Eingewöhnung Woche 2 und wir haben die erste Kita-Seuche im Haus.
Mann hat sich prompt angesteckt und ich hab Kopfschmerzen aus der Hölle, weil das Kind heute Nacht alle 1,5h aufgewacht ist.
Und das geht jetzt die nächsten Jahre so?
Schlimm ist es eigentlich nur im ersten Jahr. Irgendwann kommt das Immunsystem da hinter her. Dann ist es vielleicht einmal ein paar Tage im Quartal.
Ach und gute Besserung
Gute Besserung an euch.
Was ist es denn feines geworden? Und ja, leider bleibt das das erste Jahr so. Das Immunsystem meiner Frau ist miserabel und die nimmt auch jetzt noch jeden kleinen Schnupfen mit, der dann bei ihr etwas ausgeprägter ist. Ich war meistens unbeeindruckt von den Keimen, aber wenn, dann hat es mich komplett zerlegt und musste mich trotzdem um das Kind kümmern.
Das Kind hat (bis jetzt) tatsächlich nur Fieber und einen Schnupfen, mein Mann hat noch Magen-Darm dazu. Aber er ist für sowas auch ziemlich anfällig und sitzt jetzt bei der Eingewöhnung eben auch mitten zwischen den kleinen Keimschleudern.
Vor drei Wochen hatten wir alle wahrscheinlich Corona (an der Stelle Danke an meine Schwester), da war der Junior auch als erstes wieder fit.
Aber ums Kind kümmern während man selber auf dem Zahnfleisch kriecht ist echt fies.
Edit: das Danke für die Genesungswünsche vergessen
Ich war ständig im Zoo. Kind sitzt allein im Wagen und steckt niemanden an. Wir beide sind an der frischen Luft. Gibt ein bisschen was zu sehen und erleben. Das Kind ist trotzdem müde genug, um dann ordentlich Mittagsschlaf zu machen und ich konnte mich erholen. Das Schieben des Kinderwagens war für mich auch mit Fieber erträglich. Essen habe ich immer am Vorabend und für mehrere Tage vorbereitet.
Rein statistisch sind es irgendwas um 13 Atemwegsinfektionen im ersten Jahr. Dann kommt noch Magen Darm dazu. Bindehautentzündung ist auch nervig, weil das Kind fit ist und trotzdem nicht in die Kita darf, dazu höchstinfektiös. Und wir hatten häufiger Hand Mund Fuß. Dafür (noch) keine Läuse.
Keuchhusten ist momentan auch der Renner, ringelröteln gab’s hier auch. Usw. Usw.
Ja.
Wenn man mehrere Kinder hat, wieserholt sich das jedes Jahr
Mein Mann und ich hatten gestern ein langes Gespräch… Er möchte die Eingewöhnung in der Krippe abbrechen.
Es ist so schade, der Kleine fühlt sich offensichtlich wohl und hat Spaß, auch wenn er die anderen Kinder weitgehend ignoriert.
Aber die Einrichtung hat Personalprobleme und mein Mann hat echte Bauchschmerzen, den Kleinen jetzt bald länger alleine dort zu lassen.
Vorsicht Textwand.
Zusammenfassung
Zum Hintergrund:
Es ist eine reine Wald-Kita. Die Kinder sind immer draußen, außer bei Sturm. Es gibt eine Hütte zum Aufwärmen im Winter, das wars. Um die Hütte ist der eigentliche Standort, aber häufig gehen sie nach dem Morgenkreis in den umliegenden Wald zu einem von mehreren Plätzen und verbringen da den Vormittag. Der Träger ist privat und es wird viel über Elterndienste (putzen, Wäsche waschen etc) sowie Arbeitseinsätze (Bau von Einrichtungen) organisiert. Das wussten wir alles vorher, war OK für uns. Wir waren letztes Jahr auch beim Tag der offenen Tür und ich hab mich dort länger mit einer Betreuerin unterhalten.
Die Einrichtung hat eigentlich zwei Kindergarten- und eine Krippengruppe, insgesamt aktuell 17 Kinder (davon 7 Krippe). Die Aussage im Vorfeld war, dass sie aufgrund der speziellen Situation im Wald einen höheren Betreuungsschlüssel haben…
Aktuell ist es so:
die Kindergartengruppen wurden schon zu einer zusammengelegt. Auf dem Papier sind es insgesamt vier gelernte Betreuer (2 Krippe, 2 Kindergarten).
