"Der Dunkle Turm"-Verfilmung

Ich muss leider sagen, dass ich die Besetzung von Idris Elba für nen großen Fehler halte. Er ist auf jeden Fall ein fantastischer Schauspieler und hat in fast jeder Rolle überzeugt. Nichtsdestotrotz passt er nicht als Besetzung der Romanfigur des Roland aus mehreren Gründen:

Zunächst gilt zu sagen, dass dies nicht in irgendeiner Weise darauf zurückzuführen ist, dass Roland in den Büchern gegenteilig beschrieben wird (stahlblaue Augen) etc., sondern darauf, dass Rassismus ein Thema der Bücher ist, womit die Änderung der Hautfarbe des Hauptcharakters zwangsläufig maßgebliche Änderungen im Vergleich zum Original mitsichbringen würde. Wie schon zig mal erwähnt ändert ein schwarzer Roland auf fundamentale Weise die Dynamik zwischen Detta (Susannahs Teil ihrer multiplen Persönlichkeit, der maßgeblich durch den Hass auf Weiße geprägt ist) und Roland, die ein wichtiger Bestandteil der ersten Bücher ist.

Zum anderen (SPOILERWARNUNG) ist Roland eine Art Inkarnation Stephen Kings in einer Parallelwelt. Wenn die Filmemacher sich also an den Buchstoff halten wollen und Stephen King irgendwann selber mitspielen sollte, wären zumindest äußerlich keinerlei Parallelen zwischen seiner projizierten Fiktion und seinem Schlüsselwelt-Ich (das Schlüsseluniversum ist das einzige, in dem Stephen King existiert) erkennbar. Diese Wendung in den Büchern verleiht dem Werk eine zusätzliche Bedeutungsebene und Komplexität, die in der Verfilmung zwangsläufig verloren gehen würde. Rein äußerlich fällt zudem auf, dass Idris Elba deutlich zu kräftig wäre, um einen ausgemergelten, verzehrten Roland zu spielen, wobei sich dieser Umstand durch entsprechendes Abmagern etc. auflösen könnte.

Darüber hinaus ist, wie erwähnt, die Parallelwelt aus der Roland stammt in gewisser Weise eine Abstraktion der echten Schlüsselwelt (unserer Welt, in der Stephen King lebt). Roland entstammt aus seiner Welt dem Geschlecht Arthur Elds, der, wie der Name schon verrät, eine Analogie der Artuslegende ist. Dementsprechend fusioniert in seiner Hintergrundgeschichte eine mittelalterliche Geschichte mit dem Western-Genre. Die Änderung der Hautfarbe macht jedoch die surreale Verwandschaft der Multiversen zunichte, entfernt sie sich doch zu weit von der Originalwelt, als dass sie kohärent logisch erscheinen könnte. Auch die Differenz der Hautfarbe zwischen dem Mann im Schwarz, der schließlich als Marten am Hof Rolands Vaters tätig war, macht seine Hintergrundgeschichte unglaubwürdig und lässt diese gekünstelt wirken. Auch in diesem Punkt lässt sich Kings von Anfang an, deshalb mit einer zusammenhängenden Logik verfolgte Konzeption nicht elegant umändern.

All diese angeführten Widersprüche sind kein zwangsläufiges KO-Kriterium für die Besetzung des Roland mit einem schwarzen Schauspieler. Sicherlich könnte man in den entscheidenden Punkten die Geschichte abwandeln und so verändern, dass sich wiederum neue Dynamiken und Konstellationen entfalten. Jedoch halte ich Stephen Kings Stoff für ikonisch und verstehe somit den Ärger vieler Fans, die die Buchreihe teils seit Jahrzehnten verfolgen und sich mit den Charakteren identifizieren und denen entsprechend eine solch entscheidende Abweichung vom Original sauer aufstößt.

Matthew McConaughey hingegen halte ich für eine sehr gute Besetzung für den Mann in Schwarz, wobei ich ihn mir auch sehr gut als Roland vorstellen könnte.

Auch der Verzicht auf das Erzählen des Anfangs der Reise Rolands lässt mich bezüglich der Qualität der Verfilmung skeptisch werden. Gerade das erste Buch ließe sich aus meiner Sicht szenisch ausgezeichnet verfilmen, ist aber wohl anscheinend ein zu undynamischer Start in dieses ehrgeizige Projekt, bei dem aus monetären Interesse auch Nichtleser zwangsläufig möglichst unterhaltsam eingeführt werden sollen.

