Dating Thread II

Ich fürchte nicht. Zumindest nicht nur.
Es gibt schon Menschen, die sich scheinbar davon beeindrucken lassen.
Ein bekannter von mir zum Beispiel ist auf solche Seminare gegangen, und hat viel Geld dort gelassen. Gebracht hats ihm nix.
Ich halte ja schon jeden Motivationscoach für gefährlich. Selbstbewusstseinsseminare.
Das sind die „neuen Sekten“. Meist sind die Inhalte bei allem Schwachsinn auch noch dazu ekelhaft reaktionär und kommen nur im vermeintlich hippen und jungen Gewand daher.
Dann wird auch oft einer albernen Männlichkeit hinterhergeweint, dass es schon peinlich wird.
Ich bin auch niemand der irgendwelche Lebensratgeber, Erfolgs- und Glücksratgeber liest.
Da gibts einfach andere Literatur und generell andere Dinge, die mich menschlich mehr Weiterbringen, als irgendein Gehirnfurz von irgendjemanden, der behauptet das Geheimnis füs Glück gefunden zu haben.

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Ja also ich forciere jetzt nichts bei ihr. Wenn es mit einem Treffen klappt ist das gut. Wir planen zu kochen. Ich kann sicher sgaen, dass da nichts gehen wird. Bis jetzt waren die Treffen an sich immer gut (im Sommer) und man hatte einfach eine gue Zeit. Ohne, dass da was ging.
Klar kann ich mir mehr vorstellen mit ihr, aber ich weiß, wenn ich mich da zu sehr reinbeiße, dann wird das so oder so nichts. Und auf noch mehr negative Sachen und Probleme habe ich momentan keine Kapazitäten für.

Solange es mir nicht schadet lasse ich es. Wenn ich merke es zieht mich runter, dann muss man es halt beenden :slight_smile:

jap :slight_smile:

Ja so fühlt sich das an. Noch schadet es mir nicht :slight_smile:
Vielleicht auch einfach, weil ich momentan keine große Motivation auf eine Beziehung oder so habe :smiley:

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Nudeln?^^

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Das hab ich mir auch Gedacht und auch ihr gegenüber, mir selbst und sogar meinen Freunden, die meinten, ob ich denn noch alle Tassen im Schrank hätte, mich da wieder drauf einzulassen, so kommuniziert.
Zumindest hat das aber dafür gesorgt, dass wir uns, zwar im Affekt und gut betrunken, aber mal lange hingesetzt haben (auf den Gehsteig), und über uns Gesprochen haben, und nicht nur, wenn wir über uns gesprochen haben, unsere Zukunft in einem „Hollywood-Dreamland“ gebaut haben.

Naja.

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Ich „fürchte“, dass die Pickup Artists so schnell nicht mehr verschwinden werden.
Wir sehen es ja oft genug (auch hier im Forum), dass viele einfach nicht wissen, wie sie mit dem anderen Geschlecht umgehen sollen. In meinen Augen ist das auch normal.
Aber da wirkt natürlich eine „Anleitung“ extrem verlockend.
Nicht mehr selber nachdenken, sondern einfach nach Leitfaden handeln.

Ich hatte einen sehr guten Freund seit Kindheitstagen. Wahnsinnig kluger Typ. Ein IQ jenseits von Gut und Böse. Aber auch ein winziges bisschen im Spektrum.
Er konnte einfach nicht so richtig zwischen den Zeilen lesen und war sozial immer extrem unbeholfen. Bis 17 hat er nicht eine Frau geküsst und noch viel länger keine Beziehung oder etwas artverwandtes gehabt.
Und dann hat er irgendwann diesen Pickup Kram für sich entdeckt. Meine Fresse ist der aufgeblüht. Der ist inzwischen 31 Jahre alt und unfassbar charmant, bei Frauen erfolgreich und allgemein in der sozialen Interaktion brutal stark.

Von daher gibt es meiner Ansicht nach auch eine gewisse Berechtigung für solche Bücher und Maßnahmen.
Aber man muss an das Thema vorsichtig ran gehen, weil viele „selbstsicher sein“ und „Machoarsch sein“ verwechseln.

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Sehr schön, wenn das für ihn geklappt hat.
Ich bin da trotzdem eher vorsichtig, was diese Geschichten betrifft.

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Da hätte ihm ein Psychologe aber genauso helfen können, nur ohne den ganzen Frauen/Menschenverachtenden kram.

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Bei mir beginnt meine Abneigung ja schon bei der Haltung, aus zwischenmenschlicher Interaktion, ein berechnendes und manipulatives Spiel zu machen.
„Ich muss nur diese Knöpfe drücken, dann wickel ich jeden und jede um die Finger“

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Da gibt es aber durchaus berechtigte und qualitativ gute Bücher, die auf Wissenschaftlichen Konsens basieren.

