Dating Thread II

Ja eher das. Und es man entwickelt eine Sucht. Zumindest hab ich das bei mir gemerkt weswegen ich es gelöscht habe. Das und die erneute Enttäuschung, dass „…man zwar nett ist und eine schöne Zeit hatte, aber man sich nicht mehr vorstellen kann“.

Naja, wie würdest du es Umschreiben? Nicht-erwidern von Gefühlen?

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Das oder „Korb bekommen“ oder sowas in der Art. „Friendzone“ hat für mich einfach immer so einen widerlichen Beigeschmack der Schuldzuweisung, wobei ich dir nicht unterstellen will, dass du den beabsichtigt hättest.

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Findest du den Begriff generell nicht gut oder in dieser Situation nicht passend?

Ich mag den generell nicht, weil er einfach zu häufig so negativ verwendet wurde.

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Ja, bei okcupid hat man z.b. einen Prozentsatz, wie gut man kompatibel sein soll, auf Grundlage von Fragen, die man im Profil und auch nochmal extra beantwortet.

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Danke, ich find diese Begrifflichkeiten auch absolut ekelhaft.
Und genau, wie du richtig sagst, will auch ich niemandem unterstellen, die Begriffe in „böser Absicht“ verwendet.
Aber man kann durchaus beginnen, diesen Begriff zu überdenken, neu einzuordnen und nicht so lapidar einfach zu verwenden, weil man so gelernt hat, dass es nur Beziehung gibt und Friendzone. Dass das die zwei Enden einer Linie sind.
Es ist, sehr polemisch formuliert, eigenartiges Label, das einem beim Jammern hilft und eben, wie auch schon erwähnt, irgendwie Schuldbegriffe bedient, ohne direkt den Schuldbegriff(der auch garnicht notwendig ist) anzufassen bzw zu verwenden.
Man endet halt trotz bemühen in der Friendzone, und darüber lamentiert man dann.
„Was soll ich denn noch machen? Schon wieder in der Friendzone gelandet. Ich zeige Aufmerksamkeit, interessiere mich für sie, hör mir ihre Geschichten an, aber am Ende gehen wir nur was trinken und ich bin in der Friendzone. Frauen wollen wohl echt nur Arschlöcher. Wäh.“
Was für ein Quatsch. Aber das schwimmt so alles für mich mit, in diesem Begriff.
Ausserdem wird dadurch dann auch der Begriff einer Freundschaft so eigenartig angegriffen.
Ich meine, ich hab mich auch an anderer Stelle schon mal über den Begriff ausgelassen.

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Und man kann wirklich extrem viel angeben und genau sich selbst beschreiben und wonach man sucht.
Und der Fragenkatalog ist wirklich vielfältig, bin da mittlerweile auch bei über 400 Fragen, komm einfach schon mal vor, dass ich länger auf einem Profil verweile und einfach schaue, welche Fragen ich noch nicht beantwortet habe und die ich beantworten würde.

Ich warne nur Ausdrücklich vor der Passport Funktion, die macht Reiselust zur einfach falschen Zeit.

Klingt ja erstmal nach einem brauchbaren Modell.
Aber irgendwie irritierend, dass man ansonsten immer nur schlechtes über die ganzen Singlebörsen hört.
Muss ich mir bei Zeiten mal selbst anschauen :smiley:

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Zum Thema „Friendzone“: Sie existiert nun mal leider. :man_shrugging:

Wichtig für die, die in sie „hineingeraten“ sind: Nicht „Freunde bleiben“, wenn man selbst gefühlsmäßig nicht „Freunde bleiben“ kann. Lieber den Kontakt abbrechen! Das erspart viel Kummer. Jene, die über die „Friendzone“ schimpfen, hoffen noch, dass ihre Liebe eines Tages vielleicht erwidert wird. Aber das wird sie mit großer Wahrscheinlichkeit nun einmal nicht.

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Vor allem wenn man Leute über Tinder kennenlernt, und die dann Freunde bleiben wollen. Was hat man vom Gegenüber erwartet was sie von einem wollen? In den meisten Fällen is das eben nicht nur Freundschaft.

Es gibt halt trotzdem das Problem der Gamification beim Dating. Also wie oben beschrieben passiert es schnell, dass man nur noch swiped, weil das Matchen einem einen Adrenalinkick gibt, ohne, dass man überhaupt Interesse hat, mit Leuten zu kommunizieren und sich zu treffen.

