Bei uns auch nicht anders. Hab vorletztes Jahr für’s Rehageld angesucht, Befunde der letztem 5 Jahre + inklusive der Studien bei denen ich Proband war wegen schweren chronischen Depressionen.
Reaktion vom Amt nach einer 5(!) Minuten Untersuchung:
Leichte episodenhafte Depression, abgelehnt. Das Gericht hat mir dann zum Glück direkt Recht gegeben. Muss vermutlich trotzdem ende des Jahres wegen der Verlängerung wieder Klagen.
Es ist einfach unfassbar. Teilweise leisten Leute wie du und ich so viel mehr als wir eigentlich im stande zu wären, und trotzdem hängt dann alles manchmal an einer Person, die meint dich nach 5 Minuten irgendwie einschätzen und (noch viel schlimmer, finde ich) über deine Zukunft entscheiden zu können. Zum Glück hat dir das Gericht recht gegeben! Ich hoffe, dass es Ende des Jahres auch gut für dich ausgeht.
Nachdem ich die Reha gemacht hab, kommt bald noch DAS Gespräch mit meinem Sachbearbeiter vom Jobcenter, darüber wie es dann finanziell weitergeht (bis die Erwerbsminderungsrente fertig beantragt ist, was nochmal nen halbes Jahr dauern kann). Und mir graut es auch schon vor ner möglichen Amtsuntersuchung.
Ich weiß nicht ob es solche Vereine in Deutschland gibt. Aber in Österreich habe ich nich an den Behindertenverband gewendet und der hat dann alles rechtliche für mich erledigt (ich muss nur Mitglied sein). Alles um was ich mich kümmern muss sind die Untersuchungen.
Ohne weiß ich nicht ob ich das gepackt hätte und noch da wäre um ehrlich zu sein.
Kann ich voll verstehen.
Das Huhn oder das Ei. Bin ich crazy oder machen mich die Leute, die mir zuhören als wären sie Zimmerwände das Leben zur Hölle, sprich würde nicht jeder dabei depressiv oder noch depressiver als ohnehin schon werden?
Dass man dann hin und wieder kein bock mehr hat, schockt mich was die Thematik angeht mittlerweile null.
Ich kanns dir nicht genau sagen wie das hier aussieht. Kann mir aber gut vorstellen, dass es solche Hilfen gibt. Allerdings habe ich bereits Anfang des Jahres beantragt einen schwerbehindertengrad erstmal überhaupt bei mir feststellen zu lassen und ich warte heute noch auf Rückmeldung.
Ich hab keinem anerkannten Behindertengrad. War nicht notwendig für deren Hilfe. Reichte dass man Mitglied wird.
Und ja der Marathon den man als Kranker absolvieren muss ist einfach abartig. Freundin von mir hat sich in der Hinsicht schon aufgegeben da sie irgendwann nicht mehr konnte, sie macht nur noch das notwendigste um die Wohnung nicht zu verlieren. Ich will nicht wissen wie viele durch die Schikanen in die Selbstaufgabe oder sogar Suizid getrieben werden.
Schlimmstes erlebnis, war mit meiner Borderline Exfreundin beim Psychsozialen Notdienst da sie einen extremen Schub hatte.
Wurden mit den Worten bitte kommen sie nach einem Ernstgemeinten Suizidversuch wieder, vorher können wir nichts für sie tun wieder heimgeschickt…
Ja solche Sachen habe ich mit Freunden und Bekannten auch schon erlebt. Es ist teilweise auch krass was auf Stationen abgeht - mein Partner arbeitet als Pfleger in ner geschlossenen, die auch noch in meinem Einzugsgebiet liegt. Sprich, sollte ich irgendwann mal richtig gearscht sein, wären die für mich zuständig. Und ich mag nur so viel Preis geben, dass er sich nach 5 Jahren Arbeit für ein Studium entschieden hat, weil er vieles dort nicht mit seinem Gewissen vereinbaren konnte bzw er den Leuten nicht so helfen konnte, wie er es zur Ausbildung sich noch erhofft hatte. Mittlerweile arbeitet er dort nur noch einmal im Monat, um das Studium finanzieren zu können. Was auch deutlich weniger belastend ist für ihn, aber das gefühl die Leute eher warm zu halten als zu therapieren bleibt.
Ich werde es lesen, danke dir!
Finde ich cool, dass du schaffst das alles nieder zu schreiben. Eine Freundin von mir meinte auch schon ich solle mich vllt da mal ransetzen, in blog form oder sogar als buch. Aber gerade jetzt wo ich 2 Wochen Zeit hab für meinen Aufnahmefragebogen für die Reha, krieg ich schon nach jeder Frage zur biographischen Anamnese Kopf-und Muskelschmerzen. Und kann mir das entsprechend weniger vorstellen im Moment. Aber vielleicht bald, nach der Reha. Mal sehen.
War da gerade nur kurz um den Bohndesliga International-Beitrag zu teilen, aber wer hat sich das denn überlegt. Das ist ja schlimmer als vor 7-8 Jahren, als sie die Pinnwand geändert haben. Wenigstens gibt es jetzt einen Nachtmodus.
Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass du und dein Körper das Ruder irgendwie rumgerissen bekommt. Ich kann mir nur denken wie es dir geht, aber ich wünsche dir alle Kraft die du brauchst.
Das Wichtigste was ihr tun könnt ist, werdet nicht zu Trauerklößen.
Ich werde mein Leben so gut es geht weiter leben, den ganzen Tag in der Ecke sitzen und heulen, macht mich auch nicht gesund.
Lachen ist die beste Medizin. Wird schon werden.
Ich habe noch viel Essen vor mir, viel zu gucken und viel zu zocken.
Das ist echt immer so dumm Hab ich an meinem Bruder auch miterlebt.
Muss immer erst was noch schlimmeres (physisches) passieren, dass mal was getan wird…
Anstatt den Leuten rechtzeitig zu helfen, werden sie nur mit zig Formularen, Ablehnungs-Hagel und evtl. sogar Gerichtsverfahren zusätzlich belastet. Da muss man kein Profi sein um zu checken, dass das eher kontraproduktiv ist
Gefühlt wird egal welche Anfrage (hatten auch mit meiner Oma und deren Pflegestufe-Einordung zu kämpfen) erstmal grundsätzlich abgelehnt und erst wenn man paar mal widersprochen hat, tut sich doch aufeinmal was
Wer da keine Unterstützung von Verwandten/Freunden/Vereinen hat, hat quasi verloren.