Der Auskotzthread 7

Ich bin grade etwas angepisst…
Meine Tanzgruppe darf auch wieder Training für Paar anbieten, die nicht zusammen leben (also mich). Allerdings ist das ganze mit grauenvoller Kommunikation gestartet.
Es wurde ein Video in die WhattsApp-Gruppe gestellt, das sagt, dass das wieder möglich sei. Das Video habe ich nicht gesehen, da kommen zu viele Videos, die mich nicht belangen (generell ziemlich spammiger alte Leute Chat).
Heute lese ich, dass ich auf der Liste für das nächste Training stehe und dass ich mich doch bitte an die Regeln halten soll.
Die Regeln sind noch die alten Regeln, die es mir verbieten, zum Training zu kommen.
Auf Nachfrage bekomme ich ein „Haben wir doch in dem Video gesagt“, „Wegen neuer Hygiene-Regeln musst du den Vorstand fragen“, „Augenroll-Emoji“ und „Sei doch glücklich, dass du wieder trainieren kannst“.
Jetzt habe ich den Vorstand angerufen, der nun auch ziemlich sauer auf mich ist und irgendwann sagte, er könnte doch auch nichts machen, er will ja auch nur das beste für seine Abteilung. Unter anderem fiel „Ich werde das Gespräch jetzt an dieser Stelle beenden.“

Also werde ich jetzt von allen Seiten angefeindet, weil ich gerne eine saubere rechtliche Grundlage haben will, bevor ich wieder zum Training kommen will. Wow, ganz toll… Ihr seid wirklich sehr nette Leute.

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Als ob Whatsapp-Gruppen nicht sowieso schon ätzend genug wären, dann auch noch Dinge in nem Video anzukündigen ist echt Müll…

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Wobei ja alle anderen scheinbar das video gesehen haben, also muss man die schuld ja schon auch irgendwo bei sich selbst suchen oder ?

Klar Video ist nicht schön, aber gleichzeitig ist es eben auch persönlicher.

Und normal erkennt man doch auch den Unterschied zwischen „funvideo X“ und „video unseres tanzoberhaupts“ oder?

Soweit ich das in Erinnerung hab betrifft das außer ihn kaum ein anderes Paar, weil die fast alle jeweils in einem gemeinsamen Haushalt leben (Pärchen). Und deswegen schon länger wieder am Tanzen teilnehmen dürfen.

Und kann auch voll verstehen, wenn man da ne richtige gesetzliche Grundlage haben will, irgendwelche Richtlinien, anstatt dass irgendwas nur in einem Video gesagt wird, was den offiziellen Regeln widerspricht.

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Die laden jede Woche ein Video mit Tanzschritten „für zuhause“ hoch. Die gucke ich mir nie an, weil ich die ja ohnehin nicht nachmachen kann. Ja, das mag „meine Schuld“ sein, aber schließlich kam letztes Mal auch eine E-Mail mit einem Konzept und so weiter. Also war ich mir sicher, dass dies diesmal auch passiert.
Solange es kein neues Hygiene-Konzept gibt, darf ich nicht am Training teilnehmen, schließlich gilt das als quasi „Hausrecht“.

Mich nervt die Tatsache, dass alles übereilt gemacht wird anstatt auf eine gründliche Basis zu setzen. Ich habe seit 10 Monaten nicht mehr getanzt, die eine Woche, bis das Konzept ordentlich steht, kann ich auch noch warten.

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Es ist wirklich unmöglich während Corona an einen Rehasportplatz zu kommen. ich habe alle Adressen abtelefoniert und nirgendwo ist man sich sicher, dass es dieses Jahr(!) überhaupt noch was wird. Gleichzeitig versichert mir mein Arzt, dass es nur mit entsprechender sportlicher Betätigung besser werden kann. Sport in Eigenregie kann aber auch schnell zu einer Überlastung meiner Gelenke führen und ist im Grunde Teilauslöser meiner aktuell akuten Probleme. Und jetzt?

