Der Auskotzthread 7

Vor allem gibt es dafür heutzutage auch Live Streams :colinmcrage: Sollen se mit ihrem Arsch zu Hause bleiben und euch von dort aus zuschauen!

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Mein Hals kratzt, hab mich wohl bei Ria oder Runa angesteckt, die sind beide erkältet. Dabei hab ich doch Samstag den Termin zur Zweitimpfung und so gar keinen Bock den verschieben zu müssen.

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Wilkommen im Club :beanfeels:/
Nora hat vorhin beim Abendessen einfach den kompletten Mageninhalt, bestehend aus 80% Schleim, ausgekotzt und ist jetzt schon nach 15min das erste Mal vom Husten wieder weinend aufgewacht. Hab jetzt schon keinen Bock mehr auf die Nacht.

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Das hatte Ria heute morgen. Ich hoffe, das Abendessen bleibt drin, sie hatte richtig Appetit.

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Wenn sie kein Fieber bekommt, sollte sie Donnerstag wieder fit sein.

Nora G.: Hold my Fieberthermometer!

:eddyugh: :simonugh:

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Halte durch :beanfeels:/

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Ich habe gerade so ein bisschen einen beruflichen Geschlechterstereotype-Burnout.

Wenn ich eine Beerdigung mache, finde ich fast immer irgendwas Interessantes an der verstorbenen Person, wo ich die Rede drumherum stricken kann: Hobbys, Beruf, Charakterzüge, Musikgeschmack, wichtige Daten im Lebenslauf, irgend so was halt. Aber da Beerdigungen nun mal vorwiegend in der älteren Generation passieren, weiß ich echt nicht mehr, wie viele lebenslustige, fröhliche Frauen ich beerdigt habe, die ihr Leben lang als Hausfrau gearbeitet haben, immer für die Kinder da waren und zum Zeitvertreib gerne strickten. Ich hab langsam echt keine Ahnung mehr, was ich in so einer Situation noch erzählen soll.

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Wie viel weißt du denn in der Regel von den Verstorbenen?

Gibt keine wirkliche Regel, ist eigentlich immer ein Einzelfall. Ich kriege zuerst immer die nackten Daten übermittelt (Geburts- und Sterbedatum und -ort, Familienstand, Konfession und Kontaktpersonen), aber daraus kann man in den seltensten Fällen was machen. Dann liegts halt daran, was die Angehörigen mir im Trauergespräch anvertrauen. Und das kann alles oder nichts sein. Heute hatte ich z. B. eine Beerdigung einer ehemaligen Musicalsängerin und ich konnte über Tabaluga predigen; sowas ist dann immer ganz dankbar. Aber dann gibts eben Stereotype, die wiederholen sich in dieser Generation erschreckend oft.

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Und wenn du dich mal mit Kollegen austauschst? Ist ja sicherlich, wie in vielen anderen Jobs auch, kein individuelles Phänomen, dass man da auch lernen muss, langfristig mit immer ähnlichen Vorraussetzungen trotzdem ne befriedigende Tätigkeitsausübung zu erleben.

Hab ich schon getan. Und einerseits weiß ich auch, dass es vollkommen OK ist, Versatzstücke aus alten Beerdigungen zu nehmen und zu recyceln, so lange es halt keine reine Copy & Paste-Geschichte wird und irgendwas findet man halt immer, was dann doch ein klein wenig anders war als die anderen Beerdigungen. Aber gerade bei diesem Stereotyp ist es echt massiv, wie häufig das auftritt und wie deckungsgleich so viele Lebensläufe sind.

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Wobei was ist an diesem Stereotyp auf den du wohl anspielst denn erstmal so schlecht, wenn die Leute das ok fanden ?

Meine Oma wäre wohl auch in diesen Stereotyp reingefallen.

Gearbeitet bis 25, dann Kinder gekriegt, dann Haushalt, nie wieder gearbeitet.
Hobbys, Garten, Haushalt, Stricken, sowie bisschen Bergdoktor und was eben so im Fernsehen kommt.
Hauptfokus Ihres Lebens, Ihr Mann, Ihre Kinder, dann die Enkel als die dann da waren.

Glaube solche Leute hast du wohl öfter und ja, selbst wenn man mir eine Pistole auf die Brust setzen würde, könnte ich dir keine „interessanten“ Details von Oma für eine Beerdigung zum darüber reden nennen, die du wohl nicht schon 10 mal woanders benutzt hast.

Klar alles Stereotyp, aber ist das schlimm?

Mein Opa konnte noch als ganz normaler Fahrer für eine lokale Firma (Waren zwischen Werken transportieren ) ein Haus bauen und seine Frau (meine Oma ) musste nie arbeiten, nur dadurch waren diese Klischees ja möglich, aber das ist doch eigentlich etwas extrem tolles gewesen, was heute ja leider nicht mehr so möglich ist.

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Dass ich keine Ahnung habe, was ich noch erzählen soll, wenn ich gefühlt zum zehnten Mal die gleiche Person beerdigen muss. Darum ging’s ja.

ja ich hatte mich nur auf das „erschreckend“ bezogen, alle gut.

Kann nur empfehlen nachzuhaken, (was natürlich je nach angehörigen schwierig ist)
ist die Person gerne in Urlaub gefahren, eventuell mit Verwandschaft, was hat man zusammen mit Ihnen unternommen etc.

