Tusche war der Endgegner. Ich hatte am Ende mehr Farbe am Arm als auf dem Bild
Wie jedesmal bei mir alles unter Wasser stand und die kompletten Farben im Kasten alle miteinander vermischt waren
Ich hatte eine Lehrerin die das schlechter bewertet hat und kenne auch jetzt einen der u.a. Werken und Handarbeit gibt und der sagt auch zu ersten Stunde klar, wer es sich eindeutig machen lässt bekommt eine 3 oder schlechter.
Ja und Nein, ich habe allen meinen Ex Freunden Knöpf annähen bei bringen müssen, das ist schon peinlich wenn man das nicht mal kann.
Hatte sogar mal ein reine körperliche „Beziehung“ und selbst der versucht recht ungeschickt mich dazu bringen ihn ein kleine Riss zu nähen
Was halt einfach nicht stimmen kann, alle Länder haben Theorie im Kunstunterricht und das diese Abgefragt wird. Die meisten Leute verdrängen es einfach oder haben es in seltenen Fällen verpasst. Aber es ist nicht vorgesehen das es keine Klausuren o.ä. in Kunst gab/gibt und die meisten Schulen machen das auch.
In Kunst hatte ich gute und schlechte Lehrer.
Als wir zum ersten mal realistisch zeichnen sollten, mit Schattierungen usw. hatten wir ne grausige Lehrerin. Die hat mich (und viele andere) viel zu schlecht bewertet. Maßstab für sie war halt, dass es eine Schülerin gab, die das voll drauf hatte, weil sie schon von klein auf immer gern gezeichnet hatte und das mit den Schattierungen halt schon drauf hatte, bevor das im Unterricht überhaupt Thema war. Da wurde nicht geguckt, ob wir überhaupt Fortschritt machen. Ja sorry, dass mein erstest „fotorealistische“ Bild nicht direkt so aussieht wie das von der Mitschülerin, die das schon zum 300. Mal macht.
Und dann gab es ne Lehrerin, die gesehen hat, dass man sich bemüht hat. Klar, wenn das Werk am Ende dennoch absolut müllig aussieht, kannste dem keine 1 geben. Aber die Schüler hatten zB die Chance, ihre Note durch ein kleines Refarat zu dem Thema aufzubessern. Sie hat geschaut, wo jeder Schüler seine individuellen Talente hat und hat sie in die Richtung gefördert.
Bei vielen Themen konnten wir daher relativ frei sein. Während einige Lehrer starr gesagt haben „Ihr zeichnet jetzt mit Bleistift Objekt X im Stil Y“, war sie uns etwa mehr Freiheiten gegeben, solange es eben noch zu der Thematik passte.
Mit Tusche kam ich auch nie klar. Meine Bilder hatten immer so viele Klekse Und wenn die Feder bei ner falschen kleinen BEwegung so fies über das Blatt kratzte… ürgh, krieg allein bei dem Gedanken Gänsehaut.
Es hat aber zumindest zum Teil trotzdem Spaß gemacht, weil wir eben auch coole Themen hatten. ZB hatten wir das Thema Tattoos (Wer mich kennt, weiß, dass das voll mein Ding ist). Jeder bekam ein Blatt mit einem Körperteil, welches wir „tätowieren“ sollten. Ich hab direkt als Vorlage ein Foto eines weiblichen Rückens genommen, den ich von oben bis unten zugehackt hab. Ich fand das so toll. Ja, hier und da dann bisschen rumgesaut dank der dummen Tusche-Klekse, aber ich hab’s dennoch geliebt.
Wir hatten sowas leider gar nicht. Nur die Mutter einer Mitschülerin hat einen Kochkurs angeboten, privat, da waren auch Jungs dabei.
Was ich aber richtig kacke fand, war im Sport Grundkurs die Wahl bei Einzel - und Mannschaftssport. Man musste beides belegen und den Jungs wurde es verwehrt, dass die irischer Volkstanz belegen dürfen. Und wie Mädels haben halt bissle mit Tüchern rumgewedelt und alle ne eins bekommen und die mussten ernsthaften Sport machen. Und das zusätzlich dazu, dass man da einfach ne Trennung vornimmt aus absolut nicht vorhandenen Gründen.
Was man nicht kann, btw. So wie alles andere benötigt es ein Grundverständnis und Übung.
Es ist ein Klischee und vereinfacht ungemein, wenn behauptet wird, einige Fächer seien so einfach im Vergleich, weil Wissen, Grammatik Zahlen und Daten ja einfacher als Technik sind.
