Die schmutzigen Beichtstühle lass mal außen vor
Das ist schon seit Luther traurige Realität.
Das Problem ist doch aber eher der Tratsch, die Klischees und Erwartungshaltungen.
In der Stadt ist es ja nicht so viel anderes, außer das man meist weniger über die Familie weiß. Aber man muss sich schon in einer Stadt regelm. woanders bewegen um nicht diesen „man kennt jeden“ Effekt zu haben.
Man kann auch die lustigsten, kuriosesten, blödesten oder absurdesten Bilder und Profiltexte in Dating-Apps haben, es scheint irgendwie nie ein Aufmacher zu sein, dass jemand ein Satz schreibt.
Wenn ich mal wieder ein Profil hab, swipe ich meist schon mit dem Gedanken, der Spruch oder die Frage zu Bild oder Text, falls es da überhaupt was gibt. Muss dann halt nur erstmal matchen.
Wegen Urlaubs- oder Restaurantbilder hatte ich sogar im Profiltext stehen, dass ich die Location Bild 3 oder so errate. Nur blöd, wenn es dann nur so Selfies aus dem Wohnzimmer gibt. Haha.
Natürlich bewegt man sich auch in der Stadt immer in seinen Bubbles, und damit mein ich nicht unbedingt nur dieselben Orte und Grätzeln und das stimmt schon, dann läuft man auch immer wieder denselben Leuten übern weg, aber die Stadt ist schon bedeutend anonymer, was ich durchaus sehr zu schätzen weiß.
Ich bin eindeutig mehr ein Stadtmensch, auch wenn ich das Land als Fluchtort sehr genießen und schätzen kann.
Lebt nicht jeder in einer Bubble?
und ist das Forum nicht auch eine?
Na Gott sei dank und jeder außerhalb meiner Bubble soll da bitte auch bleiben
Doch.
Der Vorteil an großen Städten ist ja gerade, dass man seine Bubble höchstens ganz selten zufällig trifft.
Was mich an der Stadt bisschen stört ist das Überangebot in jeder Hinsicht.
Also ich bin ein absoluter Stadtmensch, umso größer umso besser, aber beim Dating ist das echt schwer.
Wenn du halt Nummer 223 in der Liste bist gehen deine Chancen gegen 0.
Und meiner Erfahrung nach beeinflusst das auch viele. Man hat einen Freund an dem eigentlich alles passt außer eine Sache, die stört, kommt bei vielen Sofort dieses „Ich finde bestimmt jemand der genauso ist, nur ohne diesen einen Makel“
Nicht um Sonst ist die Single Rate in Städten deutlich höher, vor allem in den oberen Altersschichten.
Ich hab kein Bock mit Ende 40 in ner Metropole Single zu sein. Klar hast du da, im Gegensatz zu ner kleineren Stadt, mehr Singles zur Auswahl, aber gleichzeitig hat das ja auch Gründe…
Vielleicht sehe ich das bisschen zu schwarz, aber Dating in ner Metropole ist garnicht cool.
Oder das rein statistisch, eben nicht jede 3te Frau die in der gleichen Firma arbeitet, und Plattform X hat, über dich stolpert und dann darüber getuschelt wird.
Ach, diese Erfahrungen hab ich nicht gemacht.
Viel mehr, dass es einfach Typsache ist.
Es gibt Beziehungen in meinem Umfeld, die schon weit über 10 Jahre zusammen sind, wie auch solche, die nach ein paar Jahren immer wieder wen neuen brauchen und andere halten es kaum ein Jahr mit dem/derselben aus.
Das halte ich für arg polemisch verkürzt und leicht frustig dargestellt.
Ich mein, wenn mans umdreht könnte man auch sagen, ich will mich doch auch nicht nur mit jemandem auseinandersetzen müssen, weil die Person, die einzige in der Gegend ist, die Frei ist. Auch will ich nicht in dem Gedanken Leben, ich wäre die einzige Option fürs Gegenüber und darum trifft sie sich mit mir.
Das hat doch was arg mitleidiges.
Also ich bin lieber in ner Wien Single, als in Salzburg oder Linz. Lieber in Berlin, als in Düsseldorf.
Lieber in London, als in Newcastle. Lieber in New York, als in Austin(Texas).
Allein vom Kulturangebot her ist das attraktiver und so auch wahrscheinlicher, dass man auf neue Leute trifft.
Das ist natürlich alles wieder aus meiner Perspektive, aber so seh ichs halt.
Zwischen garnichts und Überangebot gibt es ja noch Zwischenstufen^^
Ich kenne eine, die nach 3 Jahren mit ihrem Freund Schluss gemacht hat, weil er in die Nachtschicht wechseln musste. Das ist schon was, was es, meiner Erfahrung nach, hauptsächlich in Metropolen gibt.
Gibts am Land mindestens genauso, weilst auch da große Firmen mit Nachtschicht haben kannst.
Ich meinte nicht die Nachtschicht^^
Dann verstehe ich deinen Post nicht.
Absolut, darauf wollte ich ja hinaus.
Ja gut, sowas hab ich zwar noch tatsächlich nie gehört, oder erlebt, aber ich bin überzeugt, das kannst du immer und überall haben, dass die Leute so arschig und unsensibel sind und sich an irgendwelchen absurden Gründen aufhängen.
(Ganz abseits davon gibt es ja wirklich Beziehungen, die unter unterschiedlichen Arbeitszeiten leiden, das muss man schon wollen.)
Vielleicht bin ich da zu verwöhnt mit dem Umfeld, in dem ich mich bewege (glaub ich zwar nicht), aber ich bin überzeugt, das hat eher was mit den Menschen ansich zu tun, als unbedingt mit dem Angebot Stadt.
Natürlich kann die Stadt ja nichts dafür. Aber die Trennungsgründe in der Stadt sind schon deutlich weniger schwerwiegend.
Die letzte mit der ich einen Berufungsversuch gewagt habe, hat sich getrennt, weil sie genaue Vorstellungen davon hatte wie die Wohnung aussehen soll und ich da einfach kein Platz hätte.
Statt gemeinsam einzurichten wär der Kompromiss Vorschlag dann, wir wohnen getrennt (15 Minuten mit dem RE auseinander) und besuchen uns dann einfach.
Also in der Metropole sind die Leute schon eher auf „Wünsch dir was“ eingestellt.
Sie hat das ganze dann mit einer Psychologin besprochen (?!?) Und das Ergebnis war, das die meinte, sowas sei in der Großstadt vollkommen normal und wenn ich das nicht will, passen wir halt nicht zusammen.
Das war dann auch der Trennungsgrund
Ich würde mir auch ganz bestimmt was von meiner Verlobten anhören, wenn ich jede Nacht nicht zuhause wäre. Da gemeinsam ins Bett gehen und gemeinsam aufwachen in diesem Haushalt relativ wichtig ist, würde das unsere Beziehung schon stark belasten, egal wie lang man zusammen ist.
Das hat doch mit „Stadt“ oder „Überangebot“ nichts zu tun. Grade nach 3 Jahren sollte man doch schon über den „Vielleicht finde ich doch was besseres“ Zustand hinweg sein und bei jeder Kleinigkeit das Handtuch schmeißen.
Irgendwo zwischen Spektrum und Psychose?
Weiß aber nicht, ob das auf alle Städter*innen zutrifft. Aber es mag da eine Tendenz geben, bzw. in absoluten Zahlen eine größere Ausprägung und damit größere Wahrscheinlichkeit, dass man so eine krüsche „Niete“ zieht.