Es wurden aber auch ein paar Mal seit Beginn der Eingewöhnung Kindergarten- und Krippengruppe gemeinsam betreut, weil sonst das Personal gefehlt hätte. Außerdem wurde öfter mit Schülerpraktikanten oder Pflegeschülern aufgefüllt, d.h. die Krippengruppe wurde dann nur von einer „richtigen“ Betreuerin plus Prakti betreut.
Wir haben nun erfahren, dass im Frühjahr drei Betreuer zeitgleich gekündigt haben und direkt krankgeschrieben waren.
Und die Betreuerin, mit der unser Kind am besten kann hört auch nächste Woche auf und wechselt die Stelle.
Das alles erfahren wir so nebenbei.
In der Praxis läuft es schon irgendwie. Aber die Tage mit angespannter Personalsituation merkt man sofort. Dann geht, aus Sicht meines Mannes, die Übersicht flöten.
Am Donnerstag ist unser Kleiner getürmt, als alle Betreuer zu einer Besprechung zusammenstanden und niemand das Tor im Blick hatte. Mein Mann (der ja eigentlich nur passiv im Hintergrund sein soll) hat ihn dann auf dem Parkplatz wieder eingefangen.
Oder die Gruppe ist auf einem Platz im Wald, die Betreuerin wickelt, die Praktikantin liest drei Kindern vor und der Rest spielt irgendwo. Dann fangen noch zwei Kinder an zu streiten und die still irgendwo spielenden Kinder sind komplett aus dem Fokus.
Auf dem Gelände selbst ist viel Möbeliar von Eltern gezimmert, aber außerhalb dieser Elterneinsätze fühlt sich sich offensichtlich niemand zuständig.
Am Vorleseplatz, der täglich genutzt wird (aus Paletten gebaut) hat mein Mann eine lange Schraube entdeckt, die schräg nach oben aus dem Holz gestanden ist. Als er die Betreuerin (die auch Kita-Leitung ist) darauf angesprochen hat hieß es, das wird beim nächsten Elterneinsatz neu gemacht… Er hat die Schraube dann selbst mit einem Stein aus dem Holz geklopft.
Und diese Mischung aus zeitweiser Überforderung und mangelndem Problembewusstsein macht ihm Angst.
Ich hadere wirklich mit mir, was wir tun sollen. Momentan ist der Kleine krank, aber die Tage müssen wir eine Entscheidung treffen.
Ich hab vorgeschlagen, das Gespräch mit der Leitung zu suchen oder zumindest mit dem Elternbeirat zu sprechen. Mein Mann erwartet nicht, dass das was bringt, wenn das Problem im System steckt.
Es gab nach den Kündigungen im Frühjahr offensichtlich schon viel Unruhe in der Einrichtung und es ist ärgerlich, dass uns vermittelt wurde es ist alles normal und die Belegschaft „stabil“, obwohl drei von vier Mitarbeitern erst seit Mai in der Einrichtung sind.
Und im September kommt ein Schwung neuer Kinder. Da ist wirklich die Frage, ob es tatsächlich besser wird…
Ich wäre da eher auf der Seite deines Mannes. Aber nicht in erster Linie auf Grund der unsicheren Betreuung, sondern wegen der mangelnden Kommunikation und hohen Fluktuation der Mitarbeiter.
Ich habe selbst mal als Zivi in einer Kita gearbeitet und da ist es auch vorgekommen, dass zwei Zivis eine Gruppe betreut haben. Das sollte nicht vorkommen, aber kann mal passieren.
Aber bei diesem Träger scheint es mehr Probleme zu geben, als nur den Mangel an Mitarbeitern. Das würde ich jetzt auf Grund deiner Beschreibungen schlussfolgern.
Danke.
Nicht dass das jetzt falsch rüber kommt, es gibt keine zwei Seiten…
Ich brauche nur grundsätzlich länger bei der Entscheidungsfindung.
Er ist da einfach etwas… kompromissloser als ich.
Und ich kann mich daher schwer von der Idee trennen, die hinter der Betreuung steht. Allen voran der Kontakt mit Kindern, viel draußen etc.
Die Alternative ist ihn weiterhin als Einzelkind Zuhause zu betreuen.
Wie sieht es denn mit anderen Krippen aus oder einer Tagesmutter?
Also ich bin da auch - jetzt natürlich von gaaaaanz weit außen gesehen - eher Team Raus aus dieser Kita.
Personalprobleme hat ja quasi jede Kita, aber das wirkt alles schon ziemlich hoky bei euch. Das scheint ja eben nicht ein Personalproblem auf politischer Ebene zu sein, wie hier bei mir im Westerwald, wo aufgrund von Verteilungsschlüsseln Engpässe quasi gewollt sind, sondern da scheinen ja die ErzieherInnen einfach wirklich unzufrieden zu sein und deshalb die Kita zu verlassen.