Vieles ist ein guter Teil Übung; Leute die gut zeichnen können, üben es. Leute, die Spachen sprechen, üben. Leute, die Programmieren, üben.
Leute, die etwas besonders gut beherrschen üben.
Aus dem Grund finde ich die Diskussion gerade so ermüdend.
Mathenoten sind nicht fairer, weil es die Lösung gibt. Viele haben ein Problem in dem Verständnis von Mathe, weil es abstrakter ist. Einige tun sich unglaublich schwer mit Sprachen, Auswendiglernen und co. Da ruft aber keiner danach, bitte nicht mehr zu benoten. Komischerweise sind es immer Sport, Handwerk, Musik und Kunst. Und das liegt daran, weil ein guter Teil der Lehrer:innen in den Fächern wohl besonders inkompetent sind.
Schimpfe aufs System, den Lehrplan oder sonst was, aber reduziere nicht solche Fächer auf ein plumpes „die haben halt Talent, braucht ja sonst nix. Deren Leistung braucht keine Benotung und ist damit unwichtiger als Nawis und co.“
Und genau das sollte der Standard in allen Fächern sein.
Solche Erfahrungen konnte ich in vielen verschiedenen Fächern machen. Sehr viele Lehrer :innen boten kleine Referate oder kleine Hausarbeiten an, um Arbeiten auszugleichen (sowohl in Kunstkram als auch in Physik, Mathe oder Chemie)
Nö, weil man die Fächer ja trotzdem als soweit unwichtig ansieht, dass man sie in seiner Freizeit nie übt. Ich war nie gut im Zeichnen, aber so gabs immer die 3. Das war nie gut, aber auch nie abschlussgefährdend und daher auch nie hingesetzt und mal ein Stillleben geübt. Da ist es dann einfacher, wenn das Fach und der Lehrer Schuld sind.
wo sag ich „die haben halt talent und sonst nix?“
Lies was ich schreibe.
Das sind eben einfach sachen die man nicht so schnell lernen kann.
Was würde es mir zb bringen, wenn ich rein theorethisch 6 monate Zeichen nachhilfe nehme, wenn es sowas gäbe, aber in Wasserfarben, Pappmachebasteln etc eben nicht ?`
Wissen ist eben einfach einfacher als körperliche Fähigkeiten.
Fähigkeiten muss man üben, Wissen dagegen, solange wir nicht von ewigkeiten reden, macht es nichts wenn man eben zunimmt zb, oder nicht so gute Hand augen Koordination hat.
Und ja bedingt dadurch dass die Hauptfächer für die Schulkarriere/Abschluss eben weit wichtiger sind als Nebenfächer plus es da eben auch etablierte Nachhilfesysteme gibt etc, bzw man nur begrenzt zeit hat, kann man eben nichtseinen Fokus auf Kunst oder Musik legen,
Hat man das als Hauptfach sieht es natürlich anders aus.
was meinst du mit LKs ?
Leistungskurse ? das ist ja dann eher gymnasialbereich.
Also ich kann nur sagen in der Realschule hatten wir keine Theoriearbeiten und nein, ich lasse mir jetzt nicht sagen, ich hätte die einfach 6 Jahre lang verdrängt.
Denn das wären ja sachen gewesen wo ich dann die 1 oder 2 geschrieben hätte, daran würde ich mich erinnern.
In Kunst gab es ja auch kein Unterrichtsbuch, zumindest bei Uns.
Man ging in den Kunstraum, da war der Lehrer.
Das sehe ich genauso (so weit isses schon, dass ich dir zustimme!)
Eine bessere Note, wenn dein Kunstunterricht nur aus fotorealistischen Malen und Zeichnen bestand. Sofern es einem halt wichtig ist.
6 Monate Mathenachhilfe garantieren mir nicht mein Mathewissen für die nächsten Klassen und Themen.
Dann schreib das direkt so und nicht tausend andere Dinge, warum du deshalb ein Häkelkissen deiner Oma geben musst. Dein Fokus und die Relevanz siehst du woanders und das ist okay.
Hättest du Kunst als Hauptfach hättest du nicht automatisch mehr Bock drauf.
Wissen schadet es, wenn man Verständnisprobleme hat, nicht Auswendiglernen kann, sich schlecht konzentrieren kann, schlecht schläft usw. usw. usw.
Nein, das ist personenabhängig.
Weil das miteinander zusammenhängt. So Prinzipien wie Perspektiven und Schatten darzustellen, gibt es dann bei Wasserfarben auch wieder.
