Ich arbeite Schichten, und bin sehr froh drüber, da ich doch viel Zeit mit den Kindern habe, durch die Art meines Schichtsystems. „normal“ arbeiten wäre für mich aktuell undenkbar, also das klassische frühr raus - spät heim… was hab ich den da von den Kindern und umgekehrt.
Und wie die beiden vor mir schon erwähnt haben, sind es die Anfangsjahre in denen man sehr viel Entwicklung direkt miterleben kann und eine entsprechende Bindung / Beziehung aufbaut, die dann hoffentlich auch später noch so intakt ist, wenn die Kinder immer mehr alleine bzw mit Freunden unternehmen.
mMn kann man immer noch wenn die Kinder etwas älter sind, bspw. dann auch Ganztagesschulen besuchen, mehr arbeiten oder die Karriere nochmal puschen und sollte dies auch in gewissem Maße tun, schon allein wegen der eigenen Altersvorsorge.
Hängt natürlich aber auch immer damit zusammen welche Ansprüche man hat an sein alltägliches Leben, mit was man zufrieden ist bzw. wo man die Prioritäten setzt und natürlich auch was man aktuell verdient und ob es der Familie ein auskommen ermöglicht.
Ich denke auch da, musst du einfach ein bisschen auf dein Gefühl hören (klingt abgedroschen aber ist halt so). Dir bringt es nichts dich in den Job zu stürzen und dass du dann tottraurig bist, wenn du keine zu wenig Zeit mit deinem Kind verbringst.
Wie läufts aktuell eigentlich bei euch mit dem Schlafengehen?
Etwas besser, aber wir haben alles aufgegeben was wir uns vorgenommen hatten und gehen mit ihr ins Bett, wenn sie müde wirkt.
Vor zwei Tagen war dass dann auch mal erst um 22:00, aber sich davor quälen hat auch nichts gebracht. Aber sie brauch weiterhin die Nähe, wenn meine Frau nicht neben ihr ist, wacht sie schnell wieder auf.
Alles andere macht meiner Meinung nach eh keinen Sinn. Mein Neffe hat auch ewig lang nicht vor 22 Uhr schlafen können. Jetzt ist er 3 und es geht endlich besser. Irgendwann ist der Rhythmus dann halt doch da.
Freut mich dass ihr etwas lockerer seid und das mit deiner Frau daneben wird sich irgendwann auch regeln
Das haben mein Mann und ich sehr ausführlich diskutiert. Sind wir überfürsorglich? Übertreiben wir?
Gerade mein Mann ist was das angeht „schlimmer“ als ich und deswegen habe ich ihn auch sehr kritisch hinterfragt. Am Anfang war er schon fast sauer, weil er das Gefühl hatte, ich nehme seine Bedenken nicht ernst.
Er hat kein Problem mit verstecken im Wald, mit Kindern die auf Bäume klettern, von Baumstümpfen fallen oder im Bach spielen.
Aber er hat ein Problem damit, dass auf Leitungsebene offensichtlich ein ziemliches Chaos herrscht und dass in unübersichtlichen Situationen nicht oder falsch reagiert wird
Ich war nicht vor Ort dabei, aber ich vertraue meinem Mann. Das ist schließlich auch Teil des Deals, als wir uns die Betreuungsarbeit so aufgeteilt haben.
Es gibt kein Tor. Das Gelände liegt am Waldrand. An einer Ecke ist ein Parkplatz der zum Schwimmbad gehört, das benachbart liegt. Dort ist die Hütte und ein Zaun zum Parkplatz, aber das Eingangsportal selbst hat keine Tür. Nach hinten zum Wald hin ist das Gelände auch komplett offen. An einer Seite wird es von einem kleinen Bach begrenzt.
Im Moment wurde uns die Entscheidung eh abgenommen:
Die Kita ist seit vorgestern wieder im Notbetrieb, da zwei der vier Betreuer erkrankt sind. Eingewöhnungskinder sollen Zuhause bleiben.
Und nach dem Weggang der vierten Betreuerin steht ab nächster Woche für jede Gruppe „geplant“ nur eine Betreuungsperson zur Verfügung und die dritte springt bei Bedarf hin und her.
Besserung ist also nicht wirklich in Sicht.
Wir hatten gestern übrigens den allerersten richtig heftigen Trotzanfall und die Kleine hat mir so leid getan
In der Kita wurde ein neuer Doppel-Buggie gesponsort und an dem hing so ein Spielzeug, das eigentlich für Babys ist, aber sei’s drum. Jedenfalls hat meine Tochter sich total in dieses Spielzeug verliebt und es den ganzen Tag mit sich rumgetragen.
Und das sie sowieso eine sehr innige Beziehung zu ihren Kuscheltieren aufbauen kann, ging’s dann halt richtig los als ich ihr gesagt habe, dass das Teil der Kita gehört und es bitte hier bleiben muss. Auf den Boden werfen, um sich treten, brüllen was das Zeug hält und das Ganze dann in Runde zwei auch noch zuhause auf der Veranda die hat sich richtig in den Dreck geworfen und es war einfach alles egal^^
Nach einer guten Stunde hat sie sich dann aber wieder beruhigt und sich glücklicherweise auch mal sauber machen lassen
Ich arbeite seit Januar wieder (Elternzeit 15 Monate) und ich stelle mit die Frage quasi jeden Tag.
Mein Mann und ich haben beide diese Erfahrung im Job bereits gemacht. Daher liegt meine Priorität immer bei der Familie.
Aber da ich nunmal Hauptverdienerin bin, war der Schlüssel für mich die Kombination aus Vier-Tage-Woche und Homeoffice.
(Unabhängig vom Kind: ich kann mir aktuell nicht vorstellen, wieder regulär 5 Tage zu arbeiten. Und bin sehr dankbar, dass das aktuell finanziell auch ausgeht.)
Vielleicht ist sowas in der Art ja mittelfristig auch bei euch eine Option?
Und noch eine sehr persönliche Anmerkung: mein Vater ist mit 49 Jahren schwer erkrankt und mit 59 dann gestorben.
Das war für mich, was die obige Frage angeht, eine sehr prägende Erfahrung.
Aktuell arbeite ich eh schon nur 32 Stunden und ich bin aktuell auch eher bei der Tendenz, dass das so bleibt. Eventuell stocke ich irgendwann mal auf 35 Stunden auf, aber viel mehr werde ich nicht mehr machen.
Ich habe mich auch schon mehreren Arbeitgebern quasi hingegeben und das Ergebnis war jedes mal, dass ich kaputt war und auch nicht mehr Geld bekommen habe^^ insofern hat sich das bei mir eh erledigt.
Und ich hab einfach ne coole Chefin, die sehr auf die Bedürfnisse ihrer MitarbeiterInnen eingeht.
Bin wirklich nicht unzufrieden, da ich mich wirklich nicht kaputt schaffe und trotzdem reichlich Zeit für die Familie und auch andere private Dinge habe.
Das mit deinem Vater tut mir auch sehr leid. Meine Priorität liegt auch immer bei der Familie, aber man will ja auch für die Familie ein gutes Leben haben.
Wir sind zur Zeit noch in einer 50m2 Wohnung und müssen nächstes Jahr umziehen. Am liebsten in ein Haus und dafür brauche ich das Einkommen in der Höhe, sonst gibt es keinen Kredit von Bank.
Da jetzt die richtige Waage zu finden ist nicht einfach. Auf der anderen Seite bin ich schon dankbar, dass home Office mittlerweile so weit verbreitet ist, wenn ich hier 5 Tage die Woche hin müsste, wäre das nichts für mich.