Unabhängig von allem Faktischen, müsst ihr euch halt auch einfach wohl fühlen und euer Kind muss sich wohlfühlen. Die Chemie muss irgendwie einfach passen und das scheint hier aus diversen Gründen nicht der Fall zu sein.
Ich hab natürlich keine Ahnung wo ihr wohnt, aber es gibt doch bestimmt noch irgendwelche städtischen Alternativen?
So oder so ist es auf jeden Fall besser, wenn ihr euch noch Zeit lasst, als dass ihr dann irgendwann einfach unglücklich werdet.
Und im worst case noch irgendwas passiert. Der Aspekt, dass der Kleine einfach auf den Parkplatz abhauen konnte, finde ich bereits so bedenklich. Wer weiß, wann das denen aufgefallen wäre.
Danke für das Stimmungsbild.
@boja
Es gibt Alternativen, aber nach Aussage der Stadt ist der Bedarf bei den unter dreijährigen sprunghaft gestiegen. Also wieder anmelden und hoffen.
Und die städtische Krippe wäre, zumindest für mich, raus. Das Freigelände sind der Drei-Meter-Streifen zwischen Gebäude und Zaun. Pflaster und Sandkasten, fertig.
Ich fand am Konzept der Wald-Kita tatsächlich am besten, dass die Kinder sich in natürlichem Gelände bewegen können.
Vielleicht bin ich da ein bisschen verbohrt, aber ich finde, in geschlossenen Räumen rumsitzen wird er in seinem Leben noch genug…
Ich denke, wir machen heute Abend nochmal in Ruhe Familienrat und kontaktieren dann morgen die Kita-Leitung. So oder so.
Wie habt ihr eigentlich den Spagat zwischen Familie und Arbeit für euch gelöst? Ging bei euch die Familie immer vor oder habt ihr für die Arbeit auch Abstriche im Familienleben gemacht?
Bei mir ist es so, dass ich seit diesem Monat einen Job angenommen habe, der für meine Karriere wahrscheinlich sehr wertvoll ist, aber auch gleichzeitig eine Herausforderung ist. Da vor allem der Weg ins Büro lang ist und ich in den ersten Wochen nur einen Tag im home Office verbringen kann. Später wahrscheinlich 2-3 Tage, aber aktuell noch nicht.
Ich konnte jetzt die ersten 6 Monate fast die ganze Zeit bei meiner Tochter verbringen und der Schnitt jetzt, ist schon sehr hart. Teilweise denke ich, warum nicht alles hinwerfen und mit wenig Geld und schlechterer Karriere leben, aber dafür mehr Zeit zuhause.
Manchmal habe ich Angst, dass ich es später bereuen werde, jetzt weniger Zeit mit meiner Tochter zu verbringen. Auf der anderen Seite gibt uns der Job die Möglichkeit für einen Haus kauf und wahrscheinlich später ein finanziell entspannteres Leben.
Hatte das Glück im Unglück durch Corona immer zu Hause zu sein durch die Lockdowns und konnte somit sehr viel miterleben und war auch immer da.
Ich denke die meisten würden am liebsten gar nicht arbeiten und nur für ihre Kinder da sein, aber leider geht das ja nicht. Für mich ist die Zeit mit meiner Tochter unschätzbar wertvoll und alle schönen Momente vergehen sowieso zu schnell.
Gleichzeitig habe ich gemerkt, dass es auch mal gut ist etwas Abstand zu haben z.B. mal im Büro zu sein, da ich mit einem frischen „Mindset“ nach Hause komme.
Und man kann nicht immer dabei sein und man verpasst auch Momente. Meine Tochter war zuletzt mit dem Kindergarten im Tiergarten und ich wäre einfach gerne mit, was natürlich nicht geht. Höre mir dann nur an was sie erzählt und fühle mich schon ein wenig so als hätte ich was verpasst, freue mich aber gleichzeitig weil es ihr erster großer Ausflug war ohne uns Eltern.
Später wird das Normalität, wenn sie was mit Freunden unternimmt und man ist dann so langsam raus. Dann wandelt sich das Leben und man selbst ist wieder im Fokus.
Ist schwer hier einen Rat zu geben und es klingt nach einem harten Schnitt, aber wenn es besser wird mit mehr Homeoffice in der Zukunft ist das doch ein guter Kompromiss. Der Alltag spielt sich meist auch schnell ein und man denkt gar nicht so sehr darüber nach.
Wenn du nach längerer Zeit, also Monaten, immernoch unglücklich bist dann würde ich an deiner Stelle was ändern. Aber erstmal ausprobieren.