Ruhig nach Details fragen, das zeigt dann später auch allen, dass man zugehört hat, wenn diese dann auch im Gottesdienst vorkommen.

Den Pfarrer der meinen Opa beerdigt hatten, hätten 1/3 der männlichen Verwandschaft danach am liebsten verprügelt weil man bei der Predigt gemerkt hat, dass er teilweise einfach nur allgemeinplattitüden gesagt hat bzw nur die punkte abgehakt hat, die man ihm gesagt hat, statt dann zb bei den Punkten konkreter nach Details nachzufragen.
Teilweise hat er Dinge auch falsch gesagt oder Durcheinandergebracht oder Dinge ausgeweitet, die dadurch dann einfach falsch waren, was alles hätte geklärt werden können wenn er das ganze mit seinen 1-2 Kontaktpersonen aus der Familie besprochen hätte.

Es ist da eben finde ich die Aufgabe des Pfarrers, bei den Ansprechpersonen wenn möglich nachzuhaken und nicht einfach nur das zu nehmen was die einem aufschreiben und das dann irgendwie in einem Sermon runterzubeten.

Für die trauernden Angehörigen ist die Beerdigungsplanung Ausnahmefall, für den Pfarrer Routine, also sollte der Pfarrer da eben schauen, wie er noch an gute Infos über den Verstorbenen kommt.

Mach ich ja (und in der Ausbildung lernen wir da auch entsprechende Gesprächstechniken). „In den Urlaub fahren“ fällt aber in eine ähnliche Kategorie wie Stricken als Hobby. Es ist ja gerade das Problem, dass einfach so oft immer wieder dasselbe kommt. Meine Traueransprachen drehen sich eigentlich so gut wie immer um irgendwelche Details, die den Menschen so besonders gemacht haben, so dass man auch in der Situation immer noch mal ein Lächeln aufs Gesicht kriegt (die Reproduktion der Biografie in der Traueransprache ist übrigens meistens eh der Tod in Tüten: Die Angehörigen wissen da eh tausendmal besser Bescheid als ich, es kommt unfassbar blöd an, wenn ich mich mal bei den Zahlen vertippt habe und im Endeffekt trägt es auch einfach nix aus).

Machen die wenigsten und das nehme ich auch nie an. :wink:

Genau das ist das Problem. Ich krieg das auch alles immer irgendwie hin, aber das sind eben die Beerdigungen, die am meisten stressen.

Vllt in Richtung Anekdoten über die Verstorbenen. Ich find es immer schade, wenn es relativ unpersönlich klingt. Am schlimmsten fand ich bisher katholische Beerdigungen🙈 und diesen komischen Bibelspruch mit „es gibt eine Zeit zu töten,…“ find ich so irritierend.

Ich kann mich zum Beispiel dran erinnern, dass dann so Dinge genannt wurden wie „hat seine Frau immer Xy genannt“ oder „für ihre Enkel immer Kuchen B gebacken“. So Kleinigkeiten, wo alle die die Person kennen, gerne liebevoll dran denken. Ich glaub,dass man den Angehörigen da dann ein kleines Lächeln auf die Lippen zaubert, ist relativ wichtig. Da wärst du aber auch wieder auf Angehörige angewiesen, die entsprechende Information rausgeben. Wahrscheinlich wird sich das aber trotzdem auch irgendwo wiederholen und gleichförmig sein. Kann gut verstehen, dass das frustrierend ist.

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Merkwürdige Pfarrer hast du erlebt :sweat_smile: Würde das nicht an der Konfession festmachen, weil ich bisher auf keiner kath. Beerdigung diesen „Spruch“ gehört habe.

Die unpersönlichste Ansprache habe ich beim Standesamt (Hochzeit) gehabt; 0815 Text, der überhaupt nicht gepasst hat. Im Vorfeld wurden uns auch keine Fragen gestellt. Das war alles sehr unangenehm und nach 5 Zeilen vom unpassenden Text nicht mehr zugehört. :ugly:

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Klingt gut. :+1: Gerade die Summe der kleinen Dinge macht eine Person ja aus.

Ich muss allerdings sagen, dass ich mich an rein garnichts von dem erinnern kann, was der Pfarrer bei der Beerdigung von meinem Opa gesagt hat, da ich einfach zu fertig mit der Welt war. Aber es war bestimmt kein 0815, weil Dorf und man kannte ihn etc. Ist natürlich auch schon über 10 Jahre her, allerdings kann ich mich seeehr deutlich an bestimmte Bilder oder auch Reaktionen von mir und so erinnern, nur absolut an nix, was der Pfarrer da erzählt hat irgendwie.

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Am schlimmsten fand ich bei der Beerdigung meiner Tante, den Spruch „mit 66 Jahren fängt das Leben an, heißt es so schön“ und sie ist mit 66 gestorben 🤷

Ist als Angehörige/r auch völlig normal. Da ist man emotional und psychisch mit komplett anderen Gedanken beschäftigt. Beerdigung ist für mich immer der eigentl. Start der Trauerverarbeitung gewesen.

@Caro369 Weiß natürlich nicht, wie der Grundtenor war, kann aber sein, der Pfarrer hat das gesagt, um zu betonen, wie früh sie aus dem Leben gerissen wurde.