Mein Bild von der heutigen Jugend ist deutlich besser als das der Jugend meiner Generation. Klar meckert man gern auch mal, vor allem wenn sie im Bus alle mit ihrer Boombox nerven oder wenn ich die ganzen TikTok-Trends nicht raffe, aber ihnen sind gewisse politische Themen heutzutage viel wichtiger als zu meiner Zeit, was ich sehr positiv finde.
Sicher oder hoffentlich ist das ironisch gemeint und ich checks wieder nicht.
Aber das ist so eine weitere Tradition, auf die wir gerne verzichten können für die Zukunft.
Ja, Achtung, jetzt kommt sie wieder mit ihrer PTBS Keule an und kramt ne persönliche Geschichte aus, aber ich knabber noch heute an diesen ganzen Vorurteilen junger Leute gegenüber und dieses einfach nicht ernst genommen werden „aus Prinzip“ weil „noch keine 18“. Ich hab das auch durch meine Erziehung verinnerlicht und durch die eigenen schlechten Erfahrungen mit anderen Kindern und Jugendlichen ein Grundmisstrauen diesen gegenüber aufgebaut. Aber die Kids von heute sind nicht die selben, die mich damals gemobbt haben, sie können nichts für meine eigenen schlechten Erfahrungen und sollen das auch nicht zu Unrecht zu spüren bekommen.
Wir sollten jungen Menschen zuhören und können gerade wegen ihrer Unvoreingenommenheit noch vieles von ihnen lernen, auch nachträglich.
Wie ich es liebe, immer soll ich den Kaffee machen und immer wird sich dann darüber lustig gemacht dass ich ihn ja untrinkbar schwach mache. Egal wie viel Kaffee ich rein geb.
Jetzt hab ich ihnen gesagt sie können sich in Zukunft den Kaffee selber machen kam von meinem Vater:
Wir machen uns nicht lustig, das ist allein dein Empfinden!
Mach es ihnen nächstes Mal einfach türkisch. Also einfach Pulver in die Tasse und heiß aufgießen.
Kommt mir bekannt vor und in meinem Kopf ploppt sofort ein riesiger Stinkefinger auf.
Musst du dir öfter sowas anhören?
Wenn ja, tut es mir wirklich leid für dich.
Früher ja, die letzte Zeit ists eigentlich besser geworden bzw kam dann nach ein paar Tagen eine Entschuldigung. Regt mich trotzdem grad extrem auf.
Auch in Bezug auf deine Depression oder weiß deine Familie davon?
Das ist so ein Satz, den ich mir als Kind und Jugendliche auch sehr oft anhören durfte.
Daher löst der bis heute ganz viel Wut aus, verstehe dich da gut, denke ich.
Was Depressionen angeht haben sie es mittlerweile verstanden oder akzeptiert. Was die Depression Demenz angeht kann ich mir aber auch ständig was anhören wie man nur so vergesslich sein kann…
Bei meinem Vater ist es hauptsächlich wenn wir uns sehen dass er sich über meinen Kaffee beschwert (seit Jahren) und heute ist mir der Kragen geplatzt.
Aber seit ich ein Kind bin immer wenn ich helfen wollte musste ich es entweder sofort ohne Erklärung könne oder es kamen direkt dumme Sprüche ich könne es ja eh nicht. Er hat nie auch nur irgendwann versucht mir was zu erklären.
Vl war er auch heute sauer weil ich es geschafft hab Schrauben einzudrehen die er nicht geschafft hat (sehr nah an einer Wand und zum Boden so dass man den Schraubenzieher nicht ordentlich halten konnte). Da kam dann auch nur ein, ah na dann kannst du den Rest ja auch gleich machen.
Den Satz selbst nutzt er erst seit ein paar Jahren weil er meint dass es ja unterschiedliche Wahrnehmungen gibt und sich seine von der anderer scheinbar unterscheidet (besonders wenn einer von uns Kindern sauer auf ihn ist)
Ich werf bei sowas immer gerne Beispiele und Vergleiche zu physischen Krankheiten auf, um den Leuten deutlich zu machen, dass sie gerade zwischen 2 wissenschaftlich belegten und anerkannten Erkrankungen Unterscheiden, in Unwissen oder Ignoranz darüber, dass es für beide Symptome gibt, die betroffener Mensch nicht steuern kann.
Verstehe aber auch, wenn du dir irgendwann den Mund fusselig geredet hast und da keine Energie mehr für hast das entweder immer wieder zu erklären oder es auszuhalten. Verständlich, dass du dann irgendwann „platzt“.
Jo, diese Diskrepanz zwischen Erwartungen an das Kind und dafür angemessene Umstände als Elternteil zu schaffen - das kenne ich auch aus meiner Familie und Erziehung. Das fuckt mich noch heute ab.
Und die eigenen Egoprobleme der Eltern oder nicht aufgearbeitete psychische Unzulänglichkeiten und Probleme am Kind abzuwälzen, das auch.
Sorry, dass ich dir da nicht bei helfen kann und ein „ja, kenn das auch“ ist nicht wirklich hilfreich. Ich kann dir gerade nur in so weit „helfen“, dass ich deine Wut darüber nachvollziehen kann, da ich ja selber wegen so einem Familienkram noch immer in Therapie bin.
Ich find sowas tatsächlich oft sogar ziemlich hilfreich, weil ich mich dann verstanden fühle. Löst natürlich nicht das Problem, aber man fühlt sich nicht mehr ganz so allein
Ja, ich finde es kommt drauf an. Auf das Ausmaß genauer gesagt.
Wenn ich den Eindruck bekomme, es findet gerade eine Verschiebung des Fokus statt und es wird von dem ursprünglichen Problem abgelenkt, damit der andere nun dazu kommt von seinem:ihren Problem zu berichten, finde ich das sehr anstrengend.
Ich versuch dabei auch immer nicht zu sehr den Fokus auf mich rüber zu schwenken.
Ob mir das immer so gelingt ist fraglich, aber ich versuche es immer im Hinterkopf zu behalten.
Wie @tristanotto sagt hilft es schon etwas nicht allein zu sein bzw einfach es irgendwo (in dem Fall dem Thread hier) abladen zu können. Danke
Allein das man sein Lifestyle etwas anpasst ist schon ein guter Schritt.
Dagegen meckern das man nicht jeden Tag so lebt ist aber Quatsch, allein schon weil du somit wie ein konservativer redest der die Bewegung nicht ernst nimmt
Ich stehe hier seit 1h an, um 2 fucking Luftballons zu kaufen
Wo?
Müssen ja tolle Luftballons sein…
Lifehack: Kauf einfach mehr Ballons. 10, 20 oder 100. Damit minimierst du die durchschnittliche Wartezeit für den einzelnen Ballon.