Der deutsche Arbeitsmarkt / Jobmarkt

China hat allerdings auch das ca 12-15 fache an Bevölkerung und 5 fache des BIP. Bei der Fläche ist die Zahl noch deutlich größer.

Fakt ist, Bevölkerungsbezogen steht Deutschland bei fast allen wirtschaftlichen Statistiken mit an der Spitze.

natürlich. aber das hattest du mit “verhältnismäßig kleines land” ja ausgeklammert

Sagen wir es so: von allen Industriestaaten hält Deutschland noch am besten mit China mit.

Für mich verfestigt sich immer mehr die Meinung, dass ich persönlich besser im öffentlichen Dienst oder sogar als Beamter aufgehoben wäre, auch wenn man weniger als in der freien Wirtschaft verdienen sollte.
Finde die Konditionen drumherum, die Jobsicherheit und damit Planbarkeit und Gehalt aus einer Tabelle attraktiver, als sich das “in den Vordergrund stellen” bei Gehaltsverhandlungen, das Arbeiten für letztendlich einen oder wenigen Chefs mit Mega-Gehältern.
Scheiß auf das Geld. So schlecht bezahlt wird man da jetzt auch nicht im gehobenen oder höheren Dienst bzw. den entsprechenden ÖD-Stellen, es reicht voll und ganz aus und passt mit meinen Idealen sowie gemeinschaftlicher und öffentlicher Arbeit zusammen und hat (für mich) nur Vorteile bzgl. Familienplanung und Freizeit.

Viele Firmen durch laufen aber auch gerade ein Umdenken. Ich kenne einige Unternehmen, denen es wichtig ist, dass sie auf den Arbeitnehmer attraktiver wirken und wollen den Leuten etwas bieten.

Zwangsläufig, da für viele Stellen der Nachwuchs rar ist und der Arbeitsmarkt leer gefegt war. Wird interessant zu sehen, ob diese Einstellung die Rezession überlebt.

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Da kommt halt wieder der Punkt den ich hier schon mal angesprochen habe. Es ist halt schwierig was allgemeingültiges zum deutschen Arbeitsmarkt zu finden, da er halt vielseitig ist.

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Ja, das sehe ich bei vielen Firmen auch. Doch deren Zusatzleistungen habe ich größtenteils im ÖD ebenso, bzw. bieten die Sachen an, die ich eh nicht nutzen würde und dann kommt ja immer noch dieses “bekommst halt nur gute Bezahlung, wenn du geil verhandeln kannst” hinzu.
Hatte in Gesprächen von Firmen bisher immer ein schlechteres Angebot, als ich im ÖD verdienen würde (netto) bei oft weniger Urlaubstagen.
Als Beamter dann noch die Möglichkeit zu haben, Staatsbediensteten-Wohnungen zu bekommen, macht gerade im Münchner Umkreis bei den extremen Mieten auch noch einiges aus.

Also ich kann schon verstehen, dass es auch geil sein kann in Firmen zu arbeiten (machen ja auch die meisten), aber für mich ist das irgendwie nichts.
Da ist die Vielseitigkeit des Arbeitsmarkt auf jeden Fall ein guter Punkt. Für jeden was dabei, je nach persönlichen Vorlieben und Talenten^^

Ob das Gehalt im ÖD gut ist, hängt auch stark von der Branche ab. Es gibt genügend Branchen, wo der ÖD mit der Wirtschaft nicht mithalten kann. Außerdem wird beim ÖD in erster Linie nach dem Bildungsgrad bezahlt. Da kannst du 40 Jahre buckeln und der beste Mitarbeiter in der Behörde sein, aber wenn du kein Studienabschluss hast, gibt es auch keine Kohle.

