Dating Thread II

Tatsächlich kenne ich das von meinen Eltern in gewisser weise auch. Da wurde bei meinen wöchentlichen Telefonanten wirklich jedes Mal gefragt, ob ich denn jetzt schon eine Freundin habe bzw. wieso noch nicht. Und dass ich mir doch mal endlich eine besorgen sollte (so als ob man die einfach im Discounter kriegt). Gab dann auch mal eine längere Diskussion, wo ich ihnen versucht habe zu erklären, dass das mit der Partnerfindung nicht mehr so läuft wie zu ihren Zeiten. Was sie aber praktisch null verstanden haben. Gab an dem Abend dann auch die ein oder andere problematische Aussage von meinen Eltern. Wie zum Beispiel: „Wenn sie Nein sagt, musst du halt trotzdem dran bleiben.“ Und das war noch nicht mal die schlimmste.
Hast du denn eigentlich es auch mal deinen Eltern gesagt, dass dich der Druck zu sehr fertig macht? Falls nicht, wäre das sicher empfehlenswert. Ist mir klar, dass das nicht einfach ist. Aber entweder das oder der Status Quo.

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Habe es den Eltern gesagt.
Mein Vater versucht sich nicht mehr einzumischen aber mischt sich trotzdem ein und meine Mutter sagt im Grunde „aber ich will das beste für dich und dass du glücklich bist“

Und das stimmt ja bei meiner Mutter. Doch wie du gesagt hast, deren Kopf funktioniert in einer anderen Zeit. Diese ganze verkuppeln von den Eltern ist nichts für mich, was eben zu deren Zeit vorhanden und gegeben war um sich kennenzulernen und zu heiraten.

Ätzend. Klingt nach scheiß Druck, deine Eltern wissen offenbar nicht, was sie mit ihrem Verhalten bei dir anrichten. Kannst dir eigentlich schon allein für das Thema nen Therapeuten suchen. Hoffe, du bekommst das geregelt, auf welche Weise auch immer.

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Zumal es bei so einer Sucht auch andersrum kommen kann - ein Partner, dessen Konsum subjektiv noch im Rahmen ist, steigert ihn im Laufe der Beziehung sogar, übertritt die Schwelle des Erträglichen und plötzlich hat man ein Problem. Mir ist genau das mit einem Ex passiert, der zu Beginn noch getönt hatte, er wolle eigentlich sowieso bald mit den Zigaretten aufhören. Das habe ich zwar nicht wirklich ernst genommen, aber wurde so am Ende trotzdem bamboozled. :frust:

Dass ein Nichtraucher plötzlich damit anfängt, kann natürlich auch passieren, aber dieses Risiko schätze ich deutlich geringer ein als das, dass eine schon abhängige Person v.a. in stressigen Phasen weiter die Kontrolle über ihren Konsum verliert (gilt natürlich auch für Alkohol und Co.). Daher würde ich für meinen Teil auch nie wieder einen Raucher daten.

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Ich hab meine Eltern da eines Tages verbal für „auf den Pott gesetzt“, bzw. ihnen unmissverständlich klar gemacht, dass sie von mir keine Enkelkinder erwarten brauchen. Dass ich mich final gegen (eigene Kinder) entschieden habe, weil ich es für (mich persönlich) als absolut unverantwortlich empfände, Kinder in diese beschissene Welt setzen zu wollen und ich auch abseits der Vermehrung, nicht zwingend einen Partner bzw. eine Partnerin brauche, um glücklich und zufrieden sein zu können.

Glücklich, hat das Gespräch vermutlich keine der beiden Seiten gemacht, aber immerhin macht mich jetzt dieser psychische Druck nicht mehr unglücklich - weil nicht mehr vorhanden.

Ich glaube, sie verstehen mich und meine Entscheidung(en) mit jedem Jahr Corona, Klimakatastrophe und Krieg ein bisschen besser und sind dementsprechend auch weniger enttäuscht von mir und verärgert über meine Ansage.

Zum Glück für sie, hat sie mein älterer Bruder schon vor längerer Zeit zu Großeltern gemacht, andererseits läuft da auch nicht alles in der Beziehung so, wie sie sich das vermutlich gern (auch/insbesondere für uns) gewünscht hätten.