Einem fehlen einige Infos, die man beim Kennenlernen im RL gleich mitkriegen würde wie Aussehen und Ausstrahlung vor Ort, wie intro- oder extrovertiert die Person sich verhält, wie sie sich gegenüber anderen verhält etc… Das macht es viel schwieriger, Leute gut einzuschätzen. Und irgendwann wird es langweilig, mit jedem über das gleiche zu schreiben, um sich kennenzulernen und man wird dann auch eher zu einer Person, die lange zum Antworten braucht oder gar nicht antwortet.
So Online-Dating bringt auch gerne mal die unschönen Seiten vom Menschen zum Vorschein.

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Das können viele nicht und leben mit dem Kummer und verbringen ihre Zeit damit, der meist irrationalen Hoffnung hinterherzulaufen, das Blatt könne sich doch noch wenden - selbst wenn die Chancen schlechter stehen als beim Lotto. Allerdings glaube ich, dass man das lernen kann und sollte.

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Hm, vielleicht sollte man einfach es akzeptieren.
Ich meine, wenn man selber nicht in dieser Phase war, dann ist es einfach zu sagen „Kontakt abbrechen“.
ENTLIEBEN ist gar nicht so einfach und ja, natürlich perfekt wäre es, wenn man dann ala Vampire Diaries den Menschlichkeitsschalter umlegen könnte und alles wäre top.
So ist es aber nicht, ja die Menschen klammern sich an diese Hoffnung.
Ja, das ist falsch.
Aber Kontakt abbrechen müssten Sie sich eingestehen, dass all das einfach ein Fehler war und manche können das einfach nicht. Was bedauerlich ist. Scheitern ist ja nichts Negatives in meinen Augen sondern es lässt uns doch reifen.

Ich finde das immer für beide Seiten traurig.

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Noch schwerer ist es, wenn man die Person auf freundschaftlicher Basis ständig sieht… Häufig ist das Problem an der Friendzone, dass die Person nie klar gesagt hat, dass sie gerne mehr hätte. Damit könnte man schonmal viele Probleme aushebeln.

Das denke ich auch, bzw. glaube ich dass es leicht fällt sich ungewollt in so einem Gedankenkonstrukt zu verfangen und nicht unbedingt genauso leicht/naheliegend sich daraus zu befreien.

Es folgt ein kleiner, etwas diffuser weil größtenteils unkonkreter Rant…

Geht es euch auch manchmal so, dass die Diskussionskultur des Internets euch nicht gut tut? Gerade was das Thema Liebe, Beziehung, Sex, „Dating“ angeht … Ich habe manchmal das Gefühl, dass es mir gar nicht mehr erlaubt ist, Dinge selbst herauszufinden oder Meinungen zu haben oder bestimmte Erfahrungen zu machen - weil sich der gesammelte Erfahrungs- und Meinungsschatz der Menschheit bereits im Internet befindet und ich jederzeit auf dieses Wissen zurückgreifen kann. So á la „andere haben diesen Fehler bereits gemacht und durch das Internet kannst du davon wissen, nutze das bitte“. Oft will ich aber losschreien „Das ist mein fucking erstes Leben, das ist alles neu für mich und ich will selbstbestimmt meine Erfahrung machen, auch wenn ich dabei auf gleiche Muster ‚hereinfalle‘ wie Tausende vor mir!“
Bitte versteht mich nicht falsch, ich mache hier niemandem außer mir selbst einen Vorwurf, ich könnte ja einfach mal generell selbstbewusster sein und die Finger von irgendwelchen Foren lassen, und dass ich diese Gedanken nicht in ein Tagebuch schreibe sondern hier rein, ist auch schon wieder ironisch :sweat_smile: Es ist einfach dieser widerliche Drang, sich in bestimmten Ansichten oder Gefühlen durch Andere bestätigen zu wollen. Nur liest man dann wieder einen ganzen Schwall an allen möglichen Meinungen und wird einfach nur verunsichert … als wäre ich immer auf der Suche nach einer absoluten Wahrheit, statt meine eigene erstmal zu stärken und zu akzeptieren.

