So, wieder daheim. Also die Notlösung für eventuell wieder schlimmer werdende Schmerzen steht, bin jedoch nicht zufrieden. Naja, wird schon schief gehen. Oder in dem Fall ich
Für den Entzug bekam ich jetzt Benzos verschrieben. Das ist zwar wie den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben, aber hey. Ich muss weder der Welt und nach dem Wochenende auch mir nichts mehr beweisen und muss es mir ja dann auch nicht unnötig schwerer machen.
Jedenfalls geht mir der ganze Zirkus um den BSV jetzt schon arg auf die Nerven und ein Ende nicht in Sicht.
Habe eigentlich auch null Bock, wochenlang auf Reha zu gehen, aber Götter, habe ich die nötig…
Als Rauschmittel sind die Benzos sehr beliebt, weil sie dem Nutzer bei einer hohen Dosis ein Gefühl von Sorglosigkeit vermitteln können. Die Droge wirkt angstlösend und beruhigend, sie vermittelt bei Einnahme innerhalb kürzester Zeit ein Gefühl als wäre man in Watte gepackt. Dieses Gefühl entsteht dadurch, dass die Droge dämpfend auf das zentrale Nervensystem wirkt und Reize dort nur noch vermindert übertragen werden.
Also, du bekommst nun als Unterstützung ein anderes Medikament, das ein ebenso so hohes Suchtpotential hat? Wäre es da nicht eine Option gewesen, die Schmerzmittel ausschleichen zu lassen, anstatt einem harten cut wie geplant?
Ich mein, wie willst du dann von den Benzos weg?
Ich kenne weder dich noch deinen Arzt, aber etwas ratlos lässt mich die Vorgehensweise doch zurück.
„Ja mei, Herr Dokta, mei, wissens scho. Des is ja ganz nett, dass Sie mir do etz a Ganja vaschreim woin. Aber i hob gnua dahoam, aber des huift trotzdem nett.“
Ich kenne auch keinen Arzt, der sowas machen würde (von starker Abhängigkeit und die nächste Potentielle). Dann lieber zuerst klassisch ausschleichen versuchen, bevor man noch diese Truhe öffnet.
Aber nun gut. Ich hoffe, es gibt einen Plan für die Benzos.
Früher hätte ich gesagt: „Die Ärzte wissen ja schon, was sie da tun“. Heute weiß ich, dass zumindest in Sachen Medikamentenabhängigkeit viel zu viel geschludert wird. Viele haben null Ahnung oder wissen zwar vom Suchtpotenzial, nehmen das ganze aber zu locker.
Ja, ich hätte auch das Tramal weiter ausschleichen können. War ja auch immer das erste das ich zu dem Thema hörte. Aber ich kam damit emotional einfach nicht mehr klar.
Dass ich jetzt zwei drei Tage Benzos nehme, aber dafür zumindest teilweise sogar arbeiten kann, fühlt sich eher so an, als würde ich was gegen Grippe nehmen.
Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll. Ja, es ist eigentlich dasselbe in Grün, aber mein Kopf damit einfach besser zurecht
Benzos sind keine Schmerzmittel, haben aber auch ein so hohes Suchtpotenzial.
Was die ganzen Einwände angeht, ja ihr habt Recht, es kann ein Spiel mit dem Feuer werden. Berühmte letzte Worte: und ich weiß was ich tue!
Und der Arzt kann da gerade am wenigsten dafür, da er nur die Vertretung ist und heute selber erst den ersten Tag wieder da.
Sinn und Zweck sollte eigentlich nicht primär sein, dass du arbeitsfähig bist. Du hast starke Schmerzen, die dich zudem Emotional super mitnehmen und du somit eigentlich gerade andere Baustellen als Arbeitfähigkeit hast.
Edit: Ich schreibe das tatsächlich aus Sorge, nicht, um dich zu bevormunden o.ä. Ich will dir auch nicht zu Nahe treten. Dennoch tut es mir leid, wenn es so rüberkommt.
Genau, deswegen komme ich mit der Lösung gut klar. Sicher, ich könnte auch auf harten Kerl machen und die nächsten Tage auch noch kalt durchziehen. Aber ich habe mir was bewiesen und gelernt. Also brauche ich es jetzt nicht unnötig hart machen.
Und arbeitsfähig heißt für mich derzeit ohnehin nur, ich kann daheim auf der Couch sitzen/liegen und den PC bedienen
Aber heute einen Termin zu machen, ist näher dran an einem Termin, als gar keinen zu machen. Es gibt immer mal wieder Glücksfälle, wo man wesentlich früher drankommt, wenn es sehr akut ist.
Ich bin der Meinung, es ist dennoch sinnvoller als nur, unbegleitet, sehr stark süchtigmachende Medikamente zu verschreiben.
Habe aber gerade keine Lust meinen Vorschlag oder Hoffnung großartig zu rechtfertigen. Dafür ist mir das Thema zu wichtig, und der Witz zu flach.
Eben. Ich bekomme gerade in meinem Umfeld auch mit, dass gerade Psychosomatische Kliniken genau für solche Fälle einigermaßen schnell Plätze zur Verfügung haben. Natürlich ist die Versorgungssituation je nach Ort wahrscheinlich sehr unterschiedlich, aber man kann auf jeden Fall Glück haben und schnell was bekommen. Leider muss man dafür nur unglaubliche Anstrengungen aufwenden.
Bin da ja auch gerade dran ne Reha für BSV/Schmerztherapie/Psychosomatik zu bekommen. Wenn ich nicht das Glück hätte, SozPäds in meinem beruflichen und privaten Umfeld zu haben, die mir dabei helfen, ich würde den Antrag wohl nicht stellen