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Eltern haben natürlich den größten „survival bias“ wenn es um Beziehungen und Kinder kriegen geht, weil sie das eben geschafft haben und glauben, dass ein glückliches Leben eben nur so gelingen kann.
Dazu kommt dann auch ihre persönliche Vorstellung vom Leben der Kinder, die sie bereits vor deren Geburt im Kopf durchgespielt haben, wo natürlich die Anwesenheit bei deren Hochzeit steht und das Kümmern um die Enkel als Großeltern.
Und teilweise ist da auch der Druck von außen auf die Eltern, den sie spüren, wenn die Kinder keinen „normalen“ Lebensentwurf verfolgen.
Als Einzelkind ist das alles vermutlich etwas anstrengender als bei jemanden mit Geschwistern, wo Bruder oder Schwester das erhoffte Resultat mit Heirat und Kindern erreicht haben und die Eltern einen als Ausnahme damit mehr oder weniger in Ruhe lassen. Was sie mit der Zeit sowieso machen werden.

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Darauf, das klingt so, als würde es keine intrinsischen Gründe für einen gesunden Lebensstil geben, sondern als würde die Motivation dafür ausschließlich von außerhalb kommen.

Du bist offensichtlich nicht die Zielgruppe für diesen Tipp, wie du ja vorher richtig erkannt hast.

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Das klingt mir viel zu allgemeingültig, daher möchte ich kurz widersprechen: Nur weil ich eine Beziehung und Kinder habe, glaube ich nicht, dass nur so ein glückliches Leben gelingen kann. Und natürlich möchte ich, dass meine Kinder glücklich werden, aber was das konkret für ihr Leben bedeutet, können nur sie selbst definieren, das ist nichts, was ich planen könnte.
Oder verstehe ich dich falsch und die Aussagen sind auf eine bestimmte Generation (unsere Elterngeneration?) bezogen?

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Dankeschön.

Es ist Ätzend und ich habe auch eigentlich mit meiner Mutter darüber geredet, dass sie mal den Ball flach halten soll.
Ist eben schwer, da ich ja selber weiß, dass sie irgendwie das beste für mich wollen, aber dieser extreme Druck letztes Mal genau das Gegenteil bewirkt hat.
Naja, aktuell ist es auch etwas ruhiger geworden, da ich immer vom Thema ablenke und versuche keine Antworten darüber mehr zu geben außer ein Kopf nicken oder „ja“.

@Joe_Hell_Back
Klar und deutlich zu sagen wird bei meinen Eltern nichts groß bringen, da danach die Tanten und Onkel kommen, die danach fragen, dann die Großeltern, dann die Großtanten und Großonkeln und am Ende sogar der Nachbar. :sweat_smile:

Ich schließe ja eine Ehe nicht aus, nur ist es für mich aktuell keine Option und fühle mich auch nicht bereit dafür.
Meine Eltern sagen ja auch immer, dass es erst ums Kennenlernen geht und man eine Ehe in 2-3 Jahren überlegen kann etc.
Dieses Planen finde ich immer etwas schwierig, weil die damit ausgehen, dass meine Beziehung mit der Person darauf ablaufen soll zu heiraten :sweat_smile:

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Das haben sie dir vor 3 Jahren gesagt, wo Frau und Kind :beanwat:

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ja, merke auch, dass ich mich da schlecht ausgedrückt habe. Wollte aber sagen, dass ich es problematisch finde, wenn die Person keine Problem mit seinem äußern sieht, aber von seiner Außenwelt (sei es Eltern, Freunde, Medien etc.) eingetrichtert wird, dass man nicht „normal“ ist.

Ich rede hier aber nicht von extremen Fällen, wo vielleicht Freunde und Familie helfen wollen und nicht passiv zusehen wollen, wenn bspw. die Person Magersüchtig ist.

Wie definierst du hier „gesunder Lebensstil“?

Der angesprochene „Fitness-“ und „Selbstoptimierungs-Wahn“ ist -aus meiner Sicht- sehr weit von einem gesunden Lebensstil entfernt.
Es ging ja auch um (kleinere) Problemzonen, die einen dieser Optimierungswahn als unerträglich einredet. Und das erhöht den Druck.

Ich bin kein Freund von absoluten Skalen und Metriken - aber wenn wir mal den BMI als Maßgabe heranziehen:
Der obere Wert des „Normalgewichts“ ist für die meisten sicherlich schon viel zu hoch, was das heutige mediale (Fitness-)Schönheitsideal betrifft.
Und dieses Ideal erzeugt Druck und macht unglücklich.