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Das Ganze gab es auch schon vor dem Internet. Nannte sich davor „Eltern“ :smiley:
Ich erinnre mich noch lebhaft an meine erste echte Freundin. Jugendliebe quasi wo meine Eltern salopp meinten „Hält meist eh nicht. Mach dir nicht zu große Hoffnungen. Mach lieber deine Hausaufgaben“ :smiley:
4-5 Jahre war ich mit ihr zusammen. Wir hatte mächtig viele Probleme in der Zeit und auch wenn ich sie gern hatte muss ich nach all der Zeit sagen - ich hätte auf meine Eltern hören sollen^^

Es gibt aber keine wirkliche Zauberformel, kein richtig und kein falsch. Manchmal sagt das Gefühl einem einfach „Mach das Falsche! Los!“ :stuck_out_tongue:
Ist halt so :smiley:

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Naja, Du bist da ja ganz offensichtlich nicht allein mit und einige Gedanken will man vielleicht auch mal von erwartbar-ähnlich-aber-nicht-ganz-gleich-gesinnten Fremden abprallen lassen, statt von Freunden, Familie oder Fachpersonal, weil man ja bei den anderen Gruppen einen weit enger gefassten Erwartungsrahmen hat, was die Antwort/Meinung betrifft und die womöglich bestimmte Motive haben, die in diesen Antworten Ausdruck fänden.
Bei manchem hat man vielleicht auch das Gefühl es muss irgendwie raus und es sollen gefälligst auch Leute mitkriegen (und ggf. reagieren), aber auch da vielleicht nicht das eigene Support-System.

Ich glaube das ist der Knackpunkt. Nicht jede Meinung oder Erfahrung einer anderen Person, egal wie wichtig und schlüssig die für diese Person sein mag, muss für mich jetzt gerade Sinn ergeben oder kann ich ohne weiteres verbauen. Und sich dieses Aussortieren der Meinungen und Erfahrungen anderer Leute zu erlauben und in sich reinzuhorchen, um sicher sagen zu können „das trifft für mich nicht zu → tschüss“, muss man sich ja auch erstmal (zu)trauen. Je nach eigener Trotzigkeit ist es ja auch nicht unbedingt ein so toller Gedanke, mehr oder minder bewusst einen scheinbar vermeidbaren¹ Fehler zu machen.
Und gerade in der Schriftsprache wirkt ja vieles unumstößlich und absolut, selbst wenn es die Autor*innen gar nicht so meinen (siehe jeden Tag in diesem Forum :beanjoy:).
Will sagen: Gute Bedingungen für Verunsicherung. Durch die Kenntnis der wirksamen Faktoren, kann man aber daran arbeiten. Wird vielleicht nie perfekt, aber entscheiden und machen ist immer gut.

¹is it, though?

Ich habe mich jedenfalls schon oft ungewollt von sowas aus der Bahn werfen lassen und erst viel später nachgedacht und festgestellt: Nö, passt für mich gar nicht. Klang aber im ersten Moment so fundiert und wer bin ich, sowas in Frage zu stellen… yadayadayada. :beanthinking: Mittlerweile kriege ich es auch ab und an hin, direkt zu sortieren, statt mit zeitlichem Versatz.

noch etwas mehr, aber klappbar

Erkenntnis lässt sich nicht herstellen. Allerhöchstens lassen sich Bedingungen bereiten unter denen jemand eine Haltung nachvollziehen und annehmen kann, aber das eigentliche Begreifen muss immer in einem selbst zu den eigenen Konditionen (Raum, Zeit, Zustand) erfolgen. Um etwas zu verinnerlichen braucht es persönliche Signifikanz und Lebensweltbezug. Ist das nicht gegeben wird eine „Lebenslektion“, egal wie nett gemeint und/oder tatsächlich hilfreich, nicht wirksam sein.
Und Leute die dann rumlaufen und mir wenig hilfreich was vorhalten à la „na, das hätte man aber wirklich wissen können/darf man nicht denken/vermuten :face_with_monocle:“ oder mit meinen Lieblingssätzen „Das merkt man doch!“ und „Das weiß man doch!“ hantieren, kann ich getrost ignorieren. :beanjoy:

Letztlich glaube ich, geht es um das Aussortieren gedanklicher Anstöße bzw. das klassische Thema der Verortung der eigenen Position zwischen sich selbst und den anderen. Es ist gut sich mit den Ansichten anderer zu beschäftigen, aber das bedeutet nicht automatisch, dass ich jedem dahergelaufenen Kommentar gedanklich Tür und Tor öffnen muss. Egal wie fundiert etwas wirken mag, ich darf immernoch entscheiden, dass es für mich nicht zutrifft. Seine eigene Haltung bei der Auseinandersetzung mit anderen Gedanken und auf der Suche nach Erweiterung nicht aus dem Blick zu verlieren ist nicht immer einfach, weil man ja auch nicht zu den ignoranten Deppen zählen will, die sich nichts erzählen lassen. Aber allein, dass man sich darüber Gedanken macht spricht dagegen, dass es soweit gekommen ist. ^^


Ich hoffe es klingt nicht zu laberig bzw. dass du es gebührend ablehnen kannst, sollte es so sein. Das sind gerade einfach meine Gedanken dazu. :beanjoy:

Eine mäßig passende persönliche Anekdote aus dem Bereich Gaming zum Thema "eigene Erfahrungen sammeln":

Wir haben in unserer Gruppe eine Weile exzessiv :beansweat: Vermintide 2 gespielt. Man schnetzelt sich dabei Kooperativ durch einen in mehrere Abschnitte aufgeteilten Level durch Wellen von Gegnern, mit Bossgegnern und versteckten Items, für die es am Ende Belohnungen gibt.
Wir hatten in unserer Crew aber unterschiedlich viel Spielerfahrung bzw. Zeit zum Spielen und sind unterschiedliche Typen. Zwei kannten das Spiel seit Release, waren tief drin, kannten alle Level (Routenabweichungen, Boss-Spawns etc.) auswendig und wollten einen anderen Mitspieler -in bester Absicht!- einfach nur mit Infos betanken „jetzt kommt gleich das, nimm dieses build, etc.“, was der aber auch richtig blöd fand. Wäre zwar ggf. effektiv gewesen, aber dieses aufgedrückte Wissen (statt es selbst zu erleben und herauszufinden) passte ihm gar nicht. Auch wenn das Spiel schnell repetitiv wird, was alle wussten, dem Erlebnis aber keinen Abbruch tut), wollte er es ein mal selbst erleben und die anderen sollten still sein, er wollte überrascht werden und sich seinen eigenen Plan überlegen dürfen. Seitdem ist „los, erfahre!“ ein geflügeltes Wort bei uns, wenn jemand wieder anfängt ein Spiel durchzuoptimieren bzw. ungefragt „Arbeit“ draus zu machen, oder gut gemeinte Ratschläge abgelehnt werden (müssen). :beanjoy:

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Danke für deine ausführliche Antwort! Hat Spaß gemacht sich durchzulesen und ich hab mich in den Gedanken absolut wiedergefunden.
Für mich ist es einfach extrem erstrebenswert, ein souveräner, in sich ruhender und dennoch reflektierter Mensch zu sein, und ich versuche mal (ganz unaufgeregt) daran zu arbeiten - und gerade das Thema Liebe (um mal wieder einen Link zum Thread herzustellen :D) kann einen da in der Hinsicht echt herausfordern

Nur weil es im Internet steht, weil Menschen eben durch gewisse Dinge eine Erfahrung gesammelt haben, muss dies nicht unbedingt auf dich selber zutreffen. Es ist dein Leben, deine Gedanken, du bist ein Unikat und nur weil es bei X Personen so gelaufen ist, gibt es keine Garantie, dass dies auch unweigerlich bei dir so ablaufen wird.

Deswegen rollen sich mir immer die Kekskrümmel hoch, wenn ich Dinge lese wie „Hier die X Zeichen dafür, dass ein Mann auf dich steht.“ Fakt ist nun einmal und ich bleibe dabei, dass all diese Ratgeber, Meinungen und Erfahrungen nicht pauschal angewendet werden können. Es gibt immer eine Ausnahme, deswegen finde ich den Film „Er steht einfach nicht auf dich“ so gut. Er ist eben aus den 90ern aber auch da wird gerade mit dem typischen Klischees die besonders bei der Partnerschaft herrschten, dass ganze eben gewertet. Ach, ich könnte über diesen Film so viel schreiben aber das Ende bei dem einen Paar Alex und Giggi, wo Sie schließlich meint: „Ich bin die Ausnahme…“ Das passt eben heute auch noch. Man kann die Ausnahme sein, man hat kein linear verlaufendes Leben sondern ein Leben voller Möglichkeiten. Wissen sich aneignen, Wissen umzusetzen ist nie schlecht aber man sollte sich dadurch nicht hindern lassen, zu leben. Einfach Fehler zu machen aber auch sich die Zeit nehmen zu reflektieren und zu sagen, ok, dass hier war eindeutig dumm.

Ansonsten wäre das Leben doch ziemlich langweilig. Außerdem nicht alles was im Internet steht, ist unbedingt die Wahrheit. Selbst wenn wir das Internet weg lassen und es erzählt eine Person in einer Gruppe eine Erfahrung / Geschichte, dann ist es seine Seite. Objektivität besonders bei heiklen Themen ist extrem schwer und ein gesunde Portion Skepsis darf bleiben. Bleib neugierig und lebe dein Leben!

Mit gesunder Portion Skepsis meine ich jetzt nicht die Alu Hüttchen, das wäre jetzt einfach das Anti Beispiel wo man merkt, dass man mit diesen Menschen keine vernünftige argumentative Diskussion führen kann.

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