Der Auskotzthread 6

Ich stehe vor knapp ner Stunde auf, schönes Wetter, denke mir " geil schön fix frühstücken, fertig machen und raus etwas Sonne tanken". In dem Moment wo ich mich fertig angezogen habe zieht es sich zu, fängt an zu stürmen und zu regnen.

OB DU MICH VERARSCHEN WILLST HAB ICH GEFRAGT?! :colinmcrage:

Vielleicht doch ein Zeichen, dass ich im Urlaub lieber dauerzocken soll. :eddy:

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Das ganze Thema Handwerker ist ja wirklich weit weg von meiner Welt, aber ich bin immer wieder erstaunt, wie völlig normal das noch ist, dass da so viel Scheiße abläuft.

Eigentlich müsste es doch immer weniger Handwerker geben (wenn man den Azubizahlen glaubt) und immer größere Bedarfe entstehen. Trotzdem erzählen gefühlt 80% der angestellten Handwerker solche Geschichten.

Könnte man das nicht „einfach“ ändern? Oder ist da irgendwie die Trägheit der Leute zu groß? Weil das Gesetz ist da ja (zumindest in der Theorie) absolut auf der Seite der Arbeitnehmer.

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Ach, um ehrlich zu sein hab ich mittlerweile aufgegeben da auf meinen Vater einzureden oder böse drüber zu sein, was er sich in all den Jahren da hat gefallen lassen. Zu einem Teil kann ich diese Resignation auch nachvollziehen. Er hat schon viel an sich gearbeitet, ist ruhiger und gelassener geworden. Dass er sich gegen seinen Chef auflehnt oder generell für sich und seine Rechte einsteht und mal nein sagt, das wird er mit über 60 nicht mehr lernen. Daher freuen wir uns alle so sehr darauf, dass der Rentenantritt ihn quasi dazu zwingt die Arbeit nieder zu legen.
Da spielen auch so Faktoren wie Mentalität und seine Erziehung in Polen rein (arbeitet seit er 15 ist als Maurer und hat vorher aufm Hof der Familie schon gearbeitet) , dass die aus Polen irgendwann vertrieben worden und hier nach Deutschland gekommen sind, Rassismus im Sinne von sei dankbar für die Arbeit und duck dich, statt Ärger zu machen, sich selber und die eigenen Bedürfnisse für die Familie zurück stellen und und und.
Du merkst, ich kann da nur schwer das Problem mit dem Handwerk, der fehlenden Fairness, unangemessen Bezahlung und Behandlung etc im allgemeinen betrachten und analysieren. Dafür steck ich da mit meiner Familie zu tief selber drin bzw ist das Thema zu persönlich, als, dass ich da so etwas wie nen allgemeinen Lösungsansatz formulieren könnte.

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Und jetzt gewittert es. :simonhahaa:

Ja, da gibts sicherlich immer mal wieder Gründe für. Wollte da auch gar keinen Lösungsansatz vorschlagen.

Es kommt mir nur irgendwie einfach so seltsam vor, dass viele Handwerker das einfach so „mit sich machen lassen“ obwohl es eigentlich ein Leichtes sein sollte, evtl. einfach den AG zu wechseln und dort entsprechende Bedingungen auszuhandeln.

Aber wie gesagt, es gibt vermutlich wenige Jobs, die weiter weg sind von meiner Lebensralität, daher hab ich da halt immer nur den Blick von Außen drauf.

Ich habe letzte Woche mein Vertrag bei Molbilcom Debitel gekündigt und darum gebeten mich nicht zu kontaktieren, habe heute ein Brief erhalten mit der Bitte um Rückruf, weil noch Unklarheiten bestehen zur Kündigung. Was zum Teufel soll daran unklar sein, an einer Kündigung, ist das deren ernst.
Denen vor einigen Minuten eine E-Mail geschrieben wie unverschämt ich deren verhalten finde und ein Urteil vom Landgericht Kiel mit geschickt, auf deren Antwort bin ich dann gespannt.
Gleich darauf habe ich auch noch der Verbraucherzentrale geschrieben, je mehr Menschen dagegen vorgehen, desto besser. Ich lasse mir nicht mehr alles gefallen.

Habe noch was zum auskotzen, da bei mir in diesem Jahr noch einiges an meinen Zähnen zu machen ist, habe ich mir ein Heil und Kostenplan ausstellen lassen, einmal für Herstellung in China und Deutschland, deren Preise sind noch in Ordnung, aber der Zahnarzt ist der Meinung, bei mir unbedingt den höchsten GOZ von 3,5 zu veranschlagen, um richtig Kasse zu machen. Ich bin kein Privatpatient, sondern ein ganz normaler Patient, der nicht so viel Geld hat.

