Alter Hut, aber Privatisierung war ja in den 90ern die Antwort auf alles. Leider wurde beim Mobilfunk ja (UMTS, G5 Lizenzen) ähnlicher Wahnsinn betrieben. Das jetzige Jahrzehnt wird dementsprechend teuer bleiben für den Endkunden in Deutschland. Letzteres ärgert mich eigentlich noch mehr, man hätte hier eigentlich gegensteuern können, gegen die Fehler beim Festnetz. Aber Digitalisierung und Bildung sind halt nicht die Kernkompetenzen unserer Politik, da wird seit 30 Jahren nur geschwafelt.
Im Übrigens finde ich auch die rhetorische Gewandtheit von Helmut Kohl… interessant. Krass, wie der mit so einem Charisma so lange Kanzler war.
Letzte Folge über Tirol und den Corona-Virus angeguckt … und war echt hart, vor allem mit wieviel er Recht hatte.
ABER
Der Einstieg mit dem Umstand, dass wir wieder einen zweiten Hotspot haben (was ja stimmt), den hätte er besser hinbekommen können.
Ischgl war letztes Jahr. Dieses Jahr ist es Zillertal. Das ist ungefähr als wäre Sylt letztes Jahr ein Hotspot gewesen und heuer ist es Rügen. Da ist halt Dänemark (oder hier in Tirol: das Wipptal, also Italien) dazwischen. Das hat dem halt einen Beischmäckle gegeben, als hätte er nicht richtig recherchiert, vor allem, weil wo kommt unser Lieblings-NR (der Hörl Franzi) her? Aus dem Zillertal. Ihr dürft euch euren Teil denken, wir machen es nicht anders.
Ansonsten muss ich mich als Tirolerin fast schämen, dass es einen Böhmi braucht, der das ganze mal wieder in Erinnerung ruft, wie hier unsere Behörden einfach versagt haben.
Dieser Auschnitt von Ronzheimer bei BILD TV. Denkt man auch erst, dass das ein Sketch ist.
Gibt’s eigentlich österreichische Pendants zu Sendungen wie dem Neo Magazin oder der Anstalt?
Und ich würde wetten, das der Ischgl Song garantiert so in ner Bar dort laufen könnte und alle würden mitsingen.
Natürlich. Was zählt ist der Pegel und die Mitschunkeltrauglichkeit. WAS da gesungen wird, ist nebensächlich …
Ich freu mich das ich endlich mal wieder einen guten Schlager bekomme mit guten Texten die auch noch politisch relevant sind, sowas gibt es kaum.
So kann ich das ganze genießen ohne mich dabei schlecht zu fühlen.
Bitte mehr von Tommi Tellerlift, da kann man noch echt viel rausholen aus der Nummer und das ganze ist für mich der einzig logische Nachfolger vom Polizistensohn.
Nicht direkt Böhmi, aber ZDF, Thema „Ischgl“ und Umgang mit Problemen:
Muss ja sagen, ich finde ein wenig unterhaltsam, wie sich der Unternehmer hier kurz auf die Zunge beißt und aus dem konkreten „was vor einem Jahr“ schnell noch ein nebliges „was vor einem- in der Vergangenheit! gewesen sind“ macht.
Also: Immer schön vergessen, dann passiert sowas nie wieder!
Als Tirolerin sag ich es mal so: Es ist leidsam, wenn Tirol mit einer Megametropole wie das Wiener Becken oder Köln/Düsseldorf verglichen wird. Innsbruck - unsere Hauptstadt - hat gerade mal 150.000 Einwohner. Von Ischgl zum Zillertal brauchst länger als von Hamburg nach Berlin.
Was der David richtig sagte: die dumme Vorgehensweise unseres Landespapa etc. - das nervt viel mehr. Kam nun bei der neuen Mutation mit der gleichen Strategie wie vor einem Jahr bei Ischgl - und wir fragten uns: Ähhh, haben wir das nicht das ganze Jahr gemacht?
Und zur Demo: die war nicht gegen Corona - die war am Todestag vom unserem Landesheiligen Ander H. (wie eigentlich jedes Jahr) - und haben da die Reporter [mal wieder] geschlampt mit der Berichterstattung.
Und wie soll ich das ganze nun gerade biegen wollen/sollen, wenn halt die Medien (wie schon der Böhmi - siehe oben), die einfachsten Hausaufgaben nicht machen?
Bleibt sich unbenommen, mir ging es nur um die sichtbare on-the-fly Umformulierung dieses Unternehmers, die ich amüsant finde.
Zu dem ZDF-Clip (eingeklappt, um hier nichtden eigentlichen Böhmi-Thread zu derailen)
Zur (Darstellung der) Demo: Was Tirol für Schutzheilige hat weiß in Deutschland erwartbarerweise - wenn überhaupt - nur ein Bruchteil der Zuschauer*innen und er war, wie man an den Transparenten ja sieht, auch nicht alleiniger Zweck und Inhalt der Demonstration, sondern allenfalls (vertretbarer) Anlass zu ihrer Anmeldung. „Wir wollen Ander H. gedenken; die Lügenpresse-Transparente und Frakturpullis haben wir nur so dabei.“
Das ist aber wohl Absicht und nicht Schlamperei. Kann man durchaus als tendenziös werten, oder eben als Akkomodation für die deutschen Zuschauer*innen und Fokussierung auf Inhalt und Wirkung der Demo im Rahmen der Gegebenheiten, statt Anlass.