Ich bin in der glücklichen Situation, dass ich nen Job habe mit dem ich sehr zufrieden bin, gleichzeitig aber eine Chefin habe, die für alles Verständnis hat, vor allem wenn mal was mit dem Kind ist.
Unsere Tochter geht seit ihrem ersten Geburtstag in die Kita und meine Frau und ich arbeiten beide ca. 80%.
Wir haben jetzt beide keine wahnsinnigen Karriere-Ambitionen (ich bin viel zu faul und meine Frau hat als Grundschullehrerin nicht unbedingt die Möglichkeit), aber trotzdem ist es für uns schon auch wichtig, arbeiten zu gehen. Arbeit tut halt irgendwo einfach auch gut und es ist für den Kopf auch schön mal was anderes zu machen.
Aber: Ich würde glaube ich, sobald ich merken würde dass ich aufgrund des Jobs Abstriche in der Familie machen müsste, sofort etwas ändern. Entweder mit meinem Chef/ meiner Chefin sprechen oder im Zweifelsfall nen anderen Job suchen.
Das Problem für mich ist halt: Karriere kann bestimmt irgendwie toll sein, am Ende dankt’s dir aber eh keiner so richtig wenn du dich reinkniest und ne Garantie auf ein entspanntes Leben im Alter ist das auch nicht.
Die Zeit die du mit deinem Kind oder deinen Kindern verbringen hättest können, ist dann aber definitiv einfach weg. Bumms, die kommt nie wieder!
Aber das ist halt meine Einstellung. Wenn jemand schon immer Karriere machen wollte, ist man da natürlich gewissermaßen in einer Zwickmühle. Für mich würde aber Familie immer vor gehen.
Dem muss ich doch mal direkt widersprechen. Weil Mitarbeiter gehen, bedeutet dass nicht, dass sie unzufrieden sind oder sich nicht wohlfühlen. WIe du ja selbst anmerkst gibt es überall Personalprobleme und du verdienst nun mal auch keine Millionen in dem Job. Wenn du also ein Angebot findest, dass deine Situation etwas verbessert halte ich es für völlig plausibel das die Mitarbeiter die Stelle wechseln.
D.h. natürlich nicht, dass es keine unzufriedenen Mitarbeiter gibt, aber alleine weil sie die Stelle wechseln direkt dies negativ zu betrachten halte ich für falsch.
Beim ersten Kind ist man immer etwas „besorgter“ sag ich mal, aber das was du beschreibst ist mMn völlig normal, also das was ich zitiert habe, Es stellt ja auch eine Betreuung dar und keine Überwachung.
Das einer unbemerkt abhaut sollte natürlich nicht drin sein - aber auch das kommt leider vor. Was mich dabei eher wundert, dass er das Tor öffnen konnte. Normalerweise haben alle solche Tore eine Verriegelung, an die kleine Kinder gar nicht erst rankommen sollten, damit eben solch ein Fall gar nicht erst eintreten kann.
Aber unabhängig aller Besorgnis, wenn ihr euch nicht wohl damit fühlt macht es mMn keinen Sinn, da ihr, egal was ihr in der Zeit macht, geistig gar nicht völlig anwesend sondern in Gedanken immer beim Kindergarten wäret(?), und das hoffentlich nichts passiert. Das hilft keinem und ist am Ende nur für alle unnötiger Stress.
Grundsätzlich ja. Wenn in dem Fall aber drei BetreuerInnen wirklich gleichzeitig gehen und dann auch instant krankgeschrieben sind, braucht man nicht viel Fantasie um den Rest zusammenzureimen
Zumal in einer privaten Einrichtung vermutlich tendenziell eher mehr verdienst. Die Löhne in den öffentlichen Einrichtungen sind ja geregelt gleich, da bekommst du nicht mehr oder weniger, egal an welcher Einrichtung du bist.
Insofern bleibe ich in dem Bespiel bei meiner Meinung^^
Ich glaube Karriere machen könnte auch falsch verstanden werden. Niemals will ich groß Überstunden machen oder innerhalb eines Unternehmens in Führungspositionen kommen.
Mein Ziel ist die fachliche Weiterbildung, um in ein paar Jahren ein Senior Level zu erreichen. Damit würde ich ein Gehalt verdienen, welches uns reicht. Und dann geht es nur noch darum die Stunden zu minimieren.
Der neue Job ist eine tolle Chance mich da hinzu bringen, aber bedeutet auch etwas Verzicht auf Zeit zu Hause. Aber wie @Chradian geschrieben hat, werde ich mir noch ein paar Monate Zeit nehmen, um die Situation dann zu bewerten.