Der Auskotzthread 7

Theoretisch ja.

In der Hinsicht bin ich Gott sei Dank auch „eiskalt“ und lasse mich null auf diese Spiele ein.

So oft bin ich allerdings nicht krank :sweat_smile:

Manchmal echt. Wurde heut früh gegen 8 angerufen, dass der Schlüssel fürs Auto, das ich gestern hatte nicht da war. Ich hatte den 100% abgegeben. Vor 30min ruft die nächste an, was mit dem Schlüssel ist. In den 2,5 Stunden ist niemand auf die Idee gekommen in der Garage danach zu guggen?! Das hab ich nämlich extra gefragt. Also bin ich jetzt selber runter und tada Auto weg, dh jemand hat es ohne Anmeldung genommen. Aber mich kirre machen anstatt Mal einfach danach zu schauen

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Ich kann dich auch gut verstehen. Selber bin ich heute auch so eingestellt, dass ich sowas schwer aushalten kann, wenn andere beschreiben wie es ihnen auf der Arbeit mit dem Thema Krankmeldungen ergeht und wie toxisch das seitens der Chefs gehandhabt wird und sich das auch auf die Stimmung im Betrieb auswirkt, wenn dann auch Kolleginnen untereinander sich entsprechend unsolidarisch verhalten. Ich bin dann auch Verfechterin davon sich das nicht gefallen zu lassen und den Job notfalls zu wechseln. Denn das so etwas auf Dauer der Gesundheit schadet, stimmt und kann ich ja auch selber anhand meiner eigenen Bio und jetzigen Erkrankungen bestätigen. Mir persönlich tut es dabei aber auch gut mich, ehe ich so ein Statement äußere, daran zu erinnern in welcher Situation ich selber damals gesteckt habe und es entsprechend nicht einfach war so autonom zu handeln wie ichs heute mit so einem Statement fordern würde. Dennoch ist es wichtig zu betonen, dass Arbeitnehmer sich nicht alles gefallen lassen müssen.
Ich finde das ganze Thema unheimlich tricky. Da gibt’s kein schwarz weiß. Und jeweilige persönliche Umstände formen was in dem Moment eher Priorität hat. Manchmal ist es den Job zu behalten, weil der mögliche psychoterror durch Arbeitsamt und Jobcenter gerade mehr negative Auswirkungen auf die Psyche haben könnte. Meine damalige Verhaltenstherapeutin und ich waren damals zu dieser Call center Zeit auch ständig dabei gemeinsam zu verhandeln wie ich mir den Job dort möglichst angenehm gestalte und ihn gleichzeitig behalten zu können. Und trotzdem war dort irgendwann nicht mehr zu arbeiten, das beste was mir passieren konnte.
Vielschichtiges Thema und wirklich nicht einfach.
Liegt aber auch zu großem Teil daran, dass ich da zu sehr persönlich involviert bin und mich das noch heute zu sehr triggered.

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Einem sehr guten Kumpel von mir wurde soeben sein Traumjob abgesagt, weil sie explizit eine Frau für die Stelle suchen.

Von Vorbildung, Qualifikation, Erfahrung und Persönlichkeit kann ich mir keinen bessere Person für diesen Arbeitsplatz vorstellen (Der Job ist meinem nicht unähnlich, wage das also ein wenig einschätzen zu können).

Kann man sich da jetzt irgendwo auf Twitter drüber auslassen, oder ginge das nur, wenn es anders herum wäre?

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Als Mann bestimmt ein No-Go.

Wenn ich nur wegen meines Geschlechts eingestellt werden würde, fände ich das richtig beschissen. Das wäre für mich persönlich echt richtig diskriminierend.

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und, wurde sie entlassen?

Tu es nicht, oder blocke schneller als dein Schatten. Das ist eine Einbahnstraße.

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Ist sowas nicht sogar Arbeitsrechtlich problematisch?
Diskriminierung und so?

Oder gilt das wirklich nur, wenns anders herum ist?

Erinnert mich an eine Freundin von mir. Lehrerin an einer Grundschule und alle im Kollegium sind Frauen, auch die Schulleitung, außer einem einzigen Mann.
Und Gleichstellungsbeauftrage muss eine Frau sein…

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glaube nicht. das hier steht unter jeder stellenausschreibung meiner uni:

Wir wollen an der RWTH Aachen University besonders die Karrieren von Frauen fördern und freuen uns daher über Bewerberinnen.