Natürlich sollte jeder nach einem möglichst gesunden Lebenswandel streben.
Aber -wie heißt es so schön- die Dosis macht das Gift.
Und wenn ich meinen Tag als Selbstoptimierer völlig durchplane und selbst „Quality Time“ als Termin einplanen muss…
…dann läuft meiner Meinung nach irgendwas gründlich falsch.

Denn zum „gesunden Lebenswandel“ gehören nicht zwingend die medial vermittelten Model-Eigenschaften, definierte Muskeln und ein brett-flacher Bauch…
…sondern doch auch eine „gesunde Seele“ (Zufriedenheit, Ausgeglichenheit, Stressfreiheit)!
Da kann sich der Körper doch in einer gewissen Bandbreite an Möglichkeiten bewegen… …Glück und Gesundheit ist doch ein viel übergreifenderes Konzept.

Wenn ich mich jeden Tag stresse, meine x Übungen machen zu müssen
…strenge Diät halten zu müssen
…dies und jenes nicht zu dürfen

…dann seh ich vielleicht auf Datingbildern aus wie Superman…
…aber es kann mir ja keiner in die Seele schauen…

Nur meine Meinung.
Wer sein großes Glück bei Fitness und Co findet - fair enough…

…für mich war es noch nie etwas. Und ich finde den medialen Druck -wie schon mehrfach oben angesprochen- auch ziemlich schlimm.

Gino wurde hier als Beispiel genannt und die Punkte, die du ansprichst, sind auch exakt die, die er vertritt. Da geht es auch nicht nur ums Aussehen, sondern auch ums Wohlbefinden. Wie viele Leute haben zum Beispiel Rückenprobleme, die verschwinden würden, wenn sie regelmäßig Sport machen würden?
Wenn du sonst keine Zeit für Quality Time findest, dann sehe ich keinen Schaden darin es mit einem festen Termin einzuplanen. Letztendlich geht es darum den inneren Schweinehund zu überwinden, um Gewohnheiten zu etablieren, die dazu führen, dass es einem besser geht. Sport, Bewegung, Meditation und ähnliches sind alles Dinge, die sehr vielen Menschen helfen.

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danke für die Definition.

Dann stimme ich dir zu 100% zu.

Es ging aber (auch) darum, dass überzogene Selbstansprüche (insb. was Optik betrifft) mehr Druck verursachen und damit potenziell unglücklicher machen können, als sie Motivation erzeugen den Schweinehund zu überwinden.
Wenn ich diese ganzen Fitnessmodels so sehe, denk ich mir eher, „Scheiße, da kommst du eh nie hin“ / „Ich bin so hässlich/unförmig/whatsoever“ als dass ich mir denke, "Ja, geil, fang mal an mit Sport, jetzt!"

Und da sehe ich eben potenziell das unglücklich machende Element.
Was mich in Lebensqualität, -glück und (geistiger) Gesundheit eben eher runterzieht als weiterbringt.

Ich sagte ja auch: „Die Dosis …“ und so…

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nur das das ja auch nicht 100% stimmt,

der blöde Körper hat eben 2 Grundprobleme

  1. baut er lieber Muskeln als Fett ab,
  2. er sieht das bisher höchste erreichte Gewicht als Optimal an und will dahin wieder zurück, muss wohl irgendwas evolutionäres sein, dass früher 20kg mehr auf den Rippen etwas gutes war im Winter oder wenn die nächste Hungerperiode kam.

Sprich isst man weniger, geht der Körper in den Sparmodus, aber sobald man Kalorien zuführt, werden sie instant wieder eingelagert.

Ja das hab ich so krass in deutschen Familien noch nie mitgekriegt. Klar hast da mal die Oma die zum Enkel sagt „willst dich nicht mal umschauen“, oder einfach traurig ist weil der Einkel keinen Partner hat und Sie das schade findet, aber dass aktiv Partner/innen vorgeschlagen werden, eher nicht.

Aber sie können dir ja schlecht „Partnerinnen anbieten“, da macht doch keine Frau mit bei so nem Quatsch ala „komm mal vorbei will dir unseren Sohn/Enkel zeigen, er sucht eine Freundin“, oder wie soll man sich das vorstellen?

