding tatsächlich frei werden und eben nicht abhängig von einem Markt und seinen Sponsoren.
Ich unterstütze eine Reform des Urheberrechts und kann die Meinung des Autors des Artikels in der FAZ nicht uneingeschränkt teilen. Jedoch ist der Artikel im Feuilleton erschienen und die Unterstellung Journalisten seien nicht frei ist, sorry, reine Polemik. Sicher ist bereits heute niemand frei von Sachzwängen, doch ich kann nicht erkennen warum Crowdfunding den Journalismus in irgendeiner Form unabhängiger oder freier machen sollte. Ich hoffe vielmehr, dass es der vielschichtigen Verlagslandschaft gelingt, sich an die veränderten Marktbedingungen anzupassen.
weil man dann nicht mehr für ein linkes, konservertives, marktfreundliches oder was auch immer blatt schreibt und nicht mehr davon abhängig ist, dass der chefredaktuer, der diese linie vor allem vorgibt, das ganze dann abwinkt.
Ja und stattdessen ist man direkt von den Großspendern abhängig.
nja großspender… im spielebereich funkttioiert crowdfounding größtenteils hervorragend um unabhängige spiele zu entwickeln. warum also nicht auch im pressebereich?
Bei den Spielen ist das nicht unabhängig. Die Entwickler entwickeln das, was die Fans wollen. Die Journalisten würden dann auch nur das schreiben, was ihrer Zielgruppe gefällt.
Nur, dass der Findungsprozess umgekehrt ist. Nicht die Zielgruppe findet einen Entwickler, der ihnen das Spiel macht, was sie wollen. Sondern die Entwickler präsentieren ihre Idee vom Spiel und es finden sich die passende Zielgruppe. Das Angebot erzeugt in diesem Fall die Nachfrage, nicht die Nachfrage das Angebot.
Der G7 Gipfel in einem Meme…
Das Resultat dieses Prozesses sieht man auf deinem Bild ja sehr schön. Und wenn ich etwas Crowdfunde, erwartete ich einen vordefinierten Zielkatalog, der mich vorab möglichst vollständig über das Outcome meiner Investition informiert. Somit würden Echo Chambers zum dominanten Meinungsinstrument und uninformierte Leser, die entsprechend ihrer Vorurteile Investieren. Bereits heute sind Echo Chambers für die Betroffenen echte Wohlfühlzonen, da sie nicht mehr mit kontroversen Gegenmeinungen konfrontiert werden. Bei Computerspielen nehme ich diesen Effekt gerne mit, doch im Kontext der Politik sehe ich eine solche verklärende Nostalgie äußerst kritisch. Das Gedächtnis ist halt kein objektiver Ratgeber, sondern eine subjektive Interpretationsmaschine.
wäre das wirklich gut?
Ich sehe da eher die Gefahr von, was kein interessiert, das wird nicht mehr geschrieben, weil der Journalist auch Geld verdienen muss.
Klar bei nem Verlag hat er auch die Kette das er nicht immer schreiben kann was er möchte, aber da kann er zumind. ein Redakteur davon überzeugen ihm doch eine Chance zu geben bzw. er kann sich an direkt an sparten Redaktionen wenden.
Auch ist ein Pressekodex ist nicht von Grund auf schlecht, klar sollte er öfters überarbeitet werde, der aktuellen Realität angepasst, aber es gibt ihn nicht ohne Grund.
Ich glaube kaum das es gut wäre, wenn der Journalismus komplett auf eine Crowdfunding Ebene wandern würde!
Geringer dürften die daraus entstehenden Abhängigkeiten im Endeffekt jedenfalls eher nicht werden.
Völlige Unabhängigkeit dürfte es in dem Bereich vermutlich eh nie geben, aber eine zumindest einigermaßen ausgewogene Berichterstattung ist sicherlich dennoch am wahrscheinlichsten, wenn unterschiedliche Wege der Publikation nebeneinander existieren.
Naja es gibt jetzt schon die Befürchtung das durch das Sterben von Regionalzeitungen ein wichtiges Kontrollwerkzeug wegfällt. “Machenschaften” von Regionalpolitiker bringen keine Klicks und auch keine massenhaften Patreon-Spender und werden wohl dadurch in Zukunft weniger untersucht werden
Und aktuell ist es so, dass nicht geschrieben wird, was die Leute interessiert, weil der Journalist Geld verdienen muss. Momentan befindet sich der Journalist und die Zeitungen in einem absolutem Abhängigkeitsverhältnis zum !vermeintlichem! Interesse der Bevölkerungen. Vermeintlich deshalb, weil das Interesse von den Medien selbst erzeugt wurde, siehe Schulzhype. Dass dabei inhaltlich nicht viel rum kommt, sollte offensichtlich sein, wenn man mal ein paar der Beiträge dazu liest.