Bei uns hat mal einer gefragt warum das so ist. „Das ist gesetzlich so geregelt, da können wir nichts machen.“
Das lernen die wahrscheinlich an Tag eins des Lehrgangs für Gleichstellungsbeauftragte.

Na sichi

Du bist nur dazu verpflichtet, die Stellen für alle Geschlechter auszuschreieben, wen du dann aus welchen Gründen einstellst, bleibt ja dir selbst überlassen.

Ja, aber du darfst doch nicht Aufgrund von Herkunft, Religion und Geschlecht ablehnen.

So wie das klang haben sie ihm offiziell aufgrund des Geschlechts abgelehnt. Wenn die das einen anderen Grund vorschieben, ist das was anderes.

Oder bin ich da falsch?

Nein, du kannst auch als Mann diskriminiert werden.

Wenn er wirklich nachweisen könnte, dass eine weniger qualifizierte Person eingestellt wurde, wegen ihres Geschlechts, dann sollte das ebenso Diskriminierung sein.

Im Normalfall darfst du keine Stelle Ausschreiben, die sich ausschließlich auf ein Geschlecht bezieht.

Hier mal ein Interviewbeitrag aus einem Artikel von 2018

Als Arbeitgeber können Sie eine Klage nur dann abwehren, wenn die unterschiedliche Behandlung aufgrund von „wesentlichen und entscheidenden beruflichen Anforderungen notwendig und angemessen“ ist. Vor Kurzem wurde beispielsweise ein Fall entschieden, in dem der Arbeitgeber mit einer Stellenannonce ausdrücklich nur nach Automobilkauffrauen gesucht hatte. In diesem Fall wurde geurteilt, dass es sich zwar um eine Ungleichbehandlung von Männern handelte, diese aber aufgrund der außergewöhnlichen Einzelfallsituation gerechtfertigt war. Der Arbeitgeber hatte bis zu seiner jüngsten Stellenanzeige nämlich ausschließlich Automobilkaufmänner und keine einzige Automobilkauffrau als Angestellte.

Du musst es als Arbeitgeber also begründen können. Das kann aber durchaus eine korrekte Begründung sein, zu sagen „ich möchte einfach auch ein paar weibliche Angestellte, weil ich eine Männerquote von 100% habe“. Diese Freiheit steht dem AG durchaus zu.

Ebenso dann natürlich andersrum, wenn eine Firma ausschließlich Frauen beschäftigt, dürften diese auch explizit nach Männern suchen.

Das funktioniert aber auch nur, solange die Frauen in der Wissenschaft unterrepräsentiert sind. Ansonsten kann man sich da auch als Mann gesetzlich gegen zur Wehr setzen.

Nicht unbedingt. Wenn dir explizit wegen deines Geschlechts abgesagt wird (manche AG sind ja durchaus so doof) dann kannst du dagegen ebenfalls klagen. Edit: Es sei denn natürlich, er kann es entsprechen (s.O.) begründen.

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Ja, das meinte die Schulleitung auch so: „Wird vom Bildungsministerium so vorgegeben, können wir nicht ändern“ :facepalm:

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Hatte mal bei einer Uni ein Vorstellungsgespräch für einen Teilzeitjob (genau was ich wollte). Zwei Frauen waren für die Ausschreibung zuständig und obwohl ich mehrfach sagte dass Teilzeit für mich perfekt wäre wurde ich mit den Worten:

„Wir können uns nicht vorstellen dass ein Mann Teilzeit arbeiten will und das Risiko dass sie nach 1-2 Monaten einen anderen Job annehmen ist uns zu hoch abgelehnt.“ :crazy_face:

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Jein, der Arbeitgeber darf natürlich Parameter festlegen und da kann auch das Geschlecht dazu gehören, sofern es gut begründet wird. Später abzulehnen aus bestimmten Gründe ist etwas anderes.

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Immerhin haben sie es dir gesagt.

Frauen werden einfach abgelehnt, weil sie ja eh bald schwanger werden :smiley:

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Ah, alles klar. Danke!

Warum laden Sie mich dann überhaupt ein :sweat_smile:

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