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Ziemlich beschissene situation. :simonhahaa:

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Vermute eben dass du einer der wenigen bist, die sich überhaupt da so streng dran hält (was gut ist, nur eben blöd für dich), glaube die meisten hätten da einfach mitgemacht und auf diese Haushaltsregelung geschissen.

Kann man so sagen. Vor allem muss ich die Muskulatur auch stärken wenn ich wieder Gitarre spielen will irgendwann. Ich muss jetzt schon 6-8 Wochen mindestens aussetzen und der Plan war bis dahin vllt schon ein bisschen was zu schaffen, damit ich mich danach nicht mehr kaputt mache. Jetzt siehts aus als würde ich im worst case dieses Jahr auch keine Gitarre mehr spielen und das wär schon schlimm für mich

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Habt ihr nicht vielleicht auch sowas wie ein Gesundheits-Fitnessstudio? Wir haben hier eins, das bietet neben Physiotherapie, Rehasport eben auch ganz normales Fitnessprogramm an, aber eben mit dem Fokus auf Gesundheit (und nicht einfach nur „geil aussehen“). Man hat dann entsprechend geschultes Personal vor Ort, das immer mal ein Auge auf einen wirft oder für Fragen da ist. Nicht ganz so betreut wie beim Rehasport, dafür aber auch flexibler und freier.

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Ja hier gibt es Fitnessstudios und Privattrainer etc. Aber eigentlich wäre für mich a) wirklich die Betreuung am interessantesten und b) kostet das halt auch einfach Geld. Der Rehakurs wird mir finanziert, den Kram müsste ich aus eigener Tasche zahlen und hätte dafür dann weniger Leistung im Zweifel, bzw nicht die Leistung die ich brauche. Ich kenne schon Übungen die ich machen kann, aber ich übernehme mich gerne, mache viel zu viel weil ich nicht einschätzen kann wo meine Grenzen liegen, kann die Haltung nicht entsprechend kontrolliert halten oder mich verlässt die Motivation ohne den Kurscharakter.

Mich in nem Fitnessstudio anmelden um dann ausschließlich alleine low impact Kram ohne Geräte zu machen, mit Übungen die mir gezeigt werden ist irgendwie rausgeworfenes Geld, ein richtigter Trainer andererseits viel zu teuer

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Das letzte Mal, als es heiß „Ihr dürft alle wieder“ kam einen Tag später die Nachricht „Ne, sorry, Kontaktsport ist ja noch verboten!“ (vor etwa 2 Monaten oder so)
Da war ich auch der einzige, dem das irgendwie Fischig vorkam. Deswegen bin ich auch von Kommentaren wie „Die wissen schon, was sie tun!“ so angepisst, weil sie vor 2 Monaten deutlich gezeigt haben, dass sie nicht wissen, was sie tun.

Ich weiß halt jetzt schon, dass sich vor Ort nicht an das Konzept gehalten wird, weil „Wir sind ja unter uns“ oder „Wir sind ja getestet, ist ja dann egal“. Und grade deswegen bin ich da auch so hinterher, dass das alles in trockene Tücher gelegt wird.
Sich über die Nicht-Einhaltung der Konzepte zu beschweren, wenn die eigene Anwesenheit schon ein Verstoß ist, kann man halt auch nicht bringen.

Beispiel: In dem aktuellen Konzept ist die Nutzung der Umkleide verboten. Da werden aber garantiert alle ihre Schuhe wechseln. Parkett in Straßenschuhen ist verboten, Tanzschuhe außerhalb tragen ist verboten. Die Zone zum wechseln der Schuhe ist verboten…

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naja, irgend nen ort wo man die schuhe wechselt, würde ich jetzt auch nicht als umkleide ansehen.

Kurz die Schuhe wechseln geht zur not ja sogar mit einem schuh in der Luft halb im Gebäude bzw im Gang :wink:

Das ist eine Umkleide… Die hat eine angeschlossene Dusche. Natürlich ist „Das Wechseln der Schuhe“ etwas anderes als anschließendes Duschen… Aber guess what: Das steht so nicht im Hygiene-Konzept. Da steht „Umkleide ist verboten“. Nicht mehr und nicht weniger…

Ja und dann benutzt man eben etwas gesunden Menschenverstand, dass ein paar Schuhe wechseln jetzt nicht die Welt untergehen lässt oder ?

