Der deutsche Arbeitsmarkt / Jobmarkt

galt beides nicht für mich und meine kommilitonen :thinking:

was heißt pleite - in deutschland hat man durch bafög ja auch einen 4 stelligen betrag zurückzuzahlen. zwar nicht sofort, aber schulden sind es ja im prinzip auch

Wenn man etwas “gescheites” studiert, sollte man eig. während dem Master einen soliden Nebenjob machen können.

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Du meinst sowas gescheites wie Medizin? Oder Jura? :kappa:

Oder sich sozial zu engagieren. Oder sich politisch zu engagieren. Oder sich in verschiedenen Clubs zu engagieren. Oder weitere Fremdsprachen zu lernen. Oder sich sportlich auf so ein Leistungsniveau zu steigern, dass man seine Hochschule, sein Bundesland oder sogar Land vertreten kann. Oder unbezahlte Praktika zu absolvieren. Oder weitere Programmiersprachen zu lernen. Oder ein Startup zu gründen. Oder zu reisen und sich interkulturell weiterzubilden. Oder so viel zu lernen, dass man zu den besten 1% des Jahrgangs gehört. Oder oder oder. :partying_face:

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Ich habe grade festgestellt, dass ich jetzt insgesamt ein Viertel meiner gesamten Arbeitszeit in der Firma jetzt in Kurzarbeit bin.
Ich habe gelesen, dass meine Firma Kurzarbeit während der Probezeit nicht als Argument zur Verlängerung anführen darf. Wie ist denn der andere Fall? Darf ich als Arbeitnehmer die geringe Kündigungsfrist nach “Ende” der Probezeit in Anspruch nehmen?

führungskräfte != abteilungsleiter und höher :slight_smile:

in den meisten fällen finden sich profs in den oberen drei bis vier hierarchieebenen eines unternehmens und hier gibt es bei weiter nicht so viele stellen, wie du konstruieren willst.

doch, ich habe das schon lange verstanden, bevor du dich hier in diesem forum zu wort gemeldet hast. du vergisst nur, dass deine verschleierungseffekte für alle bevölkerungschichten gelten, für akademiker genauso wie für die putzfrau. solange du also keinen beleg dafür hast, dass diese effekte gerade den prozentanteil der akademiker verändern, ist und bleibt es ein nicht-argument.

Ist eben auch immer die Frage, was man alles als Führungskraft definiert.

hier in der Firma, ca 2000 Leute, haben wir
Angestellte
TeamleiterXXX
XXAbteilungsleiter
XFertigungsleiter/Bereichsleiter (weniger als 10)
Firmenchefs (3)

Menschen mit Doktorgrad, meines Wissens 3, in der Entwicklungsabteilung, 1 davon Abteilungsleiter.

Sind Professoren nicht oft auch etwas, dass sich nur ganz große Unternehmen leisten, eher etwas um sich damit darzustellen, dass sie sie haben, auch wenn sie im Unternehmen eher Dinge machen wofür man eigentlich keinen Professor bräuchte?

eben genau das. mit professorentitel sind massive legitimationsvorteile gegeben, die sich die unternahmen natürlich entsprechend kosten lassen, eben auch, weil es nur eine recht limitierte anzahl gibt.

Kannst du mir Beispiele geben wo Professoren als Professoren angestellt sind?
Hätte nämlich bis eben gedacht dass dir die Berufung außerhalb der Universität keine Vorteile bringt. Aber vielleicht kannst du mich ja überzeugen.

