Der Auskotzthread 7

Danke. Ich wünsche dir das auch. Und, dass du nicht noch länger warten musst. Bis August ist zumindest schonmal ein Ankerpunkt, an den man sich hochziehen kann.

Wenn sich deine körperlichen Erkrankungen so sehr in deine Hobbies und Leidenschaften einmischen, ist das so ein komplexer Haufen Scheiße, dass sich Außenstehende nicht darin hineinversetzen können wie belastend das auf Dauer sein kann.
Einfach aufhören? Steht außer Diskussion. Die ständige Befürchtung es irgendwann gar nicht mehr zu können, während gerade solche Dinge, diese sind welche dir Kraft geben überhaupt trotz der ganzen Scheiße weiterzumachen.
Bei meiner Erkrankung heißt es dann auch immer so schön in der Theorie"Niemals dürfen sie sich der Fibro hingeben und Dinge, die ihnen gut tun dafür aufgeben."
Während sie einen gleichzeitig zur ständigen Achtsamkeit ermahnt, in der du „Auf die Signale deines Körpers hören sollst“. Joa well…Da dürfen wir doch mindestens verwirrt drüber sein :nun:

Dabei hoffe ich, dass du zumindest einen Arzt hast, bei dem du dich gut und kompetent betreut fühlst? Dieser sollte dann in diesem Fall für dich deinen Sport in Eigenregie von außen beobachten und dich dabei soweit an die Hand nehmen, dass Fehler dabei erlaubt und wichtig sind, um es auf Dauer für dich angemessen und ideal ausführen zu können.

Auf Dauer vielleicht nicht. Vielleicht auch nur als Übergangsphase bis Reha wieder möglich ist.

Je mehr es zu bearbeiten gilt, um gut leben zu können, desto teurer. Ich bin da gerade auch besonders zynisch, weil eben noch das neue „Optimisten“ Heft bei mir angekommen ist: Die regelmäßig erscheinende Zeitschrift der Fibromyalgie e.V. und die jedes mal so vollgepackt ist mit Werbung für Kältekammern, Kuren und Radontherapien und ich mich jedes mal frage wer das privat bezahlen soll?

Die Zeiten in Schwimmbädern sind überhaupt nicht arbeitnehmerfreundlich.
Ich sprech da aus der bequemen Position krank geschrieben sein „zu dürfen“ und daher ganz frei Zeiten nutzen zu können. Das, diese Position aber nicht die Regel ist, lese ich da auch wieder heraus. Dabei wäre schwimmen oder generell muskelschonende Bewegung im Wasser in so vielen Krankheitsfällen ideal.

Auch, wenn ich mir wünschen würde, dass es nicht so weit bei dir kommt, kann ich deine Einstellung dazu voll verstehen.
Ich hab mich schon von so vielen Hobbies und Berufswegen verabschieden müssen, dass ich da mittlerweile auch keine positive Quelle für Optimismus mehr bieten kann.

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Und der Preis für die pissigste Kundenmail samt Großschreibung und Ausrufezeichen geht nach… Österreich! -,-

Will sehn!

Das darf ich leider nicht. :stuck_out_tongue:

Nich mal zensiert? :beanfeels:

Nee, sorry. :rofl:

sad Stasi noises :beansad:

Also mein Arzt kann mich nicht wirklich betreuen. Ich kenn die Übungen ja, aber er sitzt nicht daneben und macht sie mit mir. Das ist ein normaler Orthopäde, der mich mit Verschreibungen von medizinischen Hilfsmitteln, Medikamenten oder eben Sportprogrammen unterstützen kann, aber letztlich im Alltag natürlich nicht dabei ist um zu prüfen dass alles klappt. Da muss ich dann alleine weiter machen, aber das ist ja auch völlig normal und richtig. Ohne Corona wäre die Situation auch weniger vertrackt. Ich könnte normal ins Schwimmbad, ich könnte normal zur Reha. Aber mit Corona ists halt sone Sache einfach…

Wo nix is kann ich nichts machen.

Ich seh das für mich zwar auch als Worst Case, aber: dann hatte ich halt ein verdammt schönes eines Jahr mit Gitarre spielen und hab ein paar hundert Euro für ein Hobby verkloppt, dass mich zwar letztlich nicht langfristig begleitet, aber mir zumindest ein teils doch etwas trostloses 2020 schöner gestaltet hat und dafür kann man ja irgendwie auch dankbar sein.

