Der Auskotzthread

Der Grad zwischen „Ehrenamt“ und „Vereinsmeierei“ ist halt gerade auf Dörfern schwierig. Ruckzuck wird man da für jeden Käse eingespannt. Aber ist auf jeden Fall ein guter, kleiner erster Schritt. Aber so abgedroschen es ist, auch mit vielen kleinen Schritten kommt man vorwärts. Also nicht verzagen :slight_smile:

Ich hab ein unglaublich schlechtes Selbstwertgefühl durch jahrelanges Mobbing. Ich find mich selbst nicht wirklich interessant und komme mir halt immer vor als ob ich mich aufdränge, wenn ich Leute anspreche. Ich bekomme zwar immer mal wieder positives Feedback (von meinem Freund, seinen Freunden und sowas) aber irgendwie ist das so tief in meinem Unterbewusstsein verankert, dass ich mich da echt schwer tu.

Ich geb mein Bestes :slight_smile: Ich komm ja selbst vom Dorf und weiß da auch so ein bisschen wie der Hase läuft. Ist halt schwierig in schon bestehende Kreise reinzukommen.

Ja, damit tun sich viele schwer - und einige „Kreise“ machen es einem ja auch schwer.
Gerade wenn du wie du schreibst dich selbst eher nicht interessant findest und Angst hast dich aufzudrängen.
Schritt 1 sollte auf jeden Fall in die Richtung gehen, dass du dich selbst auch interessanter findest. Daran kann man wirklich arbeiten.
Mit dem auf Leute zugehen ist oft der bessere Weg die Leute dazu bringen, dass sie auf dich zugehen. Es gibt da einiges an Literatur, die einem vielleicht nicht zu 100% auf diese Spur bringt, die aber Ansätze vermitteln und einen wissen lassen, dass da was möglich ist.

Du packst das :slight_smile:

Danke, das baut mich wirklich auf so einen Zuspruch zu bekommen :slight_smile: Mit dem Selbstwertgefühl ist es halt ein Kampf, den ich schon seit Jahren mit mir selbst austrage. Ich bin zu stur dazu es einfach dabei zu belassen. Aber gleichzeitig ist es auch unglaublich Kräftezehrend.

Das mit dem mangelnden Selbstwertgefühl kenne ich… In der Schule war ich eher die Au0enseiterin, aber wer mich wirklich gemobbt hat, war mein Vater mit seinen Sprüchen. Er hat es natürlich nur gut gemeint. Aber damit habe ich abgeschlossen, zumindest hoffe ich das. Kräftezehrend ist das auf jeden Fall, ja… Ich bin auch vor fast drei Jahren 500 km weit weg gezogen, aus Jobgründen. Hier in Gladbach kenne ich immer noch nicht sehr viele Menschen, aber durch meinen Job habe ich viel mit Menschen zu tun und durch das Internet habe ich ein paar sehr gute gleichgesinnte Nerds gefunden, die ich auch treffe, so oft es eben geht. Was ich dir als Tipp geben wollte: Solange du keinen Job hast, mach irgendwas ehrenamtliches. Ich helfe im Tierheim aus, das sehe ich aber nicht als Arbeit, sondern als Therapiesitzung. Bin bei der Katzenhilfe und es tut so gut, mit Tieren zu “arbeiten”. Natürlich setzt das voraus, dass man tierlieb ist… Aber wenn Tiere nicht das Richtige sind, gibt es ja oft noch irgendwelche Organsisationen, bei denen wann was mit Kindern machen kann oder irgendwas Vergleichbares… Hauptsache, man sitzt nicht die ganze Zeit zuhause, das macht Depressionen.

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Das ist jetzt wahrscheinlich 'ne blöde Frage, aber was macht man denn da so?^^

Wie ich schon geschrieben hab, ich versuche mich schon ehrenamtlich einzubringen, was halt auf dem Dorf immer ein bisschen schwierig ist. Im Tierheim würde ich auch gerne helfen, wenn da nicht das Problem mit dem Hinkommen wäre. Ich bin mittlerweile auch schon so weit gegangen, dass ich mich hier im Ort anbiete um mit Hunden Gassi zu gehen, damit ich überhaupt was zu tun habe, denn so wie es die letzten Monate lief kann es nicht weitergehen. Da geh ich nur noch mehr kaputt dran.

Das ist, ohne dich damit beurteilen oder unter Druck setzen zu wollen, sehr schlimm und traurig. Das weißt du (hoffentlich). So kann es nicht ewig weitergehen und es muss sich daran etwas ändern. Das weißt du (hoffentlich). Es gibt Menschen, die sich bestimmt freuen würden, wenn du auf sie zu gehst oder zumindest zulässt, dass sie auf dich zu gehen können. Es gibt Menschen, die dir helfen wollen und können. Das weißt du (hoffentlich). Und du wurdest bestimmt nicht geboren, um alleine trübsal zu blasen, sondern um aus deinem Leben das Beste zu machen und es genießen zu können. Das alles solltest du wissen und dann konsequent umsetzen.

Jap. Glaub nicht, dass es ohne Veränderungen besser wird. Irgendwann ist die Luft raus. deine Ausdauer erschöpft und dir fehlt selbst die Kraft zum Gehen, zum Aufstehen, zum Atmen… und dein Freund und jeder der dir nahe steht leidet mit dir, wegen dir. Aber das muss nicht sein.