Meint ihr die Habilitation? Das ist ein Vorgang, bei dem der Titel “Dr habil.” erworben werden kann. Diese werden dann als Professoren berufen, die Bezeichnung selbst ist aber eine Job-Bezeichnung, kein akademischer Grad.
Was natürlich sein kann, sind Dinge wie “wir arbeiten mit Prof Meyer von der Universität zusammen”

Es gibt da verschiedene Möglichkeiten:

  1. Der Prof. ist ein ehemaliger Mitarbeiter und ist mit dem Unternehmen gewachsen und arbeitet bis heute in Teilzeit in dem Unternehmen mit. (das ist der seltenste Fall)
  2. Das Unternehmen engagiert den Prof., um sich damit besser darzustellen. (Das machen Beratungen und Kanzleien gerne.) Der Prof. verdient nebenbei nochmal sehr gutes Geld.
  3. https://de.wikipedia.org/wiki/Stiftungsprofessur#:~:text=Eine%20Stiftungsprofessur%20ist%20eine%20Professur,von%20einem%20Drittmittelgeber%20finanziert%20wird.

es geht rein um den titel, den man ja auch nach der berufung weiter behält. sie sind dann nicht als professor eingestellt, sondern ganz normal als abteilungsleiter etc. haben durch ihren titel aber vorteile im auswahlverfahren. quasi noch ne stufe über dem doktortitel.

Der Artikel passt ganz gut zu dem Thema “Leute, die im Job nichts/kaum zu tun haben und sich nicht kaputt machen”. - Im Home Office fällt sogar die körperliche Anwesenheit weg, die für manche vorher die Hauptaufgabe im Job war.

Ich habe selbst erlebt wie Leute einfach nur versucht haben, die Zeit bis zum Feierabend rumzukriegen. Gleichzeitig stellt man keine neuen Leute ein und entlässt sogar, weil gespart werden muss. Der Jobmarkt ist mMn ganz schön im Eimer.

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dir ist schon bewusst, dass in den letzten monaten einige studien zu homeofficve erstellt wurden und die unter anderem festgestellt habe, dass man allgemein im HO deutlich produktiver ist? das würde mit der von dir geschilderten realität leider nicht funktionieren.

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Ist das nicht eher ein Problem der Unternehmensstrukturierung als des “Arbeitsmarktes”?

Wenn wir alle Arbeitslos machen würden, die “Bullshit-Jobs” haben, wie es da so schön genannt wird, dann hätten wir ja noch viel mehr Arbeitslose. Ist doch schön, dass die bezahlt werden, auch wenn es nicht viel für sie zu tun gibt.

Wie meinst du das?

Das macht es nicht besser, als wenn die einfach beim Arbeitgeber gammeln. Wir haben ohnehin viel mehr Arbeitslose als die bisher hier geposteten Zahlen andeuten. Solche Leute müssten dann auch nach anderen Jobs suchen und würden merken, dass (s.o.) 120k im Jahr für 2 E-Mails am Tag nicht normal sind.

Nein, ist es nicht. Das Problem gibt es doch sonst nur bei Beamten. Wenn in der freien Wirtschaft Leute hoch bezahlt werden, die nichts zu tun haben, muss das Geld erst irgendwo her kommen. Entweder wird alles teurer und auf den Kunden geschlagen, der das irgendwann nicht mehr tragen kann oder die anderen Mitarbeiter im Betrieb müssen für 3 arbeiten. Das Geld, mit dem diese „gelangweilten“ bezahlt werden, kann ja nicht im Unternehmen gedruckt werden.

Der Arbeitsmarkt bezeiht sich für mich auf den Bereich “Arbeitnehmer sucht Arbeitsplatz” und “Arbeitgeber sucht Besetzung für offene Stelle”. Die Zeitvertrödelnden Jobs fallen für mich in keine der Kategorien, sondern eher in den Bereich, dass innerhalb eines Unternehmens die Arbeit ungeschickt verteilt wird oder gerade eben nicht so viel für alle da ist. Mit dem Arbeitsmarkt hat das erstmal nichts zu tun. Maximal mit der Auftragslage.

Wobei man an der Stelle auch erwähnen sollte, dass die Personen in dem Artikel das nicht ständig haben, sondern durchaus auch Phasen mit viel zu tun.

Da finde ich es dann allerdings gut, wenn nicht American-Style “Hire and Fire” direkt alle gefeuert werden, die für 2 Wochen zu wenig zu tun hätten.