Aber vielleicht pack ichs auch. Vielleicht gehen die Schmerzen in ein paar Monaten weg und ich kann Muskeln aufbauen und langsam wieder anfangen. Noch hab ich die Flinte nicht im Korn

Ja das klingt auch super. An sich krieg ich ähnliches zu hören. Ich habe halt ein deutlich erhöhtes Risiko mich (schwer) zu verletzen und chronische Schäden anzurichten. Aber prinzipiell verbietet mir das erst mal noch nix. Man muss sich vorsichtig an seine Grenzen tasten und gucken was geht. Das ist manchmal echt nervig. Aber zumindest sind meine körperlichen Signale recht eindeutig: wenn sich meine Gelenke entzünden oder ich sie nicht mehr benutzen kann, dann hab ichs wohl übertrieben :smiley:

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:hugs: :herz:
Gerade, weil ich selber im Moment zu müde von der bisher genutzten Stärke und dem Optimismus bin und zu müde diese für mich anzuwenden, rührt mich das zu lesen wie gut dir das zumindest hier zu gelingen scheint und das ist so schön.
Du hast so recht mit dem was du sagst.

Allerdings. Deutlicher geht’s kaum noch :smiley: .
Ich bin da bei mir manchmal zwischen Dankbarkeit und Frust hin- und hergerissen, aber gleichzeitig wohl auch noch ganz am Anfang meines Weges (der von vielen Betroffenen und Angehörigen mit denen ich gesprochen habe schon als „sehr lang“ attestiert wurde).
In einem PDF zur multimodalen Schmerztherapie eines Schmerztherapeuten, mit welchem ich vor einigen Monaten gearbeitet habe, heißt es soviel wie: „Bei einem gesunden Menschen, meldet sich der Körper sobald eine Belastungsgrenze erreicht wurde. Bei Ihnen ist das anders: Sie agieren praktisch immer über ihre Belastungsgrenze. Alles was sie tun ist zu viel“
Und dann ist da halt auch nie was „sicht-“ oder nachweisbar im MRT oder sonst wo, was meinen Fall nicht besser oder schlechter macht. Auch scheiße, nur anders scheiße :smiley:
Das einzige was mir wohl passieren kann, ist, dass ich meine Füße oder Arme durch zu festes drücken gegen die Schmerzen verletze, aber bis auf blaue Flecke war da bisher nichts.
Da ist der psychische Schaden, der dadurch auf Dauer entsteht eher das Problem.

Ja, da sind wir leidensgenossen :smiley: Das machen HMSler auch ständig. Man merkt nicht, dass man seine Gelenke einfach konstant auf Leistungssportler-Niveau beansprucht, weil der Körper das als Normal empfindet. Bis er dann kaputt geht.

Ich wünsch dir auf jeden Fall viel Erfolg und - achtung! - viel Spaß noch auf dem Weg durch die Krankheit. Weil ich durchaus, so sehr ich grad auch jammer, finde man kann auch dennoch viel Freude haben. Keiner der so schlecht Gitarre spielt wie ich, hat dennoch sone Freude daran, weil jeder Saitenschlag ein Erfolgserlebnis ist :grin:
Und wenn du was findest, was dich begeistert und was du machen kannst, dann ist das ja auch echt ein krasser Glücksschub den du dann hoffentlich auch richtig genießen kannst.

Bin mir sicher, du findest auch immer mehr und mehr und mehr Sachen die dir Freude bereiten und die Grenzen scheinen sicher irgendwann kleiner, wenn du dich immer mehr häuslich einrichtest. Mein Orthopäde meinte mal zu mir, als ich Skateboard fahren aufgeben musste „Niemand kann alles. Manche merken es nicht direkt, aber alle Menschen haben viele Grenzen und der Trick ist, sich nicht durch sie bestimmen zu lassen, sondern selbst zu bestimmen, wie man mit ihnen umgeht“ und so richtig unrecht hat er nicht (genaugenommen würd ich für mich sogar sagen ich kann mehr sachen nicht, unabhängig von meiner krankheit, als durch :grin: )

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Erst eine Geisterfahrerin auf einem engen Radfahrer Schutzstreifen und dann werde ich fast von einem abbiegenden Auto erlegt. Heute lief es. Ach ja, Regen.

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Autos raus aus Deutschland

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Autos runter von der Erde.

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Ich mag Leute nicht, die in jedem Auto eine Belästigung oder Lebensgefahr sehen. Das ist mir jetzt das erste mal passiert und ich bekomme nach wie vor keine Panikanfälle in der Gegenwart von Autos. Get your Shit together. (Nicht auf dich persönlich bezogen sondern diese ganze alberne Debatte)

Hast du mal Christine von Stephen King gelesen? Offensichtlich nicht!

Ziele nächstes mal besser.

Dachte ein Schreck reicht für dich.

:kappa:

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King ist nicht mein Fall und ich habe keine Zeit zum lesen. :stuck_out_tongue:

Leute raus aus Deutschland

Darauf könnten wir uns einigen.

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Dann guck dir den Film an
https://www.netflix.com/search?q=christine&jbv=70007667