Dann kommt noch dazu, dass Behörden eigenartig funktionieren und man muss damit klar kommen, eine Arbeitsstelle zu haben, bei der 0 Innovation stattfindet, bzw. oft gar nicht erst erwünscht wird. Und als Beamter bleibst du dann auch dort. Nach 5 Jahren wechseln, weil es doch langweilig ist, ist da nicht mehr einfach so drin.

und von der region. im Osten ist ÖD relativ gesehen besser als im Westen (und häufig besser als Jobs in der Privatwirtschaft)

kann man nicht verallgemeinern. habe ich persönlich anders erlebt. gibt auch bereiche, wo es noch viel zu tun gibt, das feld noch nicht abgesteckt ist und man selber innovative ideen einbringen kann

in größeren behörden kann man auch gut innerhalb der börde einem ganz anderen aufgabenfeld nachgehen. gibt meiner Erfahrung nach auch häufig ausschreibungen diesbzgl. bzw. auch, dass man mal zeitweise in ein ministerium geht und da aufgaben übernimmt

Nächsten Freitag, trotz gegenwärtiger Situation, mein erstes Bewerbungsgespräch nach meinem Abschluss. Freu mich drauf :grinning_face_with_smiling_eyes:. Hab noch ein weiteres zugesagt bekommen von einer öffentlichen Behörde, dieses aber erst im Mai, weil sie im April keine Gespräche mehr führen. Da sieht man mitunter den oben genannten Unterschied mal wieder ganz gut :sweat_smile:

Alles nur aus historischen Gründen. Wenn die Old Economy gegen die Wand fährt können wir gucken, was wir hier noch machen können. :smiley: Corona könnte dazu beitragen.

Fallen dir noch mehr Unternehmen wie SAP ein? (Zu SAP gibt es mittlerweile auch Alternativen. Das ist nicht mehr die Goldgräberzeit, in der SAP groß geworden ist.)

deine “old econemy” ist schon seit jahren nicht mehr entscheidend für die deutsche wirtschaft. das letzte überbleibsel ist da die autoindustrie. nicht ohne grund ist mit thyssen-krupp letztes jahr der letzte reine industrievertreter aus dem dax ausgeschieden. pharma, finanzwirtschaft und technologieunternehmen wie siemens oder infineon werden auch nach corona noch genauso benötigt werden, wie zuvor. alle modernen schaltkreise dieser welt werden trotzdem noch mit deutscher optiktechnik von Zeiss hergestellt usw.

dein adidas artikel zeigt nur eins: das du wieder zu einem anderen thema springen musst, weil du dir nicht eingestehen willst, das in deutschland weiterhin große entwicklungsarbeitgeber sitzen.aber hey, wenn dir das adidas beispiel nicht reicht, frag dich doch mal selbst, warum ausgerechnet in deutschland die quote der Ingenieure, also derjenigen, die (hardware-)entwicklung betreiben, so hoch ist wie nirgends sonst. passt nicht ganz zu deiner argumentation der entwicklungsarmut oder?

Wirecard, rocket internet, scout24 etc pp.

SAP nenne ich bloß regelmäßig, weil es weltweit der drittgrößte softwarekonzern ist. hinter MS und Oracle, vor adobe.

Da bist du nicht der/die Einzige. Bei Umfragen stimmen immer mehr Studenten ab, dass sie nach dem Studium eine Stelle im öD oder als Beamte/r wollen. Ich selbst habe bisher immer die negativen Seiten des öD/Beamtentums gesehen und wollte daher nie dahin. Ich habe immer leistungsorientiert gedacht und dachte, dass man in der freien Wirtschaft mehr Abwechslung haben kann und schneller mehr erreichen kann, wenn man sich gut macht und schnell mit neuen Technologien in Berührung kommt. Mittlerweile zweifle ich selbst daran in Zeiten von Vetternwirtschaft, Korruption, Vitamin B über alles, Job Hopping, Akademiker-Lohndumping, usw. Da muss ich mir meine Meinung erst nochmal neu bilden. :sadsimon:

Es gibt Professoren, die jetzt schön W2 oder W3 kassieren und nur das absolute Minimum an Dienst nach Vorschrift arbeiten, weil dank Corona sowieso niemand kontrollieren kann, wie viel die arbeiten und wegen fehlenden Digital-Kompetenzen wird auch niemand entlassen. Die sagen einfach, dass sie aufgrund der Komplexität des Systems 8 Stunden brauchten, um ihre 10 Jahre alten Powerpoint Folien als PDF ins veraltete „Online Laufwerk“ hochzuladen. :gunnar:

Siemens ist für mich auch absolute Old Economy.