Und im Zweifel macht man es dann eben nicht in der Umkleide sondern draussen auf dem Gang und lässt die Umkleide abgeschlossen, wenn man es ganz de jure machen will.

Beim Kumpel im Fußballtraining ist „Umkleide verboten“ auch da, was eben bedeutet, dass die Leute sich teils kurz zwischen/hinter/in den Autos umziehen und fertig.

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Und wieder einmal : Feel you.
Das ist hier ist auch das 2. Jahr in Folge in dem ich kein Funktionstraining machen kann und ich brauche die Bewegung bzw Schonung ist fatal bei meinen chronischen Schmerzen. Nachdem ich es seit der Reha letztes Jahr August über mehrere Arten in Eigenregie versucht habe und da auch an meine Grenzen gestoßen bin, steh ich nun wieder mitten in diesem Teufelskreis, in dem mein Körper nun auch tagsüber schmerzt, die Schmerzen vor dem Einschlafen sich auf alle Gliedmaßen ausgebreitet haben und ich wegen dem beschissenen Schlaf erst wieder am späten Nachmittag oder Abend in die Gänge komme.
Meine Krankenkasse „bietet“ ja auch Online-Kurse an. Gratis. Blöd nur, dass ich keinen davon machen darf, solange ich an einer Erkrankung des Bewegungsapparates und einer akuten psychischen Erkrankung leide. :upside_down_face: Bin im Moment wieder on the edge und könnte nur schreien oder weniger dramatisch ausgedrückt: ich bin so gereizt und hab kaum noch Energie über um großartig positiv mir zuzureden oder für andere so da zu sein, wie ichs gerne würde und angemessen finden würde.
Ich steck wieder viel zu sehr in meinem eigenen Mist und ich hasse es.
Immer im Hinterkopf dieses magische Wort „Schmerzdistanzierung“ und das ständige Gefühl es mal wieder verkackt zu haben, weil how the hell soll ich mich vom Schmerz distanzieren, wenn er gerade meine volle Aufmerksamkeit vereinnahmt und mich vor allem was um mich herum passiert abgrenzt? Dir brauch ich das sicher nicht erklären, aber es ist wie, wenn jemand zu dir spricht und dir jemand anderes währenddessen die ganze Zeit in die Leiste piekst oder immer wieder nach dir fragt: Da ist immer wer, immer etwas, das stört und ablenkt. Und dann immer wieder die Angst dann doch irgendwann verlassen zu werden, weil der andere das nicht mehr mittragen kann. Boah sorry :sweat:

Genau das. Ich habe u.a. ein Buch gekauft für schonende Gymnastik bei Fibromyalgie und habe nach einigen Wochen, in denen ich die Übungen daraus regelmäßig gemacht habe, so schlimme Kopfschmerzen bekommen, dass mir schwindelig wurde nach jeder Session. Hab es seitdem wieder gelassen, weil mir eben die Sicherheit fehlt es richtig zu machen.

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Oh man. Ja viel Durchhaltevermögen, viel mehr kann man einem da ja nicht wünschen… ich hoffe wirklich die Lage entspannt sich, mir sagte man ich könnte mal im August nochmal versuchen anzurufen, falls sich die Lage verbessert

Bei mir ists halt so dass ich derzeit vier gleichzeitig akute Sehnenscheidenentzündungen habe. Alle vom Gitarre spielen und ich habe schon versucht dabei vorsichtig zu sein (nie sehr lange am Stück üben, kühlen, brav meine Gelenkschienen tragen). Also man sieht wie schnell ich mich kaputt machen kann. Sportübungen unbeaufsichtigt sind entsprechend eine Sache wo ich sehr vorsichtig bin, aber ich glaub das wird dennoch mein Weg sein jetzt. Die Reha die ich verschrieben bekommen habe wäre auf 50 Stunden angesetzt zunächst. Ein Personal Trainer kostet hier ca 100 Euro die Stunde. Das ist zu viel Geld. Also alleine. So gut und schonend wie ich kann. Wobei ich nicht weiß, wie schonend ich Muskelmasse aufbauen kann, wenn ich nicht mal die Saiten einer Gitarre runterdrücken kann ohne mir meine Schulter zu zerfetzen…