Das ist gut möglich. DIch tu mir mit diesem „Genre“ der Lebensratgeber trotzdem schwer.
Vorallem auch, weil man das Gefühl hat, jeder Moderator einer Morningshow schreibt irgendwann mal ein Buch über das Geheimrezept zum Glück.

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Ich weiß was du meinst. So was kann ich auch nicht leiden :smiley:

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Die Befürchtung kenne ich auch, aber meiner Erfahrung nach kommt es nicht dazu, wenn der Gegenpart eben „zu einem passt“, sondern es passiert das Gegenteil. Ich hatte auch schon recht schweigsame Dates, aber da gab es vermutlich auch Gründe, warum man sich nicht viel zu sagen hatte.

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Ja, nur ist ein Psychologe halt unfassbar teuer, wenn er nicht zwingend benötigt wird. Sonst gibt es ja nur diese 5 Sitzungen - keine jahrelange Therapie.
Außerdem bringt dir ein Psychologe auch nicht bei, wie zwischenmenschliche Interaktion funktioniert. Er ist ja nicht komplett autistisch. Es hat halt nur nicht gereicht um mit Frauen „zielführend“ zu sprechen.

Dazu kommt, dass das nicht zwingend frauen- oder menschenverachtend ist.
Es geht viel darum sich der eigenen und fremder Körpersprache bewusst zu werden, sich bewusst zu machen, dass Kommunikation nicht einfach nur „da“ ist, sondern auch bewusst genutzt werden kann. Es geht viel um NLP und Selbstbewusstsein.
Grundsätzlich ist da erstmal wenig Menschenverachtendes dabei.

Naja, aber so funktionieren wir nun mal. Du wirst dich unterschiedlichen Personen gegenüber immer unterschiedlich verhalten.
Du bist deinem Chef gegenüber anders, als deinem besten Kumpel. Deine große Liebe, die du für dich gewinnen willst, wirst du anders behandeln als deine beste Freundin aus Kindheitstagen.
Und da ist immer „Manipulation“ bei. Ich will, dass jemand ein bestimmtes Bild von mir hat. Mein Chef soll mich für kompetent und fleißig halten, die große Liebe soll sehen, dass ich der Richtige bin.
Nur machen das die wenigsten Menschen bewusst.

Und wo fängt denn für dich ein „manipulatives Spiel“ an?
Sobald ich den Rücken gerade halte und darauf achte eine gerade Körperhaltung einzunehmen, weil ich weiß, dass das attraktiver wahrgenommen wird als hängende Schultern? Sobald ich mich für ein Date schick mache und nicht in Alltagsklamotten rausgehe?

Ich weiß, dass es da extreme Freaks gibt, die meinen sie müssten der Welt zeigen, dass sie DER Alpha sind indem sie Frauen herabwürdigen, aber in den Sachen die ich da gelesen habe, wurde so etwas nicht transportiert.
Deswegen finde ich es komisch, wenn immer direkt das Thema „Frauenverachtung“ auf den Tisch kommt.

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Das. So sehr. Und wenn man davon ausgeht, dass es tatsächlich Desinteresse ist und nicht nur mangelnde Eloquenz, Zeit oder Gesprächsführungsfertigkeit, dann bitte, bitte liebe Person am anderen Ende, sag doch einfach, dass es für Dich nicht funktioniert und gut.
Aber nein.
Entweder Regression in die Ein-Wort-Phase des Spracherwerbs oder ghosting. Einfach mal sagen was Phase ist: völlig undenkbar.
Ich hab ständig das Gefühl als Mann müsste ich das Gespräch initiieren und beenden, während sie sich zurücklehnt und einfach wartet, bis der Typ weg ist. Meine „besten“ :simonhahaa: Erfahrungen in solchen Kaugummi-Dialogen hatte ich da, sobald meine Kotzgrenze erreicht war, mit gezielter, geschlossener Nachfrage, auf die dann oft auch endlich mal eine vernünftige Antwort kam. Sonst nur Bullshit-Geschwurbel. Und da wird mir auch gerade wieder klar, wieso auf diesen Chat-Kram eigentlich keinen Bock habe, :beanjoy:

Ganz genau.