Das einzige, was mich jetzt in Bezug auf die Verfilmung noch wirklich hoffnungsvoll stimmt, ist die Tatsache, dass Stephen King den Dunkle Turm stets als sein fundamentales Lebenswerk bezeichnet hat. Ihm ist wohl als stolzer Schöpfer an einer guten Filmumsetzung am meisten gelegen, weswegen ich hoffe, dass er auch noch den maßgeblichen Einfluss hat, das Projekt in Bahnen zu lenken, die seiner großartigen Geschichte letzten Endes würdig sind.

Wenn es denn stimmt und mit Wastelands begonnen werden soll, kann ich das überhaupt nicht nachvollziehen. Woher sollte man Eddie und Susannah kennen? Woher soll man wissen, wieso Jake für Roland so wichtig ist? Das ist zuviel, um es in Flashbacks zu erklären.

Was deine Skepsis bzgl. Idris Elba angeht, kann ich sie anhand deiner Erklärung verstehen, aber nicht nachvollziehen. Ich finde den „Rassismus-Part“ in den Büchern nicht so sehr ausgeprägt, als dass man ihn außer Acht lassen kann. Und Detta hasst alle Menschen, egal welche Hautfarbe :wink:

Ich finde schon, dass im Buch ziemlich deutlich gezeigt wird, dass Detta weiße Menschen ganz besonders hasst.

Dem widerspreche ich ja nicht. Trotzdem hasst sie alle ^^
Aber wenn sie Drei nicht verfilmen, ist das eh irrelevant…

Da werden die Macher wohl eine günstige Gelegenheit gesehen haben, einiges rauszukürzen, was sie ja eh müssen. Da wird bestimmt komplett auf Odetta verzichtet… Was okay ist, da das alles in den späteren Büchern keine Bedeutung mehr hat, wenn ich mich da recht erinnere.

Zumal man das Rassismus-Ding eigentlich auch ohne Probleme umdrehen kann (meines Wissen ist die Rolle von Susanna noch nicht vergeben) und selbst wenn sie auch von einer Schwarzen gespielt werden sollte wurde schon öfters bewiesen, dass man das Thema trotzdem gut einbinden kann.

Was ich tatsächlich viel eher als Problem sehe ist die Statur von Elba, mal sehen wie gut er sich da runter trainieren kann. Außerdem ist es schade, dass sie wohl die besten Bücher alle überspringen oder zumindest sehr viel aus lassen werden.

Der Cast wird auf jeden Fall fett.

Wäre irgendwie ne offensichtliche Besetzung, aber eben auch extrem geil! In meiner Vorstellung sah Eddie tatsächlich immer sehr ähnlich aus…

Aaron Paul wäre echt klasse. Durch sein schauspielerisches Können, war sogar Need for Speed erträglich :laughing:.

Hm, also soweit ich da informiert bin heißt der Projektname ja bis jetzt „Diamond City“ oder so, und sieht Jake (der jetzt vl Jack heißt) eher in der Hauptrolle, nachdem Roland Jake in Buch 1 „geopfert“ hat. Jake/Jack hat Selbstzweifel wegen den 2 Welten, etc. etc.
Diamond City könnte ja Lud meinen, wobei wir bei Buch 3 wären. Das wäre gut möglich, dann wäre nämlich Spielraum für evtl. mehrere Pre- und Sequels.

Aber generell. Der Cast mag zwar voll „guter“ Schauspieler sein, aber…

Idris Elb als Roland Deschain. Elba istja eher schon breiter gebaut und hat auch n gscheides Kreutz, wobei Roland ja eher als East-wood-like beschrieben wurde. Und so hab ich ihn mir auch vorgestellt.
Eher größer und relativ schlank/dünn, nicht breitschultrig.
Aber naja, schaungmaral, dann sengmas scho^^

Abbey Lee als „female maincharacter“ Tirana, obwohl Tirana eig. nur im letzten Buch für gefühlt ne viertelte Seite auftaucht und eine von den Lowmen ist, also eine Art Rattenmensch…

Katheryn Winnick istja jetzt auch dabei, vl als Susannah, hm. Muss man sehen, was kommt. Actionhaltigeres kann sie ja machen ^^

McConaughey als Randall Flagg ist, würde ich sagen, spot-on, passt wie die Faust aufs Auge :smiley:

Gedreht wirdja in Kapstadt, was ganz cool ist. Abgefahrene Natur und Szenerie habense da „unten“ ja xD

Sooo
Zeit fürs erste Bild, würd ich sagen, oder…? :smiley:

P.S. Das dumme Forum croppt das Bild ganz doof xD N kleiner dicker Roland :smiley:

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Was mich eher stört ist, dass es viel zu sauber aussieht. Ich mein wenn man Jahre unterwegs ist dann sollte die Kleidung nicht wie frisch aus der Nähmaschine gekommen aussehen.