Wäre halt gut gewesen vielleicht auch mal Menschen vor der Kamera zu zeigen, die sich nicht nur als Opfer darstellen und alles vergessen wollen, sondern konkret sagen „da haben wir verrissen, das war blöd, so und so machen wir es diesmal besser“ oder auch nur „ich wünsche mir von der Politik ein Konzept, einen Plan, eine Übernahme von Verantwortung, echte Veränderung etc“. Aber das ist leider nirgendwo zu sehen. Ob aus mangelnder Einsicht oder dem Wunsch der Medien aus Tirol möglichst viel bereits geschriebene „Story“ herauszuholen kann ich nicht abschließend bewerten.
Ich stimme durchaus zu, dass nicht immer nur unspezifisch auf Tirol als Region medial eingetreten werden sollte, weil das diese Abwehrhaltung (Schuld sind die anderen, einfach mal vergessen und gut) nur noch mehr hervorbringt.
Würde mich freuen mal eine Reportage zu sehen, wo die entsprechenden Personengruppen zeigen, dass sie sich ihrer Verantwortung und der geänderten Weltlage und womöglich notwendigen Änderung ihrer Geschäftsmodelle, Arbeitsbedingungen und zu erwartenden Gewinne bewusst wären und konkrete Maßnahmen ergriffen haben. Das würde auch eine Abkehr vom leider allzuleicht zu bedienenden Narrativ der uneinsichtigen Aussitzer, deren Verfehlungen mit Vergessensempfehlungen und Werbekampagnen übertüncht werden sollen, erleichtern.
Wird doch wohl eine Person aufzutreiben sein, die vernünftig genug ist in eine Kamera zu sagen, dass es unverantwortlich wäre den Betrieb wieder (unbeschränkt) zu öffnen.
Sind zwar Detailfragen aber ja, das ist unglaublich wichtig.
Bei The Wire hieß es auch immer: Details sind das worum es geht, Details sorgen für alles Vertrauen und Nachichten leben von Vertrauen.
Bin ja in Pirna in Sachsen zur Schule gegangen.
Und ja, Sachsen war damals schon ein Naziloch.
Beispiel:
-Mein Stiefvater war Nazi, wenn er am Wochenende von Montage nach hause kam hat er uns gerne mit dem Hitlergruß begrüßt.
-seine Mutter, also meine Oma war Nazi, ich kann mich an endlose Wochenendbesuche mit Gesprächen über die dummen K… erinnern.
-in meiner schule Gab es eine Menge Glatzen mit Springerstiefeln und flinken Fäusten.
-mein Bester Freund stand irgendwann mit Glatze und Springerstiefeln vor der Tür, wir haben es leider damals nicht geschafft ihn da raus zu holen. Ich hab seid zwei Jahren wieder Kontakt, er kann eine Menge Geschichten über die militante Naziszene erzählen und hat es zum Glück wieder rausgeschafft. Heute ist er glücklicher Punk und linker Familienvater und allgemein ein toller Mensch geworden
-ich hab ein paar Jahre auch in Sachsen in Dresden in der Altenpflege gearbeitet. Im Kollegenkreis gab es genug Leute die mit Rechts sympathisierten.
-Dynamo Dresden…
-Den 13 Februar hab ich nicht nur mitbekommen ich war da mitten drin und die Vereinnahmung der Innenstadt durch Nazis an dem Tag ist eine Katastrophe
-Pegida gibt es bis heute
-im Parlament sitzen Nazis
Ich will damit sagen: Ja, Sachsen hat ein Naziproblem.
Die CDU schaut weg und wenn du dort die Leute fragst ob es ein Problem gibt, wird dir ein signifikanter Teil der Leute antworten:
Was für ein Problem?
Das hat sich mittlerweile aber glücklicherweise stark gebessert. Es gibt zwar immer noch den Aufmarsch, aber mit der Menschenkette auch eine von der Stadt selbst organisierte, starke Gegenbewegung. Ausschreitungen sind, soweit ich weiß, auch jedes Jahr weniger geworden. Dennoch gibt es hier definitiv ein Problem mit Rechten, viel ist leider absolut salonfähig geworden.
Da ich ja schon wieder fast 10 Jahre in Berlin wohne verfolge ich das ja auch nur noch medial.
Ich glaube ich war 2017 das letzte mal auf der Gegendemo und da fand ich war es noch recht massiv.
Ich hoffe es ist wirklich weniger geworden wobei dieses Jahr ja auch noch mal Corona dazu kam.
Irgendwie hab ich den Eindruck es wird leider nicht besser wenn ich mir den Beitrag vom Neomagazin anschaue, was ich sehr schade finde denn ich mag die Gegend.
In unsere Familie gab und gibt es zum Glück keine Nazis. Aber ansonsten kenn ich das als Thüringerin auch alles. Nazis auf der Schule, offene Neonazis im Stadtbild. Und Jena erlangte hier ja mit den Wurzeln des NSU ein sehr negatives Bild.
Ich weiß auch noch wie schlimm es in Dresden war/ist, was wir früher vor und nach der Wende oft Besucht haben. Da war man echt schockiert wie Anfang der 90er die Nazitrupps durch die Stadt zogen, ungeniert zwischen allen Touristen.
Ja das war damals schon noch offensichtlicher.
Heute verstecken ja viele ihr eigentliches Weltbild hinter einer Fassade der Bürgerlichkeit.