Zu der Ehrenamtsgeschichte:
Seit 1,5 Jahren trainiere ich ehrenamtlich eine E-Jugendfußballmannschaft (10-Jährige). 1. Sind Kinder optimistisch und wollen Spaß haben. Das färbt ab. 2. Habe ich dabei viel über mich herausgefunden (Stärken und Schwächen). 3. Tut es gut, Gutes zu tun und gebraucht zu werden. 4. usw usw…
Fazit: Ehrenamt und Kontakt mit Menschen kann sehr viel bei dir bewirken!

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@zwecki Ich mache die Klos sauber, füttere das Rudel, kehre die Räume und dann schmuse ich mit denen, die wollen, bürste die, die wollen und spiele mit denen, die wollen. :smiley: Außerdem srpeche ich viel mit denen, die sollen sich ja an Menschen gewöhnen.

@FrauNasenbaer Ja, auf dem Dorf ist sowas natürlich nochmal schwieriger… Aber du gehst es an und das ist wichtig. Vielleicht gibt es auch Kinder, die Nachhilfe brauchen?

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Ich versuche ja bereits an mir zu arbeiten, aber aus alten Mustern auszubrechen ist meist nicht leicht. Mein Freund hilft mir dabei auch enorm indem er mich in allem bestärkt, was mir gut tut. Dank ihm hab ich nach Jahren wieder angefangen Kurzgeschichten zu schreiben. Die Kurzgeschichten sind für mich auch irgendwo ein Ventil um den Frust loszuwerden. Durch die lange Arbeitslosigkeit kommt halt noch hinzu, dass man sich komplett nutzlos findet. Klar ich mach den Haushalt und solche Sachen, aber das befriedigt einen ja auch nicht wirklich.

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Was waren denn in der Schule so deine starken Fächer? Gab’s da nichts, was dir irgendwie Spaß gemacht oder dich wenigstens weniger genervt hat als der Rest? :smile:

@MaraLeaJade Ahh. Danke für die Info.^^ Das klingt ja sogar relativ zeitintensiv.

@FIFAnier95 Irgendwie spiel ich auch immer mit dem Gedanken, Trainer zu werden. Aber auf der anderen Seite trau ich’s mir dann doch wieder nicht zu.

Kinder gibt es hier echt kaum noch. Wenn man sich in den Ortschaften hier in der Umgebung mal umschaut sind es fast nur noch ältere Menschen. Im Nachbardorf gab es letztes Jahr vier Geburten, das hat den Einwohnerschnitt um fast 10% gesteigert. Die jungen Menschen (wie doof das auch klingt) wollen halt lieber in der Stadt wohnen. Mein Freund und ich haben halt das große Glück, dass wir eine eigene Wohnung im Haus seiner Eltern haben und wir so auch keine Miete zahlen müssen.

Dann solltest du morgen unbedingt hieran teilnehmen!:

@zwecki Warum traust du dir es nicht zu? Ich war als ich angefangen habe von Selbstzweifeln und -hass nur so zerfressen und jetzt gibt es mir so viel Kraft und Selbstbewusstsein :open_mouth:

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Ich schreibe halt enorm gerne und bin in der Hinsicht kreativ gerne tätig. Worte liegen mir einfach. Ansonsten war alles wo man viel lamentieren konnten meine besten Fächer. Kurioserweise bin ich gerne kreativ und chaotisch, im Job hab ich es aber lieber geordnet und nach einem festen Ablauf.

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Das hab ich schon gesehen. Hab mir es extra aufgeschrieben, dass ich dran teilnehmen will :slight_smile:

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Und wenn du auf diese Karte setzt und versuchst, einen Verlag zu finden? Ich kann mir natürlich vorstellen, dass das besonders schwer ist, wenn man schwer auf Menschen zugehen kann.

Ich wurde selbst früher immer gehänselt, weil ich lange kleiner und schwächer als die anderen Jungs war und bin daher auch sehr schüchtern. Wenn es nicht gerade um Frauen geht, kann ich mich aber doch meistens überwinden. :smiley:

Mit dem Verlag ist eine gute Idee, ich glaube sogar, dass ich da über meinen Schwiegervater in Spe einen Fuß in die Tür kriege. Soweit ich weiß hat der mal für einen Verlag gearbeitet.

Ich kann übrigens auch nicht gut mit Frauen :smiley: Ich bin mit einem älteren Bruder aufgewachsen und daher sind mir Frauen immer ein bisschen suspekt :smiley:

Ich weiß nicht. Ich bin selbst ein schlechter Spieler und ausdauertechnisch in letzter Zeit in schlechter Verfassung. Hinzu kommt, dass ich noch nie wirklich mit Kindern zu tun hatte und auch gar nicht weiß, wie ich die trainieren soll. Aber es ist irgendwie so ein Traum von mir. Ich liebe Fußball und da ich zu schlecht bin, um selbst zu spielen, wäre so ein Trainer"job" vielleicht ganz cool, denke ich mir.^^

@FrauNasenbaer Ich hab kein Problem mit Frauen. Ich habe viele weibliche Bekannte und einige weibliche Freunde. Schwierig wird’s für mich erst, wenn Interesse besteht. :smile:

Okay das ist natürlich was anderes :smiley: Bei mir liegts wirklich einfach daran, dass ich mit Frauen einfach echt wenig Schnittstellen habe was Interessen angeht.