So trägt der Arbeitgeber mit seinen Umsätzen die Kosten des Arbeitnehmers. Wäre er Arbeitslos, würde er vom Staat geld beziehen. Da finde ich es so schon geschickter, insbesondere wenn es nur ein phasenweiser Zustand ist.

Und inwiefern das nicht so schlimm ist, weil wir sowieso schon mehr Arbeitslose haben als beziffert wird, erschließt sich mir nicht wirklich. Gerade dann sollte man doch froh sein über jeden, der nicht Arbeitslosenhilfe beziehen muss, auch wenn er gerade vielleicht nicht voll ausgelastet arbeitet.

Die Persoen aus dem Artikel (120k€ für 2 Mails) ist sich, denke ich, durchaus bewusst, dass das nicht normal ist. Aber auch hier nochmal betont: Das ist auch bei dieser Person nicht durchgängig so.

Beamtenbashing? So Pauschal ist die Aussage schlicht falsch. Klar, in Verwaltungsapparaten kommt das auch mal vor wobei gerade die Verwaltung in der freien Wirtschaft auch nicht besser ist. Da gibt es überall die schwarzen Schafe, die vollkommen überflüssig sind.

Das Geld kommt natürlich nicht irgendwo her, aber wenn die Planung für das Unternehmen aufgeht? Wenn dadurch das Produkt zu teuer würde, dann könnten es sich die Kunden nicht mehr Leisten und man müsste die Firma verschlanken und solche Personen rausschmeißen. Solange das nicht nötig ist, ist ja alles prima. Wieder: Wäre er arbeitslos, müsste der Staat für ihn aufkommen; den kostet das auch Geld, also Steuern. Im Endeffekt zahlt es immer der Steuerzahler/Kunde irgendwie. Wer auch sonst?

Btw:
Die beziehen sich auf 7-8 Jahre alte Studien; Das ist also auch kein neues Problem. Ich würde sogar die These aufstellen: Das war schon immer so und wird auch immer so bleiben. Und die Extremfälle für’s Clickbait sind sicherlich auch nicht so häufig. Das kann eine Wirtschaft schon verkraften. Laut einer der Statistiken sind es 5% (!), die sagen, sie hätten nicht genug zu tun. Das ist 1. nicht so dramatisch viel und 2. sagt das noch nicht, ob die nur ein bisschen zu wenig zu tun haben oder fast nichts zu tun haben.

Danach wird noch erwähnt, dass Arbeitnehmer bis zu 10% der Arbeitszeit für andere Dinge drauf gehen. Wobei hier nicht mehr genauer aufgeschlüsselt wird, ob nebenher Kaffee trinken auch mitgezählt wird, wie einen Absatz weiter oben.

Hier wird daramatisiert, das Arbeitnehmer in den USA nur zu 90% ausgelastet sind, als ob alles unter 100% inakzeptabel wäre. 90% klingt für mich nach einem guten Kompromiss zwischen Auslastung und Stressvermeidung.

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Gerade wenn man nichts zu tun hat macht man sich doch kaputt. Da kann man froh sein, wenn man das im Home Office “erledigen” kann.

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Erstmal danke für die vernünftige Antwort. Auch wenn du zum Markt nur die Stellenangebote und die Bewerber zählst, hat dieser Zustand einen direkten Einfluss auf die Stellenangebote und die Einstellung der Bewerber. Man kann das auch so sehen, wie du das siehst, muss dann einfach den Schritt weiter denken, was den Einfluss angeht. Insofern macht diese Misswirtschaft auch den Arbeitsmarkt nach deiner Definition kaputt.

Davon bin ich auch absolut kein Fan. Zumal das auch nicht einfach so geht, weil wir in großen Unternehmen das Kündigungsschutzgesetz haben. Ich habe aber Leute im Bekanntenkreis, die wegen Corona jetzt ein halbes Jahr Kurzarbeit mit Nichtstun auf Arbeit kombiniert haben und den Rest der Woche nur chillen und das ist kein Zustand.

