Die Sache ist einfach, manchmal braucht es gar kein Problem an Geghosteten. Vielleicht findet die Ghostende Person wen anders besser, verliert auf einmal das Interesse, hat Bindungsangst, hat Angst vor weiteren Schritten, hat psychische Probleme und ist plötzlich mehr mit sich selber beschäftigt oder hat Angst, darüber reden zu müssen…
Und selbst wenn es sie z.B. stört, was für eine Eigenart man bei etwas hat, ist das doch nicht unbedingt war Universelles, was keiner Person gefällt. Und wenn sie dann lieber heimlich geht, als das zu äußern, kriegt man diesen Grund ja auch nicht unbedingt raus.
Also nehmen wir mal das Szenario, ich werde nach dem Ausmachen eines Dates mit jemandem, den ich schon lange kenne, geghosted. Ich kann mir tausend Gründe überlegen, woran das gelegen haben kann. Wir kennen uns schon lange. Die Person weiß super viel über mich, jedes Detail, das sie kennt, könnte sie stören. Da (nur) die Schuld bei sich selbst zu suchen, sehe ich wirklich nicht als richtig.
Zudem ist die Realisation, dass man geghosted wird, ja immer ein Prozess.
Nach dem Senden: Oh, er antwortet bestimmt gleich!
ein paar Stunden später: Ach, er ist bestimmt gerade unterwegs und will sich Zeit für die Antwort nehmen.
Einen Tag später: Hmm vielleicht braucht er länger, weil es grad stressig ist?
Noch einen Tag später: Oh, vielleicht ist ihm etwas passiert?
etc.
Dazu kann ich entgegensetzen: Analysiere das Kommunikationsverhalten vom Gegenüber. Oh! Da gibt es ja gar keins!
Wieso sollte ein Gegenüber, das nicht einmal irgendwas kommuniziert, „Recht haben“ damit, dass man selbst nicht richtig kommuniziert?
Ich glaube, er meint damit: Als Frau ist die Wahrscheinlichkeit viel höher, dass du mal auf der Straße angesprochen wirst, als wenn du ein Mann bist. Dadurch, dass Männer so selten von Frauen angesprochen werden, ist es für sie was Besonderes und sie sehen das tendenziell als was Gutes an und gehen eher darauf ein als andersrum.