Hab jetzt vor ein paar Tagen Wheel of Time abgeschlossen aber diese Leere die man sonst nach dem Beenden von guten Büchern fehlt…ist hier gar nicht vorhanden. Vielleicht weil die Geschichte selber schon angedeutet hat was mit der Welt in Zukunft geschieht aber ich glaube es liegt eher daran, dass das Ende gar nicht so besonders war obwohl die ganze Geschichte immer mehr und mehr darauf aufbaut.
Sorry das wird ne Wall of Text aber waren 14 Bücher, muss mal ein paar Gedanken ausformulieren
Bin mir nicht so sicher ob ich die Reihe weiterehmpfehlen würde, es war nicht schlecht aber so richtig begeistert lässt es mich nicht zurück.
Ganz interessant sind die einzelnen Abschnitte der Bücher. Buch 1-3 sind super simpel, der Anfang eindeutig von Herr der Ringe inspiriert. Aber die Regeln der Welt und der Magie sind noch lose und einzelne Zauber und Figuren die vorkommen wirken seltsam im Vergleich zum Rest der Bücher.
Aber die ersten 3 Bücher lesen sich durch ihre Einfachheit und auch recht locker flockig weg. Die Charaktere lernen mit dem Leser alles neu kennen und es läuft auf ein schöne Finale hinaus.
Dann kommt Buch 4-11. Auf einmal wird alles komplex. 20 neue Fraktionen werden nach und nach eingeführt. Unzählige Charaktere. Die Figuren teilen sich auf. Es wird immer mehr aufgebaut und aufgebaut und der Autor verliert meiner Meinung nach hier irgendwo den Fokus. Es gibt noch einzelne Höhepunkte aber grade zum Ende hin wird es immer weniger.
Schön ist, dass hier die Figur Matrim Cauthon, der anfangs aus Storygründen eher bisschen stört, zu einer der coolsten Buchfiguren überhaupt wird und das auch bis zum Ende.
Generell seh ich hier ähnliche Probleme wie bei Song of Ice and Fire. So viele Handlungsstränge und Figuren und dadurch bewegt sich alles nur noch so extrem langsam.
Ja Figuren brauchen Hindernisse aber wenn alles schiefgeht und es den Figuren nur noch schlecht geht und nur negatives wiederfährt, dann überträgt sich das auch nach einer Weile auf den Leser.
Bestimmte Formulierungen des Autors stoßen dann hier nach ner Weile auch extrem sauer auf weil man die einfach immer und immer wieder liest.
Leider ist der Autor Robert Jordan dann gestorben und konnte die letzten Bücher nicht mehr selber schreiben, da kam dann Brandon Sanderson (den ich vorher kannte und auch der Grund war warum ich auf die Reihe gestoßen bin)
Buch 12-14 die dann von Sanderson geschrieben/beendet wurden nehmen endlich wieder deutlich Fahrt auf. Man merkt hier wurde mit dem Ziel geschrieben die Geschichte zu Ende zu bringen. Zum ersten Mal seit Buch 4 werden Handlungsstränge beendet und nicht neu aufgemacht. Das gibt dann auch beim Lesen neue Energie.
Einzwei Plotpunkte werden etwas komisch zu Ende gebracht aber im Großen und Ganzen gibts ein schlüssiges Ende.
Spoiler zum letzten Buch:
Ich find es nervig, dass viele Charaktere in der finalen Schlacht sterben. Über alle Bücher hinweg hatten die meisten Charaktere Plot Armor aber dann am Ende sterben dann einige um zu zeigen wie ernst Krieg doch ist. Das find ich inkonsequent und nimmt für mich den Impact weil es so unglaubwürdig ist. Jahrelang entkommen die ohne Probleme lebensgefährlichen Situationen aber dann am Ende wenn man die Figuren nicht mehr braucht können sie weg. ach nöö dann kann man sie auch überleben lassen finde ich.
Die Gegner packen am Ende einfach mal eine fette Armee „aus dem Nichts“ aus. Habs mal gegoogelt und Superfans oder Leser die die Bücher mehrfach gelesen haben, haben es wohl schon kommen sehen aber für mich wirkte das wie absoluter Murks. Zumal die auch irgendwie komplett unnütz waren für die Handlung weil die leicht hätten ersetzt werden können. Alle bösen Magier die es vorher gab waren auf einmal quasi weg und es gab nur noch die neue Armee.
Auch der Hauptplot endet damit das einfach wieder der Status Quo hergestellt wird. Das Böse ist wieder versiegelt…aber könnten die Anhänger den nicht wieder befreien so wie es schonmal passiert ist?
Und dann gab es ja noch das andere große Böse, der Nebel mit einem Namen analog zum großen Bösen, dass sich als ebenbürtig bezeichnet…und dann sofort stirbt. Da wusste Sanderson glaub ich nicht genau wo das hinführen sollte. Und warum sagt Rand niemanden das er noch lebt. Im Großen und Ganzen klar er will seine Ruhe aber seinem Vater, Perrin und Mat sollte er doch Bescheid sagen…in meinem Headcannon macht er das nach dem Buch
Naaajaa Fazit ist das die Bücher ein Remaster brauchen. Buch 4-11 sollten ebenfalls auf eine Trilogie reduziert werden. Manche Handlungsstränge komplett entfernen und andere stark reduzieren.
Charakterentwicklung ist zwar eine der größten Stärken der Serie, was auch durch die enorme Länge ermöglicht wird, aber es ist gleichzeitig nicht diesen extrem zähflüssigen Mittelteil wert.
Ist etwas dramatisch formuliert, wäre es mies hätt ich auch nicht 14 Bücher gelesen, aber der Mittelteil ist schon sehr ziellos, alle Figuren bewegen sich zwar aber keiner weiß wohin.