Ich finde das irgendwie schade, weil du dein Glück damit von anderen abhängig machst.
Ich weiß, jeder Mensch ist anders und ich kenn auch einige, die in ihrem Leben quasi nie Single waren, weil sie nicht allein sein können und sich von einer Beziehung in die nächste gestürzt haben. Ich hatte nie den Eindruck, dass sie so richtig glücklich waren, weil sie dafür immer mind. ihren Partner brauchten und wenn der mal keinen Bock hatte, mitzureisen oder diese und jene Unternehmung zu machen, glich das einem Weltuntergang.
Natürlich sind manche Dinge zu zweit oder mit Freunden schöner, aber ich behaupte, wenn man mit sich selbst halbwegs zurecht kommt, dann kann man sowas alleine auch super genießen und denkt nicht ständig daran „hach, warum kann ich das grad nicht mit nem Partner an meiner Seite machen?“
Obwohl ich mein Leben lang immer auf mich selbst gestellt war und daher vieles allein machen musste, ging es mir damit sehr lange so gar nicht gut. Teils auch, weil mir von außen eingeredet wurde, dass ich ja nen Partner haben müsste und man als Single automatisch ein erbärmlich-trauriges Würstchen ist. Ich hab phasenweise echt geglaubt „Lieber irgendeinen Partner, als allein sein“ und das ist gar nicht gesund.
Ich will nicht sagen, dass das komplett weg ist, aber meine Therapie damals hat auch hier ganz gut geholfen. Ich bin momentan als Single glücklicher als ich es je in einer Beziehung war. Was natürlich nicht heißt, dass ich mich nicht irgendwann nochmal auf einen Partner einlassen würde. Vllt kommt schon morgen der Traummann daher und ich renne ihm wie ein Depp hinterher. Aber ich komme mit mir allein ganz gut zurecht.
Allein ins Kino? Anfangs komisch, aber geht wunderbar. Besser als zu Hause bleiben und den Wunschfilm verpassen. Klar, sich direkt danach persönlich mit jemandem darüber austauschen wär cool, aber notfalls muss halt das Internet herhalten (Hallo Forum ).
Vorletztes Jahr war ich allein im Phantasialand. War anfangs auch mega weird, vor allem wenn man länger in der Warteschlange steht. Man denkt vllt, die Leute um einen herum beobachten dich und denken „Öh, ist die echt allein hier? Freak!“ aber die meisten sind so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass denen das nicht wirklich auffällt. Und selbst wenn… Ich bin es seit Schulzeiten gewohnt, der Weirdo zu sein. So lange ich das Getuschel nicht mitbekomme oder laut ausgelacht werde, ist ok. Ich hab mich in der Zeit am Handy beschäftigt, um mich nicht zu sehr auf mein Umfeld konzentrieren zu müssen.
Je normaler das für einen wird, desto besser kommt man in der Regel auch mit Leuten klar, die einen deswegen für seltsam halten. Da kann man theoretisch auch den Spieß umdrehen „Hää, du kannst nicht allein in Urlaub fahren? Voll weird. In meinem Bekanntenkreis ist das ganz normal.“