Der RedPill-Kaninchenbau (Kotztüte mitbringen)

Wenn man sich nämlich ansieht wie viele dieser super geheimen „Techniken“ der Pick-Up Arschlöcher und Redpill-Anhänger aussehen, dann sind es ganz normale psychologische Hebel: Hab Selbstvertrauen, mach Sport, finde „deine Mitte“, lass Dich nicht so leicht aus der Bahn werfen. Was allerdings bei den genannten „Anbietern“ immer direkt mitgeliefert wird sind zwei Sachen: Ein abstoßend verzerrtes Menschenbild („Alpha-Männer“, „Beta-Männer“, Frauen als austauschbare Objekte) und eine Anleitung zur Manipulation anderer Menschen.

Beispiel „Mach Sport“. Wird einem wahrscheinlich sowieso, immer jeder empfehlen, ist ja auch ein guter Tipp: Sport/Bewegung sorgt für biochemische Abläufe im Körper, die dann wiederum dafür sorgen dass man sich gut fühlt und sekundär hilft natürlich auch, dass man weiß, dass man was für sich getan hat und vielleicht gefällt man sich dann auch etwas besser. Gutes Körpergefühl = bessere Selbstzufriedenheit = bessere Ausstrahlung.
Die Redpill-Erklärung für den gleichen Vorgang ist dann aber z.B. dass du als Mann Muskeln aufbauen musst um stark und V-förmig zu sein und unterbewusst Frauen zu beeindrucken, die sich dann quasi nicht mehr „wehren“ können. Und als i-Tüpfelchen wird das ganze dann auch noch mit der Evolution begründet und dass das so natürlich und richtig sei.

Dieser Selbstbewusstseinsaufbau ist das eine. Und dadurch, dass für alle erdenklichen Situationen eine Anleitung geliefert wird, kann man auch in unbekannten Situationen viel sicherer auftreten und sicheres Auftreten wirkt natürlich auch eigentlich immer attraktiver. Da es „erprobt“ ist, traut man sich vielleicht auch ein bisschen mehr.
Aber selbst wenn man mit den kruden Herleitungen für das eigene Wohlbefinden noch klar kommt, sollte man spätestens hier aufwachen. Frauen sind nämlich laut Redpill schlichtweg Menschen zweiter Klasse. Einer der Grundsätze ist es dort alle Frauen als grundsätzlich austauschbar zu sehen, mit dem erklärten Ziel sich diejenigen von ihnen, die man begehrt dienstbar zu machen, indem man sie manipuliert. Es ist eine Anleitung für Misshandlung. Das funktioniert dann z.B. über sowas wie „negging“ (als Kompliment getarnte, negative Kommentare, die die Frau dazu verleiten sollen sich um das Wohlwollen des Mannes zu bemühen; wurde sogar mal in ‚Kingsman‘ erwähnt), offen zur Schau gestellte Missachtung ihrer Empfindungen (es wird bspw. geraten offensiv zu lachen, wenn sie wütend ist) bis hin zu Strukturen in der Lebenswelt, die Frau also abhängig zu halten, indem man den Freundeskreis dominiert/kontrolliert, sie von stabilisierenden Einflüssen trennt usw. Es ist wirklich unheimlich.

Ein Bekannter von mir ist da leider sehr großer Anhänger von (und hat natürlich auch versucht mir sein „Evangelium“ mitzuteilen). Seine Frau hat er nach eigenen Aussagen genau darüber bekommen und auch als er ihr das erzählt hat, ist sie bei ihm geblieben. :nun: Aber da haben wir wieder das Ding: Das ganze kann auf seine verdrehte Art wirken, falls das „Opfer“ nicht informiert ist und weil dem Mann eben eine ganze Batterie an „wenn sie X macht, reagiere mit Y“-Verhaltensschablonen gegeben wird. Das führt automatisch zu mehr Sicherheit im Umgang, ganz abgesehen von den Manipulationen.
Achja und das ganze ist natürlich auch noch kultisch als „Fight Club“ aufgezogen, à la, „Sprich nicht mit Frauen über RedPill“ usw. Und schon der Name RedPill bezieht sich ja auf Matrix und die Pille, die erlaubt, die Welt so zu sehen wie sie wirklich ist, statt weiter der betäubenden Fiktion anzuhängen.

Und die Männer, die sich für sowas entscheiden, sind meist eben auch die, die jahrelang unsicher, enttäuscht und verzweifelt durch die Gegend gelaufen sind, die sich minderwertig (oder zu unrecht durch andere abgewertet) fühlen und immer weniger Respekt vor anderen Menschen, insbesondere Frauen haben, weil sie diesen Respekt vermeintlich auch nicht erfahren (haben). Das sind auch Menschen die im Zweifelsfall Amok laufen, wie man vor allem in den USA immer wieder sehen kann.

Also: Wirklich widerliche Ideologie basierend auf funktionalen Grundannahmen mit einer destabilisierten und tendenziell gewaltbereiten Zielgruppe.