Dann dachte ich „Schwimmbad“, denn es gibt ja kaum gelenkschonenderes Muskelaufbautraining als Schwimmen. Aber ich schaffs nie einen Termin zu ergattern zu Zeiten in denen ich nicht arbeiten muss. Alles nur zu Arbeitszeiten und dann auch schön mittendrin, statt am „Rentnerrand“ abends oder früh morgens, wo man dann nur ein bisschen Minus machen würde. Ich habe einen Beruf mit terminlichen Verpflichtungen, diese Spontanität die mir Corona aufzwingt und für die ich auch absolut Verständnis habe, kann ich einfach nicht leisten.

Ich will auf keinen Fall für immer aufhören müssen Gitarre zu spielen, aber ich stell mich lieber schon mal halb drauf ein, damits nachher nicht zu weh tut

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Hey Kinder, wie oft wollt ihr eigentlich noch krank werden?

Ja!

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Danke. Ich wünsche dir das auch. Und, dass du nicht noch länger warten musst. Bis August ist zumindest schonmal ein Ankerpunkt, an den man sich hochziehen kann.

Wenn sich deine körperlichen Erkrankungen so sehr in deine Hobbies und Leidenschaften einmischen, ist das so ein komplexer Haufen Scheiße, dass sich Außenstehende nicht darin hineinversetzen können wie belastend das auf Dauer sein kann.
Einfach aufhören? Steht außer Diskussion. Die ständige Befürchtung es irgendwann gar nicht mehr zu können, während gerade solche Dinge, diese sind welche dir Kraft geben überhaupt trotz der ganzen Scheiße weiterzumachen.
Bei meiner Erkrankung heißt es dann auch immer so schön in der Theorie"Niemals dürfen sie sich der Fibro hingeben und Dinge, die ihnen gut tun dafür aufgeben."
Während sie einen gleichzeitig zur ständigen Achtsamkeit ermahnt, in der du „Auf die Signale deines Körpers hören sollst“. Joa well…Da dürfen wir doch mindestens verwirrt drüber sein :nun:

Dabei hoffe ich, dass du zumindest einen Arzt hast, bei dem du dich gut und kompetent betreut fühlst? Dieser sollte dann in diesem Fall für dich deinen Sport in Eigenregie von außen beobachten und dich dabei soweit an die Hand nehmen, dass Fehler dabei erlaubt und wichtig sind, um es auf Dauer für dich angemessen und ideal ausführen zu können.

Auf Dauer vielleicht nicht. Vielleicht auch nur als Übergangsphase bis Reha wieder möglich ist.

Je mehr es zu bearbeiten gilt, um gut leben zu können, desto teurer. Ich bin da gerade auch besonders zynisch, weil eben noch das neue „Optimisten“ Heft bei mir angekommen ist: Die regelmäßig erscheinende Zeitschrift der Fibromyalgie e.V. und die jedes mal so vollgepackt ist mit Werbung für Kältekammern, Kuren und Radontherapien und ich mich jedes mal frage wer das privat bezahlen soll?

Die Zeiten in Schwimmbädern sind überhaupt nicht arbeitnehmerfreundlich.
Ich sprech da aus der bequemen Position krank geschrieben sein „zu dürfen“ und daher ganz frei Zeiten nutzen zu können. Das, diese Position aber nicht die Regel ist, lese ich da auch wieder heraus. Dabei wäre schwimmen oder generell muskelschonende Bewegung im Wasser in so vielen Krankheitsfällen ideal.

Auch, wenn ich mir wünschen würde, dass es nicht so weit bei dir kommt, kann ich deine Einstellung dazu voll verstehen.
Ich hab mich schon von so vielen Hobbies und Berufswegen verabschieden müssen, dass ich da mittlerweile auch keine positive Quelle für Optimismus mehr bieten kann.

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