Kann so oder so sein, klar ist ein Teil des Druckes erstmal weg, weil die Eltern dann Enkel haben und erstmal happy sind.
Anderseits dreht sich dann bei Familienfeiern zb noch viel mehr um das Thema Partner, Kinder, Enkel, Gespräche über Kinder und „warum klappt es bei dir nicht mit einer Freundin/wann bringst du denn mal jemand mit ?“

Diese Fragen fühlen sich eben oft nach „wann gewinnst du den im Lotto an ?“ an.
Es ist ja nicht so dass man nicht gerne würde, es klappt eben nicht :sweat_smile:

Doch, das stimmt zu 100%. Was du ansprichst, ist stressbedingt, wenn du das Kaloriendefizit übertreibst und senkt den Verbrauch. Die Gleichung Gewichtsverlust = zugeführte Energie - verbrauchte Energie ist immer gültig.

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ja ok die gleichung ist gültig, aber das Problem des hungerstoffwechsels bleibt und das eben eher muskeln abgebaut werden als fett bei kaloriendefizit

Wenn man jetzt eben nicht einen körperlichen Job hat, wo man zb 5000 Kalorien am Tag verbraucht, dadurch gleich noch krafttraining hat und dann auch mit 3500 Kalorien Essen, noch abnehmen kann, ist es eben weit schwieriger

Oder man legt den Gewichtsverlust auf einen längeren Zeitraum aus und versucht sich nicht an einem krass ungesunden Kaloriendefizit.

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Ich finde solche Aussage ehrlich gesagt richtig ätzend. Ich habe vor einem halben Jahr angefangen regelmäßig zu trainieren. Und seit dem frage ich mich, warum ich das nicht schon früher gemacht habe. Ich fühle mich so zufrieden mit meinem Körper wie noch nie. Und das komplett ohne krasse Muskeln und Sixpack. Sondern einfach weil ich keine Atemmaske mehr brauche, wenn ich mal dem Bus hinterher gerannt bin. Aber dank deinen Kommentaren hier weiß ich warum ich so lange gezögert habe. Weil mir nämlich auch ständig eingeredet wurde, dass ich dann oberflächlich, charakterlos wäre und nur noch ans selbstoptimieren denken würde. Dass ich dann in einem „Wahn“ wäre, der mich unglücklich machen würde.
Das was du beschreibst ist so weit von der Realität entfernt, das ist nicht mal mehr eine Randerscheinung, sondern eine Karikatur von Menschen, die es gar nicht gibt. Ich hab durch das Training viele Leute kennen gelernt und auch in meinem Freundeskreis haben einige angefangen zu trainieren. Kein einziger von denen redet nur noch davon. Das sind alles interessante Menschen, die viel über Fitness reden können. Aber mindestens genauso viel über vollkommen andere Sachen.
Und selbst wenn es dann jemanden nur noch um Selbstoptimierung geht. Was ist daran so schlimm? Warum wird es so negativ geframed, wenn jemand unbedingt sein bestmöglichstes Ich erreichen will? Das ist so feindlich gegenüber jeder persönlichen Entwicklung. Das schlimmste, was man mir vor 5 oder 10 Jahren hätte sagen können ist „Bleib wie du bist.“. Ich bin heute sehr viel zufriedener mit mir. Körperlich, charakterlich, beruflich. Und das was mir am meisten im Weg stand, waren die Leute, die mir die ganze Zeit weiß machen wollten, dass ich mich ja gar nicht zu ändern bräuchte.

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Kann man so pauschal ja auch wieder nicht sagen. Ich versuche z.b. immer wieder zuzunehmen und wenn ich mal ein oder zwei Kilo schaffe, bin ich kurze Zeit später wieder bei meinem vorherigen Gewicht. Ich glaub der Körper will immer zu dem Gewicht zurück, was er halt gewöhnt ist.

Das kenne ich auch zu gut. Nicht so aggressiv, wie bei dir scheinbar, aber gerade gestern kam das Thema wieder auf. „Sieh doch mal zu, dass du jemanden findest.“ Etc. Meine Mutter erzählt auch immer, wer gerade im Bekanntenkreis wieder Mutter geworden ist.
Ich glaube ihr ist nicht mal bewusst, was sie damit für einen Druck aufbaut. Ich hab auch das Gefühl meilenweit von Kindern, Hochzeit oder Beziehung entfernt zu sein.

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