Der Arbeitgeber muss den Umsatz aber auch erstmal reinholen. Dann muss er das auf den Kunden abwälzen oder auf die anderen Mitarbeiter, die direkt mit dem Umsatz zu tun haben. Temporär geht das aber auf Dauer ist das kacke.

Ja „phasenweise“ gibt es auch viel zu tun. Sein Bekannter arbeitet aber seit 8 Monaten und hat seit 8 Monaten nichts zu tun. Das ist auch ein Wink mit dem Zaunpfahl.

Daniels Kanzlei ist spezialisiert auf Unternehmensübernahmen, phasenweise sei da natürlich sehr viel zu tun. Es müsse dann schnell gehen, auch spät am Abend. Aber an vielen Tagen bummelten er und seine Kollegen vor sich hin, weil die Arbeit am Nachmittag erledigt sei, aber Präsenz bis in die Abendstunden erwartet werde. Ein Einzelfall? „Ein Bekannter hat hier in Frankfurt bei einem Konkurrenten angefangen“, sagt Daniel. „Er ist seit acht Monate da und hat seit acht Monaten nichts zu tun.“

Der Artikel erklärt das schon sehr gut, dass besonders in größeren Unternehmen die Chefs eigentlich gar nicht wissen, was die Mitarbeiter den ganzen Tag machen und das auch niemand kontrolliert. Außerdem will das auch keiner wissen, weil es total peinlich wäre, wenn sowas in unserer Leistungsgesellschaft rauskommt. Man ist lieber 10 Stunden auf Arbeit und macht 2 Überstunden ohne was zu tun zu haben als früher nach Hause zu gehen, weil die Überstunden als Fleiß und Einsatz verstanden werden. Das ist absolut dumm. Aber das ist Teil unserer Old Economy.

Natürlich gibt es da auch Ausnahmen. Aber die meisten Beamten haben nichts zu befürchten, wenn sie mal ne Stunde Kaffee trinken gehen oder ihre Kollegen im Büro nebenan besuchen. Dann geht zwar niemand ans Telefon aber hey. Dafür gibt es genug Ausreden.

Das ist aber nur prima so lange die Wirtschaft insgesamt wächst. Sobald die Kunden sparen müssen, kippt das sofort. Es gibt jetzt schon Juristen, die jetzt wenige Aufträge haben, weil die Leute ihre nicht dringenden Fälle lieber für die Zeit nach Corona aufheben.

Wenn weniger Zeit verschwendet wird, sinken die Kosten insgesamt und niemand muss es bezahlen.

Klar sind 120k für 2 E-Mails am Tag ein Extremfall. Ich war aber auch mal Werkstudent und habe selbst mitbekommen wie manche einfach den ganzen Tag fast nichts gemacht haben, weil sie nicht für die Arbeit sondern für die Zeit bezahlt werden, die sie in dem Gebäude waren.

Das wird da nicht dazugezählt denke ich. 90% wäre deutlich höher als das, was ich als Werkstudent auch bei den fest Angestellten erlebt habe.

Das hängt vom Menschen ab. Ich kenne auch solche, die einfach 8 Stunden am Handy sitzen können und nebenbei Kaffee trinken und rauchen gehen können. Gibt Leute, die komplett immun gegen diesen „Boreout“ sind.

Jeder geht mit den Antworten auf diese Fragen anders um. :nerd_face: Ich brauche z.B. unbedingt einen Sinn in der Arbeit weshalb ich nicht einfach nen Power-Point-Vorbereiter-Job annehmen kann.

Meinst du das jetzt “kein Zustand” als negativ?

Klar ist es für die Firma negativ, dass nicht alles wie immer ist, aber für die Leute?

Kenne diverse Leute, die jetzt gerade so 3 Wochen im Monat ein verlängertes Wochenende haben und sagen, dass durch Kurzarbeitergeld der verringerte Lohn gut abgefangen wird und die Differenz verglichen mit den Urlaubstagen ihnen momentan sehr viel Spaß bereiten.

Wenn man natürlich auf jeden Cent angewiesen ist, sieht es natürlich anders aus