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Ich kann da nur von unseren Erfahrungen berichten, dass das so eine Einstellung oder Mentalität in meiner Familie ist den Job, völlig egal wie sehr Mensch dort ausgenutzt wird, durchzuziehen hat, komme was wolle. Und du dich nicht zu beklagen hast. Kam entsprechend auch scheiße bei meiner Familie an, dass ich so viele Berufszweige und jobs ausprobiert und meistens selber beendet habe, sobald ich da bedrängt oder auf andere Weise ausgenutzt wurde.
Mein Vater hatte sich mal wegen Auftragsmangel nen paar Monate arbeitlos melden müssen und in der Zeit sogar die Chance bekommen bei einem großen Betrieb anfangen zu können. Die Stelle hätte sicheres Geld versprochen und eine Struktur, in der er mit Sicherheit nicht die Fehler seines Chefs ständig aushalten und abarbeiten muss. Ich weiß noch, dass meine Geschwister und ich sehr wütend und fassungslos waren, darüber, dass er die Stelle nicht angenommen hat.
Aber auch da spielten Sachen rein, die ich selber gut nachvollziehen kann : Angst vor einer neuen Firma, Angst vor vielen neuen Menschen. Mein Vater und seine Mutter leiden auch an Sozialphobie, ohne, dass das in ihrer Realität bzw in ihrem aufwachsen in Polen je diagnostiziert wurde, weil psychische Erkrankungen dort nicht anerkannt wurden „man müsse sich halt zusammenreißen, gerade als Mann der Familie“.
Mein Vater hat mir mal erklärt, dass er, trotz aller Ungerechtigkeit, gerne in der kleinen Firma mit seinem Bruder arbeitet und er besonders die Ruhe schätzt und, dass die sich stundenlang anschweigen können und er so keinen nervigen small talk auf der Arbeit führen muss. Außerdem arbeitet er nun seit etlichen Jahren dort und es ist für ihn angenehmer dort zu bleiben als sich einer neuen Herausforderung zu stellen.
Das Leben meines Vaters war gerade in seinen jungen Jahren, denke ich, anstrengend und aufregend genug, so dass er sich jede weitere stressige Situation ersparen möchte. Und ich kann das nen Stück weit nachvollziehen.
Das Verständnis dafür kam aber auch zwangsweise irgendwann damit, dass ich aufgehört hab mich darüber aufzuregen oder da drum zu kämpfen, dass er sich nicht so behandeln lässt. Aus Selbstschutz musst du dir als Tochter oder Sohn früher oder später klar machen : sie sind alt genug und sie müssen selber für ihre Entscheidungen gerade stehen.

Ouh, gut zu wissen

So es reicht, Die Sonne war zwischenzeitlich wieder da und kaum bin ich um die erste Ecke gelaufen hab ich den nächsten Schauer ab bekommen.
Wird jetzt halt die PS4 durch geglüht. :eddy:

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Ja. Hab auch eben überlegt raus zu gehen…sehe dann Schauer und Sturmböen bis 100km/h…wirds halt wieder ein Drinnen-Tag^^

Samma, habt ihr keinen Wetterbericht? :simonhahaa:

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Ich kann jetzt nur aus der Sicht des Kunden sprechen, aber ich hab in den letzten Jahren sehr viele Handwerker erlebt und wenn die mit ihren Angestellten ähnlich umgehen wie mit den Kunden, dann ist es verdammt schwer, einen guten Arbeitgeber zu finden.

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WEnn man nicht gerade jemand in der Firma kennt, erfährt man vieles ja gar nicht. bzw man erfährt die legale Version, aber nicht wie es wirklich abläuft.

Sprich wenn man jetzt nicht ide Chance hat von "Handwerksbetrieb A zu „Porsche Zuffenhausen, Haustechnik“ zu wechseln, kann man es eben einfach schlecht sagen.

Kollege meines Vaters ist zb gewechselt, aber in der neuen Firma sind dann eben zb andere Dinge schlecht.
Da wird dann zb auf einmal genau auf die Zeiten geschaut oder auf einmal darf man das ´Handwerkerauto nicht mehr mit heim nehmen abends, es gibt viel mehr Entsendungen, etc Alles Dinge die man so vorher gar nicht rauskriegt.

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Das sind aber doch alles Dinge die ich im Bewerbungsgespräch erfahre

nur kann man ja auch nicht alles fragen und denkt nichtmal dran dass es unnormal wäre.

Und in der Branche, wenn ich so nach meinem Vater und Kollegen gehe, verbessert es deine Chancen auch nicht wenn du im Bewerbungsgespräch ewig rumredest und fragst und die Chefs sind oft auch Mundfaul.

In der Firma in der mein Dad gearbeitet hat, war es die letzten 30 Jahre lang üblich, dass die handwerker ihr fahrzeug abends mit heim nahmen, damit sie am nächsten morgen direkt los konnten zum kunden, oder abends nicht noch ewig umwege fahren mussten.

Da denkt man eventuell nicht mal daran, dass dies anders sein könnte in der anderen Firma.

Und bei den Entsendungen, wenn dann eben es mehr werden, als einem Versprochen wurde, was will man machen?

Mein Vater war 30 Jahre lang nicht von der Firma aus unterwegs und dann hat eine lokale Firma ein Werk in Ungarn gekauft und zack musste er 3x 3 Wochen nach Ungarn runter.

6 Monate vorher hätte die Firma im Vorstellungsgespräch sicher auch gesagt, dass keine Entsendungen zu erwarten sind, aber Dinge ändern sich eben.,

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Natürlich ändern sich Dinge aber man muss ja auch nicht alle Änderungen einfach hinnehmen.

Der Chef gibt eine Anweisung, wenn man nicht kündigen will und es nicht illegal ist, macht man es eben dann

Der einem einen scheissdreck bringt wenn es dauernd umschwänkt?!

Also hier wurde seit Tagen für heute massiv Wind und Regen angesagt :beanwat:

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Man muss in einer Firma auch nicht immer direkt kündigen, man kann auch einfach Mal das Gespräch mit dem Chef suchen.

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