Er meint er hat keine Zeit. Arbeitet aber nicht nebenbei, wohnt bei unserem Vater und muss nur 1x die Woche Wäsche waschen, zwei mal die Woche einkaufen und zwei mal die Woche das essen machen. Sonst hat er keine verpflichtungen.
Aber er hat mit dem Studium kaum Chancen auf einen Job und müsste wohl entweder eine Lehre oder einen Weiterbildungskurs zum Archivar machen, der kostet aber 5000,-.
Ich vermute also das er es aus Angst nicht macht.
Es klingt eher so als würde er wissen, dass seine schöne Studentenzeit vorbei is’, sobald er seine Masterarbeit fertigstellt Sorry, aber mit abgeschlossenem Geschichtsstudium hast du wirklich mehr als genug Möglichkeiten auf einen Job
Nicht in Wien. Er hat sich die letzten zwei Jahre umgesehen und meinte ohne Zusatzausbildungen hat man kaum Chancen was zu finden. Umsonst wird er die 5000,- nicht angespart haben nehm ich an.
Bzw bei der Uni hätte er noch die besten Chancen aber er will nichts machen wo er andere vl unterrichten oder was beibringen müsste.
Über was schreibt er denn? Ich weiß nicht, wie es in anderen Studiengängen ist, aber bei der Abschlussarbeit hatte ich ziemlich freie Hand. Ich hab dann über die Rezeption des gottesdienstlichen Introitus im Wrestling geschrieben, das war ein Fest und ging mir auch ziemlich flott von der Hand.
Gut, wenn er sich wirklich auf das Thema Geschichte fokussieren will, dann ja. Aber alleine die Tatsache, dass man Geschichte studiert und darin auch den Master gemacht hat, bietet einem direkt so viele Möglichkeiten außerhalb dieses Spektrums. Das is’ ja ein perfekter Beweis dafür, dass man wissenschaftlich arbeiten kann und das reicht vielen ja schon in anderen Bereichen (Journalismus zB.)
Ich bin mir nicht ganz sicher aber ich glaube darüber wie sich Landkarten im Laufe der Zeit verändert und weiterentwickelt haben oder etwas in die Richtung. Ist ewig her. Aber er meinte selbst es ist nicht schwer und er hat auch schon alles recherchiert nur hinsetzen und sie schreiben kann/will er nicht. Gab gestern einen kurzen aber heftigen Streit zwischen unserem Vater und ihm deswegen. -_-
@Schieberjunge
Glaub Journalismus hat er erwähnt aber das traut er sich nicht zu. Sein Traum wäre eben Archivar. Unser gemeinsamer Bruder hat seinen BWL Bachelor gerade fertig gemacht (schnitt 2.1 glaub ich) und sucht sich schon einen Job. Er meinte lieber geht er Notfalls Regale einschlichten als auch nur ein Semester weiter zu studieren.
Puh, sind 60 Seiten geworden (habe zu meinem Leidwesen und auf Anraten des Professors noch Fußball mit reingenommen und dafür interessiere ich mich fast so sehr wie Simon). Ich versuch’s mal:
Der Introitus ist eher im katholischen Bereich ausgeprägt. Da habe ich erstmal einen historischen Abriss geliefert, wie das alles gewachsen ist - warum zieht ein Priester bei einem Gottesdienst ein? Was gehört dazu? Meine grundlegende Beobachtung war, dass ein Einzug insbesondere in katholischer Prägung alle Sinne ansprechen will: Sehsinn (Priester zieht ein und hat ein Messgewand an; meist ist die Kirche auch ziemlich opulent ausgestaltet), Geruchssinn (Weihrauch), Tastsinn (Aufstehen) und Hörsinn (Orgelvorspiel und Choral), später auch der Geschmackssinn (Abendmahl). Evangelischerseits ist das im Wesentlichen alles auf den Choral zusammengedampft worden.
Genau das hat sich auch das Wrestling zunutze gemacht. Der erste, der seinen Weg zum Ring in besonderer Weise beschritten hat, war Gorgeous George (war so in den 30er bis 50er Jahren aktiv). Der hat genau das Gleiche gemacht und möglichst alle Sinne angesprochen: Sehsinn (Roben beim Entrance), Geruchssinn (er hatte einen Diener dabei, der den Weg zum Ring mit Rosenblättern ausgestreut und mit Parfüm eingedieselt hat), Tastsinn (Haarnadeln ausgeteilt) und Hörsinn (er war der erste mit einer Einzugsmusik). Damit hat er etwas geschaffen, was heute quasi jeder Wrestler nutzt.
Diejenigen, die an der ganzen Arbeit interessiert sind, können mir gerne eine PN mit ihrer Mailadresse schreiben, wenn es mal ein wenig obskure Lektüre sein soll.
Der Vergleich zwischen dem Einzug in der der Kirche und im Wrestling ist mir nie gekommen, aber jetzt wo du es sagst macht es irgendwie Sinn. Ob es da noch mehr Parallelen zwischen nem Gottesdienst und Wrestling gibt?
Wie gesagt, allein der Einzug hat für eine 60seitige Arbeit gereicht. Weitere Parallelen gibt es sicher auch (man würde im Wrestling von einer Choreographie, im Gottesdienst von Liturgie sprechen), aber keine „Sportart“ lebt so sehr von dem, was hinter den Kulissen passiert, wie das Wrestling.
Aber allgemein gibt es nirgendwo sonst eine so hohe Affinität zu kirchlicher Liturgie wie im Profisport und im Militär.
Der wo die TE über ihren Freund geschrieben hat und dass er ihrer Freundin zu nahe kommt und am Ende selbst fremdgegangen ist. Der ging 2 Monate lang und jetzt ist er auf einmal weg.