JA, um himmels willen, JA :smiley:

Aber ich denke das weiße Hemd wird schnell dreckich werden :smiley:

Was mir aber aufgefallen ist:

Roland ist nicht abgemagert (=keine Krankheit am Strand), hat (noch) all seine Finger + er hat noch seine 2 Revolver, obwohl er später einen an Eddie abgibt

Ich glaub nicht, dass Idris Elba wirklich auch nur einen Finger für die Rolle opfern will :wink:
Aber selbst wenn er seine Krankheit noch nicht hatte, wirkt er zu bullig. Auf der erste Seite von Schwarz wird er als hager und komplett dehydriert beschrieben. Passt irgendwie nicht…

Yep, das stimmt total.
Der hat auchn echt breites Kreuz, was nichso so Roland/Eastwood passt, finde ich.

Is eben n bissl strange, die ganze Angelegenheit

Bin ich eigentlich der einzige, der beim Lesen der Bücher nicht Clint Eastwood im Hinterkopf hatte? Ich hab mir Roland so nie vorgestellt. Auch wenn er an ihn angelehnt sein soll, für mich passte das nie…

Es wird halt nicht Schwarz verfilmt, wann auch immer der Film stattfindet, die Beschreibung auf der ersten Seite von Schwarz ist daher nicht wirklich aussagekräftig.

Ja, vielleicht nicht Eastwood-like vom Gesicht, aber vom Körperbau und dem Verhalten her, würde ich Roland schon sehr an „the man with no name“ anlehnen. Vielleicht noch etwas missmutiger, bzw. lebensverdrossener und allgemein tragischer, aber so im Großen und Ganzen vom „Gestus“ und dem Auftreten her schon recht ähnlich. Zumal King ja eh öfter erwähnt, dass Eastwood mehr oder weniger Vorbild für Roland war/ist ^^

Ähnlicher als Idris-Elba-Charaktere, oder z.B.sein Charakter in Pacific Rim aber allemal :stuck_out_tongue:

DEUTLICHSTER SPOILERALARM für alle, die die Bücher nicht zum Schluss gelesen haben…

Das hat Stephen King heute getwittert: https://twitter.com/StephenKing/status/733244613000069120

Roland betritt bekanntlich am Ende des letzten Teils den Turm und ihm wird bewusst, dass er die Reise schon etliche (unendliche?) Male angetreten hat. Das Buch schließt mit dem Beginn des ersten Buches: “Der Mann in Schwarz floh durch die Wüste, und der Revolvermann folgte ihm.” Damit wird klar, dass Roland die Reise nochmal von vorne antreten muss, diesmal hat er jedoch das Horn des Eld dabei und nicht, wie im vorherigen “Loop” auf dem Schlachtfeld verloren. Dies ist wohl eine Andeutung, dass sich zwar die Reise wiederholt, aber durch die Änderung eine Chance darauf besteht, dass Roland irgendwann tatsächlich seine ewige Reise (und sein Leiden) wirklich beenden kann (“Ka ist ein Rad”?).

Der Tweet Kings deutet somit darauf hin, dass die Verfilmung einen anderen, vielleicht den letzten (?) Loop darstellt und nicht den in den Büchern beschriebenen, womit sich alle Änderungen im Sinne des Gesamtwerks erklären lassen und sogar zusätzlich sinnstiftend wirken. Wenn das alles so abläuft, ist das meiner Meinung nach ein ziemlich perfekter Schachzug, der die Buchleser befriedigen und gleichzeitig umhauen sollte. Da war wohl (auch meine) Kritik zu früh formuliert, Hut ab, wenn sie es so umsetzen und vielleicht sogar das Ende der gesamten Serie darstellen, denn vielleicht behandelt die Verfilmung tatsächlich Rolands letzte Reise zum Turm…

Natürlich auch hier SPOILER:

Oh man, dass sie das machen können, hatte ich bisher noch gar nicht bedacht. Und ich muss sagen, mir gefällt diese Idee ganz gut, sogar richtig gut. Damit hätten die Macher ein wenig Freiraum und könnten die Story um Roland und den Turm evtl. etwas weitererzählen. Und an sich könnte das Ganze dann nicht wirklich als ne Verfilmung der Romane, sondern quasi deren Fortsetzung ausgelegt sein, was schon ganz spannend ist.
Inwiefern das nötig ist, sei trotzdem mal dahingestellt, weil der Geschichte dann auch eine gewisse Endgültigkeit anhaftet. Irgendwie war das Besondere beim Ende für mich, dass Roland sein Ziel auf eine Weise zwar erreicht, aber dann klar wird, dass seine Reise noch lange nicht vorbei ist und alles nochmal von vorne beginnt, er aber trotzdem einen weiteren Schritt zu seinem endgültigen Ziel vorangekommen ist.
Trotzdem, auf jeden Fall ein spannender Ansatz…