Arbeitszeugniscodierung kann durchaus hilfreich sein, man sollte aber auch nicht zu viel darauf geben, weil viele Unternehmen einfach pro forma ein gutes ausstellen um keine unnötige Arbeit zu haben.
Psychofragen wie “wie lang ist ein 20 Euro Schein?”
Dann google mal “Zeugnissprache” und lies dir dein Arbeitszeugnis erneut durch.
“Er war stehts bemüht.” heißt dann “Er hats versucht aber eigentlich nicht hinbekommen!”. Ist ne mega asoziale Art und Weise eines Arbeitgebers und sollte dein Zeugnis zu viele dieser schlechten Codes besitzen, kannst du auch ein besseres Verlangen, da ein Arbeitszeugnis immer mindestens einer Schulnote 3 entsprechen muss.
Dann hast du vielleicht kein qualifiziertes Arbeitszeugnis bekommen? Also qualifiziert ist keine Wertung sondern bedeutet, dass du bewertet wurdest.
Ein Standardarbeitszeugnis beschreibt nur deine Tätigkeiten
Edit: Die meisten Arbeitgeber stellen von vorn herein ein qualifiziertes Zeugnis aus, aber eigentlich muss der Arbeitnehmer darum bitten, da sonst standardmäßig nur ein einfaches ausgestellt wird.
Find ich persönlich einfach mega asozial. Wozu will man jemanden eine Jobchance bei einem anderen Arbeitnehmer versauen? Die Solidarität unter Arbeitgebern gibts doch sonst auch nicht. Da juckt sich kein Schwanz um den anderen.
Aber wenns dann ums Zeugnis geht, drückt man dem Ex-Kollegen gern noch 1-2 schlechte Dinge rein. Ist immer schön einseitig zu bewerten, wenn man nichts mehr zu befürchten hat. Wenn ein Ex-Chef ein Zeugnis mit vielen Zeugniscodes benutzt, kannste den eh in der Pfeife rauchen. Hinterlistiges Schwein ohne Rückgrat. Ich vertrete noch die Einstellung, dass man alles klären kann. Mit Worten! In einem Gespräch auf Augenhöhe! Aber das sehen einige wohl anders.
Wenn das wirklich stimmt, dass mir die Idioten ein absichtlich schlechtes geschrieben haben, dann bin ich mehr als erboßt. Ich hab mich wirklich angestrengt in dem FSJ eine solide Arbeit zu leisten. Die meiste Zeit saß ich im Sekretariat rum und wenn ich was zutun hatte, fühlte ich mich wie so ein ausgebeuteter Mensch.
Aber wie gesagt: Wenn du (und evtl. noch 2-3 Leute die auch drüber gelesen haben) der Meinung sind, dass das Zeugnis nicht zutreffend ist, bzw. wirklich schlechter als Schulnote 3, dann kannst du deinen ehemaligen Arbeitgeber dazu auffordern ein neues auszustellen. Er ist dazu verpflichtet und darf dir nach Gesetz kein Zeugnis reinwürgen, was dich später benachteiligt. Im Ernstfall geht sowas vor Gericht und der Arbeitgeber verliert.
Das ist der Grund warum viele AG nur noch gute Zeugnisse ausstellen. Damit ersparen sie sich und dem Ex-MA vieles.
Die Zeugniscodes wurden entwickelt, weil der ehemalige AG sich nicht offen negativ über den ehemaligen Mitarbeiter äußern darf. Sollte das nämlich der Mitarbeiter mitkriegen könnte er ja klagen. Neben den Zeugniscodes wird sowieso oft telefonisch beim Ex-AG angerufen und nachgefragt.
@KerMar24 ich glaube nicht dass es absichtlich ist. Es gibt auch Unternehmen die keinen Plan von der Codierung haben! Ein nettes Zeugnis, in den ihren Augen, sieht in einem Konzern blöd aus. Man kann unter die Zeugnisse “Nicht kodiert” schreiben lassen, wenn man von den Formulierungen keine Ahnung hat. ^^
Das ist auch sowas was mich verwirrt hat. Bei der Schule an der ich gearbeitet habe, war von März - Juli eine (sehr attraktive, hehe) Praktikantin im Sekretariat. Bei ihrem letzten Tag, schrieb sie ihr Zeugnis selbst und der Rektor hat es unterschrieben o.o
Es gibt wirklich viele eindeutige Zeugniscodes, die seit Jahren verwendet werden. Findet man in 2min bei Google. Wenn du viele eindeutig negative Codes im Zeugnis hast, kannst du da durchaus gegen vorgehen. Die Frage ist, wie wichtig das einem ist. Sowas kostet Geld (Anwalt, etc.) und Zeit. Deshalb reicht es meist dem “Sohn einer Butterziege” zu drohen und schon gibts ein positiveres bzw. neutraleres Zeugnis.
Aber es kann natürlich sein, dass es unabsichtlich negativ formuliert wurde, weil viele der Codes in der Umgangssprache als positiv gesehen werden. Daher benutzt man diese ja auch. Wenn dein AG davon keinen Plan hat (was aber eigentlich die meisten haben, die länger als 2 Wochen Chef sind) kannst du ihn höflich darauf hinweisen, dass dieses Zeugnis für dich benachteiligend ausfällt.
Sorry aber sowas kann ich echt nicht ab. Da verlier ich auch jegliches Verständnis für. Wenn der Mitarbeiter scheiße war sollte man einfach froh sein, dass er weg ist. Wozu da noch passiv aggressiv einen reindrücken? Das ist höchst unprofessionell.
In den meisten Fällen sind solche Zeugnisse auch einfach absichtlich negativ formuliert. Ich kenne einen Fall da hat ein Bekannter seine Führungsposition gekündigt weil er eine viel höhere Stelle bei einem Konkurrenten angeboten bekommen hat. Ich mein ihm ist das Zeugnis eh wurscht, aber im Zeugnis wird er als der größte Waschlappen auf Erden dargestellt. Einfach weil der AG es kann und nicht drauf klar kam, dass der Mitarbeiter gekündigt hat.