Wenn der Journalist nicht mehr in diesem Abhängigkeitsverhältnis ist, weil er sich eben durch seine Leserschaft bezahlen lässt, braucht er nicht zu irgendeinem Redakteur gehen, sondern er schreibt es einfach. Er schreibt, was er für richtig hält.
Warum sollte der Pressekodex nicht für Journalisten(vereinigungen) gelten die sich durch Schwarmfinanzierung bezahlen lassen?
Das mit dem Bild verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Wenn ich etwas crowdfunde erwarte ich entsprechend gute Arbeit dafür. Bei Medien wäre das guter Journalismus, ins besondere gute Recherche, die Meinung ist dabei nebensächlich. Die von dir beschriebenen Blasen sind bei dem Meinungsjournalismus, den wir momentan haben (entgegen einem Fakten/Wissensjournalismus), viel leichter aufzubauen und zu erhalten.
In einem unabhängigen, weil schwarmfinanziertem Journalismus können überhaupt regelmäßig Artikel auf harten Fakten entstehen, die diese Echokammern durchbrechen können. Ich weiß nicht, ob du schon mal in einer drin warst aber ich konnte mir mal eine Zeit lang anschauen, was AfD-Wähler sich so untereinander schicken. Mit einem schnell von dpa oder Reuters abgetippten Beitrag in der FAZ oder TAZ kommst du da nicht weit.
Genau diese werden aber aktuell produziert, weil es nicht mehr darum geht hochwertig zu produzieren, sondern möglichst schnell. Besonders auffällig bei Terror und Katastrophen, jeder schreibt irgendwas dazu, nur um was geschrieben zu haben, ohne jegliche Konsistenz. Warum? Weil es einem in diesem Moment Leser bringt, welche einem das Leben finanzieren. Von der massiven Beschäftigung von Teilzeit/Freien Journalisten will ich gar nicht erst anfangen.
Warum sollte sich kein kollektiv finden, dass sich durch Spenden finanziert und eben solche Machenschaften untersucht? Nochmal im schwarmfinanziertem Journalismus schafft das Angebot eine Nachfrage, im aktuellem kapitalistischem Journalismus schafft die Nachfrage das Angebot. Und in unser immer informationshungrigeren Welt wird es für fast jedes Angebot eine Nachfrage geben. Youtube zeigt, dass man selbst mit den absurdesten Dingen eine große Anzahl von Interessenten abgreifen kann (Trainwatcher z.B.)
Also erst mal sollte er bitte schreiben was faktisch richtig ist.
Scherz, ich weiß was du meinst, beides hat vor und Nachteile. Wirklich unabhängig könnte wohl nur einer Arbeite der unabhängig von seiner Arbeit bezalt wird.
alte Henne-Ei Diskussion, nach meiner Ansicht sind die Medien ein Spiegel der Gesellschaft und nicht andersrum.
Ist die frage wie man das durch setzt, es sollte eben vor der Publikation einer Kontrolle unterzogen werden und nicht erst danach. Dafür bräuchte es eine stelle und auch der sollte einer auf die Finger schauen bzw. ein dritte Partei geben die Streitigkeiten löst.
Das wurde aber schon mehrfach widerlegt. Bestes Beispiel dafür aktuell der Krieg in Syrien. Was war die Aufregung groß nach dem Kampf um Aleppo und jeder wollte etwas darüber wissen aber wie hieß doch gleich die Stadt die mindestens genauso viel, wenn nicht so gar mehr Opfer forderte? Keine interessierte sich dafür, weil keiner überhaupt von deren Existenz wusste, weil kaum einer der klassischen Medien (oder Agenturen wie dpa) darüber berichtet haben.
Sag ich doch Spiegel der Gesellschaft, die Leute interessiert halt nur ein Schauplatz und deswegen wird nur über einen groß Berichtet.
Und falls du Homs meinst, darüber wurde auch nicht wenig Berichtet.
Sorry aber niemand hat sich für Aleppo (oder Homs) interessiert bevor die große Berichterstattung dazu angefangen hat, obwohl die Zustände davor schon höchst prekär waren. Die Leute können sich nicht für etwas interessieren von dem sie gar nicht wissen, dass es da ist. Und die Medien bestimmen größtenteils wovon die Bürger wissen und wovon nicht.