Doch genau darum geht es, wenn wir von Gerechtigkeit reden. Du hast oben zum Beispiel von Steuern geredet. Der für den Staatshaushalt relevante Teil kommt aus einem Bereich, wo wir weit, weit, sehr weit weg sind von der Grundvergütung. Deine Aussage gibt keinerlei Aufschluss, was nun eine “gerechte” Lösung bzw. Steuerkonzept wäre.
Gerne. Schritt eins, ist die Grundversorgung komplett kostenlos zu machen. Essen, Strom, Wasser, Wohnung. Das ist bereits heute durchaus technisch möglich sehr günstig zu finanzieren und bei Lebensmittel haben wir in Europa bereits eine immense Überproduktion. Strom könnte sich mit der Kernfusion als Problem erledigt haben aber selbst ohne gibt es viele günstige Lösungen.
Die Personalfrage läse sich durch Ehrenämtler klären, wie gesagt gibt es heutzutage schon Millionen Menschen, die kostenlos oder nur für eine sehr geringe Aufwandsentschädigung arbeiten. Die Bereitschaft da mitzuhelfen ist in einer Gesellschaft, die diese Sache für einen bereit stellt sicher sogar noch größer.
Der nächste Schritt wäre alle infrastrukturellen und kulturellen Angebote kostenlos zur Verfügung zu stellen. ÖPNV, Internet, Kino, Bildung, etc. Das muss auf Grund der höheren Kosten erst mal durch Steuern finanziert werden, könnte langfristig aber auch durch das System oben ersetzt werden.
Der letzte Schritt wäre, dass man die Konsumwirtschaft so umstellt, dass sie sich an den tatsächlichen Bedürfnissen der Menschen orientiert und produzierte Ware nicht der Umwelt schaden. Anstatt Nachfragen künstlich herzustellen und Profit über alles zu stellen. Dafür braucht es vor allem viele kleine Gesetze, die zum Beispiel regeln, dass man sie Produkte so bauen muss, dass man sie reparieren kann.
Wie gesagt, ich bin nicht derjenige gewesen, der von Gerechtigkeit in einem ungerechten System gesprochen hat. Du kannst Arbeit nicht mit etwas gerecht entlohnen, was nur einen eingebildeten Wert hat. Du kannst viele Berufe sowie so materiell nicht aufwiegen, selbst wenn du Pflegern 1.000€ oder 10.000€ mehr im Monat geben würdest, wäre das nicht angemessen. Weil solche Berufe (wie die meisten Berufe) dich körperlich-emotional belasten, teilweise in einer Art, die mit keinem Geld der Welt ausgeglichen werden kann.
Vielleicht lasse ich jetzt ein wenig zu sehr den Transhumanisten raus hängen aber meine Lösung wäre: eine technische suchen. Die Berufe, die nicht von Maschinen ausgeübt werden können sind soziale und auf Empathie ausgelegte Berufe. Dem Mangel dort könnte man durch mehr gesellschaftliche Anerkennung und dem Schaffen eines stärkeren Pflichtgefühls entgegen wirken. Ich glaube nicht, dass es an Leuten fehlt, die nicht Wollen oder Können, sondern es fehlt diesen Leuten an dem Gefühl, dass sie dafür auch entlohnt werden, nicht nur auf materieller Art.