Adidas ist auch nicht in Stein gemeißelt und kann auch nicht mit Silicon Valley Unternehmen mithalten, außerdem steht der Laden auf wackeligen Beinen.

Geh mir weg mit denen! :rofl: Die haben in letzter Zeit ja mehr als genug negative Schlagzeilen gemacht. Ich würde nie mit denen zusammen arbeiten wollen. Niemals. Die versuchen den Laden jetzt noch zu retten, indem sie ihn von einem Copy Cat Inkubator zu einem reinen VC umbauen. Das wird auch nur funktionieren, wenn die anfangen, sich normal zu verhalten. (Thema für einen anderen Thread)

Zahlungsdienstleister aus den 90ern mit ca 5000 Mitarbeitern. Das ist nicht die Liga, in der SAP, Google, usw. spielen.

Die spielen definitiv nicht mit SAP in einer Liga. Das ist ne Cash Cow, die man größtentechnisch eher mit Teamviewer vergleichen kann. Nur ist Teamviewer innovativer.

→ Also kennst du noch ein Unternehmen wie SAP? 100.000 MA, 2-stelliger Milliardenumsatz, usw.?

aus dem softwarebereich? nein, da wirst du aber auch weltweit nicht viel mehr als 10 insgesamt finden :wink:

joa, dann hast du keine ahnung über die geschäftsfelder, die siemens bespielt. :man_shrugging:

weiterhin am thema vorbei. ich nenne dir den entscheidenen punkt gerne nochmal:

Selbst wenn: Und wie viele davon kommen aus Deutschland?

Alleine die Organisation ist Old Economy pur. Ich habe mal für ein Unternehmen gerabeitet, das die als Kunden hatte. Das war schlimmer als bei Behörden. Da darf niemand einen Kugelschreiber aufmachen, ohne vorher woanders nachzufragen und alles 5x auszudrucken usw. (metaphorisch)

Aus historischen Gründen, nicht weil wir so high-tech sind. Ich gebe dir ein Beispiel: Der Dieselmotor wird auch immer weiter entwickelt und dafür werden auch weiterhin viele Ingenieure gebraucht. Trotzdem hinken wir Tesla bei der Elektromobilität min. 5 Jahre hinterher und können keine wiederverwendbaren Raketen bauen. Ich kenne selbst einen Ingenieur bei einem Zulieferer, der es immer wieder schade findet, dass keine neuen Ideen berücksichtigt werden, sondern nur weiterentwickelt wird, was „nach dem Krieg“ angefangen wurde.

eins mehr als aus jedem anderen europäischen land :slight_smile:

na gut, wenn das deine definition von old economy ist, dann mag das so sein. ändert jedoch nichts daran, dass ihre geschätsfelder größtenteils sehr zukunfträchtig sind.

sowohl als auch. ich finde es faszinierend, dass du dich immer auf dein scheinbar sehr auto-geprägtes umfeld beziehst und dabei weiterhin völlig vernachlässigst, dass das deutsche industrieportfolie vielfach umfangreicher und eben auch innovativer ist, als du es wahr haben willst :slight_smile:

Damit kann man auch nicht glänzen. Historisch war Deutschland anders als Griechenland, Italien, usw. mal der absolute Technologieführer. In Ländern wie Griechenland ist die Jugendarbeitslosigkeit besonders hoch.

Das müssen sie auch sein, damit die Aktien ihren Wert behalten. Da kauft man sich eben in Sparten ein, die vielversprechend sind und sorgt dafür, dass in Deutschland kein Wettbewerber den Markt aufmischt.

Da kenne ich mich besser aus und kann deshalb schneller Beispiele nennen. Aber auch in der Medizintechnik kommen in den weltweiten Top 10 nur 2 Unternehmen aus Deutschland. (Fresenius und der langsame Siemens-Tanker). Ich kenne auch kein deutsches Unternehmen in der Medizintechnik, das mit sowas wie Intuitive Surgical mithalten kann (bezogen auf die komplette Neuentwicklung von Geräten, Siemens ist auch innovativ, aber eher in der Weiterentwicklung bestehender Sachen). In der Pharmaindustrie ist Curevac mit weniger als 500 Mitarbeitern zurzeit unser Vorzeigeunternehmen in Sachen Innovation.