Was hilft: Psychoedukation.
Also Menschen über die seelischen Hebel aufklären, die hier greifen. Frauen sollten solche Sachen wissen, um ohne Verzug erkennen zu können, wenn jemand versucht sie zu beeinflussen, Männer sollten sich klar sein, dass bestimmte Mechanismen oder Wünsche (wie Selbstbsicherheit) ohne ein krudes Pseudo-Wissenschaftliches Erklärungskonstrukt auskommen und es nicht nur ohne die Manipulation geht, sondern eine qualitativ bessere Beziehung erreicht wird.


Wäre wohl auch was für den Diskriminierungsthread.


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Doch, es gibt Verhaltenstherapien.

Vielleicht hätten bereits diese 5 Sitzungen ausgereicht oder hätte die Therapie weiterfortführen können, denn anscheinend gab es Mankos, die das Leben für ihn schwierig gemacht haben.

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Okay, offensichtlich reden wir hier von unterschiedlichen Dingen.
Von Redpill habe ich in dem Zusammenhang noch nie was gehört…

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Bei RedPill und Co. steht aber ein äußerst problematisches Menschenbild dahinter. Die wollen erklärtermaßen nicht bedürftigen Menschen im Spektrum helfen ihre Mitmenschen besser verstehen und mit ihnen interagieren zu können, sondern jedes Werkzeug im Koffer dafür nutzen andere auszuspielen und zu dominieren.
Und diese Umformung der (wie du beschrieben hast) ohnehin vorkommenden Mechanismen, die es sich wirklich lohnt zu verstehen, die ist so problematisch. Es sind eben nicht nur Zwischenmenschlichkeits-Kurse um besser miteinander auszukommen, da schwingt viel mehr mit.

Wenn dein Kumpel den menschenverachtenden Teil ausblendet bzw. die Techniken aufgenommen hat, sie aber nicht entsprechend dieser Perspektive und Maxime nutzt ist das sehr schön, aber das ganze bleibt meiner Meinung nach problematisch.

Okay, das kann sein, ich kenne das nur als einen Themenkomplex mit Incels, Pick Up Arschlöchern und RedPill.

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Was ich einfach nicht mag, egal welches Etikett oder welche Aufschrift das ganze hat, Pick Up Artist oder Red-Pill oder Kuckuck-Kuckuck, ist das es als „G A M E“ verstanden wird.
Für mich sind Beziehungen mit Menschen niemals ein „Spiel“, da kriege ich ein nervöses Augenzucken, wenn ich das Wort Game höre.
Spiel heißt meistens, dass man etwas „vorspielt“ etwas vorgibt, was man nicht ist und das finde ich persönlich einfach nicht gesund. Es hat einfach einen ekligen Beigeschmack und zieht auch Menschen an, die das eben nicht aus „guten Gründen“ nutzen wollen.
Wenn man so anonym in manchen Foren mitliest, was da für eine Wissenschaft gemacht wird.
„Bro ich hab jetzt 5 Tage mit ihr geschrieben, ich weiß nicht wann ich aufhören soll. Wann muss ich übergehen zu dem Punkt das ich ihr an die Wäsche kann…“ Wenn ich so oder so ähnliche Phrasen lese, kriege ich das kalte Kotzen. Es ist wie so eine Strichliste, die abgearbeitet wird und ich als Frau fühle mich da null individuell sondern einfach nur als „Objekt“, ein „Strich“ auf einer Strichliste.
Natürlich wenn es dazu dienen soll, seine Stärken und seine Schwächen zu definieren, gar kein Thema aber wenn es dazu dienen soll andere zu täuschen, sich selber mit seinem mangelnden Selbstbewusstsein zu pushen, dann empfinde ich es einfach als „ekelhaft“.

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Falsch. Nach Abschluss der 5 Probestunden kann eine Psychotherapie veranlasst werden, die von der Krankenkasse bezahlt wird. Auch über mehrere Jahre.

Auch falsch. Ich habe eine Sozialphobie und konnte vor meiner Verhaltenstherapie nicht mit Menschen interagieren, habe größtenteils in Isolation gelebt und hatte kaum Selbstbewusstsein. Wurde alles nach den 2 Jahren Verhaltenstherapie, für die ich nicht bezahlen musste, besser. Und da bin ich kein besonderes Beispiel. Da gibt’s viele Menschen denen es so mit Psychotherapie geht und die diese Erfahrungen gemacht haben. Gibt schon genug falsche Stigmata zur Psychotherapie und Behauptungen wie deine sind daher nicht gerade förderlich.

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Das sekundiere ich :point_up: :+1:

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