Vllt ist das Ding bei kreativen Fächern einfach auch eine andere Zielsetzung und objektiv nicht immer bewertbar.
Im Sportunterricht geht es ja im Endeffekt nicht darum, dass alle kleine Messis werden, sondern dass man sich bewegt, weil da viele von zu Hause auch nicht dazu animiert werden. Da ist dann die Frage, muss man den Leuten den Spaß am Sport verderben, in dem man sagt, also du schaffst in n 12 min nicht x Mal um die Aschenbahn zu rennen, also fünf. Da fände ich es viel wichtiger als Zielsetzung des Sportunterrichts Team-Geist, allgemein Bewegung und so auf Priorität 1 zu setzen.
Ich zumindest hatte deswegen immer null Bock auf Sport und es war eine reinste Qual.
Ähnlich bei Kunst. Eine Person, die zum Beispiel bockstark in abstrakter Kunst ist, kann vllt null realistische Schatten zeichnen. Joa, das ist halt dann so. Ziel ist ja hier auch nicht lauter Monets zu züchten, sondern einfach ein allgemeines Verständnis für die verschiedenen Epochen, Techniken etc. zu schaffen.
Meiner Meinung nach geht es (sollte es) in solchen Fächern eben auch darum, Interessen zu wecken. Viele sind aus eigenem Antrieb da einfach auch nicht dahinter bzw. glauben joa ist eh nix für mich.
Allerdings auch echt hart. Wir mussten so viel tun für Kunst, da ist einigen echt die Kinnlade runtergekippt.
Schriftliche Prüfungen, regelmäßige Essays, Latein, Italienisch, Französisch für die Kunsthistorischen Grundbegriffe, Geschichte, im Kunstunterricht dann verschiedene Techniken erlernen die dann auch objektiv und streng bewertet wurden, Kunstanalyse, Musikanalyse, …
Das war schon viel Arbeit und viel Wissen was da abgefragt wurde. Dafür allerdings auch später in der Oberstufe nur noch einsen. weil ich einfach alles schon wusste und kannte bzw sogar mehr als nötig.
Kunstunterricht ist nicht automatisch kreativ, weil man zeichnet und malt. Man erschafft sogar ziemlich selten was aus der eigenen Idee. Oft es ist stumpfes abmalen oder zeichnen, damit Technik X geübt wird. (das lese ich hier aus den Beiträgen)
Das kann man auch auf andere Bereiche anwenden: In Mathe liegt mir Thema x mehr als Thema y. (Klassiker Stochastik vs den Rest)
Ich weiß und verstehe, worauf du hinaus möchtest. Es geht mir nur darum sich davon zu verabschieden, dass der Kunstunterricht ein pures Talentfach ist. Deutsch wird auch nicht so angenommen, obwohl da Texte bewertet werden.
Meiner Meinung liegt oft ein Missverständnis darin, dass angenommen wird, Werk X muss perfekt aussehen und da machen es sich einige Lehrer:innen sehr einfach (oder Schüler:innen, die sich eh nicht darauf einlassen wollen).
Wo steht diese Zauberrealschule?
das sag ich doch nicht
den kunst/musikkurs gibts aber auch nicht mehr. den hatte meine Kunstlehrerin damals durchgesetzt für die letzten berufsjahre die sie noch hatte. wir waren der einzige jahrgang der den hatte
Wäre Gasthörerschaft an einer Uni was für dich?
Darum sollte es eigentlich in allen Fächern gehen. Es ist halt aber auch Teil unserer Natur, dass uns halt einige Dinge mehr interessieren als andere.
So wie ich mich in Sport gefühlt habe, haben sich halt andere in Mathe gefühlt.
Vielleicht müsste man auch einfach Leuten erlauben in irgendwas versagen bzw. Schlecht sein zu dürfen.
Ich hab ja nicht mal Abi. Ne ich glaube das Kapitel lernen ist für mich abgeschlossen. Ich war nur erstaunt über die Schilderungen die eher nach privat Elitegymnasium klingen
Abgesehen von Mobbing und ggf. Notenschnitten, sehe ich das genauso. Oft helfen diese „kann ich gut“ und „kann ich nicht so gut“, darin, sich zu finden und zu schauen, was man machen will oder ggf. Förderung braucht.
Ich habe es nach der Schule erlebt, wie eine Freundin mit 1er Schnitt gar nicht so wirklich wusste, was ihr liegt. Sie hat Jahre gebraucht, um für sich eine Orientierung zu finden.